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Antworten bei einem gesellschaftlichen Fragespiel (S. 24 u. 25). Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1796, S. 95-97, daraus 1800 in die Neuen Schriften VII, 23–25. Zwischen „Goldschmiedsgesell" und dem folgenden Gedicht seit 5.

Variante: Überschrift 1796 Antwort, 1800 Antworten.

Nach Eckermann's Papieren und Goethe's Tag- und Jahresheften 1789 verfaßt, vermuthlich jedoch schon 1785 (Brief an Frau v. Stein vom 7. November) für Akt 5 des Singspiels „Die ungleichen Hausgenossen" (unsre 1. Ausg. 9, 259 u. 260). Die weggebliebene 5. Strophe ist dort nachzulesen. Zu der oft citirten, auch unter G. Büchmann's geflügelte Worte aufgenommenen dritten Strophe hat Felix Liebrecht (Arch. f. Lit.-Gesch. IX, 105) mehrere englische Parallelstellen beigebracht, worin Jungfrauen gegenüber zur Zartheit, Witwen gegenüber zur Verwegenheit gerathen wird. Auch der Dichter Walter, on love sagt:

For women, born to be controlled,

Stoop to the forward and the bold.

Der lustige Rath, der für einen Narren gilt (V. 32) ist der kurzweilige Rath, der Hofnarr, dem es, seiner Klugheit unerachtet, nicht gelingt, die Narren eben zum Narren zu halten, wie sich's gehört (Refrain des 1. Kophtischen Liedes). Vergl. Grimm's Wbch. kurzweilig 2b und lustig 8a, sowie die lustige Person im Vorspiel zu Faust.

Verschiedene Empfindungen an Einem Plaze (S. 25 u. 26). Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1796, S. 40—42, woraus in Neue Schriften 1800, VII, 26–28. An jeßiger Stelle seit 4. Varianten: V. 28 nach verhehle" 1796 ein Gedankenstrich, 1800 weggefallen; V. 31 mich seit 4, mir in beiden ersten Drucken; s. Grimm's Wbch. lohnen 3c mit persönl. Accusativ.

Wie das vorige Gedicht aus dem Singspiel „Die ungleichen Hausgenossen", zur Eröffnung desselben (Akt 1), von Dialog unterbrochen, daher derselben Zeit angehörig. Vier Personen des Stückes, die Liebenden Flavio und Rosette, der naturschwärmende Poet und der Jäger sind durch die verschiedensten, von ihnen vertretenen Interessen in demselben Park dramatisch vereinigt. Jeder findet hier am frühen Morgen seine Beute. Die gefangnen Vögel V. 38, nach dem Buchstaben nur die Drosseln in den Schlingen, sind doppelsinnig zugleich die übrigen hier vom Jäger betroffnen Personen.

Ferdinand David gab 1848 einer von ihm gefeßten Symphonie unsern Text als Programm. Reichardt sette ihn für Gesang.

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Erster Druck: Voß' Musenalmanach auf

1796, S. 42-44 u. d. T. Die Liebesgötter auf dem Markte. Daraus 1800 in Neue Schriften VII, S. 29 ff. mit der jetzigen Überschrift, seit 4 an jeßiger Stelle.

Das Gedicht, ursprünglich für die Fortsetzung der Zauberflöte (unsre 1. Ausg. 9, 284 u. 285) bestimmt, fällt nach Eckermann's Papieren zur Chronologie in d. J. 1795. Hier sind die Vögel die „beflügelten Kinder“ Papageno's und Papagena's, welche sie in goldnen Käfigen tragen. Sie singen die erste und die lehte Strophe zusammen, die 2. Papagena allein, „einen herauslaffend“, die 3. Papageno allein, „den Andern vorweisend“, und die 4. Papagena allein, „das dritte zeigend", nach der Dyk'schen Neuen Bibliothek (1796. 58, 263) „ein kleines Familiengemälde, in welchem man die glückliche Hand des Meisters, wiewohl sie mit dem Pinsel nur zu tändeln scheint, nicht verkennt." Ein antikes Motiv liegt zu Grunde: Bion's zweite Jdylle, „Der Vogelsteller" (der isevrás, bei Ahrens Nr. XII), der einen geflügelten Eros schießen will, Anakreon's flügge und halbflügge Eroten (in des Pseudo-Anakreon Brut des Eros) oder der Vogelfänger in Longus' Hirtengesch. (III, 6). Danach die Amorettenverkäuferin auf dem Herculanischen Gemälde (Pitture d'Ercolano, P. III. tav. VII). Goethe mochte das Wandgemälde in Italien gesehn haben und durch Stolberg's Reise in Deutschland, der Schweiz, Italien und Sicilien (III, 88. 1794) daran erinnert worden sein (Dünger, Komm. II, 61). Stolberg schreibt: „Eine Frau verkauft kleine Amors an ein junges Weib, hinter welcher eine Alte steht, die ihr Rath zu geben scheint. Die Verkäuferin hält einen zappelnden Amor bei den Flügeln, ein andrer ist in einen Dreifuß eingekerkert.“ Stolberg erinnert zugleich an die Amorettenverkäuferin eines französischen Künstlers. Vergl. Kupfer III, S. 32 des Cottaschen DamenTaschenbuchs auf 1810 und Haug's poetischen Dialog: Verkauf der Liebesgötter (Morgenbl. 1813. Nr. 30. S. 117).

