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Unter den Komponisten des Liedes stehn obenan Reichardt, Fr. Schubert (op. 1) und C. Löwe; wir nennen aber auch Corona Schröter (1786), Zelter, Methfessel (1806), L. Berger (op. 7, 1808), And. Romberg (op. 7), Reiffiger, Spohr (op. 153), B. Klein (1815), Tomaschek (op. 59), den Dänen Weyse, Blum und Schlottmann.

Der Fischer (S. 107).

Erfte Drucke: 1779 in S. v. Seckendorff's Volks- und andern Liedern, 1. Sammlung, S. 4 u. 5, und noch in demselben Jahre in Herder's Volksliedern, II, Nr. 1, G. 3 u. 4; 1789, Goethe's Schriften VIII, 155 u. 156, vor Erlkönig; an jeßiger Stelle seit 1800, Neue Schriften VII, 50 u. 51 (V. 22 feuchtverklärt 1779 u. 1789 zwei Worte, seit 1800 ein Wort).

Vermuthlich 1778 entstanden. Das Motiv des Gedichts findet sich in dem Briefe an Frau v. Stein vom 19. Januar 1778: „Diese einladende Trauer hat was gefährlich Anziehendes wie das Wasser selbst, und der Abglanz der Sterne des Himmels, der aus beiden leuchtet, lockt unz“ (s. Anm. zu „An den Mond" und Eckermann's Gespräche, I. 78). Der zur Litteratur des vorigen Gedichts genannte Schrader hebt (S. 20) die Schönheiten der Sprache des Gedichts, die Annominationen (V. 1), die glücklichen Alliterationen (V. 13, 14, 17, 18) und die Assonanzen statt der Reime in Luther's Art (V. 9, 11, 29, 31) hervor. - V. 3 Angel männlich, wie auch Bürger im Liede „Mein frommes Mädchen ängstet sich" und schon Luther und Hans Sachs in diesem Sinne, nach J. Grimm überhaupt vorzuziehn; später bei Goethe weiblich: „gleich der bleibeschwerten Angel des Fischers" (Auszug aus der Jlias, Ges. 24). V. 12 die Todesgluth wohl allgemein als die warme atmosphärische Luft (Schrader, S. 20) zu verstehn, obwohl die Stael erzählt, der Dichter selbst habe ihr im Jahre 1803 das Herdfeuer als gemeint bezeichnet; wenigstens ist die Gluth der Luft, der die Fische zunächst verfallen, schon das höchste Verderben, nach Homer: „nun liegen sie lechzend — im dürren Sande Und die sengende Hiße der Sonne raubet ihr Leben“ (Odyffee 22, 386-388). V. 13 Fischlein, Dativ, unter Wegfall des Artikels. V. 14 wohlig und Wohligkeit belegt bei Sanders (unter Wohl. II); vergl. die prächtige Wohnung in der ewigen Frische, Faust, II. 1, 1411. V. 16 in der Sprache des Volkslieds: „zu aller stund werd' ich gesund" (Uhland, Volksl. S. 649, V. 10). Zu V. 32

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vergl. V. 716 der Braut von Messina": „Entschwand sie mir und ward nicht mehr gesehen.“

In fremde Sprachen früh übertragen, ins Holländische 1818 zu Rotterdam von J. Jmmerzeel, ins Italiänische 1828 zu Mailand von V. Ferrario, Poesie scelte, in Musik gesezt von Reichardt, Zelter, Fr. Schubert (op. 5, datirt 5. Juli 1815), Kurschmann, Reissiger (für Baß, op. 48), C. Löwe (op. 43), M. Hauptmann (op. 31), Truhn, im Gemälde dargestellt vom Düsseldorfer Jul.. Hübner.

Der König in Thule (S. 108),

Verglichen ist die Abschrift von fremder Hand aus Herder's Nachlaß, überschrieben: Romanze.

Erster Druck: 1782, S. v. Seckendorff's Volkslieder, III. 6: „Aus Goethens

D. Faust," überschrieben: Der König von Thule. Dann 1790 Schriften, VII, 94 und in der Einzelausgabe des Faust.

1800 unter den Gedichten, Neue Schriften VII, 52 u. 53, als König in Tule (seit 4 Thule), an jeßiger Stelle.

