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Die Fabrik selbst fabriziert Erdnussbisquits, Makronen, Cakes, ferner Diabetiker-Bisquits ohne Zucker etc. Alle diese Backwerke sind sehr wohlschmeckend und dringend zu empfehlen.

Im Mehl des Weizens befinden sich bekanntlich ausser der Stärke auch ca. 10-12% Eiweiss (Aleuron, Weizenkleber), welches bei der Gewinnung reiner Stärke abgeschieden werden muss. Schon lange hatte die Wissenschaft, speziell die ärztliche, darnach gestrebt, dieses bei der Stärkefabrikation abfallende Eiweiss zu Ernährungszwecken, besonders der Diabetiker, ausnutzbar zu machen, um diesen Kranken, bei denen Stärke sich nur in Zucker umsetzt, den Genuss von Brot, nach dem sie dringend verlangen, zu ermöglichen. Im Jahre 1841 hat Bouchardat seine erste Mitteilung in der Pariser Akademie der Wissenschaften über aus Weizenkleber bereitetes Brot für Zuckerkranke gemacht und hat man seit dieser Zeit immer weiter versucht, aus diesem Kleber geeignetes Brot herzustellen. Aber alle diese fortgesetzten Versuche mit „Kleber-Brot" haben ergeben, dass dieses Gebäck, das den Namen Brot eigentlich gar nicht verdient, auf die Dauer ungeniessbar wurde und zur Ernährung der Diabetiker nicht beitrug. Dann hat man gemäss dem chemisch höheren Eiweissgehalt des grob zerkleinerten und nicht enthülsten Korns aus solchem Graham-Brot und Schrotbrot hergestellt. Dieses Brot verlässt zum grössten Teil unverdaut den Körper, speziell das Eiweiss kommt fast gar nicht zur Ausnutzung, und stellt, da es viel zu teuer bezahlt wird, eine schamlose pekuniäre Ausnutzung der Diabetiker dar. Man war deshalb in Deutschland dazu gekommen, Zuckerkranken täglich kleine Mengen bis zu 100 g gewöhnlichen Brotes zu gestatten. Nachdem es jetzt vor etwa drei Jahren dem Dr. Johannes Hundhausen in seiner grossen Weizenstärkefabrik in Hamm in Westfalen gelungen ist, nach einer von ihm geheim gehaltenen patentierten Methode als Nebenprodukt der Stärke das Pflanzeneiweiss als ein feines Mehl herzustellen, erscheinen alle Schwierigkeiten, mit Hilfe desselben eiweissreicheres Brot für Diabetiker zu backen, überwunden. Wie Sie sehen, stellt das Aleuronat ein trockenes Pulver von

gelblicher Farbe dar, ist fast geruch- und geschmacklos. Es ist haltbarer als Mehl, man kann sagen, von fast unbegrenzter Haltbarkeit, falls es an einem trockenen, luftigen Ort aufbewahrt wird. Hitze verändert es nicht; es kann deshalb auch in die Tropen exportiert werden. Die chemische Analyse des Aleuronats ergiebt nun einen fast konstanten, hohen Gehalt an Eiweisskörpern, der unter 80 % nie heruntergeht, aber bisweilen auf 90% steigt. Unter dem Mikroskope erweist sich das Pulver als im geringen Grade stärkehaltig und zeigt ausser minimalen Mengen von Kleienbestandteilen des Weizens keinerlei organisierte Elemente. Die chemische Analyse durch Dr. Kornauth in Wien ergab im Mittel: Wasser 5,93, Roh-Proteine 80,94, Rohfett 1,24, Rohfaser 0,06, Stärke 5,7, Zuckerspuren, sonstige stickstofffreie Stoffe 5,32, Asche 0,81. Von den gesamten stickstoffhaltigen Verbindungen erweisen sich 99,49 % als in saurem Magensaft und alkalischem Pankreassaft verdaulich. Die Verdauungsversuche an Tier und Menschen in München und Wien ergaben ferner, dass die Eiweisskörper des Aleuronats zu 90-92% ausgenutzt werden. Diese ganz besonders gute Ausnutzung tritt besonders im Vergleich mit anderen Eiweisskörpern hervor und wird es nur durch die animalischen geschlagen. Es wird ausgenützt: die Stickstoffsubstanz des Fleisches zu 97,5%; der gekochten Eier zu 97,4%; der Milch und des Käses zu 96,3 %; des Weissbrotes zu 74%; des Schwarzbrotes zu 68%; der Kartoffeln zu 67,8 %; der Linsen zu 59,8 %. Die etwas geringere Ausnutzungsfähigkeit des AleuronatEiweisses abgerechnet, enthält also dasselbe viermal so viel verdauliches Eiweis wie das Fleisch, wobei man den Gehalt des reinen Muskelfleisches in Rechnung setzen muss. Preis des Aleuronats beträgt zur Zeit für ein Postpaket von 42 kg netto 7 Mark frei gegen Nachnahme als kleinste Probe aus Hamm bezogen. Man erhält also für 1,60 Mark 1 kg Aleuronat mit mindestens 800 g Eiweiss. Hier kostet das kg Rindfleisch 1,20 Mark, einschliesslich 20% Knochen, also wirkliches Fleisch 1,50 Mark. Dieses enthält 170-200 g Eiweiss. Darnach stellt sich also der Preis des ausnutzbaren

