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der poetischen Darstellungsweise in der Ilias und dem Nielungen. liede" (S. 494 der Auff.) aufgeführten Werke.

Seite 170. Humboldt, Wilhelm von:

Unterschied zwischen der Epopöe und der Tragödie.

(Aesthetische Versuche. Th. 1.,,Ueber Göthe's Hermann und Dorothea.“ G. 220-232.)

Schlegel, Friedrich: Werke. Bd. 3. Wien. 1822. Th. 1. der,,Stu. dien des classischen Alterthums. I. Geschichte der epischen Dichtkunst der Griechen." . 118 ff. S. 124 ff.

Herder: Unterschied der Tragödie und des Epos." (Homer und das Epos. Werke zur schönen Literatur. Th. 10.)

"

Göthe und Schiller: Weber epische und dramatische Dichtkunst. 1797." (Briefwechsel zwischen Göthe und Schiller. III. S. 374 -392. 3. Th. Siehe auch Göthe's Werke. 1840. Bd. 32. S. 209.) Jean Paul: „Vorschule der Aesthetik." Th. 2. Sämmtl. Werke. 2. Bd. Berlin. 1827. G. 87 ff. Hotho, H. G.:,,Oeffentliche Vorlesungen über Gegenstände der Literatur und Kunst an der Königl. Friedrich Wilhelms - Universität zu Berlin gehalten." Th. 1. Vierte Vorlesung. S. 59-73. Berlin. 1842.

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Vergleiche die bei Süvern:,,Grundzüge der griechischen Tragödie." (S. 257 der Auff.) aufgeführten Werke.

Seite 176. Humboldt, Wilhelm von:

Unterschied zwischen der Epopöe und der Idylle.

(Aesthetische Versuche. Th. 1. Ueber Göthe's Hermann und Dorothea." S. 234-240.)

Schlegel, Fr.: Sämmtl. Werke. Bd. 4. Th. 2 der,, Studien des classischen Alterthums." S. 61.

,,Idyllen sind in der ursprünglichsten Bedeutung, was wir vermischte Gedichte, Darstellungen nach dem Leben nennen würden; der Name Bildchen ist unbestimmt und allgemein genug für solchen Inhalt, und erinnert zugleich an die Form und das Maaß derselben. Jede Samm lung solcher kleineren dichterischen Erzeugnisse wird mehr oder minder zur lyrischen Gattung gehören, welche die erzählende, dialogische und selbst die lehrende Form in einem gewissen Grade annehmen darf, ohne darum ihr We fen zu verlieren. Denn die Einheit einer solchen Sammlung liegt nicht in den einzelnen Gedichten, sondern in ihrem durch verwandte Sinnesart und

Seelenrichtung geknüpften nur darin beruhendem Zusammenhange, im Ganzen der geschilderten Lebensweise und Natur, oder des geselligen Kreises, denen sie angehören, im Dichter selbst und in dem Eigenthümlichen seiner Ansicht; und diese innere Gefühls Einheit ist ja der objektiven des Epos und des Drama gerade entgegengesest, und eben das unterschei dende Merkmahl der lyrischen Gattung.

Die Seele alles bloß Eigenthümlichen aber in der Darstellung ist die Liebe und die eigne Gestalt, die sie in jedem annimmt. Daher der ursprünglich erotische Geist des Idylls, und da dieses nicht bloß Selbstbe trachtungen oder freundschaftlich dialogische Ergießungen enthält, wie andre Unterarten der lyrischen Gattung, sondern kleine liebliche Darstel lungen, so ist ihm die ländliche Natur und ländliche Dichtung müßiger Hirten ganz angemessen und beinah wesentlich; so daß sogar Helden und Götter, die sie auch etwa zur Abwechslung wählt, unter ihrem zierlichen Pinsel nun auch einen bukolischen Anstrich bekommen."

Schlegel, A. W. v.:,,Salomon Geßner, Landschaftsmaler und Jdyl. lendichter. 1796." (Jen. Allgem. Lit. Zeit. 1796. Nr. 308. Cha rakt. u. Kritiken Bd. II. Kritische Schriften. Berlin. 1828. Th. 1.) Herder: Fragmente zur deutschen Literatur." 2. u. 3. Sammlung. S. 114.,,Theokrit und Geßner." Werke zur schönen Literatur und Kunst." Th. 2. Stuttg. 1827.

,,Das Ideal des Schäfergedichts ist: wenn man Empfindun. gen und Leidenschaften der Menschen in kleinen Gesell. schaften so sinnlich zeigt, daß wir auf den Augenblick mit ihnen Schäfer werden, und so weit verschönert zeigt, daß wir es den Augenblick werden wollen; kurz bis zur Illusion und zum höchsten Wohlgefallen erhebt sich der Zweck der Idylle, nicht aber bis zum Ausdruck der Vollkommenheit, oder zur moralischen Besserung.

