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Glück der Entfernung (S. 30 u. 31).

Erste Drucke: 1770 das Leipz. Liederbuch, S. 38 u. 39. Achtzehntes Lied: Das Glück der Liebe.

1815, Werke I, 48 und Gedichte I, 31 u. 32.

Aus derselben Zeit wie das vorige Gedicht und ebenso in der Erinnerung an dieselbe Geliebte gedichtet. Daß Goethe mit V. 5 u. 6 sich selber täuschte, haben Minor und Sauer a. a. D. S. 30 treffend bemerkt. Vergl. Lichtenberger, S. 27.

An Luna (S. 31).

Erste Drucke: 1770 das Leipz. Liederbuch, S. 40 u. 41. Neunzehntes Lied: An den Mond.

1815, Werke I, 49 und Gedichte I, 32.

Strophe 3, ganz der zweiten Bearbeitung angehörig, lautete in

der ersten:

Dämmrung, wo die Wollust thront,
Schwimmt um ihre runden Glieder.
Trunken sinkt mein Blick hernieder.
Was verhüllt man wohl dem Mond.
Doch, was das für Wünsche sind!
Voll Begierde, zu genießen,
So da droben hängen müssen;
Ey, da schieltest du dich blind.

Gleichfalls zu Frankfurt 1768 oder 1769 in der Erinnerung an Käthchen Schönkopf, von der „traurig abgeschiednen Seele" (V. 7), dem weitverschlagnen Ritter" (V. 14) gedichtet. V. 10 großgemessen, analog wohl oder vollgemessen, sich in großer Ausdehnung erstreckend (Sanders). V. 24 Erinnerung an die Endymionsage, wie Faust II, V. 1897: „Endymion und Luna! wie gemalt!" Dämmerung wo" d. H. die der Wollust eignende Beleuchtung, diese als Sih der Wollust. Dünger denkt doch zu realistisch an das Bett.

Brautnacht (S. 31 u. 32).

Erste Druce: 1770 Leipziger Liederbuch S. 17, Achtes Lied: Hochzeitlied. An meinen Freund. Bei Jahn, Goethe's Briefe an Leipziger Freunde, S. 189 u. 190. Abdruck einer Abschrift aus dem Nachlasse der Friedrike Öser, die älteste Fassung.

1815 Werke I, 50, Gedichte I, 33.

Varianten: a) des Druckes 1770: V. 7 Weihrauchwirbel; V. 17 von. b) der Öser'schen Abschrift: V. 1 fern von dem; V. 2 und wacht; V. 4 das Brautbett dir unsicher macht; V. 5 Er harrt auf dich. Der Fackel; V. 6 umglänzt und ihr ́flammend; V. 7 treibt Weihrauch dampf, der durch das; V. 8 in wollustvollen Wirbeln rollt; V. 10 Freunde; V. 11 blickst; V. 12 dir nun bald nichts mehr; V. 13 Glücke zu; V. 14 herein; V. 15 die Fackel in des Amors; V. 17 glüht; V. 18 der Schönen reißendes; V. 19 zum stillen Schertz wird; V. 21 Ihr Amor sich; V. 22 doch nicht so schnell; V. 23 hält der kleine Schalck.

Zweifelhaft, ob schon in Leipzig um 1768 oder erst in Frankfurt 1769 gedichtet; die Öser'sche Abschrift deutet auf die erste Alternative (. Frhr. von Biedermann; Arch. f. Lit.-Gesch. X, 270). Goethe hatte bekannte Vorgänger an Katull, Claudite ostia, virgines, an Spenser (Hochzeitslied), an Rost's schöner Nacht (1754; s. Schmidt's Nekrolog II, 459 und Jördens IV, 404).

Schadenfreude (S. 32 u. 33).

Erste Drucke: 1770 Leipziger Liederbuch S. 11. Fünftes Lied: Der Schmetterling; auch in Friedrike Öser's Liederbuch Nr. 5, anfan

gend: Und in Pappillons Gestalt, ebenso 1776 in der „Muse“, S. 92. 1815 Werke I, 51 und Gedichte I, 33 u. 34.

In Leipzig 1768 entstanden, nach Goethe's längerer Erkrankung: „Ich schlich in der Welt herum wie ein Geist, der nach seinem Ableben manchmal wieder an die Orte gezogen wird, die ihn sonst anzogen, als er sie noch körperlich genießen konnte" (Junger Goethe I, 46. An Friedrike Öser, d. 13. Febr. 1769). Der Schmetterling als Sinnbild der Unsterblichkeit (s. Minor u. Sauer a. a. D. S. 21).

