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IX.

Vier Jahreszeiten.

Alle Viere, mehr und minder,
Necken wie die hübschen Kinder.

Frühling.

1.

Auf, ihr Distichen, frisch! Ihr muntern, lebendigen Knaben!
Reich ist Garten und Feld! Blumen zum Kranze herbei!

2.

Reich ist an Blumen die Flur; doch einige find nur dem Auge,
Andre dem Herzen nur schön; wähle dir, Leser, nun selbst!

3.

5 Rosenknospe, du bist dem blühenden Mädchen gewidmet, Die als die herrlichste sich, als die bescheidenste zeigt.

10

4.

Viele der Veilchen zusammen geknüpft, das Sträußchen erscheinet
Erst als Blume; du bist, häusliches Mädchen, gemeint.

5.

Eine kannt' ich, sie war wie die Lilie schlank, und ihr Stolz war
Unschuld; herrlicher hat Salomo keine gefehn.

6.

Schön erhebt sich der Aglei und senkt das Köpfchen herunter.
Ist es Gefühl oder ist's Muthwill? Ihr rathet es nicht.

7.

Viele duftende Glocken, o Hyacinthe, bewegst du;

Aber die Glocken ziehn wie die Gerüche nicht an.

8.

15 Nachtviole, dich geht man am blendenden Tage vorüber;

Doch bei der Nachtigall Schlag hauchest du köstlichen Geist.

9.

20

Tuberose, du ragest hervor und ergößest im Freien ;
Aber bleibe vom Haupt, bleibe vom Herzen mir fern!

10.

Fern erblick' ich den Mohn; er glüht. Doch komm' ich dir näher,
Ach, so seh' ich zu bald, daß du die Rose nur lügst.

11.

Tulpen, ihr werdet gescholten von sentimentalischen Kennern;
Aber ein lustiger Sinn wünscht auch ein lustiges Blatt.

12.

Nelken, wie find' ich euch schön! Doch alle gleicht ihr einander,
Unterscheidet euch kaum, und ich entscheide mich nicht.

13.

25 Prangt mit den Farben Aurorens, Ranunkeln, Tulpen und Astern! Hier ist ein dunkles Blatt, das euch an Dufte beschämt.

30

14.

Keine lockt mich, Ranunkeln, von euch, und keine begehr' ich;
Aber im Beete vermischt sieht euch das Auge mit Lust.

15.

Sagt! Was füllet das Zimmer mit Wohlgerüchen? Reseda,
Farblos, ohne Gestalt, stilles, bescheidenes Kraut.

16.

Zierde wärst du der Gärten; doch wo du erscheinest, da sagst du:
Ceres streute mich selbst aus mit der goldenen Saat.

17.

Deine liebliche Kleinheit, dein holdes Auge, sie sagen
Immer: Vergiß mein nicht! immer: Vergiß nur nicht mein!

18.

35 Schwänden dem inneren Auge die Bilder sämmtlicher Blumen, Eleonore, dein Bild brächte das Herz sich hervor.

Sommer.

19.

Grausam erweiset sich Amor an mir! O spielet, ihr Musen,
Mit den Schmerzen, die er, spielend, im Busen erregt!

20.

Manuskripte besitz' ich wie kein Gelehrter noch König; 40 Denn mein Liebchen, sie schreibt, was ich ihr dichtete, mir.

21.

Wie im Winter die Saat nur langsam keimet, im Sommer
Lebhaft treibet und reift, so war die Neigung zu dir.

22.

Immer war mir das Feld und der Wald und der Fels und die

Gärten

Nur ein Raum, und du machst fie, Geliebte, zum Ort.

23.

45 Raum und Zeit, ich empfind' es, find bloße Formen des An

50

schauns,

Da das Eckchen mit dir, Liebchen, unendlich mir scheint.

24.

Sorge, fie steiget mit dir zu Roß, sie steiget zu Schiffe;
Viel zudringlicher noch packet sich Amor uns auf.

25.

Neigung besiegen ist schwer; gesellet sich aber Gewohnheit,
Wurzelnd, allmählich zu ihr, unüberwindlich ist sie.

26.

Welche Schrift ich zwei-, ja dreimal hinter einander
Lese? Das herzliche Blatt, das die Geliebte mir schreibt.

27.

Sie entzückt mich und täuschet vielleicht. O, Dichter und Sänger,
Mimen! lerntet ihr doch meiner Geliebten was ab!

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