ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

„Briefwechsel zwischen Schiller und Wilhelm von Humboldt." Stuttg. 1830. . 365 - 381.

"

Ancillon: Ueber die classische und romantische Poesie." (Th. 2 zur Vermittlung der Extreme in den Meinungen.) S. 124. Ueber die Eintheilung in naive und sentimentalische Poesie.

Ueber Haller und Kleist vergleiche (S. 396 der Auff.) Leffing, über den Unterschied der Malerei und der Poesie. S. 404 ff.

Ueber Klopstock:

"

Herder: Briefe, das Studium der Theologie betreffend." Th. 1. S. 244. Werke zur Religion und Theologie, Th. 13. Stuttg. 1829. ,,Gespräch zwischen einem Rabbi und einem Christen über Klop. stocks Messias." Fragmente zur deutschen Literatur. 2. Sammlung. Werke zur schönen Lit. u. Kunst. Th. 2.

Leffing: Briefe, die neueste Literatur betreffend." 18. u. 19. Brief. L.'6 sämmtl. Schriften, herausgeg. von Lachmann. Bd. 6. Berl. 1839. Morgenstern, K. v.:,,Klopstock." Eine Vorlesung. Dorpat. 1807. ,,Klopstock, als vaterländischer Dichter." Eine Vorlesung. Dor. pat. 1814.

Rosenkranz:,,Handbuch einer allgemeinen Geschichte der Poesie.“ Th. 3. Halle. 1833. S. 374.

,,Diese doppelten Tendenzen, einer Kräftigung der Poesie durch eigen. thümliche Productionen, und einer Reinigung derselben durch gediegenere ästhetische Einsicht, welche die Kritik vermittelte, füllten die erste Epoche der dritten Periode. Eine gewisse Halbheit und Unreifheit ist Allem, was sie hervorbrachte, gemeinsam und die zweite Epoche hatte diesen Mangel aufzuheben, um die dritte Epoche einzuleiten, worin die Deutsche Poesie das Höchste erreichen und der Kunst anderer Völker sich würdig zur Seite stellen sollte. In der zweiten Epoche finden wir bei den Dichtern zuvörderst die Elemente der ersten, individuell selbstständige Productivität und kritische Reflexion, die dort aus einander lagen, vereinigt. Die Dich. ter gehen bei ihren Schöpfungen von Theorieen aus, die sich ihnen aber unter der Hand durch die Poesie selbst verändern; diese Stellung giebt ihren Werken etwas Kühles; der unmittelbar schöpferische Drang wird immer durch die reflectirte Besonnenheit gehemmt. Zweitens sehen wir die nationalen Elemente, die in der ersten Epoche mehr angedeu. tet als durchgebildet wurden, in entschiedenen, fest ausgeprägten Gestalten sich entwickeln; das Deutsche durch Klopstock, das Französische durch Wieland, das Englische durch Lessing. Drittens ward, indem diese volks. thümlichen Individualisirungen nach einander ihr Gebiet zu begrenzen fuchten, auch die Forderung rege, ihre Unterschiede auf eine höhere Ein. heit zurückzuführen und einen universellen Standpunkt zu begründen;

dies Bedürfniß erkannt und für seine Befriedigung raftlos gestrebt zu haben, ist Herder's Verdienst. Für unseren Zweck ist die Charakteristik dieser allgemeinen Differenzen und der Beziehung, die sie unter einander haben, das Wichtigste; die Masse der einzelnen Dichter so wie die Menge der einzelnen Werke müssen wir der besonderen Geschichte der Deutschen Poesie und Literatur überweisen.