V. 35 wiederholt V. 3 der Antworten (oben S. 24). Goethe schreibt in jener Zeit: „Das gewöhnliche Publikum liebt nur das Neue und an der ganzen Poesie und Kunst eben nichts als das Neue“ (An Kirms den 15. Okt. 1798).

In Musik gesezt von Zelter (1811. Heft 1) und Fr. Schubert

(Nachl., Lief. 47).

Der Abschied (S. 27 u. 28).

Verglichen ist die Handschrift S. 11 des Liederheftes von 1788. Erster Druck 1789, Schriften VIII, 112, an jeßiger Stelle seit 4. Varianten der Handschrift: V. 9 gestohlen, mit Rothstift geändert in gestohlnes. V. 13 nie ein, geändert in nun kein.

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Die Zeit der Entstehung ist durch Goedeke ermittelt. Schon die Chronologie" setzt das Gedicht in die Jahre 1770-1771. Goedeke (Gegenwart 1878, Nr. 1) bringt es in Verbindung mit dem „Fränzchen“ des Briefconcepts vom 27. Juni 1770 (D. Junge Goethe I, 256) und deutet es danach als Abschied von Franziska Crespel, einer Freundin von Goethe's Schwester. In dem Briefe heißt es: „Sagen Sie meinem Fränzchen, daß ich noch immer ihr bin!" Das Lied fiel daher in das Jahr 1770, in den in Strophe 3 erwähnten Monat, an dessen Ende Goethe seine Vaterstadt zum zweiten Male verließ; dem entsprechend schließt es sich im Jungen Goethe (I, 111 u. 112) denjenigen des Leipziger Liederbuchs unmittelbar an. Die deutschen Mädchennamen in Goethe's Gedichten, die Lottchen, Fränzchen, Lisetten, kann man in der Regel als wirkliche annehmen. Er wählte gern Reime auf die Namen der Geliebten, nicht wählte er diese Namen nach den Reimen.

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V. 1 und 2 erinnern an Sigunens Abschied im Titurel, zu welcher der Geliebte sagt: Sieh mir ins Auge, - sprechen kann ich nicht". V. 6 süßtes übliche Form für süßestes, auch in V. 8 des folgenden Liedes, wie im Faust II, 773, der Augenblicke Süßtes" und in Paul Gerhard's Pfingstliede: „O du allersüßte Freude". In Musik gesezt von Reichardt.

Die schöne Nacht (S. 28).

Verglichen ist die Handschrift des Liederheftes von 1788.

Erste Drucke: Neue Lieder, in Melodien gesezt von B. Th. Breitkopf. Leipzig 1770. S. 6. Drittes Lied „Die Nacht“ (erschien schon 1769; daraus 1769 im Anhang zum 3. Jahrg. der Hiller'schen Nachrichten S. 141 mit Musik, später auch 1773 im Almanach d. deutschen Musen S. 161 und 1776 in der Leipziger Zeitschrift

„Die Muse", S. 88). Zugleich handschriftlich Nr. 4 des Lieder-
heftes von Friedrike Öser (bei Jahn S. 184). 1789, Schriften

VIII, 114 zwischen „Erster Verlust“ und „Willkommen und
Abschied", an jeßiger Stelle seit 5.

Varianten: 1770 Überschrift Die Nacht. V. 1 Gern; V. 3 Tritte; V. 4 den ausgestorbnen; V. 5 bricht die Nacht der Eichen; V. 6 Zephirs (Handschrift 1788 Zephir) melden; V. 9-13 Schauer, der das Herze fühlen, der die Seele schmelzen macht, Flüstert durchs Gebüsch im Kühlen. Welche schöne, füße Nacht!

Öser'sche Handschrift: V. 2–4 Meiner Schönen Aufenthalt,
Und durchstreich mit leisem Tritte diesen ausgestorbnen Wald;
V. 11 Wandelt im Gebüsch; V. 15 deiner st. solcher.
Almanach der Musen: V. 3 vergnügtem st. verhülltem; V. 7
Birken, die sich neigen; V. 8 Senden ihr den Duft hinauf.
Muse: V. 2 meines Mädchens.

