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während dies der Sessenheimer Periode, wohin Goedeke, Strehlke Frhr. v. Biedermann es sehen, mehrfach widerspricht. Auch die Zusendung der Handschrift an Merck ist ein Anzeichen späterer Entstehung.

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V. 1 die Wendung an das eigne Herz wie in Klaudine": Herz, mein Herz, hör auf zu zagen, in „Erwin und Elmire": Trage die Wonne, seliges Herz; so auch in Eichendorff's Neuer Liebe“: Herz, mein Herz, warum so fröhlich? und in Heine's: Herz, mein Herz, sei nicht beklommen! V. 8 dazu kommen, vom Schicksal (Grimm's Wbch. V, 1665 unter c, s). V. 17 Zauberfädchen, wie Rückert (Liebesfrühling 3, 44): „die mich hat am Fädchen“. V. 19, liebe, lose, alliterirende Verbindung wie „loses, leidig liebes Mädchen“ im „Besuch“ (Thl. II); mhd. diu vil lôse guote. V. 21 dem Zauberkreise entspricht das Zauberwerk in „Lili's Park“ (Thl. II, fünflekter Vers). V. 24 Liebe! Liebe! ist nicht Anrede an die Liebe, abstrakt, sondern konkret an die Geliebte selbst (in der Handschrift: Liebe liebe), wie oben S. 38, V. 2 Meine Liebe“, d. h. meine Geliebte, Liebste, im „Besuch": 0, du Liebe, dacht' ich, und „Meiner Liebe Kleid" im ersten Druck des Liedes Mit einem selbstgemalten Band".

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Für eine Singstimme gesezt von Reichardt, Beethoven (op. 75, Nr. 2), Spohr (noch 1858), G. Jansen (Goethe-Album) u. a. m.

An Belinden (S. 45 u. 46).

Verglichen ist die Handschrift in der Hirzel'schen Sammlung; Überschrift und Datum fehlen; Verschiedenheiten des Tertes nur in der Schreibung und den meist fehlenden Satzeichen.

Erste Drucke: März 1775, Jris II, 240 u. 241, mit der jeßigen Überschrift, dann 1789 Schriften VIII, 124 u. 125.

Varianten: V. 11 Hatte schon dein liebes Bild empfunden nach der Handschrift, der Abschrift S. 69 Note ** der Briefe an Merck 1835, dem Druck 1789, danach in Reichardt's Oden, Abth. 1 und im Jungen Goethe ÍII, 177; Ahnungsvoll hatt' ich dein Bild empfunden im Druck 1775; schon das liebe Bild in 4 und in der Einzelausgabe der Gedichte 1812; schon das liebe Kind in 5 und in der gleichlautenden Ausgabe 1817, I, 71; in seinem Exemplar dieser Ausgabe notirte Riemer den Fehler und sehte auf den Rand das Richtige: dein liebes Bild; gleichwohl blieb der Fehler unbemerkt in 6, 6a und danach in Bd. 8 des Nachlaffes S. 40 (8); erst die Folio-Ausgabe 1836, I, 12, beseitigte ihn definitiv. Das Bild der Geliebten hier wie V. 2 der Widmung von Stella: „War stets dein Bild mir nah“ und in Jägers Abendlied. V. 3 dein liebes Bild;" V. 16 zwei Worte nach der Handschrift, dem 1. Druck und 6; drei Worte in 3.

Das Gedicht, wie das vorige (etwa Februar) 1775 entstanden, galt Lili Schönemann. Der Name Belinde (Dünßer, Goethe's Leben S. 233), auch in der Widmungsstrophe des Stücks „Erwin und Elmire", ist dem poetischen Arsenal jener Zeit der Galanterie entnommen; von Molière oder Pope (Lockenraub) hatte ihn J. G. Jacobi ge= erbt, um damit in den Nachtgedanken (1769) seine Schöne zu schmücken.

V. 4 Öde Nacht, wie unfruchtbare Nacht (Zachariä im Renommist 1, 111); bis uns herannaht öde Nacht (Voß, Jlias 14, 78); öde Nacht der Grüfte (Uhland 1, 10); f. Lerer in Grimm's Wbch. Nacht 151 u. 163. V. 13-16 die vielen Lichter, der Spieltisch, die unerträglichen Gesichter, wirkliche Beziehungen auf das elterliche Haus Lili's; s. Dichtung und Wahrh. Buch 17 und den Brief an Auguste Stolberg vom 13. Februar 1775: unter allerlei Leuten, von ein Paar schönen Augen am Spieltische gehalten“, zugleich mit der Antithese der Schlußstrophe. Dagegen beziehe ich die „hundert Lichter“, welche Dünger aus Versen vom Dezember 1775 anführt (Komm. I, 135 u. II, 112), nicht auf Lili, sondern auf den Herzog Karl August. Das Gedicht, 1777 von Ph. Kayser, wie später von Reichardt gesezt, wird schon in Merck's Akademischem Briefwechsel und, in einer Nachbildung, in Sophiens Reise von Hermes 1778 (IV, 578 fg.) gesungen.

