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organisirt." (S. 160 ff. des 1. Th. der Ideen zur Geschichte der Menschheit. Werke zur Phil. u. Gesch. Th. 4. Stuttg. 1827.) Herber:,,Das sonderbare Mittel zur Bildung der Menschen ist Sprache." (S. 187 ff. des 2. Th. der Ideen zur Gesch. der Menschheit.)

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Werner: Was ist Sprache?" (Michaelis Programm des Gymna. fiums zu Liegniş. 1835.)

Schlegel, A. W. v.:,,Briefe über Poesie, Sylbenmaaß und Sprache.“ (Charakteristiken und Kritiken von A. W. u. F. Schlegel. Bb. 1. Königsberg. 1801. Auch in den Horen 1795 u. 1796.)

Humboldt, W. v.:,,Ueber die Kawi. Sprache auf der Insel Java,

nebst einer Einleitung über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluß auf die geistige Entwickelung des Menschen. geschlechts. Bd. 1. Berl. 1836. Einleitung. S. 25. 50. 53. 75. 216.

S. 66.,,Die Sprache ist das bildende Organ des Gedanken. Die intellectuelle Thätigkeit, durchaus geistig, durchaus innerlich, und gewissermaßen spurlos vorübergehend, wird durch den Laut in der Rede äußerlich und wahrnehmbar für die Sinne. Sie und die Sprache sind daher Eins und unzertrennlich von einander. Sie ist aber auch in sich an die Nothwendigkeit geknüpft, eine Verbindung mit dem Sprachlaute einzugehen; das Denken kann sonst nicht zur Deutlichkeit gelangen, die Vorstellung nicht zum Begriff werden. Die unzertrennliche Verbindung des Gedanken, der Stimmwerkzeuge und des Gehörs zur Sprache liegt unabänderlich in der ursprünglichen, nicht weiter zu er klärenden Einrichtung der menschlichen Natur. Die Uebereinstimmung des Lautes mit dem Gedanken fällt indeß auch klar in die Augen. Wie der Gedanke, einem Bliße oder Stoße vergleichbar, die ganze Vorstel lungskraft in Einen Punkt sammelt und alles Gleichzeitige ausschließt, so erschallt der Laut in abgerissener Schärfe und Einheit. Wie der Ge. danke das ganze Gemüth ergreift, so besißt der Laut vorzugsweise eine eindringende, alle Nerven erschütternde Kraft. Dies ihn von allen übri gen sinnlichen Eindrücken Unterscheidende beruht sichtbar darauf, daß das Ohr (was bei den übrigen Sinnen nicht immer, oder anders der Fall ist) den Eindruck einer Bewegung, ja bei dem der Stimme entschallen. den Laut einer wirklichen Handlung empfängt, und diese Handlung hier. aus dem Innern eines lebenden Geschöpfes, im articulirten Laut eines denkenden, im unarticulirten eines empfindenden, hervorgeht. Wie das Denken in seinen menschlichsten Beziehungen eine Sehnsucht aus dem Dunkel nach dem Licht, aus der Beschränkung nach der Unendlichkeit ist, so strömt der Laut aus der Tiefe der Brust nach außen, und findet einen ihm wundervoll angemessenen, vermittelnden Stoff in der Luft, dem feinsten und am leichtesten bewegbaren aller Elemente, dessen scheinbare

Unkörperlichkeit dem Geiste auch sinnlich entspricht. Die schneidende Schärfe des Sprachlauts ist dem Verstande bei der Auffassung der Gegen. stände unentbehrlich. Sowohl die Dinge in der äußeren Natur, als die innerlich angeregte Thätigkeit dringen auf den Menschen mit einer Menge von Merkmalen zugleich ein. Er aber strebt nach Vergleichung, Trennung und Verbindung, und in seinen höheren Zwecken nach Bildung immer mehr umschließender Einheit. Er verlangt also auch, die Gegen. stände in bestimmter Einheit aufzufassen, und fordert die Einheit des Lautes, um ihre Stelle zu vertreten. Dieser verdrängt aber keinen der andern Eindrücke, welche die Gegenstände auf den äußeren oder inneren Sinn hervorzubringen fähig sind, sondern wird ihr Träger, und fügt in feiner individuellen, mit der des Gegenstandes, und zwar gerade nach der Art, wie ihn die individuelle Empfindungsweise des Sprechenden auffaßt, zusammenhängenden Beschaffenheit einen neuen bezeichnenden Eindruck hinzu. Zugleich erlaubt die Schärfe des Lauts eine unbestimmbare Menge, sich doch vor der Vorstellung genau absondernder, und in der Verbindung nicht vermischender Modificationen, was bei keiner an. deren sinnlichen Einwirkung in gleichem Grade der Fall ist. Da das intellectuelle Streben nicht bloß den Verstand beschäftigt, sondern den ganzen Menschen anregt, so wird auch dies vorzugsweise durch den Laut der Stimme befördert. Denn sie geht, als lebendiger Klang, wie das athmende Dasein selbst, aus der Brust hervor, begleitet, auch ohne Sprache, Schmerz und Freude, Abscheu und Begierde, und haucht also das Leben, aus dem sie hervorströmt, in den Sinn, der sie aufnimmt, so wie auch die Sprache selbst immer zugleich mit dem dargestellten Object die dadurch hervorgebrachte Empfindung wiedergiebt, und in immer wiederholten Acten die Welt mit dem Menschen, oder, anders ausgedrückt, seine Selbstthätigkeit mit seiner Empfänglichkeit in sich zufammenknüpft. Zum Sprachlaut endlich past die, den Thieren verfagte, aufrechte Stellung des Menschen, der gleichsam durch ihn emporgerufen wird. Denn die Rede will nicht dumpf am Boden verhallen, fie verlangt, sich frei von den Lippen zu dem, an den fie gerichtet ist, zu ergießen, von dem Ausdruck des Blickes und der Mienen, so wie der Geberde der Hände, begleitet zu werden, und sich so zugleich mit Allem zu umgeben, was den Menschen menschlich bezeichnet.“

