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Seite 60. Jacobs, Friedrich:

Ueber einen Vorzug der griechischen Sprache in dem Gebrauche ihrer Mundarten.

(Vermischte Schriften. Th. 3. „Abhandlungen über Gegenstände des Alterthums." Gotha und Leipzig. 1830.)

Zu S. 66. 3. 15 v. u.,,Daß die Sprache des Volkes, sobald sie in Werken der redenden Kunst zum Werkzeuge der Mittheilung dient, nicht in ihrer rohesten Gestalt erscheinen kann, sondern durch die erhöhtere Stimmung des Redenden veredelt, gereinigt und verschönert wird, ver. steht sich von selbst. Mit Recht sagt Herrmann (Opusc. Vol. I. p. 246), daß keine Gattung der Poesie, diejenigen ausgenommen, welche das gemeine Leben darstellen, wie die Mimen und die Komödie, die reine, ungemischte Sprache eines Volkes wiedergebe; daher man auch immer die Mundarten der Völker von den Mundarten der Schriftsteller unterscheiden müsse. Die Kunst theilt allem, was sie berührt, von ihrer höhern Natur mit; und sie kann ihre hohen Ziele nur dann erreichen, wenn sie die materielle Wahrheit des Lebens in einen täuschenden Schein verwandelt. Ohne Zweifel sprach den atheniensischen Bürger aus den Reden der komischen Personen des Aristophanes die vollkommenste Wahrheit an, ob er gleich diese Sprache in solcher Vollkommenheit nir. gends hörte, noch hören konnte; und es ist eben so wenig zu bezweifeln, daß dieses eben so der Fall in den Mimen des Sophron war. In den mimischen Idyllen des syrakusischen Bukolikers ist die Sprache von Poesie durchdrungen, wie die Mundart der Markgräflichen Leute in Hebel's allemannischen Gedichten, oder in Boßen's plattdeutschen Idyllen der Dialekt des Landes Hadeln."

3u S. 68. 3. 15 v. u.,,Ganz hiermit übereinstimmend sagt Wilhelm Müller in der Homerischen Vorschule S. 16, indem er von der Bildung des Homerischen Herameters spricht: Man nehme zu dieser Freiheit in der metrischen Gestaltung des epischen Verses die weiche Biegsamkeit der noch in lebendiger Bildung begriffenen Sprache, die sich durch Dehnungen, Trennungen, Verlängerungen, Abkürzungen, Mischungen und andere vielfache Umwandlungen ihrer Lauter in die rhythmische Bewegung einschmiegt, und man wird fühlen, daß der Homerische Hera. meter kein Werk von künstlicher Auswahl und Zusammenseßung, sondern, so wie die Poesie, der er angehört, ein reines Naturgewächs ist. Dieser Vers mußte erfunden werden, oder vielmehr, er entstand, sobald die ge flügelte Sage fich nach dem Takte der Füße und dem Klange der Sai. ten in jonischer Rede zu bewegen anfing; und der alte jonische Dialekt verwuchs nun so innig mit diesem Verse, und dieser Vers hing wieder

zu unzertrennlich an der epischen Erzählung fest, daß auch die spätere Kunst der Griechen ihrem Verein nicht hat schaden können. Also fällt die Bildung des alten Herameters zusammen mit der Bildung des joni. schen Dialekts." und etwas weiter hin:,,So wie die Form des Hera meters sich natürlich und nothwendig aus dem alten jonischen Dialekte und mit demselben entwickelt, so glücklich entspricht sie auch dem Geiste der epischen Poesie. — Das Unbegränzte dieses Versmaßes, das sich ohne scharf bestimmte Abschnitte und lange Ruhepunkte, ohne strophische Wie derkehr und Ablösung fortbewegt, muß der geschwäßigen, nach allen Sei ten hin ausbiegenden und abschweifenden Erzählung zusagen, und sein ruhiger Gang erhält die Sänger in der gleichmüthigen Begeisterung, welche der Vortrag fremder Thaten und Scenen verlangt. Die bunteste Fülle des Stoffs fügt sich in diese Form, welche, nach dessen verschiede. nem, lebhaftem, heiterm, stillem oder dunkelm Charakter, sich leichter oder schwer gestalten kann, und bequemen Raum giebt für Alles, was Himmel und Erde Gefangwürdiges haben."