In der Herder'schen Abschrift die primitivste Form, bei Seckendorff schon Abweichungen, welche, wie die Überschrift, von diesem herrühren mögen. Varianten:

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Als zugleich mit den frühesten Faustscenen entstanden anzunehmen 1773 oder 1774, nach Schröer, Faust I, 165, im März 1774; im Sommer dieses Jahres von Goethe schon auf der Rheinreise recitirt. V. 1 Thule, zur Bezeichnung eines in romantischer Ferne belegnen Landes, wie Virgil's Ultima Thule (Georg. 1, 30), Seneka's Medea: Nec sit terris ultima Thule, und Schiller's Spaziergang, V. 120. Die Shetlands-Inseln (Müllenhoff, Alterthumskunde, 410). Hoffmann's von Fallersleben „Deutsches Thule" (Unpolit. Lieder, 1840, S. 152) liegt dagegen in Oberschlesien. V. 3 Buhle, im ursprünglichen guten Sinne (f. Anm. zu V. 1 des „Untreuen Knaben" und die biblischen Citate bei Grimm, besonders Es. 62, 4 u. 5). Für den König, sei er heidnisch oder christlich, wie die Ritter annehmen lassen, fallen die Begriffe Gattin und Geliebte zusammen. V. 4 der Becher als Symbol dauernder Vereinigung (Grimm, Briefw., S. 405), wie die Trinkschale in der Braut von Corinth. V. 7 Augen übergehn, von den Thränen, wie Goethe in den Mitschuldigen (III, 9) und Rückert in den gesammelten Gedichten I, 297. Nr. 30; Beispiele aus Fischart und Grimmelshausen bei Grimm unter Auge, Nr. 17. V. 9 kam zu sterben, so noch heute Gottfr. Keller im erzählenden Stil: „Als er kam zu sterben“ (s. bei Grimm, kommen 6c, von Schicksalsfügungen), in Möser's Phantasien 2, 314, und Ostfriesisch: as he to starven quamm. V. 10 u. 11 die ältere Fassung sinngemäßer, wo das Zählen als ein Inventarisiren behufs der Theilung erschien. Städt' und Reich' genau entsprechend dem alten epischen: Land und Bürge (= Städte), womit Siegfried (Nibelungen 40, 2) die Herrschaft empfing; die neuere Fassung Städt' im Reich" drückt den Herrschaftsbegriff sehr herab. V. 21 und 22 die Aufeinanderfolge des Stürzens, Trinkens (fich Füllens mit Wasser) und Sinkens malerischer und forrekter als in der ersten Lesart; nur berührt sich jetzt das Sinken V. 22 mit dem V. 24 zu nah für das Ohr. V. 24 Augen sinken = brechen, vom Sterben; in Taylor's Faustübersegung: Then fell his eyelids for ever. Anders „Blicke finken" in V. 13 von „Lust und Qual".

Ins Griechische übertragen von Crain und Richter (f. zum Erlkönig), in Musik, außer von Seckendorff, von Reichardt, Zelter, Fr. Schubert (op. 51, 1816), Tomaschek (op. 59), R. Schumann (op. 67, 1849), Fr. Liszt.

Das Blümlein Wunderschön (S. 108-111).

Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1799, S. 69 fg., dann 1800, Neue Schriften VII, 54–59 an jeßiger Stelle.

Varianten: in der Überschrift gefangenen bis 4, gefangnen seit 5; V. 10 vom hohen bis 4, von hohem seit 5; V. 33 Wenn's 1. Druck, Wem's feit 1800; V. 46 Sorge bis 4, seit 5 Sorgen; der Singular nöthig als Fürsorge, Sorgfalt, wie V. 43 der ersten Walpurgisnacht „eurer Sorge willen“; V. 37 rein, in allen Ausgaben, unzweifelhaft Schreib- oder Druckfehler für frei, fehlerfrei (f. Bremer Sonntagsbr. 1858, Nr. 48); fehlerrein wäre gesucht, auch die Wiederholung des rein störend; V. 53 vor der Sonne 1. Druck, vor Sonne 1800; V. 67 meinen 1. Druck, meinem 1800.