Der

Pflanzeneiweisses im Aleuronat auf 14 desjenigen im Fleisch. Beim Bezug in grösseren Mengen wird übrigens der Preis des Aleuronats bedeutend billiger, so dass man das Pflanzeneiweiss bis sechsmal billiger wie das tierische erhält. Ueber die Verwendungsformen des Aleuronats ist folgendes mitzuteilen: Allein ist es als Nahrungsmittel nicht zu gebrauchen; es stellt den Hauptnährstoff, das Eiweiss in fast reiner Form dar. Wir können uns aber mit dessen Hülfe aus stärkereichen, aber eiweissarmen Nährmitteln eine für die Ernährung ausreichende, richtige Nahrung bereiten. In erster Reihe hat man nun versucht, das Aleuronat zur Verbesserung des Brotes zu verwenden, und wie Professor Ebstein in Göttingen zuerst dasselbe zur Ernährung der Diabetiker (Zuckerkranken) angefertigt und ausprobiert hat, so Professor Heim in Zürich zur Verbesserung der Volksernährung. Professor Ebstein hat Vorschriften zur Herstellung eiweissreichen Brotes im eigenen Hause gegeben (Deutsche medizinische Wochenschrift 1893, No. 18), welche ich durchprobiert habe und darnach dieses Gebäck als entschieden schmackhaft bezeichnen kann. Leicht ist die Herstellung schwach aleuronathaltigen Brotes. Mischt man zu 20 Teilen Mehl, welches ca. 10% Eiweiss enthält, 1 Teil Aleuronat, so erhält man ein Brot mit 15% Eiweissgehalt. Ein Teil Aleuronat auf 8 Teile Mehl giebt Semmel oder Brot von 20% Eiweiss. Aleuronat und Mehl zu gleichen Teilen ergiebt 50% eiweisshaltiges Brot, welches für Diabetiker am meisten geeignet ist, aber schon schwieriger herzustellen ist. Ueber 50% eiweisshaltiges Brot herzustellen, ist sehr schwierig; jedoch soll die Firma Cron und Lanz in Göttingen jetzt ein 66 prozentiges, allen billigen Ansprüchen genügendes Brot aus Aleuronat und Weizenmehl hergestellt haben. Im allgemeinen kann man sich für Diabetiker mit einem tadellos herzustellenden 50 prozentigen Aleuronatbrot begnügen, so dass derselbe, wenn er täglich 250 g davon zu sich nimmt, dabei nur etwa 72 g Kohlenhydrate gegen 80 g Pflanzeneiweiss in sich aufnimmt, was für die billige Ernährung ärmerer Zuckerkranker von grossem Vorteil ist. Ebstein

