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Kuhreigen, 2. Aufl. Bern 1812, noch in Wyß' Schweizer Kuhreigen und Volksliedern, Bern 1826). Man kann also nur Frhr. v. Biedermann und dem Kenner auf diesem Gebiete, R. Hein (Arch. f. Lit.Gesch., VI. 518) darin zustimmen, daß Goethe einem Volksliede aus dem Odenwald (Anhang z. Wunderhorn 1808, S. 71):

Auf'm Bergle bin ich gesessen,

Hab' den Vögele zug'schaut,
Ist ein Federle abe geflogen,
Hab'n Häusle draus baut

die ersten beiden Verse, sowie Ton und Rhythmus seines Liedes entnommen habe. Auch zu dem Übrigen mögen ältere Motive benutt sein. Wenn aber in Sylvester Wagner's Salzburger Gesängen, 1847 der Schnadahüpfl vorkommt:

D' Finka hobent Halm trogn

Und d' Nostar ausgmocht,

Und i und mein Dierndl

Hobe zuegschaut und glocht

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so wird Goethe's Lied eingewirkt haben. V. 11 Jmbli, Bienen, wie V. 4-6 der Elegie „Wiedersehn" (oben S. 204). V. 19 u. 20 Summervögle, Schmetterlinge, wie auch Zelter schreibt, papillons bei Porchat, ebenso im Faust I, V. 2847 und V. 20 der Ode „Meine Göttin“ (Thl. II), nach Schröer mundartlich in Westfalen, Österreich, Siebenbürgen (Germania 22, 369). V. 23 hänt's, genauer: hänt s', verschieden von hänt's V. 7. V. 26 der Hansel, in Frankfurter Mundart (Firmenich, II. 65).

In Musik gesezt, außer von den Genannten, von Jof. Gersbach (Singvögelein 1828, unter Erk's Volksliedern), Neukäufler (Mainz, Schott), R. Franz (op. 33) u. Fr. Otto (nach Dünger's Komm., II. 236).

Sigeunerlied (S. 96).

Erster Druck: 1784, II, 84 der Neuesten vermischten Schriften von Fr. Hildebrand von Einsiedel (in dem Schauspiel: Adolar und Hilaria); von Adolar gesungen; ohne Überschrift; V. 7, 14, 21, 28 Wit-to-hu! V. 9 fehlt: liebe; V. 11 Es waren fieben W.; V. 17 Lies; V. 22 beym; V. 24 (s. nächste Seite). Seit 5 an jeßiger Stelle (nach dem Finnischen Liede) und 1833, Nachgelassene Werke II, 173 und 174 (8o), zu Anfang des fünften Aufzugs der Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand.

Varianten des Drucks von 1833: V. 3 u. 4 Ich hör; V. 7 Withe ft. Wito, so stets; V. 8 Mein Mann der schoß ein' Kaz; V. 9 Der Anne, der Nachbarin schwarze; V. 15 kannt, beide Male; V. 16 's war Anne mit Ursel und Käth'; V. 17 Und Reupel [Ruperta] und Bärbel und Lies und Greth; V. 22 all beim; V. 23 Käth st. Beth. Den Tert spricht hier die „Älteste Zigeunerin“, die ersten beiden Verse des Refrains sprechen „Alle“ und den dritten „Eine“.

Die Entstehung weist hienach zurück auf das Jahr 1771. Jm tagebuchartigen Briefe vom 22. Dezember 1775 konnte der Dichter das Lied dem Herzoge Karl August noch aus dem Kopfe aufschreiben. Die Änderungen des gegenwärtigen Druckes scheinen größtentheils schon in den Achtziger Jahren vorgenommen zu sein, obschon Zelter das Lied noch 1812 in der Fassung von 1771 erhielt und in Musik sette (er notirte darauf: Acceptirt den 12. Jan. 12."). — Strophe 2 erklärt sich aus der mythologischen Verwandlung der Heren in Kahen und der Menschen überhaupt in Wehr- oder Berwölfe, Menschen-Wölf und Drachen-Weiber" (V. 83 der Ballade Erste Walpurgisnacht, s. Bodin's Dämonomania, ed. Fischart, S. 332, und Grimm's Mythol., 997, 1057). In V. 24 (in der Fassung von 1775 und 1784: sie rüttelten sich, sie schüttelten sich) beide Verba formelhaft verbunden (Wunderhorn, 3. 435, W. Grimm, Kl. Schr., I. 402, und Goethe's Dichtung und Wahrheit, I. 52, 3. 24 u. 25, 1. Ausg.). V. 25 liefen und heulten davon; davon zu laufen gehörig, von heulen attra= hirt, wie V. 9 des Gedichtes „Die Spröde" (oben S. 14) das zu fingen gehörige fort von lachen; Goethe nahm den Vers gegen Göttling in Schutz (Briefw., S. 10) und rettete so die schöne poetische Ausdrucksweise vor der verständigen und gelehrten Korrektheit. Bei Firmenich abgeschwächt in Mainzer Mundart (II. 50 u. 51): Hunn g'heilt unn sein g'loffe dervun.