Mailied (S. 46 u. 47).

Erste Drucke: Januar 1775, Fris II, 75-77 u. d. T. Mayfest (D. J. Goethe I, 272 fg.); V. 23 blinkt.

1789 Schriften VIII, 126 fg. u. d. T. Maylied, an jeßiger Stelle; V. 23 blickt.

Dem Mai 1771 zuzuschreiben, den Goethe größtentheils zu Sessenheim an Friedrikens Seite verlebte. Der Pfingstmontag (20. Mai) ward insbesondre im Tanze mit ihrer ältern Schwester gefeiert (D. J. Goethe I, 252, Nr. 14). Hirzel und M. Bernays sezen das Gedicht daher mit Viehoff und Strehlke in jene Zeit, vor die Gedichte „Blinde Kuh“, „Stirbt der Fuchs“ und „Heidenröslein“. Für die Annahme einer spätern Entstehung (nach Dünßer im Jahre 1774) fehlen ähnliche äußre Anhaltspunkte. Am 1. Dezember 1774 sandte Goethe das Lied an Jacobi, als „das Gefühl vergangner Zeiten" ausdrückend, zugleich mit dem Neuen Amadis und mit dem Liede Kleine Blumen, kleine Blätter".

Hier V, 13 eine Personifikation der Liebe. V. 16 die Höhen bezieht Dünger auf den Taunus; von Sessenheim aus hängen die Morgenwolken östlich ebenso am Schwarzwald. V. 19 erinnert an Werthers: wenn das liebe Thal um mich dampft“. V. 34 u. 35, die Verbindung des Reigens, des Maientanzes mit Gesang führte zu Tanzliedern (s. Bartsch, Liederdichter S. XVII), wie wir sie schon aus dem Musensohn (oben S. 16) kennen.

Ins Italiänische übertragen in Poesie scelte da Matthisson, Goethe etc. Milano 1828, in etwas falschem Schmuck: Come brilla in ogni canto

Maëstosa la Natura!

Come splende per me il sole!

Come ride la pianura!

In Musik gesezt von Beethoven (op. 52), Paulssen, Josephine Lang (op. 40), L. Meinardus (op. 18), Tomaschet (op. 53).

Mit einem gemalten Band (S. 47).

Verglichen ist Herder's Abschrift u. d. T. Zu einem gemahlten Band, und die Abschrift in der Hirzel'schen Sammlung, wonach der Abdruck im Jung. Goethe I, 266 u. 267. Das Lied lautet hier von Strophe 2 an: Zephir nimm's auf deine Flügel,

Schling's um meiner Liebsten Kleid!
Und dann tritt fie für den Spiegel
Mit zufriedner Munterkeit.

Sieht mit Rosen sich umgeben,
Sie, wie eine Rose jung.
Einen Kuß! geliebtes Leben,
Und ich bin belohnt genung.

Schicksal, segne diese Triebe
Laß mich ihr und laß Sie mein
Laß das Leben unsrer Liebe
Doch kein Rosenleben sein.

Mädchen das wie ich empfindet,
Reich mir deine liebe Hand.
Und das Band, das uns verbindet,

Sen kein schwaches Rosenband.

Erster Druck: Januar 1775, Jris II, 73 u. 74, überschrieben: Lied, das ein selbst gemahltes Band begleitete,

1789 Schriften VIII, 128, überschrieben: Mit einem gemahlten Band an der jezigen Stelle.

Abschrift des Gedichts „Zu einem gemalten Band" auch in den Papieren der Frau v. Stein.

Varianten der Jris: V. 4 lüftig; V. 6 meiner Liebe; V. 7 Und sie eilet; V. 11 Einen Kuß. In Herder's Abschrift V. 4 luftig; V. 6 meiner Liebe; V. 9 Sie; V. 10 Kuß.