Aus dieser Bemerkung, die ich anderswo beweisen will, folgt vieles zu meiner Parallele. Je näher ich der Natur bleiben kann, um doch diese Illusion und dies Wohlgefallen zu erreichen: je schöner ist meine Jdylle; je mehr ich mich über sie erheben muß, desto moralischer, desto feiner, desto artiger kann sie werden, aber desto mehr verliert sie an poetischer Idyllenschönheit. Dies ist der Unterschied zwischen Theokrits und Geßners Charakter.

Theokrit schildert durchgängig Leidenschaft; Geßner, um nicht seinem Ideal zu nahe zu treten, ist hierin weit blöder. So wie uns unser Wohlstand zu einer Schwäche gebildet, die nur für uns schön läßt, so schmeckte vieles dem Geschmack der Griechen, was uns zu stark

ist. Seine Schäferleidenschaft bleibt immer mehr schleichende Neigung; die weiche, zärtliche Liebe, zu drücken, zu herzen, zu küssen, dies ist die Farbe, die man überall sieht. Amyntas, ein Schäfer, der sich des wie Ramler *) sagt, schließen,,was wird nicht ein größerer Vorfall bei ihm wirken?" so schließen, glaube ich, kann man im Geßner oft; aber es sehen? - selten!

Baumes erbarmte, läßt uns,

Theokrit schildert kleinere menschliche Gesellschaften, nicht,,wie sie der Weltweise in der Oekonomik moralisch betrachtet **)" sondern wie er sie als Dichter von seiner Zeit abstrahiren konnte, um sinnlich zu reizen und zu überreden. Seine Sittlichkeit ist also auch nichts min. der als moralisch, sondern politisch; diesen kleinen Gesellschaften so fern angemessen, damit sie reizen und illudiren. Das ganze gol. dene Weltalter, in welches die Schweizer die alten Schäfer sehen, ist also eine schöne Grille; die griechischen Idyllendichter wissen von einer vollkommen goldnen Zeit nur im seligen Elysium der Götter, und in der Jugend der Welt, wo die Helden lebten: da schöpften die Cory. banten aus Milchströmen ihre Begeisterung; aber Theokrits Schäfer schöpfen klares Wasser. Ja auch da nicht einmal waren die Helden den feligen Göttern gleich: und Theokrits Schäfer sollten es sein? Ist Battus, ist Polyphem, ist der arme Fischer denn in dem glück, lichen, reizenden Alter, wie man das goldne malt? Aber was gewinnt Theokrit dabei? Er kann wirkliche Sitten schildern. Da er sein Gemälde aus dem Leben porträtirte, und bis auf einen gewissen Grad erhöhete, so konnte er auch Leben in dasselbe bringen.

Aber Gefner und die Neuern? Wir, die von diesem Zeitalter der Natur so weit entfernt sind, daß wir fast niemals wahre menschliche Sitten, sondern politische Lebensart erblicken, müssen entweder einem ganz abgezogenen Ideal folgen, oder, wenn wir unsre Lebensart verfeinern wollen, Artigkeit malen. Das leste that Fontenelle; er, der in seiner Nation nichts erblickte, nichts anders erblicken wollte, und endlich selbst an alten Schäfern nichts anders erblicken konnte, schilderte, was er sahe und sehen wollte: Gewohnheiten und Um. gang und Artigkeit und Hofmanieren, die endlich einem Franzosen gefallen können, aber einem Griechen verächtlich und ekelhaft sein müssen. Geßner, der von den Griechen seine Weisheit erlernt hat und seiner Zeit sie bequemte, nahm sich also ein gewisses moralisches Ideal, und was verliert er dabei?

*) S. seinen Batteur. **) S. Liter. Briefe Theil 5.

Erstlich die Bestimmtheit der Charaktere. Seine Schäfer find alle unschuldig, nicht weil die Unschuld aus ihrer Bildung folgt, sondern weil sie im Stande der Unschuld leben. Lauter Schäferlarven, keine Gesichter; Schäfer, nicht Menschen. Statt zu handeln, be. schäftigen sie sich, singen und küssen, trinken und pflanzen Gärten. Worin ist Geßner glücklicher, als in diesen Küchen und Landschaftsstücken, wo er die Natur oft als eine Nymphe an ihrem Nachtschleier unvermuthet erhascht. Geßner ist hierin noch vortrefflich, und mischt diese Schilderungen nur ein; aber wenn seine Nachfolger mittelmäßige Schilderungen zum Hauptwerk *), zu ihrem ganzen Geschäfte machen: so weicht dies ja ganz von den Alten ab. Sie malen das, worin ihnen der Maler es zuvor thun kann, nur selten, nur als ein Nebenwerk, nur kurz; wenn aber Breiten. bauchs jüdische Schäfergedichte nichts als malen: so können sie bloß durch die Kunst des Malers schäßbar werden, und schlägt die fehl so ist alles verloren.