empfiehlt deshalb die Verwendung des Aleuronatgebäcks für Zuckerkranke auf das Wärinste und ist es in dem erfolgreichsten Diabetiker-Bade, Karlsbad, schon allgemein eingeführt. Auf Veranlassung des Dr. Heim ist das AleuronatGebäck in der Schweiz allgemein als Volksgebäck eingeführt. Fast an allen Orten backen die Bäcker Weiss- und Roggenbrot daraus, und jedermann isst es gern, weil alle sofort merken, dass es viel nahrhafter ist und den Hunger anhaltender stillt. Herr Dr. Hundhausen hat mir kleine Büchelchen mit Küchenrezepten mitgesandt, welche Luise Holle, die jetzige Herausgeberin des berühmten Davidisschen Kochbuchs, aufgestellt hat. Aus allen Rezepten werden Sie ersehen, dass das Aleuronat immer zugesetzt wird, um eiweissreichere Nahrung zu erzielen, aber auch, dass in sehr wenigen der Rezepte Zusätze von tierischen Eiweisskörpern fehlen und zwar in Form von Milch, Sahne, Käse, Eiern, Fleischbrühe oder Extrakt etc. Es wiederholt sich also dasselbe, was wir auch in den Rezepten für die Zubereitung der Erdnussgrütze finden. Sollten diese tierischen Eiweisskörper nur als Geschmackskorrigentien zugesetzt sein? Es ist wahrscheinlich, dass die Kochkünstlerin hauptsächlich diesen Gesichtspunkt im Auge gehabt hat, daneben aber wird sie wohl erfahren haben, dass die Ernährungsversuche an Tier und Menschen ergeben haben, dass auch die mit Aleuronat zubereiteten Nahrungsmittel ohne zeitweilige Beifügung von tierischem Eiweiss nicht aufgenommen und nicht verdaut werden können. Dr. Kornauth in Wien berichtet, dass die Versuchstiere, Hunde, täglich ausser dem eigentlichen Versuchsfutter 30 g Hundekuchen (aus gerösteter Weizenkleie, Mehl und Fleischzusatz) erhalten mussten, da es sich herausgestellt hatte, dass dieselben ohne den Hundekuchenzusatz nur alle 6-8 Tage ihren Kot absetzten und das Futter schliesslich verweigerten, dasselbe dagegen nach Zugabe des Hundekuchens gern frassen, es vollständig ausnutzten und nahezu täglich den Kot absetzten. Zu ganz ähnlichen Resultaten bin ich bei meinen Versuchen gelangt. Meine schon seit 15 Jahren fortgesetzten Versuche zur Gewinnung eines billigen,

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eiweissreichen Nahrungsmittels hatte den Zweck, sogenannte weichfressende Vögel zu erhalten. Als Ornithologe aus Liebhaberei und früher langjähriger Vorsitzender des ornithologischen Vereins zu Danzig hielt ich stets eine grössere Anzahl insektenfressende Vögel, deren Fütterung nach der alten Methode recht teuer wurde. Gefangene insektenfressende Vögel dazu gehören unsere besten Sänger, Nachtigall, Grasmücken, Drosseln etc. -- beanspruchen in der Gefangenschaft, um sich gesund und gesangsfreudig zu erhalten, ein Futter aus Mehlwürmern, frischem Fleisch gewöhnlich als relativ billiges Herzfleisch oder Hammelnieren gereicht -, gekochten Eiern, frischem Käse und getrockneten Ameiseneiern oder Weisswurm. Die Vögel gedeihen dabei zwar gut, aber der, teils durch die Fäulnis des verworfenen Futters, teils durch die nach der animalischen Nahrung sehr übelriechenden Exkremente hervorgerufene Gestank ist so erheblich, dass die Freude des Liebhabers, welcher die Vögel im Zimmer hören und beobachten will, bedenklich beeinträchtigt wird. Aus diesem Grunde machte ich Versuche mit dem Kleber des Weizens - ohne Erfolg; mit dem Leguminosen-Mebl mit etwas Erfolg und seit vier Monaten mit aus Erdnuss-Backmehl oder aus Aleuronat hergestelltem Gebäck. Das Resultat ist, dass, nachdem die Vögel mit grosser Mühe endlich das Futter angenommen hatten (mit der Darreichung von Mehlwürmern hatte ich schon vorsichtshalber nicht aufgehört), dasselbe nur dann auch verdauen konnten und sich gesund. erhielten, wenn ich dem Gebäck Eier hinzufügte. Dieselben nahmen dabei das etwas eiweissärmere, aber fettreichere Erdnussgebäck leichter an, wie das sich umgekehrt verhaltende Aleuronat-Gebäck. Ganzes Eiergebäck, wie unsere Bisquits, zogen sie aber allen beiden vor. Dass ausschliesslich fleischfressende Tiere, wie die Raubtiere und Raubvögel, niemals durch Pflanzeneiweiss sich ernähren lassen werden, ist sicher; dass aber insektenfressende Vögel, welche auf dem Zuge meistens auf Beeren-Nahrung angewiesen sind, so dass auch sie teilweise zu den Omnivoren zu rechnen sind, ohne tierisches Eiweiss nicht auskommen können, bestätigen das

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