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Erster Druck: 1815, Werke I, 208 u. 209 und Gedichte I, 139, an jeßiger Stelle. Varianten: a) der Handschrift: V. 7 hin gewöhnt; V. 10 dadroben; V. 15 ein Schrecken durchstrichen und dafür gesezt: Entsehen! Hinter her;

V. 19 lauft. b) der Zelter'schen Abschrift: V. 18 in st. im; V. 21 hurtig st. richtig.

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Gedichtet zu Teplit den 22. Mai 1813 nach einem ältern Anlasse, den Riemer (Mitth., II. 576 u. 577) und Holtei (Vierzig Jahre, Bd. 5) erzählen. V. 14 fackeln = flunkern, fabeln, thüringisch (Firmenich, II. 130: Min Frau, die fackelt nöt). V. 15 das „Hinter her" ursprünglich mit wackeln verbunden, auch in Zelter's Abschrift. V. 19 nach Traum ein Kolon oder Komma im Glauben, die Glocke werde es decken. V. 21 Husch: Busch; Busch und Husch verbunden in Herensprüchen: durch Hüscher und Büscher (Frischbier, Nr. 149, Herrig's Archiv 1873, LI. 196). V. 24 Kirche und Kapelle gleichfalls formelhaft (Hildebrand bei Grimm unter Kirche, 794 c). V. 27 am Ende das nothwendige Interpunktionszeichen erst seit 6, in der Handschrift fehlend (falsch daher Porchat's Überseßung: que le premier coup de cloche l'invite en personne, statt: que le premier coup l'invite, et non la cloche en personne).

In Musik kongenial gesezt von C. Löwe, auch von O. Ludwig.

Der getreue Eckart (S. 131 u. 132).

Erster Druck: 1815 Werke I, 210 u. 211, und Gedichte I, 140 u. 141, zwischen der wandlenden Glocke und dem Todtentanz, auch in 6.

Von Eckermann als gleichzeitig mit der vorigen Ballade bezeichnet, womit Riemer's Angabe übereinstimmt, daß Goethe das Gedicht ihm am 6. Juni 1813 zukommen lassen (Mitth., II. 548, wo der 6. Juli mit Dünger für einen Druckfehler zu erachten). Auch Goethe's Frau erhielt es nach den Erinnerungen der L. Seidler um diese Zeit zugesandt. Der Eckart der Wilkinasage, der Erzieher und Beschüßer der Harlunge, übernimmt später die Warnung vor dem Venusberge, wie in der Vorrede zum Heldenbuch und in des Hans Sachs erstem Fastnachtsspiel „das Hofgesind Veneris" 1517; er schreitet warnend einher vor dem Zuge der mit der Venus identifizirten Frau Holle. So ist er typisch bei Wickram, in Agricola's Sprichwörtern von 1534 (Nr. 667) und danach in Barth. Ringwald's Christlicher Warnung des treuen Ecart" 1588 (vgl. W. Grimm's Kl. Schr., I. 106 und 107, und Meusebach's Briefwechsel, S. 364). Ebenso erschienen Joh. Christian Ettner's medizinische

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Schriften von 1694 bis 1719 meist als solche „des getreuen Eďhart's". Jene, in Thüringen heimische Sage verwendet Goethe; die Unholden und zugleich Hulden, euphemistisch wie die Eumeniden, bilden Frau Holle's Jagdzug. Die Sage von den durch dies Gefolge geleerten, sich dann wieder füllenden und erst nach dem Bruch des angelobten Schweigens vertrocknenden Bierkrügen hat Gözinger in J. H. v. Falckenstein's thüringischer Chronik von 1738 (I. 4) ermittelt. Goethe's Epigramm (Thl. II): „Willst du der getreue Eckart sein" fällt in das nächste Jahr. V. 7 sich drücken = fich niederdrücken fich ducken; der Hase duckt sich ins Gras (Rollenhagen), in alter Bedeutung sich trucken continere se in occulto (Grimm's Wbch., II. 1446). V. 9 Kind, Plural wie in der Kantate „Johanna Sebus", falls nicht zu lesen: Kind Kinderlein. V. 10 durstig Durst machend, wie bei Uhland: Was ist das für ein durstig Jahr?" V. 13 vor gesagt ist ein „wie“ zu ergänzen, umgekehrt ein „so“ V. 22 des „Todtentanzes“. V. 14 schattenhaft, entsprechend der Schilderung der Unholden in der erwähnten Chronik als der „Schatten". V. 15 schlampfen, verstärktes schlürfen, ihm nachgebildet schlampen = schlabbernd saufen (Sanders schlampen intr. 1, mit Belegen aus H. Sachs und Droysen's Aristophanes, schlampen und pampen, schlampampen, Schlämpe). V. 18 Gethal, eine Mehrheit von Thälern (bei Sanders Belege von Daumer und Platen). V. 26 Kindelein = Kindlein, V. 9 u. 19 Kinderlein = Kinderchen, Luther'sche Form 3, Makkab. 5, 47. V. 44 Aldermann, Bildung Klopstock's nach dem englischen alderman, von Goethe (Aldermannswahrheiten), Voß, Bürger, Wieland übernommen (J. Grimm, Wbch., I. 203).