Zu S. 69. 3. 12 v. u.,, Nach Thiersch (Griech. Grammatik Einleit. §. 4.) ging die epische Poesie aus der dem ganzen Volke der Griechen eigenthümlichen Ursprache hervor, die sich dadurch für die früh sten Zeiten in gewissem Sinne zur allgemeinen Nationalsprache ausbil dete, und ihre Alleinherrschaft erst in dem Zeitalter verlor, wo die ein zelnen Staaten sich eine freie Verfassung gaben. Bis dahin waren. neben jener epischen Sprache, die man auch von dem größten Sänger dieser Gattung die homerische nennen darf, die andern Mundarten ohne Ausbildung geblieben; jest aber machten sie sich geltend, da in den jungen Freistaaten eine mannigfaltige Bildung erwachte, und es für ein Zeichen der Freiheit galt, sich der Mundart, welche Abstammung oder Vereinigung mit andern zur einheimischen gemacht hatte, nicht nur im geselligen Verkehr, sondern auch in schriftlichen Denkmälern zu bedienen.

In dem, was die Uebereinstimmung der Mundarten mit den Gat tungen der Rede, zu denen eine jede derselben benußt wurde, von dem. selben Gelehrten a. a. D. §. 7. gesagt wird, stimmt er mit der von uns weiter unten hierüber gegebenen Ansicht zusammen.“

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S. 69. 3. 10. Für den Zweck des Redners war die genauere Beachtung des Unterschiedes, welcher zwischen der epischen oder homeri schen, und der späteren Herodoteischen Mundart obwaltete, nicht erfor derlich, und es konnte ihm genügen, das, was beiden gemeinsam war, anzudeuten. Hier mag, um Mißverstand zu vermeiden, dasjenige beige. fügt werden, was Thiersch a. a. D. §. 6. S. 9 hierüber bemerkt hat: ,,Die Jonier hielten sich bei Ausbildung ihrer Dialekte näher als die übrigen Stämme an die Sprache des epischen Gesanges, so daß dieselbe

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selbst für jonisch gehalten worden ist. Jonisch kann aber eigentlich nur das genannt werden, was in den von Herodot aufgezählten vier Mundarten der Jonier (1. c. 142) Eigenthümliches enthalten war. In einer jener Mundarten schrieben Herodotus und Hippocrates, deren Dialekt man auch zufolge jener Ansicht als den neujonischen dem epischen, als dem altjonischen, entgegen gefeßt hat. In dem epischen Ge. sange ist ein großes Bestreben sichtbar, die Urformen der alten Sprache durch Vocale tonreich, und durch Umbiegungen rhythmisch wohllautend zu machen, ohne jedoch die Grenze gemäßigter Kraft zu überschreiten, und in das Weichliche zu gerathen, vielmehr verschmelzt er häufig die zusammentretenden Vocale, und stärkt schwächliche Sylben durch Aufnahme von Consonanten. Der eigentliche jonische (neujonische) Dia. lekt hat jenes Maß des Epos in sofern überschritten, daß er, von der Kräftigkeit der Klänge sich entfernend, in seinen Wortformen die mög lichst zahlreichen Vokale ohne Zusammenziehung an einander stellt, die Stärke der Sylben durch Beifügung neuer Laute bricht, und die Wörter, so viel möglich, mit schwachen verhallenden Sylben schleift, so daß er in seiner musikalischen Tonfülle und Anmuth das treue Gepräge eines Volksstammes trägt, der unter dem mildesten Himmel sich eines üppigen Wohlstandes und eines genußreichen Lebens erfreute."

(Jacobs.)

Friedr. Ast in den Grundlinien der Grammatik, Hermeneutik und Kritik (Landshut 1808) S. 32. §. 13. (über diesen Gegenstand) sagt: die Ursprache des Griechischen, aus welcher die besondern Formen (Dialekte) der griechischen Sprache hervorgegangen, ist die hellenische. Diese bildete die Elemente ihres Wesens zum Gegensaße zweier Dialekte. Der dorische ist durch energische Gedrängtheit und positive Kraft ausgezeich net; des jonischen Wesen ist sanfte, weiche Entfaltung, anmuthige, in Vocalen spielende Fülle. Der Dorismos ist die Energie und Kraft des Griechischen, der Jonismos feine Lust und Fülle. Bloße Nebenbildung des Dorischen war der ävlische Dialekt. Die Einheit des Dorischen und Jonischen aber ist der attische Dialekt, das harmonische Leben der griechischen Sprache. Der dorische und äolische Dialekt sind die lyrischen; denn in der Lyrik offenbart sich die positive Kraft und Tugend des Men schen; der jonische ist episch, zur anmuthigen Beschauung des objectiven Lebens sich entfaltend; der attische dramatisch, in sich selbst lebend (lyrisch) und das innere Leben durch das Handeln realisirend (episch) u. f. w." (Jacobs). Zell: Vorlesungen über die Iliade und das Nibelungenlied." S. 284.