Auch dies Lied eine Blüthe des Frühlings 1771 und des Verhältnisses zu Friedrike Brion. Dies folgt aus dem Zusammenhange, worin Goethe des Gedichts im elften Buch von Dichtung und Wahrheit gedenkt, aus dem Vorhandensein des Sessenheimer Exemplars, dem zum vorigen Liede erwähnten Briefe an Jacobi und der Notiz in der Chronologie der Werke. Goedeke's Annahme einer spätern Entstehung, 1772 (Goethe's Leben S. 61) oder einer frühern (Arch. f. Lit.-Gesch. VI, 215 fg.) im Frühjahr 1770 und in beiden Fällen der Bestimmung für Franziska Crespel zu Frankfurt erscheint nicht ausreichend begründet (nach Lichtenberger p. 49. Note 3: son opinion ne repose sur aucun argument sérieux).

V. 5 Zephyrs Flügel, wie in „Willkommen und Abschied" (V. 11) die Flügel der Winde und Uhland's Fittich sanfter Lüfte" (Gedichte 6). V. 10 und 12 der Reim jung: genung, oft bei Goethe z. B. in den Balladen „Der untreue Knabe" und „Der Müllerin Reue", im „Beruf des Storches" (Epigrammatisch); das dialektische genung auch bei Klopstock ohne Reimzwang in „Mein Vaterland", drittleßte Str., bei Eichendorff im Schluß des „Frisch auf“, bei Chamisso im „Frühling", Str. 1 und in Paul Heyse's Werken, I, 12, Nr. 5.

In Musik gesezt von Reichardt, Tomaschek (op. 55), Beethoven (op. 83).

Mit einem goldnen Halskettchen (S. 48).

Erster Druck: August 1775, Jris IV, 148 u. 149, überschrieben: Mit einem goldnen Halskettchen überschickt. Strophe 3 lautet hier: Denn wär' es eine andre Kette,

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Ganz recht, mein Kind! Nicht gleich genickt.

1789 Schriften VIII, 129 in jeßiger Fassung und an jeßiger Stelle.

Über die genaue Zeit der Entstehung, deren Anlaß und die Person der Angeredeten ist nichts ermittelt. Die Überschrift erscheint an sich hinreichend. Goedeke denkt an eine Frankfurter Schöne, Lisette Runkel, Freundin von Goethe's Schwester. Auch Lili nannte sich Liese (Elisabeth); aber die Angesungne ist keine Verlobte, und schwerlich hätte Goethe die Verse, gälten sie ihr, im August 1775 in Druck gegeben. Nach Dünzer beruht „das Ganze auf freier Dichtung“ (Komm. II, 116). Schwer zu glauben!

An Lottchen (S. 48).

Erfte Drucke: Januar 1776, Wieland's Merkur 13, 1 u. 2. Überschrieben:
Brief an Lottchen. V. 4-6:
Denken an das Abendbrod,

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Nach V. 9 kein Absaß; V. 12 Ganz der vollen; V. 13 Dich ein gutes gutes; V. 30 oft so; V. 36 Vertrauen; V. 38 Weh und Glücke; V. 41 Herze schließt sich zu.

1789 Schriften VIII, 130–132. Überschrift wie jezt; V. 6 reichbebauter (ein Wort), V. 31 ringsumher (ein Wort); in 6 beide Male 2 Worte.

Wir sehen das Gedicht nach Bergk, mit Frhr. v. Biedermann und Suphan, in das Jahr 1773 und verstehen mit denselben und Goedeke, der das folgende Jahr annimmt, unter der Angeredeten Lotte Jacobi, die Schwester des Dichters J. G. und des Philosophen F. H. Jacobi, welche sich im Sommer 1773 bei Goethe's Freundin Johanna Fahlmer in Frankfurt aufgehalten hatte, die sogen. Hannoversche Lotte (zum Unterschiede von der Weklarer, die dann auch eine Hannover'sche wurde). Goethe nennt sie in Briefen an die Fahlmer liebe Nichte" (= Cousine) oder Lolo; sonst heißt sie Lottchen schlechtweg; 3. B. schreibt Heinse an Gleim 17. Mai 1774: Lenette und Lottchen sind von den Grazien erzogen" (Pröhle's Lessing 1877, S. 123), und wenn Wieland, der das ihm wohl aus Düsseldorf zugegangne Gedicht zuerst veröffentlichte, Lottchen Jacobi, halb im Scherze, zu Goethe's irdischen Musen zählte, so mochte dies Gedicht mit daran schuld sein; er schreibt an Sophie La Roche (s. Goedeke's Grundriß 1, 733): „Das Einzige, was uns [d. h. Goethen] fehlt, ist, daß es hier keine Sophie [d. h. La Roche], keine Mare [d. H. Brentano],

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