Unschuld (S. 33).

Erste Drucke: 1770 Leipziger Liederbuch S. 31. Vierzehntes Lied: An die Unschuld.

1815 Werke I, 52 und Gedichte I, 34 u. 35.

Der Frankfurter Zeit, Herbst 1768 zuzuweisen, wo die Richardsonschen Ideale (V. 3) mehrfach des Dichters Spott herausforderten (D. J. Goethe I, 31 v. 6. Nov. 1768: „Denn will sich einer nicht bequemen des Grandisons ergebner Knecht zu sein, den lacht man aus," und an Öser einige Tage später, das. S. 38: „Desswegen find alle Meerwunder: Grandison hier im großen Ansehn“). Die

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Pamela in Richardson's gleichnamigem Roman und Henriette Biron im Grandison desselben waren Modetypen. Hamann spottet 1762 in den Kreuzzügen des Philologen über die schönen Geister, welche ,,aus moralischer Heiligkeit keine Mädchen mehr anrühren mögen als eine Miss Biron". Auch die Liebe nennt Goethe lichtschen und entfliehend im Nebel" (Bd. 28, 354, 1. A.; zu V. 16).

Scheintod (S. 34).

Erste Drucke: 1770 Leipz. Liederbuch S. 25. Eilftes Lied: Amor's Grab. Nach dem Französischen. Handschriftlich in Friedrike Öser's Liederbuch als Nr. 1 (V. 4: Von nichts, von ohngefähr erwacht er öfters wieder), auch 1776 in der „Muse“ S. 93. 1815 Werke I, 53 und Gedichte I, 35.

Der Leipziger Zeit, den Jahren 1767 oder 1768 angehörig. Das französische Vorbild nicht ermittelt.

Wahrer Genuß (S. 34 u. 35).

Erste Drucke: 1770 Leipz. Liederbuch S. 5. Zweytes Lied: Der wahre Genuß. Danach auch 1773 im Almanach d. d. Musen S. 44. 1833 Bd. VII, 9-11 der nachgelassenen Werke (8o).

Varianten des ersten Drucks: V. 3 Fürst, laß dir die Wollust. V. 5 die Zunge ganzer. V. 7 du eine Tugend. V. 8 gieb dein Herz. Dann folgen nachstehende zwei Strophen:

Was ist die Lust die in den Armen

Der Buhlerinn die Wollust schafft?
Du wärst ein Vorwurf zum Erbarmen,
Ein Thor, wärst du nicht lasterhaft.
Sie küsset dich aus feilem Triebe,
Und Gluth nach Gold füllt ihr Gesicht.
Unglücklicher! Du fühlst nicht Liebe,
Sogar die Wollust fühlst du nicht.

Sey ohne Tugend, doch verliere
Den Vorzug eines Menschen nie!
Denn Wollust fühlen alle Thiere,
Der Mensch allein verfeinert sie.
Laß dich die Lehren nicht verdrießen,
Sie hindern dich nicht am Genuß,

Sie lehren dich, wie man genießen

Und Wollust würdig fühlen muß.

2. 18 Ein Mägdgen. V. 41 Wenn in gesellschaftlicher. V. 50

Die Wollust.

In Leipzig 1767 oder 1768 entstanden. Feier der Liebe zu

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Käthchen Schönkopf, die von V. 25 an nach dem Leben geschildert ist. Von Lessing's Laokoon weiß das Gedicht noch nichts, welches ein Brief Goethe's an seinen Jugendfreund Moors (D. J. Goethe I, 19) vom 1. Oktober 1766 am Besten kommentirt: „Jeho fühle ich zum allerersten Male das Glück, das eine wahre Liebe macht. Ich habe die Gewogenheit meines Mädchens nicht den elenden kleinen Tracasserien des Liebhabers zu danken; nur durch meinen Charakter, nur durch mein Herz habe ich sie erlangt" u. f. w. Vermuthlich stammt die Umarbeitung im Drucke von 1833 aus dem Jahre 1788, indem der 8. Band der Schriften 1789 als vorletztes der Vermischten Gedichte, erste Sammlung, dies Gedicht u. d. T. Genuß“ bringen follte. Es findet sich in einer Umarbeitung, die wir jedoch nicht vergleichen konnten, in dem handschriftlichen Liederhefte von 1788 zu Weimar. Das Epigramm „Süße Sorgen“ trat nachträglich an die Stelle der ersten beiden Strophen unsers Gedichts auf S. 174 jenes Achten Bandes (s. v. Biedermann, Goethe und Leipzig II, 108 u. 109). Zu V. 35 u. 36 vergl. die Stelle in dem Briefe an Franziska Crespel vom 27. Juni 1770: „Ich kenne einen guten Freund, dessen Mädgen oft die Gefälligkeit hatte, bei Tisch des Liebsten Füße zum Schemmel der ihrigen zu machen“ (D. J. Goethe I, 256 fg.). Ganz freundlich trat sie mich uff meinen Fuß" (Nicolai's Alm. 1777. S. 153). Drei ältere Beispiele, als Zeichen „heimlichen Einverständnisses" bei Grimm unter Fuß", Sp. 985.