In Musik gesezt von M. Hauptmann (op. 32).

III. Balladen (S. 97-155).

Diese Rubrik zuerst 1800 im Bd. VII der Neuen Schriften, S. 37 bis 112, eingerichtet, als Balladen und Romanzen (17), ebenso 1806 Werke I, 217–280, als Balladen und Romanzen (20), in 5 als Balladen (27), ebenso in 6, Bd. I, welche Ausgabe außerdem die Ballade (oben S. 101 fg.) und die Paria-Legende (oben S. 150 fg.) gesondert in Bd. III brachte. Gutmann und Gutweib, mehr Bearbeitung des englischen Stoffes als Übersetzung, ist hier S. 132 fg. hinzugetreten.

Der Vorspruch S. 97 zuerst 1815, Werke I, 161 und Gedichte I, 105.

Mignon (S. 99).

Verglichen ist Herder's Abschrift aus 1785 oder 1786 (s. Suphan, GoetheJahrb., II. 144).

Varianten derselben: Überschrift fehlt. V. 1 Kennst du den Ort, wo; V. 2 Jm grünen Laub; V. 6 Gebieter st. Geliebter; V. 11 u. 12 wie 5 u. 6; V. 16 ihm st. ihn; V. 18 Gebieter st. O Vater.

Erster Druck 1795: Wilh. Meister's Lehrjahre (III, 1) Bd. II, 7 u. 8; unter den Gedichten an jeßiger Stelle seit 1815, Werke I, 163 und

Gedichte I, 107.

Da das dritte Buch des genannten Romans ins Jahr 1784 fällt, so ist diesem auch obiges Gedicht zu überweisen. In Herder's Sammelbande stehn vor demselben Abschriften einiger 1782 gedruckten Gedichte, wodurch sich eine Zeitgrenze rückwärts ergibt, wie vorwärts daraus, daß er Wandrers Nachtlied (Nr. 1) nicht mehr, die Zueignung dagegen in der ersten Fassung enthält. Den Balladen konnte Goethe das Gedicht anreihen, weil es handelnde Personen aus seinem Romane, also auf dem Boden des Epischen vorführt. — V. 1 drückte ursprünglich Mignon's Sehnsucht nach ihrem Heimathsorte aus, und die beiden ersten Strophen schilderten diesen Ort; derselbe, im Achten Buch des Romans gleichfalls beschrieben (Kapitel 9, Strophe 1, S. 546, Strophe 2, S. 549, Bd. XVII, 1. Ausg.), ist in den Wanderjahren (II. 7) an den Lago Maggiore verlegt (Strophe 1, S. 232 und S. 242, Strophe 2, S. 231, Bd. XVIII, 1. Ausg.). In der Italiänischen Reise nahm Goethe indeß die Gegend von Vicenza an (18. Sept. 1786) und gedachte, umgeben von der reichsten Pflanzenwelt, der Mignon noch später in Sant' Agata und Fondi am 24. Februar 1787. Hart (Goethe en Italie, p. 112) glaubte das

Lied daher hier entstanden, wie Dünger in Vicenza (S. 9 seiner Einleitung zu Bd. XVII, 1. Ausg.), der es im Kommentar der Gedichte (I. 227 u. II. 271) dagegen erst ins Jahr 1794 seht. Viehoff und Goedeke hatten aus innern Gründen die Entstehung in der Zeit vor 1786 vermuthet. Auch in Goethe's Fragment Nausikaa" erscheint die erotische italiänische Landschaft wie hier: die Pomeranze, die Citrone steht im dunklen Laube, und schon früher in Thomson's Jahreszeiten:

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Bear me, Pomona, to thy citron groves,

To where the lemon and the piercing lime,

With the deep orange glowing thro' the green,
Their lighter glories bend.

