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Pettenkofer bezeichnet den Kohlensäuregehalt der Luft als Massstab für deren Verunreinigung, da derselbe leicht zu bestimmen ist.

Die Kohlensäure-Entwickelung ist je nach Alter, Geschlecht, Beschäftigung und Kost verschieden, wie aus nachstehender Tabelle ersichtlich ist:

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An der Verunreinigung der Luft in Wohnräumen beteiligt sich auch noch die Beleuchtung. Die durch dieselbe veranlasste Kohlensäure-Entwickelung ergiebt sich aus folgender Tabelle:

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Leuchtgas (Argandbrenner) 0,80-2,00 cbm

Petroleum (Rundbrenner)

0,46 cbm

0,28 kg

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Die Ausscheidung von Wasserdampf durch die Menschen ist abhängig vom Wassergehalt der Luft und der körperlichen Beschäftigung. Im Mittel beträgt die stündliche Wasserabgabe eines Erwachsenen 36 g. Beim Berechnen von Lüftungs-Anlagen wird für den Feuchtigkeitsgehalt der Zimmerluft im Winter bei vollem Lüftungsbetriebe 50 bis höchstens 60% der absoluten Sättigung angenommen. Im Sommer soll der Gehalt 70% nicht übersteigen. Zum Messen des Wasser

gehalts dient das Wolpertsche Stroh- oder Prozenthygrometer und das Saussuresche Haarhygrometer. Die austrocknende Wirkung mancher Lüftungsanlagen beruht darauf, dass, besonders wenn ein sehr reger Luftwechsel stattfindet, die Luft mit einem zu niedrigen Prozentsatz des Sättigungsgrades einströmt, und die von den Menschen abgegebenen Wasserdämpfe noch mit abführt.

Auch ohne künstliche Anlagen vollzieht sich in den Wohnräumen eine natürliche Lüftung durch die Poren der Umschliessungskörper und die unvermeidlichen Spalten an Thüren und Fenstern. Gewöhnliche Wohnräume ohne äusseren und inneren Oelfarbenanstrich erfahren bei mittlerer Wintertemperatur etwa einen halb- bis einmaligen Luftwechsel infolge der natürlichen Lüftung.

Die Durchlässigkeit der Baumaterialien vermindert sich nach folgender Reihenfolge: Kalkstein, Fichtenholz, Luftmörtel, Beton, stark gebrannte Ziegeln, Verblendsteine, Cement, Sandstein, schwach gebrannte Ziegeln, Eichenholz, Gips, glasierte Klinker. Die Durchlässigkeit der Wandbekleidungen vermindert sich wie folgt: Kalkfarbe, Leimfarbe, Tapeten, Oelfarbenanstrich, Wasserglasanstrich.

Da die natürliche Lüftung, abgesehen von den Baumaterialien, auch von Windrichtung und Temperaturdifferenz abhängig ist, kann man sich auf dieselbe nicht verlassen. Bei Berechnung von Lüftungsanlagen wird daher die natürliche Lüftung ausser Acht gelassen, zumal die Herkunft der durch natürliche Lüftung beschafften Luft manchmal zweifelhafter Natur ist. Es ist klar, dass z. B. auch durch die Trennungsmauer zweier Krankenräume Luft dringen kann, wenn eine Temperaturdifferenz zwischen beiden besteht.

Der Vortragende erläuterte hierauf die von Pettenkofer angegebene Methode zur Berechnung des Luftwechsels unter Zugrundelegung des Kohlensäuregehalts der Luft, und sodann die von Rietschel angegebene Methode unter Zugrundelegung der Temperatur und erklärte an seinen grossen Zeichnungen eine Drucklüftungsanlage und eine Sauglüftungsanlage.

Nachdem die Einzelheiten der Lüftungsanlagen erläutert waren, ging der Vortragende zur Besprechung der verschiedenen Sammelheizungssysteme über, nacheinander behandelnd die Luftheizung, Warmwasserheizung, Heisswasserheizung, Dampfheizung, sowie die Kombinationen von letzterer mit den ersteren.

Zum Schluss erläuterte der Vortragende ebenfalls an Zeichnungen einige sehr sinnreiche Konstruktionen zur selbstthätigen Regulierung der Verbrennung der Heizmaterialien, sowie der Wärmezufuhr für die zu beheizenden Räume und einen elektrischen Apparat, vermöge dessen im Heizraum selbst die Temperatur sämtlicher zu beheizenden Räume einzeln abgelesen werden kann.

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Nach dem Abendbrote erklärte und zeigte Herr Dr. Cimbal experimentell „die scheinbare Belebung einer Statue", hierzu angeregt durch die vor einiger Zeit in der Hauptstadt vorgeführte Belebung der Statue der Galatea, die so viel Sensation gemacht hat. Die Verwandlung, die selbstredend nur auf Selbsttäuschung des Zuschauers beruht, ist auch für denjenigen, welcher den Vorgang kennt frappant und dabei doch ausserordentlich einfach. Sie beruht darauf, dass man das Spiegelbild einer Statue genau an dieselbe Stelle dirigiere, wo sich in Wirklichkeit eine lebende Person befindet.

