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Sum neuen Jahr (S. 69 u. 70).

Verglichen ist die Abschrift des Gedichts in dem Album der Frau Zelter, später in der Friedländer'schen Autographensammlung.

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804 (S. 91–93): Zum neuen Jahr 1802 (V. 11 vom). 1815 Werke I, 109 und 110 und Gedichte I,

71 u. 72, an jeßiger Stelle, mit Weglassung der Jahreszahl In der Überschrift.

Veranlaßt durch ein am Sylvesterabend 1801 bei Goethe ge= feiertes Kränzchen" (Briefw. mit Schiller, Nr. 826-828), erwähnt von Goethe XXVII, 1, 76, 1. Aufl. (f. d. nächste Anm.). Die Leiden (V. 11) beziehn sich auf einen Anfall von Krankheit, der Schiller vom Kränzchen fern gehalten, und auf die am Orte graffirenden Masern (Schiller an Körner am 10. Dez. 1801). In den Verbundnen (V. 19) klingt das Kränzchen an, wie auch im Taschenbuch dem Gedicht das „Stiftungslied" unmittelbar voranging. Ähnlich war das Alte und Neue ein Jahr vorher in „Paläophron und Neoterpe" (XI, 1, 21, 1. Aufl.) behandelt; die Verse 23 und 24 und Strophe 5 erläutert des Dichters späteres Wort: „Es gibt kein Vergangnes, das man zurücksehnen dürfte, es gibt nur ein ewig Neues, das sich aus den erweiterten Elementen des Vergangnen gestaltet" (Unterh. mit Müller, S. 72). Das Bild der „deckenden Falten" V. 34 von einem Schleier, einem Vorhang im Freimaurersinne (vergl. das Logengedicht Symbolum"). V. 39 u. 40 haben in den Originaldrucken kein Sazzeichen, bei Dünßer und Strehlke ein Komma nach Sehet". In der letzten Strophe das Bild von Gesellschaftstänzen genommen (z. B. der Polonaise und der Figur der Chaine). Beugung V. 46 = curvatio, Krümmung, horizontale Biegung, nicht inclinatio, wie Arnim (Kronenwächter, I. 4; s. Grimm's Wbch., I. 1745) von der „Beugung des Wegs". Wirrende Beugung = Labyrinth. Schiller warnte bei derartigen Gedichten vor „dem Ton der Freimaurerlieder“ (An Goethe, Nr. 903, und an Körner den 18. Febr. 1802).

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Stiftungslied (S. 70 u. 71).

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Verglichen ist die Abschrift in dem vorgedachten Zelter'schen Album (V. 20: frische; V. 25: fehlt und fehlet sehr).

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804, G. 89 u. 90, dann 1815 Werke I, 111 u. 112 und Gedichte I, 72 u. 73.

Varianten des ersten Drucks: V. 5 Kellerin; die Form Keller = Kellner auch

in den Mitschuldigen“ von 1769; V. 14 zufamm', wie in V. 19

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der Ballade Wirkung in die Ferne".