Das erste Moment, die Einigung der Kritik mit der Productivität, zog sich durch alle Dichter der Epoche hin. Das zweite, die Hervor hebung eines objectiven Gehaltes, begann mit Klopstock. Die Zurück gezogenheit des Geistes in sich selbst, in die Sympathie der Freundschaft, in die Bergangenheit der Nation, in die Bluth des Patriotismus, in den Himmel des Christlichen Glaubens befeuerte ihn; ganz in einer in neren unsichtbaren Welt lebend, suchte er seinen Zeitgenossen, wie cin Prophet, ein neues Bewußtsein einzuhauchen. Da in der geschichtlichen Gegenwart selbst kein aufregendes Element lag, so ergriff er die Religion des Protestantismus; sein Epos, Der Messias, entfaltete die Grund. anschauung desselben. Hier war nicht jene sinnliche Fülle des Homeri schen Epos, nicht jene mystische Energie des Dante, nicht jene stille Größe der Nibelungen, nicht jene zerfließende Sehnsucht nach dem ver schwundenen heroischen Leben, wie bei Ossian: eine zarte Wehmuth_be. seelte die Composition; die lyrische Tiefe durchdrang alle Gestalten und selbst das Teuflische wurde davon gefärbt. Daher mußten viele Stellen des Gedichtes nach der ersten Sättigung der Neuheit des Werkes matt erscheinen; statt in ihre nichtssagende Breite sich zu verlieren, suchte man über sie rasch hinweg zu jenen Partieen zu kommen, wo die erhabene Andacht in ihrem heiligen Schmerze bald die rührendsten Klagen ergoß, bald den triumphirendsten Jubel anstimmte. Fast eben so muß über Klopstock's Trauerspiele geurtheilt werden; es sind vortreffliche Stellen darin; die Sprache ist edel und kraftvoll; aber es fehlt die Dialektik der Handlung. In der Ode dagegen war er vollkommen glücklich. Seine Oden, welche auf die Nation sich bezogen, gaben derselben das Gefühl ihrer selbst wieder und streiften die langher eingerissene Verehrung und Ueberschäzung des Fremden ab; eigene Kraft entzündete er und lehrte den Ruhm lieben, ein Deutscher zu sein. Nicht minder aber war er ein Herold des Protestantismus; alle Empfindungen seines damaligen Lebens verewigte er in seinen geistlichen Oden. In den das Nationalgefühl aussprechenden Oden ging er, um das Germanische in seiner Reinheit festhalten zu wollen, in die fernste Vorzeit zurück; Arminius und Thus. nelda wurden mit der Versammlung aller Götter Walhalla's von ihm wieder erweckt und Bragur mit der goldenen Telyn schenkte im Wingolf dem Dichter selbst den begeisternden Meth. Es war aber dies Reich

der Nordischen Götter und Altdeutschen Heroen ein längst versunkenes; die Entzückung, welche Klopstock mit dieser Staffage` erregte, war nur eine künstliche, die ohne erklärende Noten wie bei Gryphius und Lohenstein die classische Gelehrsamkeit gar nicht entstehen konnte. Das Wahrhafte darin war freilich ein Ewiges und dem Dichter Gegen. wärtiges, die Liebe des eigenen Volkes, die Form jedoch eine unange. messene, und die geistlichen Oden sind gerade deshalb höher zu stellen, weil in ihnen ein solches Mißverhältniß nicht Statt findet und die Em. pfindung sich ihren natürlichen Ausdruck giebt. Wohllaut, Stärke, Kühn. heit, schöne Bildlichkeit und ächte Erhebung vereinigen sich in diesen herrlichen Gedichten. Dasselbe gilt von den Oden, worin er sich selbst in Verhältniß zu seinen Freunden, wie Ebert, oder zu Geliebten, wie Cidli, betrachtet. Hier erlischt alles Fremdartige; das Innere des Dich. ters tritt in seiner vollen Liebenswürdigkeit ohne falschen Schmuck un. verhüllt heraus; die lebendige Wirklichkeit ergreift ihn und mit hohem Gemüth preis't er die Seligkeit der Freundschaft und Liebe. An Man. nigfaltigkeit im Metrum, an Festigkeit und Schwung der Sprache, an Wechsel des Gedankenganges, an Tiefe des Gefühls und an Reichthum der Reflerion war. Klopstock der erste große Odendichter der Deutschen.“ Gervinus: ,,Klopstock." Geschichte der deutschen Dichtung. IV. Leipz. 1840. G. 113-153.

