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Der Junggesell und der Mühlbach.
Gesell.

Wo willst du klares Bächlein hin,
So munter?

Du eilst mit frohem, leichtem Sinn
Hinunter.

Was suchst du eilig in dem Thal?
So höre doch und sprich einmal!
Bach.

Ich war ein Bächlein, Junggesell;
Sie haben

Mich so gefaßt, damit ich schnell
Im Graben

Zur Mühle dort hinunter soll,

Und immer bin ich rasch und voll.

Gesell.

Du eilest mit gelafsnem Muth

Zur Mühle,

Und weißt nicht, was ich junges Blut
Hier fühle.

Es blickt die schöne Müllerin

Wohl freundlich manchmal nach dir hin?

Bach.

Sie öffnet früh beim Morgenlicht

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Mir wird so schwer, so schwer, vom Ort zu fließen:

Ich krümme mich nur sachte fort

Durch Wiesen;

Und käm' es erst auf mich nur an,
Der Weg wär' bald zurückgethan.

Gesell.

Gefelle meiner Liebesqual,

Ich scheide;

Du murmelst mir vielleicht einmal

Zur Freude.

Geh, sag ihr gleich und sag ihr oft,

Was still der Knabe wünscht und hofft.

Der Müllerin Verrath.

Woher der Freund so früh und schnelle,
Da kaum der Tag im Osten graut?
Hat er sich in der Waldkapelle,
So kalt und frisch es ist, erbaut?

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Es starret ihm der Bach entgegen;
Mag er mit Willen barfuß gehn?
Was flucht er seinen Morgensegen
Durch die beschneiten, wilden Höhn?

Ach wohl! Er kommt vom warmen Bette,
Wo er sich andern Spaß versprach ;
Und wenn er nicht den Mantel hätte,
Wie schrecklich wäre seine Schmach!
Es hat ihn jener Schalk betrogen
Und ihm den Bündel abgepackt;
Der arme Freund ist ausgezogen
Und fast wie Adam bloß und nackt.

Warum auch schlich er diese Wege
Nach einem solchen Äpfelpaar,
Das freilich schön im Mühlgehege
So wie im Paradiese war.

Er wird den Scherz nicht leicht erneuen;
Er drückte schnell sich aus dem Haus
Und bricht auf einmal nun im Freien.
In bittre, laute Klagen aus.

„Ich las in ihren Feuerblicken
Nicht eine Silbe von Verrath;
Sie schien mit mir sich zu entzücken,
Und fann auf solche schwarze That!
Konnt' ich in ihren Armen träumen,
Wie meuchlerisch der Busen schlug?
Sie hieß den holden Amor säumen,
Und günstig war er uns genug.

Sich meiner Liebe zu erfreuen,
Der Nacht, die nie ein Ende nahm!
Und erst die Mutter anzuschreien,
Nun eben als der Morgen kam!
Da drang ein Dußend Anverwandten
Herein, ein wahrer Menschenstrom:
Da kamen Vettern, fuckten Tanten,
Es kam ein Bruder und ein Ohm.

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„Das war ein Toben, war ein Wüthen!
Ein jeder schien ein andres Thier.
Sie forderten des Mädchens Blüthen
Mit schrecklichem Geschrei von mir. -
Was dringt ihr alle wie von Sinnen
Auf den unschuld'gen Jüngling ein?
Denn solche Schäße zu gewinnen,
Da muß man viel behender sein.

„Weiß Amor seinem schönen Spiele
Doch immer zeitig nachzugehn!
Er läßt fürwahr nicht in der Mühle
Die Blumen sechzehn Jahre stehn. -
Sie raubten nun das Kleiderbündel
Und wollten auch den Mantel noch.
Wie nur so viel verflucht Gesindel
Im engen Hause sich verkroch!

„Nun sprang ich auf und tobt' und fluchte, Gewiß, durch alle durchzugehn.

Ich sah noch einmal die Verruchte,
Und ach! sie war noch immer schön.
Sie alle wichen meinem Grimme,
Es flog noch manches wilde Wort;
Da macht' ich mich mit Donnerstimme
Noch endlich aus der Höhle fort.

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Man soll euch Mädchen auf dem Lande
Wie Mädchen aus den Städten fliehn.
So lasset doch den Fraun von Stande
Die Lust, die Diener auszuziehn!
Doch seid ihr auch von den Geübten
Und kennt ihr keine zarte Pflicht,
So ändert immer die Geliebten,
Doch sie verrathen müßt ihr nicht."

So singt er in der Winterstunde,
Wo nicht ein armes Hälmchen grünt.
Ich lache seiner tiefen Wunde,
Denn wirklich ist sie wohlverdient.

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So geh' es jedem, der am Tage
Sein edles Liebchen frech betriegt,
Und Nachts mit allzukühner Wage
Zu Amor's falscher Mühle kriecht.

Der Müllerin Reue.

Jüngling.

Nur fort, du braune Here, fort
Aus meinem gereinigten Hause,

Daß ich dich nach dem ernsten Wort

Nicht zause!

Was fingst du hier für Heuchelei
Von Lieb' und stiller Mädchentreu'?

Wer mag das Märchen hören!

Zigeunerin.

Ich finge von des Mädchens Reu'

Und langem, heißem Sehnen;

Denn Leichtsinn wandelte sich in Treu'
Und Thränen.

Sie fürchtet der Mutter Drohen nicht mehr,
Sie fürchtet des Bruders Faust nicht so sehr
Als den Haß des herzlich Geliebten.

Jüngling.

Von Eigennut sing und von Verrath,

Von Mord und diebischem Rauben;

Man wird dir jede falsche That

Wohl glauben.

Wenn sie Beute vertheilt, Gewand und Gut,

Schlimmer als je ihr Zigeuner thut,

Das sind gewohnte Geschichten.

Zigeunerin.

„Ach weh! Ach weh! Was hab' ich gethan!

Was hilft mir nun das Lauschen!

Ich hör' an meine Kammer heran

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