Gedichtet zum 11. November 1801, dem Tage nach Schiller's Geburtstage als zum zweiten Feiertage" (Briefw., Nr. 820), an welchem Goethe eine Anzahl harmonirender Freunde zu einem Klub oder Kränzchen vereinigt hatte, das alle vierzehn Tage zusammenkommt und soupirt“ (Schiller an Körner den 16. Nov. 1801). Die Namen der sieben Paare f. in Biedermann's Anmerkungen zu XXVII, S. 410, 1. Aufl. Goethe selbst sagt hier (S. 76): Jm Stiftungsliede konnten sich die Glieder der Gesellschaft als unter leichte Masken verhüllt gar wohl erkennen." Versteckte Anspielungen auf die erst nachträglich beim Mahle gewählten Paare lassen sich jezt nur noch ahnen. Goethe nahm, besonders für die ersten drei Paare, volksthümliche Figuren, um das Ganze auf einen naiven epischen Ton zu stimmen. Der Oberkammerherrin, den Hofdamen, den Hofräthinnen des Vereines gab der Dichter, um sie nur einigermaßen für die Poesie möglich zu machen, Verrichtungen einer primitiven Welt und der Homerischen Gedichte. Unter sie vertheilte er Keller, Küche und Garten ganz ebenso wie früher in der zweiten Epistel (oben S. 214) unter „Die Töchter im Hause". Vergl. auch Knapp und Kellnerin im gleichzeitigen Bergschloß“ (oben S. 58ff.). Schiller, nach seiner Natur, scheint von diesem poetischen Realismus, der auch seine Frau betraf, wenig erbaut gewesen zu sein; wenigstens möchte sich seine Äußerung an Körner (v. 18. Febr. 1802): „So hat Goethe selbst einige platte Sachen bei dieser Gelegenheit ausgehn lassen“, grade auf obiges Lied beziehn. Die heilige Doppelzahl am Schlusse ist die Zahl sieben (Planeten, Tage, Könige, Weise, Thore u. s. w.) verdoppelt, nicht die Zahl zwei versiebenfacht nach Porchat: le saint nombre deux (Oeuvres de Goethe, I. 42).

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Eine Komposition des Liedes in Zelter's Entwürfen.

Frühlingsorakel (S. 71 u. 72).

Verglichen ist die Abschrift im Album der Frau Zelter, wo das Gedicht die erste Stelle hat (darin stets: Kuku; V. 8: Jmmer weiter Kukuku! V. 13: fehlt denn, wie auch in 5, wiederhergestellt in 6; V. 14: „wie lang man"; V. 15: Eins, Kuku! Zwey Kuku! V. 23: Nun Kuku! nun Kuku! V. 24: Kuku kuku Kukuku! V. 28: auch st. wohl; V. 30: am längsten).

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804, S. 150—152 (V. 14: Sage; V. 28:

lange, beides geändert in 4), zugleich 1804 in Ehlers' Gesängen S. 64; an feßiger Stelle seit 5.

Das Gedicht scheint im Frühling 1801 oder 1802 entstanden zu sein, nach Dünger in letterem; s. Brief an Schiller v. 4. Mai 1802 (Nr. 852): „Einiges Lyrische hat sich wieder eingefunden", und „daß die Gegend [um Jena] in dieser Blüthenzeit außerordentlich schön fei“.

Das uralte Weissagen der Vögel benußt zum Frage- und Antwort= spiel zweier Liebenden. Der Kuckuk ist vor und neben der Nachtigall Bote des Frühlings. „Der Kuckuk wie die Nachtigall, Sie möchten den Frühling fesseln“ (Goethe's Chines.-deutsche Tages- und Jahreszeiten, Nr. 6). Daher der Kuckuk schlechthin: Maivogel. Vergl. in Lehmann's Florilegium v. J. 1642 unter Volgen, Nr. 13: Der Guckguck eifert mit der Nachtigall, und den Schluß von Shakespeare's Verlorner Liebesmüh (Love's labour's lost), wo der Kuckuk den Frühling begleitet: des Kuckuks Ruf im Baum erklingt". In Deutschland gilt er nicht als Hahnreiruf, sondern als Prophezeiung von der LebensSauer. Der Gugger cha dier prophizeie, Wie gly du stirbschst" (Berner Lied bei Firmenich, II. 582). Ebenso in allen Heirathssachen (f. Grimm, Mythologie S. 640 u. 723; Uhland's Schriften 3, 23 flg. Mannhardt, Zeitschr. f. Mythol. 3, 212 flg. u. 255 flg. und Grimm's Wrbch., Kucuk, II. 1. und 3, e.). In unserm Liede ist die Form französisch, eine französische Quelle aber nicht bekannt. Die Papagenos V. 20 aus Mozart's Zauberflöte. Das Kuckuksrufen schon in einem Liede von Laurentius Lemlin, aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhdrts., musikalisch benußt wie im unsrigen in Beethoven's Pastoralsymphonie. Für Sopran und Tenor gesezt von H. Truhn (op. 10).

