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Leipziger Liedern; f. oben S. 30 V. 1 und S. 34 V. 10 u. 17. V. 7 nad sem griechigen εἰς ὕδωρ γράφειν (Menander's γνῶμαι μονόστιχοι V. 25), lat. in aqua scribi, franz. écrire sur l'onde.

Für eine Singstimme geseht von Reichardt, Fr. Schubert (1822) und M. Hauptmann (op. 22. Nr. 6).

Abschied (S. 41).

Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1798, S. 241, und danach 1800 Neue Schriften VII, 16.

Nach Eckermann zugleich mit „Nachgefühl“ (oben S. 38) am 24. Mai 1797 entstanden. Körner's Worte (An Schiller 4, 108): „Der Abschied hat eine gewisse Dunkelheit, die aber bei einer solchen kleinen Epistel vielleicht unvermeidlich ist. Über das besondere zarte Verhältniß, das beide Theile sehr wohl kennen, kann natürlicherweise nicht viel gesprochen werden", gelten noch heute. Das Gedicht selbst ist freilich nicht dunkel, nur sein Zusammenhang mit Goethe's Leben, das klar vor uns ausgebreitet liegt, wenigstens mit Goethe's Leben der Neunziger Jahre, ist es. Individuelle Beziehungen sind wie zum Abschluß eines Verhältnisses zusammengefaßt. Dieses muß 1797 schon in der Vergangenheit gelegen haben. Rührt das Ge= dicht aus dieser Zeit her, so mag es, wie „Liebebedürfniß“, „Einschränkung“, „Lili's Park“, aus einer ältern schon vorhandenen Form geklärt hervorgegangen sein. Wir wissen von keiner andern Verbindung Goethe's, bei welcher von Brechen und Zurückgeben des Worts (V. 1 u. 12), von einer dem Mädchen zu schwer gewordnen Pflicht (V. 2) gesprochen werden könnte, als der mit Lili; grade dieser Vers 2 schließt andre Beziehungen, z. B. auf Corona Schröter Im V. 1 heißt die Unbeständigkeit im Munde des Mannes lieblich, wie in Nr. 20 der Weissagungen des Bakis, nicht um sie zu loben, sondern um sie zu verzeihen. V. 5 Zauberlieder üben, übertragen von: Zauber üben, ausüben; so das Zauberfädchen, der Zauberkreis in „Neue Liebe, neues Leben“ und das dumpfe Zauberwerk in Lili's Park". V. 6-9 der Vergleich mit dem festen Lande und den Gefahren der Wellen und Stürme. V. 8 von der Stärke der Versuchung, des Zaubers. V. 9 das Verstecken nur andrer Ausdruck für das Locken V. 6. V. 13 wohl nur allgemein zu verstehn: was ich nach des Schicksals Beschluß dir sein sollte, bin ich gewesen; nach dem Tagebuch vom Oktober 1775: wir müssen einzeln unsre Rollen ausspielen“.

aus.

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Wechsel (S. 41).

Erster Druck: 1770 Leipziger Liederbuch S. 29, Dreyzehntes Lied: Unbe ständigkeit. Nachdruck: Almanach d. Musen auf 1776, S. 112. Varianten des 1. Drucks: V. 1 Im spielenden Bache. V. 4 Dann trägt sie ihr. Darnieder. V. 5 Schon naht sich die zweite, und. V. 6 Da. V. 7 Jüngling sey weise, verwein' nicht vergebens. V. 8 Die fröhlichsten St. d. eilenden. V. 9 Wenn flatterhaft je dich ein M. v. V. 10 Geh. V. 11 u. 12 Der Busen st. die Lippe. In dem Öser'schen Liederbuch handschriftlich als Nr. 3 (V. 1 Auf Kieseln im Bache. V. 9 Wenn flatterhaft dich ja).

1789 Schriften VIII, 119 in der jezigen Fassung, nach „Die Freuden" und vor dem folgenden Gedicht, an jeßiger Stelle seit 4. In Leipzig 1767 oder 1768 entstanden. V. 3 buhlerisch im Tone Hagedorn's (Sauer u. Minor, Studien S. 27). V. 5 kehrt wieder in Dauer im Wechsel" (Thl. II):

Ach, und in demselben Flusse

Schwimmst du nicht zum zweiten Mal..

B. 11 und 12 erinnern an Worte Eridon's zu Egle in der Laune des Verliebten" (Auftr. 8 zu Ende):

Und wenn Amine mich auch noch so reizend küßt,

Darf ich nicht fühlen, daß dein Kuß auch reizend ist?
Von Reichardt in Musik geseßt.

Beherzigung (S. 42).

Erster Druck: 1789 Schriften VIII, 120 (Vermischte Gedichte, 1. Sammlung) an jeßiger Stelle, von da 1806 in die „Lieder“ (Werke I, 38) hinübergenommen, 1836 wegen des didaktischen Charakters in die Abtheilung Epigramme" (I, 82) verseßt.