Seite 290. Herder, Johann Gottfried von:

Nicht für die Schule, für das Leben muß man lernen. 1800. (H.s Werke zur Philos. u. Geschichte. Bd. 10. Sophron. Gesammelte Schulreden.)

Seite 293. Herder:

Roms Verfall.

(Ideen zur Geschichte der Menschheit. Th. 3. S. 237. 1787. Werke zur Phil. u. Gesch. Th. 6. Stuttg. 1827.)

Vergleiche ebendaselbst die nächst vorhergehenden so wie die folgenden Abschnitte.

Herder: Ursachen des gesunkenen Geschmacks bei den Römern." G. 30. Th. 1. der Abhandlungen u. Briefe über schöne Liter, u. Kunst. Gibbon, Ed.:,,Geschichte des Verfalles und Unterganges des römi schen Weltreiches." Uebersezt von Sporschil. Leipzig. 1836.

Seite 300. Knebel, L. v.:

Ueber die Kunst zu lesen.

(K.'s literarischer Nachlaß und Briefwechsel. Herausgegeben von K. A. Barnhagen von Ense und Th. Mundt. 2. Ausg. Leipz. 1840. Bd. 3.) Hegel: (Vermischte Schriften. Bd. 1. Berlin. 1834. GymnasialReden S. 180.)

,,Ein richtiges verständiges Lesen erfordert verständigen feinen Sinn und vieles Studium; es läßt sich sehr viel daran anknüpfen oder es sest vielmehr sehr viel voraus. Die mit Reflerion verbundene Lebung darin ist, bei näherer Erwägung, so hoch zu schäßen, daß vielleicht der größte Theil des gewöhnlichen Belehrens und Erklärens, in Volks- wie in Studienschulen dadurch erspart, und ganz die Gestalt jenes Unterrichts annehmen könnte, und daß wir wünschen und hoffen dürfen, diesen Un. terricht, wenn er erst mehr studirt worden, als ein Hauptbildungsmittel behandelt und geübt zu sehen.“

"

Göthe: Regeln für Schauspieler." Sämmtl. Werke. Ausg. in 16. 1840. Bd. 35. S. 441.

,,Man könnte die Deklamirkunst eine prosaische Tonkunst nennen, wie sie denn überhaupt mit der Musik sehr viel Analoges hat. Nur muß man unterscheiden, daß die Musik, ihren selbst eigenen Zwek. ken gemäß, sich mit mehr Freiheit bewegt, die Deklamirkunst aber im Umfange ihrer Töne weit beschränkter und einem fremden Zwecke unterworfen ist. Auf diesen Grundsaß muß der Deklamirende immer die strengste Rücksicht nehmen. Denn wechselt er die Töne zu schnell, spricht er entweder zu tief oder zu hoch, oder durch zu viele Halbtöne, so kommt er in das Singen; im entgegengesetten Falle geräth er in Monotonie, die selbst in der einfachen Recitation fehlerhaft ist zwei Klippen, eine so gefährlich wie die andere, zwischen denen noch eine

dritte verborgen liegt, nämlich der Predigerton. Leicht, indem man der einen oder der andern Gefahr ausweicht, scheitert man an dieser.