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Die glücklichen Gatten (S. 72–75).

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804 S. 125-129 (unmittelbar nach Bergschloß, oben S. 58); an jeßiger Stelle seit 5. In Kunst und Alterthum II, 3, S. 24-29, 1820 wiederholt u. d. T. „Für's Leben“ und danach in der Ausg. lezter Hand III, 40–43 (8o).

Varianten: V. 5 u. 6 im 1. Druck, 4, 5 und 6 Bd. I:

Nur in der blauen Trübe [im Sinne der Goethischen Farbenlehre.]
Verliert sich fern der Blick.

Druck 1820 und 6 Bd. III:

Bis in die blaue Trübe

Verliert sich unser Blick.

Die lettre Fassung, als die spätre, von uns beibehalten. V. 27
Komma nach Busch, V. 28 nach Gemäuer, im 1. Druck; beide

weggelassen seit 4, mithin aus je zwei Örtlichkeiten je eine gemacht: Der Busch liegt am Wiesengrund, das Gemäuer, eine Ruine, auf Felsen; die Kommata wiederhergestellt im Abdruck 1820 und in 6, Bd. III; V. 37 fünf, ohne Apostroph (Grimm's Wrbch., IV. 1, 557); V. 71 Es, Druckfehler in 5 bis 8; V. 79 schmücktest, Druckfehler in 5, nicht in der Separatausgabe der Gedichte 1815. Ein in seiner Ausführlichkeit unter Goethe's Gedichten einzig dastehender Preis häuslichen Glückes. Die Entstehung fällt wohl in die Jahre unmittelbar vor dem ersten Druck, wenn auch Eckermann das „Familiengemälde" den Neunziger Jahren zuschreibt. In den Tag- und Jahresheften von 1802 heißt es vom Freigut Roßla: "Indessen hat das sog. Ländliche, in einem angenehmen Thale, an einem kleinen baum- und buschbegrenzten Flusse [der Jlm], in der Nähe von fruchtreichen Höhen - doch immer etwas, das mich tagelang unterhielt und sogar zu kleinen poetischen Produktionen eine Heitere Stimmung verlieh." Spät noch erfreute der Dichter sich daran, und als Eckermann (II. 47) im J. 1828 rühmte: „Es erscheinen darin ganze Landschaften und Menschenleben, durchwärmt von dem Sonnenschein eines anmuthigen Frühlingshimmels“, erwiderte Goethe: "Ich habe das Gedicht immer lieb gehabt, und es freut mich, daß Sie ihm ein besonderes Interesse schenken. Und daß der Spaß zuleht noch auf eine Doppel-Kindtaufe hinausgeht, dächte ich, wäre doch artig genug." V. 38 um den Topf, wie Goethe schreibt (Werke, XXV. 258, 1. Ausgabe): „Zu Mittag, als Alles bei Tisch und Topf be= schäftigt". V. 39 Gewächse Sprößlinge, Pflanzen; das Gewächs deines Leibes, Jesaias 48, 19. Zu V. 42 und 43 vergl. V. 21 „An die Erwählte" (oben S. 36f.) und in den Wanderjahren (I. 19) „das Amthaus mit seinen Pappeln", sowie zu V. 58 und 59 ebenda „die Kirche mit ihren hohen Linden"; die alte Fichte" vertritt hier Cypressen (s. XI, 1, 386, 1. Ausgabe); denn der „Rasen" ist der der Grabhügel. V. 56 war es unnöthig, den Schwiegersohn, den Gatten der Müllerin, zu erwähnen. V. 63 „Geschick ruhend“, poetische Licenz für: die Todten ruhend, nach ihrem Geschick.