Seite 372. Gervinus, G. G.:

Herders Verdienst in Aneignung der Fremd - Literatur. Gervinus: „Herder." Geschichte der deutschen Dichtung. IV. Leipz. 1840. . 452-496. Daraus S. 472 ff.

"

Danz und Gruber: Charakteristik Herders." Leipzig. 1805. Delbrück, Ferd.:,,Rede zur Beehrung der Stifter und Häupter neu. deutscher Dichtkunst und Wohlredenheit. (Reden von F. D. Bd. 2.) G. 83.

Jean Paul: „Vorschule der Aesthetik." Th. 3. Sämmtl. W. 43. Berlin. 1827. S. 166.

,,Noch hab' ich nicht das vollefte Wort von ihm gesagt, Jüngling. War Er fein Dichter was Er zwar oft von sich selber glaubte, eben am homerischen und shakespearischen, Maßstab stehend, oder auch von sehr berühmten andern Leuten so war er bloß etwas besseres, nämlich ein Gedicht, ein indisch - griechisches. Epos von irgend einem reinsten Gott gemacht.

Aber wie soll ich's aus einander seßen, da in der schönen Seele, eben wie in einem Gedichte, alles zusammenfloß und

[ocr errors]

das Gute, das Wahre, das Schöne eine untheilbare Dreieinigkeit war? Griechenland war ihm das Höchste, und wie allgemein auch sein episch. Posmopolitischer Geschmack lobte und anerkannte sogar seines Ha. manns Stil so hing er doch, zumal im Alter, wie ein viel gereis'ter Odysseus nach der Rückkehr aus allen Blüten Ländern, an der griechi schen Heimath am innigsten. Er und Göthe allein, (jeder nach seiner Weise), sind für uns die Wiederhersteller oder Winkelmanne des singen. den Griechenthums, dem alle Schwäßer voriger Jahrhunderte nicht die Philomelen. Zunge hatten lösen können.

Herder war gleichsam nach dem Leben griechisch gedichtet. Die Poesie war nicht etwa ein Horizont. Anhang ans Leben, wie man oft bei schlechtem Wetter am Gesichtkreise einen regenbogenfarbigen Wolken. klumpen erblickt, sondern fie flog wie ein freier leichter Regenbogen glän. zend über das dicke Leben als Himmelpforte. Daher kam seine griechi sche Achtung für alle Leben. Stufen, seine zurechtlegende epische Weise in allen seinen Werken, welche als ein philosophisches Epos alle Zeiten, Formen, Völker, Geister mit der großen Hand eines Gottes unparteiisch vor das säkularische Auge (das Jahre nur am Jahrhundert ausmißt) und also auf die weiteste Bühne führt. Daher kam sein griechischer Widerwille gegen jedes Ueberschlagen der Wage auf die eine oder die andere Seite; manche Sturm. und Folter- Gedichte konnten seine gei. stige Marter bis zur körperlichen treiben; Er wollte die Opfer der Dicht. kunst nur so schön und unverleßt erblicken, als der Donner des Himmels die getroffenen Menschen läßt. Darum zog er, wie ein griechisches Ge dicht, um jede, auch schönste Empfindung, z. B. um die Rührung, oft durch die Gewalt des Scherzes, früh die Grenze der Schönheit. Nur Menschen von flachen Empfindungen schwelgen in ihnen; die von tiefer fliehen ihre Allmacht und haben darum den Schein der Kälte. Eine große dichterische Seele wird leichter alles auf der Erde als glücklich; denn der Mensch hat etwas von der Lavatere, welche Jahre lang jedem Winter troft, aber zart wird und vergeht, sobald sie Blumen trägt. Freilich ist der Dichter ein ewiger Jüngling und der Morgenthau liegt durch seinen Lebentag hindurch, aber ohne Sonne sind die Tropfen trübe und falt.

