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Stirbt der Fuchs, so gilt der Balg.

Nach Mittage faßen wir
Junges Volk im Kühlen;

Amor kam und stirbt der Fuchs
Wollt' er mit uns spielen.

Jeder meiner Freunde saß
Froh bei seinem Herzchen;
Amor blies die Fackel aus,
Sprach: hier ist das Kerzchen!

Und die Fackel, wie sie glomm,
Ließ man eilig wandern,
Jeder drückte sie geschwind
In die Hand des andern.

Und mir reichte Dorilis
Sie mit Spott und Scherze;
Kaum berührt mein Finger fie,
Hell entflammt die Kerze.

Sengt mir Augen und Gesicht,
Seht die Brust in Flammen,
Ueber meinem Haupte schlug
Fast die Gluth zusammen.

Löschen wollt ich, patschte zu,
Doch es brennt beständig;
Statt zu sterben, ward der Fuchs
Recht bei mir lebendig.

Heidenröslein.

Sah ein Knab' ein Röslein stehn,

Röslein auf der Heiden,

War so jung und morgenschön,

Lief er schnell, es nah zu sehn,

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Sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein roth,
Röslein auf der Heiden.

Knabe sprach: ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!
Röslein sprach: ich steche dich,
Daß du ewig denkst an mich,
Und ich will's nicht leiden.
Röslein, Röslein, Röslein roth,
Röslein auf der Heiden.

Und der wilde Knabe brach
'3 Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihr doch kein Weh und Ach,
Mußt' es eben leiden.

Röslein, Röslein, Röslein roth,
Röslein auf der Heiden.

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Blinde Kuh.

Oliebliche Therese!

Wie wandelt gleich ins Böse

Dein offnes Auge fich!

Die Augen zugebunden,
Hast du mich schnell gefunden;
Und warum fingst du eben mich?

Du faßtest mich aufs beste
Und hieltest mich so feste;
Ich sank in deinen Schooß.
Kaum warst du aufgebunden,
War alle Lust verschwunden;
Du ließest talt den Blinden los.

Er tappte hin und wieder,
Verrenkte fast die Glieder,

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Und alle foppten ihn.

Und willst du mich nicht lieben,
So geh' ich stets im Trüben
Wie mit verbundnen Augen hin.

Christel.

Hab' oft einen dumpfen, düstern Sinn,

Ein gar so schweres Blut!

Wenn ich bei meiner Christel bin,

Ist alles wieder gut.

Ich seh' sie dort, ich seh' fie hier

Und weiß nicht auf der Welt,

Und wie und wo und wann sie mir,
Warum sie mir gefällt.

Das schwarze Schelmenaug' dadrein,
Die schwarze Braue drauf,

Seh' ich ein einzig Mal hinein,
Die Seele geht mir auf.

Ist eine, die so lieben Mund,
Liebrunde Wänglein hat?

Ach, und es ist noch etwas rund,
Da sieht kein Aug' sich satt!

Und wenn ich sie denn fassen darf,

Im luft'gen deutschen Tanz,

Das geht herum, das geht so scharf,
Da fühl' ich mich so ganz!

Und wenn's ihr taumlig wird und warm,

Da wieg' ich sie sogleich

An meiner Brust, in meinem Arm;

's ist mir ein Königreich!

Und wenn sie liebend nach mir blickt

Und alles rund vergißt,

Und dann an meine Brust gedrückt

Und weidlich eins geküßt,

Das läuft mir durch das Rückenmark

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Bis in die große Zeh!

Ich bin so schwach, ich bin so stark,
Mir ist so wohl, so weh!

Da möcht' ich mehr und immer mehr,
Der Tag wird mir nicht lang;

Wenn ich die Nacht auch bei ihr wär',
Davor wär' mir nicht bang.

Ich denk', ich halte sie einmal
Und büße meine Lust;

Und endigt sich nicht meine Dual,
Sterb' ich an ihrer Brust!

Die Spröde.

An dem reinsten Frühlingsmorgen
Ging die Schäferin und sang,
Jung und schön und ohne Sorgen,
Daß es durch die Felder flang,
So la la! le ralla!

Thyrfis bot ihr für ein Mäulchen
Zwei, drei Schäfchen gleich an Ort.
Schalkhaft blickte sie ein Weilchen;
Doch fie fang und lachte fort,
So la la! le ralla!

Und ein andrer bot ihr Bänder,

Und der dritte bot sein Herz;
Doch fie trieb mit Herz und Bändern
So wie mit den Lämmern Scherz,
Nur la la! le ralla!

Die Bekehrte.

Bei dem Glanze der Abendröthe
Ging ich still den Wald entlang;
Damon saß und blies die Flöte,
Daß es von den Felsen klang,
So la la!

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