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In Musik gesezt von Reichardt.

Bundeslied (S. 75 u. 76).

Erster Druck: Februar 1776, Merkur, Bd. 13, S. 123 u. 124, dann 1789, Schriften VIII, 133–135. An jeßiger Stelle, jedoch vor „Dauer

im Wechsel" 1815 Werke I, 119 u. 120. Auch in Gesängen für Freimaurer, Weimar 1813, S. 153–155.

Varianten des ersten Drucks. Überschrift: Bundeslied, einem jungen Paar gefungen von Vieren. V. 1 den künft'gen Tag und; V. 2 Nicht heut dem Tag allein; V. 5 Euch bracht einh; V. 6 zusammen bracht'; V. 7 Von schnellen ew'gen; V. 8 Seyd glücklich durchgefacht; V. 9 Ihr seyd nun Eins, Ihr Beyde; V. 10 Und wir mit Euch find Eins; V. 12 Ein; V. 15 Bei diesem; V. 17 Nicht lang'; V. 18 Bist nicht mehr neu darin; V. 19 Kennst schon; V. 20 Und unfern treuen Sinn; V. 22 bleibt zu allen; V. 23 Durch keine; V. 24 Werd'; V. 26 Ringsum mit freiem Blick; V. 27 Und wie umher die Gegend; V. 28 So frisch sei unser; V. 37 Und bleiben lange, lange; V. 38 Fort ewig so gefellt, V. 39 Ach, daß von einer Wange; V. 40 Hier eine Thräne fällt! Es folgt noch die Strophe:

Doch ihr sollt nichts verlieren,

Die ihr verbunden bleibt,

Wenn Einen von den Vieren
Das Schicksal von euch treibt.

Ist's doch, als wenn er bliebe;
Euch ferne sucht sein Blick;
Erinnerung der Liebe

Jst wie der Liebe Glück.

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V. 20 hat 1789 Fragezeichen, 1806 (I. 52) Ausrufungszeichen;
V. 22 hat 1789 Semikolon, 1806 Ausrufungszeichen.

Die Abschrift der Frau v. Stein vom J. 1777 enthält schon die
meisten Lesarten von 1789 (Dünger).

Gedichtet auf die Vermählung des Pfarrers Ewald zu Offenbach am Main den 10. September 1775. Das neue Paar wird aufgenommen in den Freundeskreis, welchen Goethe und Lili Schöne mann sowie der Musiker André mit seiner Frau bildeten. Die feit 1789 weggelassene 6. Strophe verkündete Goethe's Abgang nach Weimar. Auch die Nachahmung von Gries 1799 (Gedichte, I. 116) ist ein Bundes-Trennungslied. Erst bei der Umgestaltung gab Goethe seinem Liede den einheitlichen Charakter eines Bundesliedes. Der Bund ist die concio, der conventus, das Lied ein Jocundemur socii, wie ähnliche Lieder des 12. Jahrhunderts. V. 15 von der Aufnahme neuer Genossen; V. 38 vom Glück; in V. 39 ein „Wir“ zu suppliren. Im 17. Buch von „Dichtung und Wahrheit" nennt Goethe das Gedicht ein viel gesungnes Tischlied. Dies bezog sich auf Zelter's Liedertafel, in deren Liedersammlungen es von 1811 und 1818 ab mit Zelter's Musik ebenso übergegangen ist wie in das Leipziger Kommersbuch mit der schönern Reichardt'schen. Es ward schon 1803 bei der Erinnerungsfeier der Berliner Montagsgesellschaft, auch einige Jahre später zu Königsberg in Schenkendorf's Verein „Blumenkranz des Baltischen Meeres" und hier am Schlusse jeder Zusammenkunft gesungen. Arndt dichtete danach sein: „Sind wir vereint zur guten Stunde" (Gedichte 1818, II. 265) und K. Simrock

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