Die Mannigfaltigkeit leidet bei diesem Jdeal noch mehr. Nicht von innen aus der Seele, sondern meistens nach Umständen wird sie bestimmt. Geßners Idyllen sind oft allerliebste Schäfertändeleien, hier über ein fliegendes Rosenblatt, dort über einen zerbrochenen Krug, hier über einen Baum, dort über das Schnäbeln der Tauben; hier redet der Vater Menalkas, hier der Sohn Myrtill über seinen schlummernden Vater; hier der neunzigjährige Palämon; hier der Liebhaber, dort die Schöne; immer aber derselbe Schäfer, nur in einer andern Situation.

So möchte Geßner gegen Theokrit sein. Ich weiß nicht, ob ich mit Ramler sagen kann:,,er hat im wahren Geist Theokrits gedichtet. Man findet hier gleiche Süßigkeit, gleiche Naivetät, gleiche Unschuld in Sitten." Die Süßigkeit des Griechen ist noch ein klarer Wassertrank aus dem Pierischen Quell der Musen; der Trank des Deutschen ist verzuckert. Jenes Naivetät ist eine Tochter der einfältigen Natur; die Naivetät im Geßner ist von der idealischen Kunst geboren; jenes Unschuld redet in Sitten des Zeitalters; die Unschuld des Leztern erstreckt sich bis auf die Gesinnungen, Neigungen und Worte. Kurz! Theokrit malt Leidenschaften und Empfindungen nach einer verschönerten Natur; Geßner Empfindungen und Beschäf tigungen nach einem ganz verschönerten Jdeal; Natursce nen kann ich noch dazu sehen nur Leidenschaften? nicht so leicht.

Wo er sie schildern muß z. E. in seinem Tode Abels und in seinem Daphnis, mißrathen fie oft: Abel zu fromm; Cain zu übertrieben

*) S. Jüd. Schäferged.

und unwahrscheinlich; Daphnis für die Erde zu himmlisch und für das Reich der Hebe zu irdisch. Seine Schäferspiele man führe sie auf, und man wird Puppen sehen; man lese fie, und es sind ergößende Puppen. Aber ein Schäferspiel wirklich in Theokritischem Geist, das muß eben so wohl rühren, als ein griechisches Heldenspiel." Jean Paul bezeichnet die Idylle als: epische Darstellung des Voll. glücks in der Beschränkung. (Vorschule der Aesthetik. 2. Bd. Berlin. 1837. S. 127.)

Seite 180. Grimm, Jacob:

Wesen der Thierfabel.

(Ausgabe des Reinhart Fuchs. Berlin. 1834. Einleitung.) Gegen die Ansicht Grimm's siehe Gervinus Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen. Th. 1. Leipzig. 1835. S. 105 ff.

Vergleiche auch:

Lessing's scharfsinnige Abhandlungen über die Fabel. (Sämmtliche Werke. N. Ausg. von Lachmann. Berlin. 1838. Bd. 5. S. 358 ff. 1. Von dem Wesen der Fabel. II. Von dem Gebrauch der Thiere in der Fabel. III. Von der Eintheilung der Fabel. IV. Von dem Vor. trage der Fabeln. V. Von einem besonderen Nußen der Fabel in den Schulen.

Herder: Werke zur schönen Literatur und Kunst." Th. 17. Stuttg. 1830. G. 62.

Krummacher, F. A.: Vorbericht zu seinen „Apologen und Paramy. thien." Duisburg u. Essen. 1810.

Herder: Werke zur schönen Literatur und Kunst." Th. 20. S. 29 ff. Von der Aesopischen Fabel.

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Hegel: Vorlesungen über die Aesthetik." Th. 1. 2. Aufl. Berlin. 1842. S. 479.

Ulrici, S..,,Geschichte der Hellenischen Dichtkunst." Th. 2. Berlin. 1835. S. 455. Die Aesopische Fabel oder der Apolog.

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Von der sittlichen Wirksamkeit des Studiums der Geschichte. (Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche in höheren Unterrichts. Anstal ten. 6. Aufl. Breslau. 1838. Aus der Einleitung: Von d. sittl. W. d. St. d. Gesch. und über den Geschicht Unterricht in gelehrten Schulen. Vorgelesen in der Philomatischen Gesellschaft zu Breslau,

den 2. Nov. 1825.)

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