Aus der Leipziger Zeit, Frühling oder Frühsommer 1768. Die Erinnerung an die Geliebte am Schlusse ist im Eingange motivirt durch die Mooshütte im Walde, wo die Geliebte zu weilen liebt und der Dichter sich vor der Tagesgluth verborgen. Das ursprüngliche Gern" bezog sich auf den Anreiz der hinauslockenden Kühle, obwohl das „Nun“, schon in der Handschrift von 1788, nichts verdorben hat. Wieland's Merkur 1773 (April. II, 55 u. 56) hatte jenes „Gern" als unmotivirt getadelt, im Übrigen das Gedicht „wegen seines geschmeidigen Ausdrucks und leichten Versification“ gelobt.

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V. 3 verhüllt = im Dunkel verborgen; V. 5 Nacht der Eichen, wie Waldes Nacht in „Lili's Park“ (Thl. II), Klopstock's der Haine Nacht und Bürger's Nacht der Tannen oder Eichen; brechen, wie das Schweigen brechen, das Dunkel durchbrechen, lichten. Dünger citirt aus Goethe's Lila: „Der Mond bricht die Fichten." V. 6 u. 8 Zephir, füß, Weihrauch, als Lieblingsausdrücke der Anakreontiker des vor. Jahrh. nachgewiesen in Minor und Sauer's Studien, S. 17 fg.

Glück und Traum (S. 29).

Erste Drucke: 1770 Neue Lieder (s. vorstehende Anmerkung) S. 12 u. 13. Sechstes Lied (auch 1776 im Alm. d. d. Musen S. 145) und handschriftlich in Fr. Öser's Liederbuch Nr. 8 (Jahn S. 187). 1815 Werke I, 45 und Gedichte I, 30 an jeßiger Stelle. Varianten: 1770 Überschrift: Das Glück. An mein Mädchen, im Öfer'schen Liederbuch u. im Alm. d. d. Mufen An Annetten. V. 7-12 im Öser'schen Liederbuch :

Sie sind, die süß verträumten Stunden,

Die durchgeküßten, sind verschwunden,

Wir wünschen traurig sie zurück.

wünsche dir kein größeres Glücke! Es flieht der Erden größtes Glücke Wie des geringsten Traumes Glück.

Aus derselben Zeit wie das vorige Gedicht. Die Angesungne ist Käthchen Schönkopf (s. Dichtung und Wahrheit, Buch 7 u. 8).

Lebendiges Andenken (S. 29 u. 30).

Erste Drucke: 1770 Leipz. Liederbuch, S. 34 u. 35. Sechzehntes Lied; auch 1773 im Alm. d. deutschen Musen, S. 199. 1815 Werke I, 46

u. 47 und Gedichte I, 30 u. 31.

Varianten: 1770 Überschrift Die Reliquie; V. 1–4:

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Ich kenn', o Jüngling, deine Freude,
Erwischest du einmal zur Beute

Ein Band, ein Stückgen von dem Kleide,
Das dein geliebtes Mädgen trug.

V. 8-11: Mein zweytes Glücke nach dem Leben,
Mein Mädgen hat mir was gegeben;

Sezt eure Schäße mir darneben,

Und ihre Herrlichkeit wird nichts.

V. 13 schönsten. V. 14 schönen. V. 17 zu sehn. V. 18 mir der
schönste Theil von dir. V. 24 Und gleiteten oft mit. V. 25 Von
da herab zur rundern. V. 27 Reliquie, du. V. 28 der alten Lust.
Im Alm. d. d. Musen V. 4 ein Strumpfband, einen Ring
ein Nichts. V. 5-11 fehlen.

Nach der Trennung von Leipzig 1768 oder 1769 zu Frankfurt, in der Erinnerung an Käthchen Schönkopf entstanden. „Rauben von Küssen und Bändern, besonders beim Pfänderspiel, wird in der Anafreontik des vor. Jahrh. gerne erwähnt“ (Sauer und Minor a. a O.). Ähnliche Reliquien" suchte Goethe später von Frau von Stein zu erhalten (Dünzer), insbesondre deren Haare (Briefe vom 7. Mai u. 27. Juni 1784), und noch in einem Briefe vom 22. Juli 1808 dankt er Silvie von Ziegesar für die schöne, reiche geringelte Gabe“. Bedeutungsvoll verwandt ist das Haar als Trauzeichen statt eines Ringes in der Braut von Korinth" V. 91. Die Anrede an den Jüngling (V. 1 der ersten Lesart), wie im folgenden Gedicht und in „Wahrer Genuß" V. 10 u. 17 in dem didaktischen Tone einiger Gellert'schen Gedichtsanfänge (im Selbstmord: „O Jüngling, lern“ und im erhörten Liebhaber).

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