,,Ein anderer, für die Poesie besonders wichtiger Vorzug der griechischen Sprache liegt in dem Gebrauch ihrer Dialekte. Jeder der be

deutenderen griechischen Volksstämme entwickelte sich in Leben, Sprache und Poesie selbstständig; jeder derselben bildete die seinem Charakter angemessenste Gattung der Poesie in seiner eigenthümlichen Sprachweise aus. Und mit so sicherm Gefühle und einem so festen Takte geschah dieses, daß die einzelnen Gattungen der Poesie den Dialekt der Sprache, den sie von den einzelnen Stämmen anfangs erhalten hatten, für immer und überall beibehielten. Mit demselben untrüglichen poetischen Instinkte hatte man frühe für jede Gattung die passendsten metrischen Formen ge funden, welche gleichfalls allgemeinen, festen Gebrauch gewannen. So hatte man also statt einer allgemeinen Schriftsprache den Reiz des individuellen Ausdrucks, der für die Poesie so viel Werth hat, und für jede Gattung zugleich die angemessenste, wahrste Form, was alles dem einzelnen Dichter jenes unselige, unsichere Umherirren von einer Form zur andern, jene schwankende und maßlose Willkür, woran unsere moderne Poesie, vor Allem die deutsche, leidet, ersparte und unmöglich machte. Die epische Poesie hatte von der frühsten Zeit an nach dem Grund ihrer Entstehung den jonischen Dialekt zu ihrem Organ; die lyrische den ävli« schen und dorischen, die dramatische den attischen. Der attische Dialekt bildete sich später aus: von frühem an bildeten gleichsam die zwei Pole der hellenischen Sprache einerseits der ävlische und dorische, andererseits der jonische Dialekt. Der Charakter der jonischen Sprache, wie des jo nischen Stammes und der jonischen Kunst bestand in einer gewissen Leichtigkeit, Gewandtheit, Zierlichkeit, Beweglichkeit, Weichheit. In den homerischen Gesängen, welche die ältesten Urkunden des jonischen Stam. mes sind, zeigt diese Sprache wie ein noch junges Gewächs eine große Biegsamkeit in den Formen, welche sich dem Gange des Rhythmus leicht anpassen, jedoch nach natürlichen in dem Bau der Sprache liegenden Gesezen, ohne dadurch in Unbestimmtheit oder leere Willkür zu gerathen. Es geschieht dieses um so leichter, da die homerische Sprache, obgleich dem Ursprung und Wesen nach dem jonischen Dialekte angehörend, doch noch viele Formen enthält, welche in jener frühen Sprachperiode mehreren Stämmen gemeinschaftlich waren und erst später bei der fortschrei tenden Ausbildung der einzelnen Dialekte fich unter diese vertheilten. Bewunderungswürdig und mit dem innersten Wesen des griechischen Geistes zusammenhängend ist in dieser homerischen Sprache die Vereinigung des klaren und scharfen logischen Vermögens mit der poetischen Anschaulichkeit.

Seite 73. Delbrück, Ferdinand:

Platon's philosophische Fürstlichkeit.

(Reden von F. D. Bd. 2. Bonn 1831. Erste Rede.)

Ritter, Heinrich:,,Geschichte der Philosophie." Th. 2. Hamburg 1830. S. 151. Achtes Buch. Ueber Platon's Leben und Schriften, seine Philosophie, Dialektik, Physik, Ethik.

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Seite 86. Pischon, F. A.:

Von dem Einflusse der Erfindung der Buchdruckerkunst auf die Verbreitung des göttlichen Worts.

,,Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst zur Ehrenrettung Straß burgs u. f. f." Mit Vorbericht von Schweighäuser. Leipzig. 1825. Falkenstein, K.:,,Erfindung der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung." Ein Denkmal zur vierten Säcularfeier der Erfin dung der Typographie.

Brückner:,, Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunft für Volk und Jugend." Schleusingen. 1840.

Pischon, F. A.: „Kurze Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst und ihres segensreichen Einflusses." Berlin. 1840.

Seite 100. Engel, J. J.:

Lobrede auf Friedrich den Großen.

(E's Schriften. Bd. 4. Reden und ästhetische Versuche. Berl. 1802.) Müller, Johannes von: ,,Ueber die Geschichte Friedrichs II." Eine

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