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Gehört zu dem Weisheitsertrage der ersten Weimarischen Zeit, von Viehoff als Abwehr wohlgemeinter Rathschläge angesehn.

V. 12 nach Korinther I, 10. 12, vielfach zu Sprüchen gemünzt, wie in Lehmann's Florilegium pol. von 1642, Additio 2, Nr. 21 von Anmaßen und Nr. 54 von Frombkeit: Wer nicht gefallen, sehe, daß er stehen bleibe, und: Siehe zu, wenn du hoch steigest, daß du nicht fällest. Der Priorensaal des Rathhauses zu Perugia hat unter andern die Inschrift: Qui stat videat ne cadat. Fr. Schlegel parodirt V. 10 im Motto seiner Eumeniden 1801: Suche jeder, wen er reibe", und glossirt V. 9-12 im Gedichte: „Die neue Schule“ (Gedichte 1809); ebenso glossirt jene Verse Fr. Laun (F. A. Schulz) 1818 in Kind's Taschenbuch und Robert in Nr. 52 der Göttinger Wünschelruthe.

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Feiger Gedanken bängliches Schwanken (S. 42).

Erster Druck: 1777 Gesänge zu „Lila“ (als Worte der Fee Sonna), danach 1778 Olla Potrida I, 207, unter den Gedichten erst 1833 (VII,

41 der nachgelassenen Werke), an dieser Stelle erst 1840.
(1778. V. 1 Feige; V. 3 Ängstliches; V. 4 Weibisches; V. 4
fehlt Dich; V. 8 fehlt Zum.)

Losgelöst von dem Singspiel „Lila“ und dem Streite zwischen feindlichen Gewalten und hülfreichen Feen, kann das Gedicht in einem allgemeinen Sinne gelten. Der Gedanke ist antik. Porcius Cato sagt bei Sallust: Die Hülfe der Götter wird nicht durch eitle Gelübde und weibische Klagen erfleht. Wach sein, arbeiten, tapfer Hand anlegen, das bringt die Dinge herum und zu gutem Ende. — Viehoff führt das französische Sprichwort an: Aide-toi même, le ciel t'aidera.

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Meeres Stille und Glückliche Fahrt (S. 42 u. 43).

Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1796, S. 83, daraus 1800 in den Neuen Schriften VII, 18.

(In Glücklicher Fahrt lautete V. 2 1796: Auf einmal wird's helle.) Da beide Gedichte zuerst 1795 erschienen, so ist die Möglichkeit für ihre Entstehung seit Goethe's Reise nach Sicilien 1787 gegeben. Damals erlebte der Dichter die geschilderten Naturerscheinungen und ihre Wirkung auf das menschliche Gemüth. Später mochten ihn Reichardt und andre Freunde um die poetische Wiedergabe jener Kontraste gebeten haben. Sind die Gedichte „dem Sänger zu Liebe gewoben“, so ist diese Liebe durch unsre ersten Tonseher, außer Reichardt, redlich vergolten: durch Beethoven (für Chor und Or= chester), Franz Schubert (op. 3, desgleichen) und F. MendelssohnBartholdy (Ouverture). Die Glückliche Fahrt allein sehte Josephine Lang (op. 5, für eine Singstimme). Die doppelte Negation V. 5 der Meeresstille soll, wie überhaupt im Deutschen, die Verneinung verstärken, nicht aufheben, wenn auch die romanische Anschauung in dieser Beziehung jezt vorherrscht; so vielfach bei Goethe auch in seiner besten Prosa, z. B. Wanderjahre I, 8: „Nirgends keine Seele war zu sehen"; andre Beispiele bei Dünger Komm. II, 103, Note. Äolus V. 3 des 2. Gedichtes, nach Homerischer Vorstellung wie in Nr. 98 der Venetianischen Epigramme.

Muth (S. 43).

Verglichen ist Herder's Abschrift u. d. T. Eislebens Lied. Erste Drucke: 1776, Wieland's Merkur, Februarheft S. 128 u. d. T. EisLebens-Lied, als Eine Strophe, doch mit Gedankenstrich nach V. 4, wie auch in Herder's Abschrift. Unter jenem Titel auch bei den Kopien der Frau v. Stein. 1789 Schriften VIII, 161 und 1806, Werke I, 40 mit jeßiger Überschrift. Concentrirter Ausdruck der Stimmung des ersten Weimarer Winters. Es spricht der self-made man. Verwandt die etwas spätere „Seefahrt" (Thl. II). Mit Recht konnte der Dichter im Alter auf die Rede: Wohl kamst du durch, so ging es allenfalls", erwidern: „Mach's einer nach und breche nicht den Hals!" (Zahme Xenien, Abth. VI). V. 6 u. 7 individualisiren das flecti, non frangi.