Obwohl Str. 2 das lokale Haus beibehielt, hat erst die Veränderung des Ort (V. 1) in Land das Lied zum Ausdruck der germanischen Sehnsucht nach Hesperien erhoben (Vischer, Ästhet., III. 1337 und 1359, und Humboldt, Kosmos, II. 75). In nüchternen Seelen rief es früh Parodien hervor; Gedike dichtete eine solche schon 1798 für die Berliner Montagsgesellschaft. Früh auch ward es für Musik gesezt. Reichardt, dem die Komposition, schon zu den Lehrjahren, vorzüglich gelang, Lenz, Nagiller, Scherzer, den vergessenen, A. Rom= berg (1799), S. Neukomm, Himmel und Zelter (4 Kompositionen) reihen sich an Beethoven (op. 75, 1810), Fr. Schubert (Nachlaß, Lief. 20, 1816), Tomaschek (op. 54), Rob. Schumann (op. 79, 1849), Fr. Liszt und Thomas (in der Oper). Gent (Nachl. 1867, I. 52) schildert eine Scene aus Karlsbad vom 6. August 1818, wo beim Fürst Schwarzenberg der Vortrag der Beethoven'schen Komposition die Zuhörer hinriß: „Die ganze Gesellschaft wurde lebhaft ergriffen; Goethe hatte Thränen in den Augen.“

Wer Sänger (S. 99-101).

Verglichen ist Herder's Abschrift der Jahre 1785 o. 1786 (Suphan a. a. D.). Varianten derselben: Überschrift fehlt. V. 2-4:

Was schallet auf der Brücken?

Es dringet bis zu meinem Ohr

Die Stimme voll Entzücken.

V. 7 ihn st. mir; V. 8 ihr hohe; V. 19 Der Fürst, dem es so wohl; V. 20 Ließ ihn zu lohnen für das Spiel; V. 38 Er rief: o hochbeglücktes Haus.

Erster Druck: 1795, Wilh. Meister's Lehrjahre (II. 11), I. 327-329, dann 1800 Neue Schriften VII, 39-41 als erste der Balladen und Romanzen, ebenso in 4; als zweite der Balladen seit 5.

Goethe, 1.

23

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Die Entstehung fällt in oder um das Jahr 1783. In diesem schrieb Goethe das vierte Buch der ersten Bearbeitung des Romans, jezt Ende des zweiten Buchs, worin der Harfner die Ballade fingt als Entgegnung auf Wilhelm's Aufforderung, ihm zu vertrauen, was er bedürfe. V. 6. Der Wechsel von Page und Knabe wie Str. 3 und 7 von „Wirkung in die Ferne". Die Antwort, V. 29-32, wie eines Homerischen Sängers (Odyssee 22, 347 ff.), vorbildlich für die deutsche Dichtkunst, gab schon vorher Bürger:

Wer hohes Muths sich rühmen kann,

Den lohnt nicht Gold, den lohnt Gesang

und später, hinweisend auf obige Verse, Chamisso im „Nachhall“ (Str. 4): Ich sang ja nur, so wie der Vogel singt, und in der Schlußstrophe: Frei wie der Vogel sei der deutsche Sänger,

Ihm lohnt der Ton, der aus der Kehle dringt; —

aber auch Herwegh in Leicht Gepäck":

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Ich wohn' ein Vogel nur im Neste,

Mein ganzer Reichthum ist mein Lied, -

und in demselben Sinne bezog Öhlenschläger die Verse, leicht verändert, auf sich selbst (Erinnerungen, 4. 153). V. 26 dem Kanzler, wie Pharao dem Joseph: hing ihm ein gülden Ketten an seinen Hals (1. Mos. 41, 42). V. 40 alte Liedwendung, schon bei Agricola

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