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Ins Französische sehr gut übertragen in: Quatre ballades suivies de notes par P. Ristelhuber. Genève 1876; in Musik von Zelter (N. Lieders. 1821, S. 10 u. 11) und C. Löwe (op. 44).

Gutmann und Gutweib (S. 132-134).

Erster Druck: 1828, Kunst und Alterthum VI, 2, G. 318-320. In der
Überschrift hier der Zusaß: Altschottisch, auf dem Heftumschlag:
Altschottische Ballade, wie S. 147: Indische Legende.

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1833, Nachgelassene Werke VII, 84 u. 85 (8o) (hier V. 29: "Zu Diesem sprach der Jene dann", keine Verbesserung der authentischen Lesart; V. 41 auch st. euch scheint dagegen Beseitigung eines Druckfehlers). Die Einschaltung an dieser Stelle zuerst in 9 und noch in der diesjährigen Cotta’schen Ausgabe (I. 134).

Bearbeitung der schottischen Ballade Get up and bar the door (in den Sammlungen schottischer Gesänge von David Herd, Ritson, Child u. a., abgedruckt in Dünger's Komm., II. 403 u. 404) aus dem Juni 1827 (Eckermann's Gespr., II. 57, 107). Im Schreiben an Zelter Nr. 550 vom 17. Juli jenes Jahrs (Beilage) zählt Goethe die Ballade unter „die Früchte seines Gartenaufenthalts“ vom Juni und rühmt an ihr „die glücklich lebendige Verschmelzung des Epischen und Dramatischen in höchst lakonischem Vortrage“. Daß der Mann aufspringt, als die Wandrer sich an seinem Schnaps vergrei= fen, ist Goethe's glückliche Zuthat (V. 29—36); im Original geschieht es, als sie seine Frau küssen und ihn mit Puddingsauce salben wollen.

Der Todtentanz (S. 134 u. 135).

Erster Druck: 1815, Werke I, 212 u. 213 und Gedichte I, 141–143 zwischen dem Getreuen Eckart“ und der folgenden Ballade; an jeßiger Stelle seit 1840.

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Nach der Rückkehr aus Böhmen und vor der Abreise nach Ilmenau zu Weimar verfaßt, während des Waffenstillstandes, den 23. August 1813 (Eckermann). Dünger führt mehrere Sagen an, worin dem nächtlich herumgehenden Todten der Sterbekittel weggenommen wird (vergl. Schrader, Das Geheimniß und die innere Einheit drei Goethischer Balladen 1881; . 8 die Quelle). Von einer solchen Sage will Goethe, Riemer zufolge, in Böhmen gehört haben. In seinem Gedichte verbindet sich das Ereigniß mit einem mitternächtigen Todtentanz, einer Vorstellung, welche sich im Mittelalter aus dem kirchlichen Dogma der Auferstehung entwickelt hatte. Verschieden von dem viel gemalten Tanz, zu dem der König der Schrecken die Lebenden aller Alter und Stände einlädt, tanzen auf den Kirchhöfen Todte, Gespenster, gleichfalls „so arm und so jung und so alt und so reich“ (V. 10), oder nach Homer „Jünglinge und Bräute und fummerbeladne Greise" (Odyssee, 11, 38). Die danza macabra, der trionfo della morte verkörpert diesen Glauben seit dem 14. Jahrhundert. Nach Pihan's Glossaire (Paris, 1847, p. 84): On appelait danse macabre [arab. makbar, Kirchhof] au moyenâge une ronde nocturne que l'on supposait exécutée dans les cimetières à certaines époques par des morts de tout âge et de toute condition. Das Spanien des 16. Jahrhunderts hatte la