Erinnerung (S. 43).

Erster Druck: 1789 Schriften VIII, 121 nach Beherzigung“ (oben S. 42), in 4 an jeßiger Stelle.

Jahr

Gleichfalls Weisheit des ersten Weimarer Decenniums und Tag unbestimmt, einer der verbreitetsten Goethischen Sprüche; lockte, wie V. 9-12 von „Beherzigung“, mehrfach zur Gloffe (s. Voigt's Gloffen der Deutschen, S. 136).

In Musik gesezt von Reichardt.

Willkommen und Abschied (S. 44).

Verglichen sind die Sefsenheimer Handschrift (nur die ersten 10 Verse, Abschrift in der Hirzel'schen Sammlung) und die Handschrift des LiederHeftes von 1788. Erste Drucke: März 1775, Fris II, 244 und 245, ohne Überschrift, unmittelbar nach dem folgenden Gedichte; dann 1789 Schriften VIII, 115 u. 116 u. d. T. Willkomm und Abschied, in jeßiger Fassung.

Varianten der Sessenheimer Handschrift: V. 1 Mir schlug das. V. 2 Und fort! wild wie ein Held zur Schlacht. V. 5 stund. V. 6 Wie ein gethürmter. V. 10 Sah schläfrig.

des Drucks 1775: V. 1, 2 u. 5 wie die Handschrift; V. 9 seinem ; V. 10 Schien kläglich; V. 14 doch tausendfacher war; V. 15 Mein Geist war ein verzehrend; V. 16 Mein ganzes Herz zerfloß in; V. 17 Ich sah dich; V. 18 Floß aus; V. 21 rofenfarbes; V. 22 Lag auf dem lieblichen; V. 25 Der Abschied, wie bedrängt, wie trübe!

V. 26 Aus deinen Blicken sprach dein Herz; V. 27 Liebe st. Wonne; V. 28 welche Wonne, welcher Schmerz! V. 29 Du gingst, ich stund und fah; V. 30 Und fah dir nach.

In der Überschrift Willkommen st. Willkomm seit 4. In Briefen an Frau von Stein vom 12. April 1782 und Silvie v. Ziegefar vom 24. Oktober 1801 spricht Goethe von einem „freundlichen Willkomm".

Entstanden im Frühling 1771, unmittelbarste Wiedergabe des Verhältnisses zu Friedrike Brion, der Pfarrerstochter, in deren Besitz fich das Lied befand. Die Schilderung in demselben ist jedoch ganz Handlung, nach Lessing's Forderung im Laokoon. Goethe hat noch vierzig Jahre später das Lied zur Beschreibung eines seiner Sessenheimer Besuche im elften Buch von Dichtung und Wahrheit frei benußt. Im Einzelnen: V. 2, vergl. Nr. 4 der Ballade „Todtentanz“: Gethan wie gedacht! V. 3, der Abend wiegte die Erde in Ruhe, in Schlaf; Wieland (26,315): die Stille wiegte ihn in liebliche Ruhe (Citat bei Sanders). V. 4 an den Bergen hing die Nacht; aus Saarbrücken den 27. Juni 1770 schreibt Goethe ausgeführter: wie linker Hand die schwere Finsterniß des Buchenwaldes vom Berg über mich herabhing" (D. J. Goethe I, 255), im Faust II, V. 30: „Nacht ist schon hereingesunken", und Klopstock im Messias (4, 1337): „es senkt sich vom Himmel Gleich herabhangenden Bergen die Nacht" (s. Baier, Heidenröslein, S. 150). V. 21 das rosenfarbne Frühlingswetter, das Bild der Jahrszeit entnommen, wie S. 47 von derselben Geliebten: Sieht mit Rosen sich umgeben, Selbst wie eine Rose jung.

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Für eine Singstimme geseht von Reichardt und Fr. Schubert (1822 op. 56).

Neue Liebe, neues Leben (S. 45).

Verglichen ist die Handschrift des Gedichts aus Merck's Nachlaß, zu Darmstadt im Privatbesiß; ohne überschrift und Datum; V. 14 lautete anfangs: Sie mit festem Vorsaß fliehen, dann die Lesart der Drucke; V. 23 Veränderung.

Erste Drude: März 1775, Fris II, 242 und 243 mit der jeßigen Überschrift; V. 23 Verwandlung; V.6 worum (ebenso die Handschrift). 1789, Schriften VIII, 122 u. 123; V. 3 und 4 die Ausrufungszeichen, V. 20 der Punkt nach der Handschrift.

Die neue Liebe zu Elisabeth Schönemann, Lili, weckte das Lied im Winter 1775, gleich dem folgenden. In diese Verbindung hat es Goethe selbst im 17. Buch von Dichtung und Wahrheit gestellt, und damit stimmt das Ganze und das Einzelne des Gedichts überein,

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