Um nun eine richtige Deklamation zu erlangen, beherzige man fol gende Regeln:

Wenn ich zunächst den Sinn der Worte ganz verstehe und vollkom. men inne habe, so muß ich suchen, solche mit dem gehörigen Ton der Stimme zu begleiten und sie mit der Kraft oder Schwäche, so geschwind oder langsam aussprechen, wie es der Sinn jedes Sazes selbst verlangt. 3. B. Völker verrauschen muß halb laut, rauschend, Namen verklingen -muß heller, klingender,

Finstre Vergessenheit

Breitet die dunkelnachtenden Schwingen

Uleber ganzen Geschlechtern aus.

gesprochen werden.

So muß bei folgender Stelle:

}

muß dumpf,
tief, schauer.

lich,

,,Schnell von dem Roß herab mich werfend
Dring' ich ihm nach,"

ein anderes viel schnelleres Tempo gewählt werden, als bei dem vorigen Sat; denn der Inhalt der Worte verlangt es schon selbst.

Wenn Stellen vorkommen, die durch andere unterbrochen werden, als wenn sie durch Einschließungszeichen abgesondert wären, so muß vor. und nachher ein wenig abgefeßt und der Ton, welcher durch die Zwischen. rede unterbrochen worden, hernach wieder fortgefeßt werden. Z. B.: ,,Und dennoch ist's der erste Kinderstreit,

Der, fortgezeugt in unglücksel'ger Kette,
Die neuste Unbill dieses Tags geboren."

muß so deklamirt werden:

„Und dennoch ist's der erste Kinderstreit,

Der fortgezeugt in unglücksel'ger Kette

Die neuste Unbill dieses Tags geboren."

Wenn ein Wort vorkommt, das vermöge seines Sinnes sich zu einem erhöhten Ausdruck eignet, oder vielleicht schon an und für sich selbst, seiner innern Natur und nicht des darauf gelegten Sinnes wegen, mit stärker artikulirtem Ton ausgesprochen werden muß, so ist wohl zu bemerken, daß man nicht wie abgeschnitten sich aus dem ruhigen Vor. trag herausreiße und mit aller Gewalt dieses bedeutende Wort heraus. stoße und dann wieder zu dem ruhigen Ton übergehe, sondern man be. reite durch eine weise Eintheilung des erhöhten Ausdrucks gleichsam den Zuhörer vor, indem man schon auf die vorhergehenden Wörter einen mehr artikulirten Ton lege und so steige und falle, bis zu dem geltenden

Worte, damit solches in einer vollen und runden Verbindung mit den andern ausgesprochen werde. Z. B.:

zwischen der Söhne feuriger Kraft."

Hier ist das Wort feuriger ein Wort, welches schon an und für sich einen mehr gezeichneten Ausdruck fordert, folglich mit viel erhöhterem Ton deklamirt werden muß. Nach obigem würde es daher sehr fehler. haft sein, wenn ich bei dem vorhergehenden Worte Söhne auf einmal im Ton abbrechen und dann das Wort feuriger mit Heftigkeit von mir geben wollte, ich muß vielmehr schon auf das Wort Söhne einen mehr artikulirten Ton legen, so daß ich im steigenden Grade zu der Größe des Ausdrucks übergehen kann, welche das Wort feuriger er. fordert. Auf solche Weise gesprochen wird es natürlich, rund und schön klingen und der Endzweck des Ausdrucks vollkommen erreicht sein.

Bei der Ausrufung ,,!" wenn noch einige Worte darauf folgen, muß etwas abgefeßt werden und zwar so, daß das,,!" einen eigenen Ausruf ausmache. Z. B.:

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So wie in der Aussprache vorzüglich empfohlen wird, die Eigen. namen rein und deutlich auszusprechen, so wird auch in der Deklamation die nämliche Regel wiederholt, nur noch obendrein der stärker artikulirte Ton gefordert. Z. B.:

,,Nicht wo die goldne Ceres lacht,

Und der friedliche Pan, der Flurenbehüter."

In diesem Vers kommen zwei bedeutende, ja den ganzen Sinn fest. haltende Eigennamen vor. Wenn daher der Deklamirende über sie mit Leichtigkeit hinwegschlüpft, ungeachtet er sie rein und vollständig aus. sprechen mag, so verliert das Ganze dabei unendlich. Dem Gebildeten, wenn er die Namen hört, wird wohl einfallen, daß solche aus der Mythologie der Alten stammen, aber die wirkliche Bedeutung davon fann ihm entfallen sein; durch den darauf gelegten Ton des Deklamiren den aber wird ihm der Sinn deutlich. Eben so dem Weniggebildeten, wenn er auch der eigentlichen Beschaffenheit nicht kundig ist, wird der stärker artikulirte Ton die Einbildungskraft aufregen und er sich unter diesen Namen etwas Analoges mit jenem vorstellen, welches sie wirklich bedeuten."

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