danza general de los muertos. In Deutschland, dem Lande der Tanzseuchen, kannte man nicht minder das Treiben der auf ihren eignen Gräbern Tanzenden, lokalisirt in verschiednen Einzelsagen (f. Pfeiffer's Germania, 1867. XII, 3, 288), deren eine Gößinger in J. A. Apel's Gespensterbuch nachweist (Bd. III, 1811). Außer Goethe behandelte Hebel den Stoff im „Wächter um Mitternacht“, Fr. Kind im „Todtentanz" (Becker's Taschenb. auf 1809) und Heine im Liede: „Die Jungfrau schläft in der Kammer."— V. 1. Die Gespensterstunde beginnt um Zwölf, und die Katastrophe V. 48 beruht auf ihrer streng einzuhaltenden einstündigen Dauer; desgleichen wird die zauberische Johannisnacht um Zwölf gefeiert (Hebbel's Nibelungen) und beginnt Goethe's Schahgräber sein Werk „eben, als es Zwölfe schlug". Dagegen gibt es in Süddeutschland eine Gespensterstunde von Elf bis Zwölf; Hebel sagt im Nachtwächterliede: „Es ist Eilf aufm Schlag, Jetzt schleichen die Gespenster herbei" und erst von Zwölf an ruht alles wieder unter Gottes Auge. Ebenso war nach Laube's Erinnerungen (Schriften, Bd. 16) die Gespensterstunde zu Muskau in der Lausitz die lehte des Tages. V. 2 in Lage = neben einander liegend, in Reihen (Schrader a. a. D., S. 25), sehr ausdrucksvoll und plastisch, obschon gewagt, wie W. v. d. Vogelweide „in der Sasse“ für seßhaft (in seinem bekannten: Ich saß auf einem Steine); Klopstock braucht so das einfache Verbum (Messias, 8): Jeto betrat ihr schwebender Fuß den liegenden Ölberg", den Ölberg in Lage, den unter ihr daliegenden. V. 9 Runde = Rundtanz, wie in obigem Citat ronde nocturne. V. 15, wie malerisch Lemuren auf einem Grabmonument bei Kuma (v. Olfers, hist.-phil. Abhdlgn. der Ak. d. Wiss. Berlin 1832, S. 199). V. 15 vertrackte von vertrecken, verzerren, vertraht; vergl. Faust II, 1228 (3181). V. 18 zum Takte taktgemäß, von Schlaghölzern musikalischer Instrumente. V. 21 u. 44 Laken männlich, schon bei Opit „hielt den Laken in den Armen" und noch bei Platen (Grimm's Wbch., VI. 70). V. 22 Gethan wie gedacht, analog „gefagt gethan" (Erasmus' Ad. 237, 247) oder „geredt und geton ein Ding" (Montan's Gartengesellschaft 2, 24, bei Goedeke, Schwänke, Nr. 162). V. 26 die alte Redensart bei Droysen (3a, S. 335; 1648): „Es geht dort um als mit dem Todtentanz, einer verliert sich nach dem andern." V. 30 grapsen, Intensivum von greifen. Grüfte, dasselbe was Hügel V. 14, nach einer andern Dimension. V. 37 s. oben im Schahgräber: „Da galt kein Vorbereiten", die Zeit drängte. V. 38 Wicht, nicht nach Schrader

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(S. 24) im Sinne von Wichtel, Wichtelmann, sondern im nichtprägnanten, Goethe geläufigen, herabseßenden von Bursch oder Gefelle. V. 44 gern, wäre er nur nicht durch das Entsetzen völlig gelähmt. V. 45 häkeln, Iterativum von haken, nach Grimm: mit hakender Bewegung faffen (mit langem a niederl. haak, Weigand, 1, 472), so im Faust, II, 1970 (2, 17) und in den zahmen Xenien häkeln mit Reim auf mäkeln. Die Ausgaben 5 und 6 lesen hier häckeln, dagegen in „Lili's Park“ (Thl. II): häkelt mich wieder, wie nach der neuen offiziellen Schul-Orthographie. V. 46 der eiserne Zacken, die Todtenhand, die schon den Zipfel des Hemdes ergreift, eisern für die Empfindung, als im selben Augenblick das Eins den Thürmer rettet (von Porchat mißverstanden: Un coup, un coup de tonnerre); das Eins ist mächtig (Grimm, Nr. 4) wegen der Stärke eines bei nächtlicher Stille plötzlich ertönenden Schalls, nach Schiller (Glocke, V. 415) mächtig tönend". V. 49 das Gerippe zerschellt, wie auf der Rückfahrt vom Brocken sich verspätende Heren herabstürzen und den Hals brechen.

Für Gefang von Zelter, C. Löwe (op. 44), O. Ludwig, K. Veit (op. 14) und für Klavier allein von Fr. Liszt geseht.

Wie erste Walpurgisnacht (S. 135—138).

Erster Druck: 1800, Neue Schriften VII, 82-88, dann in 4, an jeßiger Stelle in 5 und 6; in spätern Ausgaben 8, 9 fg. unter den Kantaten.

Varianten: Lustgesänge 6, Luftgefänge 3, 4 u. 5; V. 43 Sorgen 3, Sorge 4, 5 und 6.

Gedichtet nach Eckermann's Aufzeichnungen den 30. Juli 1799. Des Dichters Schreiben an Schiller vom folgenden Tage zeigt gleichzeitige Beschäftigung mit Milton's verlornem Paradiese und Parny's damals neuer Guerre des Dieux (an VII). Schon 1858 (Köln. Zeitg., Nr. 134) hat Dünzer und neuerdings D. Jacoby (Zeitschr. f. D. Alt. u. Litt. 1880, S. 236-240) den Einfluß jenes satirischen Epos auf die Ballade hervorgehoben. Dies möchte besonders vom zehnten Gesange gelten, wo die christlichen Götter und Heiligen den heidnischen, Jupiter, Odin, Thor u. s. w. in offner Feldschlacht unterliegen. Wie Herder und später J. Grimm in der Mythologie, vertrat Goethe das der deutschen Volksseele unvergessene Heidenthum und benugte in diesem Sinne episch-dramatisch eine neuere Sage,

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