Nach Eckermann's Auszügen aus Goethe's Tagebuch beendigt den 16. Juni 1798 (wonach die Angabe in der Folioausgabe), eine Frucht des Aufenthalts in der Schweiz im Oktober 1797; dort in Stäfa las Goethe Tschudi's Schweizer Chronik (Aegidii Tschudii Chronicon Helveticum, ed. Iselin 1734) und fand hier (I. 5, S. 386) die Notiz: ein Graf Hanß von Habspurg sei 1350 bis 1352 auf dem Thurme zu Wellersberg bei Zürich gefangen gehalten und machet in der Gefänknuß das Liedli: Ich weiß ein blawes Blümelein 2c." Das Lied selbst theilt also Tschudi nicht mit. Uhland gibt unter seinen Volksliedern drei vom „Blümelein", Liebeständeleien mit Blumen „brun, rosinenrot, weiße, grün, gra, gel". Strophe 1 von Nr. 54 aus einem fliegenden Blatt von 1570, auch bei Görres, lautet:

Weiß mir ein blümli blawe,
von himmelblawem schein,
es stat in grüner awe,
es heißt Vergiß nit mein;
ich kunt es nirgend finden,
was mir verschwunden gar,
von rif und kalten winden
ist es mir worden fal.

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Um dieselbe Zeit, 1576, erschien das Blümlein Wunderhold oder Abenteuer bei dem großen Freischießen (Straßburg 1824), welcher Name in Bürger's Blümchen Wunderhold wiederkehrt. Das Blümchen, das ich meine," gewinnt zugleich im 16. Jahrhundert Bedeutung für das protestantische Kirchenlied (Wackernagel, Nr. 160 und S. 869), hier ist es das Röslein, dagegen im Volksliede das Vergißmeinnicht; in Thüringen: blau blüht ein Blümelein (vergl. Wagner's Arch. f. Gesch. d. D. Sprache 1873, S. 281 u. 288). Anknüpfend an das

Volkslied, verflicht Goethe den Ritter und die Blumen in ein Ge= spräch, eine auf der Reise 1797 neu ergriffne Liedform (f. die Balladen von der Müllerin), und die Blumen leben bei ihm, nach Wolt= mann's Bemerkung in den Memoiren des Freiherrn S... a, „weit mehr als die menschlichen Gestalten in manchen unsrer bewunderten Schauspiele." - Verlangen tragen V. 2, wie schon 1589: „danach wir tragen heut und allerzeit ein groß Verlangen" (Weidspruch bei Wagner a. a. D., S. 144, Nr. 20), üblicher: danach stund ihr Verlangen (Wackernagel a. a. D., S. 867, b). V. 34 sich rein bewußt, gebildet nach: sich rein wissen (Dünger).

Jns Dänische übertragen von Öhlenschläger, in Musik von J. A. Anschüß (1806).

Ritter Curt's Brautfahrt (S. 111 u. 112).

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804, S. 134–136, dann unverändert 1806 in den Werken I, 234 u. 235, an jeßiger Stelle.

Die Entstehungszeit der Ballade ist in den Jahren kurz vor ihrer Veröffentlichung zu suchen, die Anregung dazu in den Memoiren des Lothringers Franz von Betzstein (Bassompierre als französischer Marschall, 1579-1646), welchen Goethe 1795 eine der „Unterhaltungen“ seiner Ausgewanderten entnommen hatte. Die Quelle tritt in dem Briefe an Knebel vom 23. Mai 1814 hervor: „Ich habe beinah so viel Händel auf dem Halse von guter und schlechter Sorte als der Marschall von Bassompierre" u. s. w. (Briefw., II. 154, Nr. 450 und 451, citirt Bd. XI, 1, S. 116 unsrer 1. Ausg.). Die bezügliche Stelle vom Jahre 1615 findet sich p. 343 und 344 der Mémoires du Maréchal de Bassompierre, Vol. II, à Cologne 1665 (nachzu= lesen in Dünger's Komm., II. 345 fg.). Molière im Don Juan und St. Simon in seinen Memoiren geißeln das Treiben der Edelleute ihrer Zeit, eines Herzogs von Grammont, eines Herzogs von Lauzun, ihr leichtsinniges Schuldenmachen, die Verhöhnung der Gläubiger, den Treubruch und Todtschlag. Diese Eigenschaften, V. 39 und 40 in Spruchweise humoristisch zusammengefaßt, sind hier nach Lessing's Vorschrift, wie in einem poetischen Musterstück, in lauter einzelne Handlungen umgesetzt und solche am Faden einer sie alle verbindenden Gesammthandlung, der Brautfahrt, episch an- und auseinander gereiht. - Die Bezeichnung Ritter Curt" scheint hervorgerufen durch Voß' Gedicht v. J. 1793: Junker Kord (Dünßer). V. 12

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