Es war ein fauler Schäfer (S. 35 u. 36).

Erster Druck: Weimar 1780 in „Jeri und Bätely, ein Singspiel“ S. 6, in die Lieder übernommen 1833, Goethe's nachgelassene Werke VII, 37, dann 1840, Werke I, 36.

In dem im Spätherbst 1779 entstandnen Stück singt das Lied Thomas; es hat hier zwei sechszeilige Strophen, in der Urgestalt des Stückes (1881 herausgegeben von W. Arndt) nur eine Strophe. Über die Versform s. Dan. Jacoby (Arch. f. Lit.-Gesch. X, 483 u. 484).

V. 3 im ersten Druck Den kümmerte. V. 8 das Zählen der Sterne, wie das Zeigen des Siebengestirns am hohen Mittage, zu den unmöglichen Aufgaben des Volksliedes gehörend. Den Schäfern ist seit uralten Zeiten die Faulheit verbrieft gewesen; als faule Schäfer waren sie im Mittelalter Gegenstand volksthümlicher Komik, gleich Bettelleuten und Kapuzinern. — Ins Schottische übertragen von Paul Gardner.

Novemberlied (S. 36).

Erster Druck: 1815, Werke I, 54 und Gedichte I, 35 und 36, zwischen Scheintod und dem folgenden Liede.

Auf die November-Geburtstage mehrerer Angehörigen des Weimarischen Freundeskreises 1783 gedichtet, namentlich der Frau von Schardt (vom 23 sten), S. von Seckendorff's (26 sten) und Knebel's (30 ften). Goedeke durfte das Gedicht nicht der Zeit nach der italiänischen Reise zuschreiben (S. 14 Bd. I von Goethe's Werken, Cotta 1882). Denn schon in seinem Kalender vom 3. Dezember 1783 hat Knebel notirt: „Von Thusnelden [Hofdame v. Göchhausen] Brief. Von ihr Gedicht von Goethe auf die November-Geburtstage". Der November gehört dem Jäger und steht unter dem Sternbild des hier doppelsinnig behandelten Schüßen.

An die Erwählte (S. 36 u. 37).

Erster Druck: 1800, Neue Schriften VII, 9 u. 10, an jeßiger Stelle seit 5. An äußern Anhaltspunkten für die Entstehung dieser jugendfrischen Verse fehlt es, bis auf die Angabe der „Chronologie“: 1770–1771. Diese Zeitbestimmung, der auch Viehoff, Lehmann und Goedeke folgen, scheint auf innern Gründen zu beruhen. Denn einmal ist das Gedicht nach Sprache, Ton und Tonfall den in der Chronologie damit zu= sammengestellten Liedern,Willkommen und Abschied“ und „Mit einem gemalten Bande" verwandt. Zweitens kann der Hafen (V. 5), den der Dichter zu verlassen im Begriffe steht und wohin er zurückzukehren hofft, nur Frankfurt sein, nicht etwa Sessenheim. Und dies führt auf Gleichzeitigkeit mit den Briefen an Käthchen Schönkopf v. 12. Dezember 1769 und 23. Januar 1770 (D. J. Goethe I, 70 u. 73 fg.), welche von längerer Entfernung so sprechen, wie es hier im Gedichte geschieht: „In zwei Jahren bin ich wieder da. Und hernach Herz, was begehrst du? Eine Frau." Ist das Gedicht daher durch den Schluß mit dem Bandgedicht verwandt, da in beiden vor dem Geiste des Dichters die Vision einer Verbindung mit der Geliebten auftaucht, so stellt es sich nach deren Persönlichkeit neben den „Abschied“ (oben S. 27). Die Schlußstrophe bezeichnet das Hüttenideal der Zeit, eine auf Rousseau, Gessner, Goldsmith und Klopstock zurückzuführende Stimmung, mit der das etwa zwei Jahre jüngere Gedicht „Der Wandrer" schließt. Auch dort das Pappelwäldchen, die Hütte, ver

Goethe, 1.

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