In einem Raume (Kammer, Kasten) welcher innen mattschwarz ausgeschlagen ist, befindet sich eine lebende Person, von welcher beispielsweise nur Kopf, Hals und Brust sichtbar sind. Zwischen der Person und dem Zuschauer ist eine Glasscheibe angebracht und zwar unter einem Winkel von 45o. Dass man die Scheibe nicht bemerke, ist es nur nötig, zu vermeiden, dass irgend ein Lichtstrahl auf sie fällt. Zur Seite der Glasscheibe und zwar ebensoweit von deren Vorderfläche entfernt, wie von der Rückseite die Person, befindet sich die Büste. Ist der lebende Kopf beleuchtet, so sieht

man ihn (von der Glasscheibe ungehindert) vollständig deutlich. Fällt dagegen kein Licht auf denselben, aber recht helles Licht auf die Büste, so sieht der Zuschauer nun die Büste da, wo vorher die Person war; denn die Scheibe wirkt jetzt auf dem dunklen Hintergrunde als Spiegel. Um die Täuschung vollständig zu machen, muss die Büste dem lebenden Kopfe möglichst genau gleichen.

Man macht sich den Vorgang leicht dadurch klar, dass man sich seitlich an die Thür eines halb geöffneten Glasschrankens stellt. Alsdann wird man sein Spiegelbild aus dem Schrank heraus sehen. Je nachdem die Büste oder die Person hell beleuchtet wird, sieht der Zuschauer das eine oder das andere; bei langsamem Uebergehen von dunkel zu hell aber beide, ohne wenn die Bilder sich genau decken - dieselben auseinander halten zu können. So kommt es, dass er glaubt, die Büste vor sich zu sehen und doch schon das Oeffnen der Augen und des Mundes der lebenden Person wahrnimmt, dass er zu bemerken glaubt, wie die Wangen der Büste sich röten und die Farbe des Lebens annehmen. Die geschickte Anwendung von hellerem und schwächerem Licht macht die Täuschung vollständig, verbunden natürlich mit der Unkenntnis des Zuschauers darüber, auf welche Weise er getäuscht wird.

Auch das Vorführen von Geistererscheinungen auf offener Bühne beruht bekanntlich darauf, dass zwischen Darsteller und Zuschauer eine unter 45° geneigte Glasscheibe angebracht ist, von deren Existenz der Zuschauer keine Ahnung hat, weil kein direktes Licht auf sie fällt. Er sieht den Geisterbeschwörer wohl körperlich durch die Glasscheibe, als Gespenst aber das Spiegelbild einer tiefer (im Orchesterraume oder einer Versenkung) stehenden Person.

Der nach Angabe des Herrn Vortragenden aufgestellte Apparat reichte zur Erläuterung vollständig aus und erregte besonders die Vorführung der Belebung einer Herrenbüste (aus Gips) viel Heiterkeit.

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Herr Hauptmann Wollmann hielt einen humoristischen Vortrag über den Löwen von Neisse."*)

Anwesend waren 62 Mitglieder und 4 Gäste.

Am 14. März 1894 hielt Herr Landgerichtsrat Dr. Borchert einen Vortrag über die Dichtungen vom besten Staate."

Von jeher haben die Menschen nicht bloss um das verlorene Paradies getrauert, sondern auch von einer goldenen Zukunft geträumt, in der alle Uebelstände der bestehenden gesellschaftlichen Einrichtungen durch eine Neuordnung des sozialen und staatlichen Lebens beseitigt wären und in der es vor allem möglichst wenig Arbeit und möglichst viel Genuss geben würde. Die Worte unseres Nationaldichters:

„Es reden und träumen die Menschen viel

Von besseren künftigen Tagen,

Nach einem glücklichen, goldenen Ziel

Sieht man sie rennen und jagen.

Die Welt wird alt und wird wieder jung

Und der Mensch hofft immer Verbesserung."

enthalten eine tiefe, für alle von der Geschichte uns überlieferten Zeiten, vom höchsten Altertum bis in die Gegenwart hinein gültige Wahrheit. Zumal wenn in einer Zeitperiode die Mängel der gesellschaftlichen und staatlichen Institutionen in weiteren Kreisen der Bevölkerung empfunden wurden, machte sich das Streben und Sehnen nach einer Aenderung der bestehenden Zustände geltend und es fand sich auch wohl, wenn die Verhältnisse danach angethan waren, eine Anzahl von Menschen, die zu dem Versuche geneigt waren, selbst die ungeheuerlichsten Pläne in die Praxis umzusetzen. Auch unsere Zeit ist eine solche gährende Zeit, in der die Lösung der sogenannten sozialen Frage in einer

*) Es ist der marmorne Löwe gemeint, der früher auf dem Berliner und später auf dem Jerusalemer Thore aufgestellt war und gegenwärtig auf dem städtischen Bauhofe lagert. Der Sage nach soll er eine Siegestrophäe sein, die von einem Kriegszuge der Neisser gegen die Münsterberger herrührt. Nach einer hierauf bezüglichen Urkunde hat man bisher vergeblich geforscht. Eine hübsche Humoreske über denselben Löwen befindet sich auch in No. 46 der „Neisser Presse vom 6. Juni 1888.

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