Wenige Geister waren auf die große Weise gelehrt, wie er. Die meisten verfolgen nur das Seltenste, Unbekannteste einer Wissenschaft; Er hingegen nahm nur die großen Ströme, aber aller Wissenschaften in sein himmelspiegelndes Meer auf, das ihnen aufgelös't seine Bewegung von Abend gegen Often aufdrang. Viele werden von der Gelehrsam. keit umschlungen wie von einem auftrocknenden Epheu, Er aber wie von einer Trauben - Rebe. Ueberall das Entgegengeseßte organisch.

dichtend sich anzueignen, war sein Charakter; und um das trockne Kern. haus eines Lamberts zog er eine füße Frucht- Hülle. So verknüpfte Er die kühnste Freiheit des Systems über Natur und Gott mit dem frömm. ften Glauben, bis sogar an Ahnungen. So zeigt' Er die griechische Humanität, der Er den Namen wieder gab, in der zärtlichsten Achtung aller rein menschlichen Verhältnisse und in einem Lutherischen Zorne gegen alle von Religionen oder Staat geheiligten Gifte derfelben. So war Er ein Festungwerk voll Blumen, eine nordische Eiche, deren Aeste Sinnpflanzen waren. Wie herrlich unversöhnlich entbrannte Er gegen jede kriechende Brust, gegen Schlaffheit, Selbstzwist, Unredlichkeit und poetische Schlamm-Weiche, so wie gegen deutsche kritische Rohheit und gegen jeden Zepter in einer Tape; und wie beschwor Er die Schlangen der Zeit! Aber wolltest du, Jüngling, die süßeste Stimme hören, so war es seine in der Liebe, es sei gegen ein Kind oder ein Gedicht oder die Musik, oder in der Schonung gegen Schwache. Er glich seinem Freunde Hamann, diesem Heros und Kinde zugleich, der wie ein elektrifirter Mensch im Dunkeln mit dem Heiligenschein um das Haupt sanft da steht, bis eine Berührung den Bliß aus ihm zieht.

Wenn Er seinen Hamann als einen zürnenden Propheten, als einen dämonischen Geist schilderte, den Er sogar über sich stellte, (wiewol Ha. mann weniger griechisch und beweglich und leicht blühend und organisch zergliedert war) und wenn man mit Schmerzen hörte, wie ihm in dessen Grab seine rechte Welt und Freundschaftinsel nachgesunken: so wurde man aus seiner Sehnsucht innen, daß Er innerlich (nach einem höchsten Ideale) viel schärfer über die Zeit richte als es äußerlich seine Duldung und Allseitigkeit verrieth; daher geht durch seine Werke eine geheime bald sokratische, bald horazische Ironie, die nur seine Bekannten verstehen. Er wurde überhaupt wenig, nur im Einzelnen anstatt im Ganzen ges wogen und erwogen; und erst auf der Demantwage der Nachwelt wird es geschehen."

Ancillon:,,Ueber die classische und romantische Poesie, oder über die Leistungen der Poesie im vorigen Jahrhundert." Th. 2. zur Vermitt lung der Extreme in den Meinungen.

,,Herder wird auch oft zu den poetischen Genies, die in dieser schönen Periode der deutschen Literatur geglänzt haben, gerechnet. Daß er die zwei Elemente eines poetischen Genies in sich vereinigte, nämlich lebendige Phantasie und tiefes Gemüth, kann man nicht läugnen; sie haben sich nur in ihm unter andern Formen als den eigentlich poetischen gestaltet. Unstreitig hat er ein seltenes Talent, fremde Blüthen der Poesie auf deutschen Boden zu verpflanzen. Seine gründliche Kenntniß der todten und lebenden Sprachen, sein vielseitiger Sinn für Schönhei

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »