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Vater und blicket; V. 35 da du das Kind mich dem; V. 51 den gestürzten und trugst; V. 53 schlug ich das Aug' auf und fah dich, Geliebter, in; V. 55 dir dankbar die Hände; V. 57 warum so ernst, mein Vater? und; V. 61 ernst st. stark; V. 65 wie du mich rührst, und; V. 67 du mich doch; V. 73 es stürzt das; V. 74 Sich aus bewölkter Kluft; V. 75 Grünet die Fichte doch fort; V. 76 schon, heimlich, die Knospen; V. 77 gefeßlich st. nach Geset; V. 78 den st. dem; ebenso in den Ausgaben 3-5; in 6 dem, danach auch in unsrer 1. Ausg.; die neueste Cotta'sche und die Grote'sche Ausgabe wieder den; beides ist zulässig, die Ausg. . H. er= scheint aber maßgebend und auch der Dativ an dieser Stelle ungezwungener; denn herrschen steht im übertragenen Sinne (Strehlke a. a. . II, 484), etwa in dem von walten, schweben, antwortend auf die Frage: wo?, einen Zustand ausdrückend. So angesehn bei Grimm unter herrschen 3 „mit der Präp. über c. dat." V. 89 dich nun, in dem; V. 99 zum Volke die; V. 103 sizen st. stehn; V. 114 Fleiß nicht spart noch Mühe, wenn sie die Kräfte; V. 114 dir st. sie; V. 115 Dann gedenkest du mein, du guter, und.

Ein Ertrag der Schweizerreise des Dichters von 1797. Entstanden zu Stäfa am Züricher See in der Zeit vom 8. zum 20. OKtober, vollendet jedoch erst zu Weimar am 12. und 13. Juni 1798 (beides nach Eckermann's Auszügen). Unter den Papieren jener Reise ist die Elegie denjenigen vom 17. Oktober 1797 angereiht (Bd. XXVI, S. 148 flgg. 1. Ausg.), und damit stimmt überein, daß Goethe in dem Schreiben an Böttiger vom 25. desselben Monats über den Tod der Frau Becker die Elegie schon als ein fertiges Produkt bezeichnet: „Liebende haben Thränen und Dichter Rhythmen zur Ehre der Todten; ich wünschte, daß mir etwas zu ihrem Andenken gelungen sein möchte." Die junge Frau (geb. 15. Sept. 1778) Christiane Amalie Luise, Christel genannt, einen Liebling des Publifums (f. Bd. XI, 1, S. 224, 231, 1. Ausg.), den aufgehenden Stern des Weimarischen Theaters, den Zögling Goethe's, dem sie mit Herz und Sinn ergeben war, hatte der Tod, noch vor vollendetem neunzehnten Lebensjahre, am 22. September dahingerafft. Die Nachricht ereilte den Dichter auf der Reise nach dem Gotthardt („in den formlosen Gebirgen", nach dem Briefe an Böttiger, und ähnlich Bd. XXVII, 1. Nr. 174, 1. Ausg.). Damit sind der Schauplah und die Handlung des Gedichts gegeben. Die Erscheinung selbst ist verwandt mit der der „Zueignung“, der Gedanke aber ein ganz andrer, vielleicht hervorgegangen aus der Erinnerung an das Erscheinen des Patroklos vor Achill mit der Bitte um Bestattung (Jlias, Ges. XXIII), oder an das des Elpenor vor Odysseus (Odyssee, Ges. XI, V. 72—80): Laß nicht unbeweint und unbegraben mich liegen, Sondern verbrenne mich

Häufe mir dann am Gestade des grauen Meeres ein Grabmal, Daß die Enkel noch hören von mir.

So empfand Hebbel die Nachricht von Thorwaldsen's Tode als dessen lezten Besuch:

Das ist, die Liebe hat es wohl erkannt, Der lezte Zauber, der die Schatten bannt, man sieht

Sie kehren um,

Das Liebste noch einmal, bevor es flieht.

Maler Müller, später leidenschaftlicher Gegner Goethe's, nannte (1810 in Rom) Euphrosyne „das letzte schöne Gedicht, das er ge= schrieben"; das ist es nicht, aber eines seiner vollendetsten. Der Dichter des Lebens hat sich grade in Trauergesängen am genialsten offenbart. Man hat nur die drei Gedichte: Auf Mieding's Tod, Euphrosyne und den Epilog auf Schiller zusammenzuhalten, welche, bei aller Verschiedenheit des Tons und der Form, darin übereinkommen, daß sich die Trauer an den Schauplah der Tragödie, das betrauerte Lebensbild an dieses „Bild des Lebens" heftet. Die Hinneigung zu dichterischer Gestaltung der lezten Probleme zeigen dann später die Übersetzung der Ode auf Napoleon's Tod, die Yorick'sche Kirchhofsbetrachtung über Schiller's Schädel und Faust's Himmelfahrt.

Zu V. 1 vergl. das Tagebuch vom 2. Oktober 1797: „Vorwärts steiles Amphitheater der Schneeberge im Sonnenlichte", vorher Wasen den 1sten: „Um halb Viere war die Sonne schon hinter dem Berge“. V. 4 der tosende Strom die Reuß. Die Frage V. 9 wie V. 60 des Schiller'schen „Spaziergang". V. 30 Euphrosyne, der Frohsinn bedeutende Charitinnen-Name, auf welchen Goethe durch die gleichnamige lezte Rolle, worin er die Verstorbene zu Weimar in einer Zauberoper gesehn, geführt sein mochte. Mit V. 35 beginnt die Erinnerung an die zuerst am 29. November 1791 von der Dreizehnjährigen dargestellte Partie des Arthur in Shakespeare's König Johann: „Christiane Neumann als Arthur, von mir unterrichtet, that wundervolle Wirkung" (Goethe, Bd. XXVII, 1. Nr. 32, 1. Ausg.). Er selbst hatte bei den Proben den Hubert in den Szenen IV, 1 und 3 gespielt. Die ganze Schilderung bis V. 68 erscheint lebensgetren. Das Gleichniß V. 71 und 72, in andrer Wendung Jlias VI, 146 (auch XXI, 464): Gleichwie Blätter im Walde, so find die Geschlechter der Menschen; Blätter verweht zur Erde der Wind nun, andere treibt dann Wieder der knospende Wald, wenn neu auflebet der Frühling.

Genauer entspricht die Stelle in Wilhelm Meister's Lehrjahren (Buch 8, Kap. 8): „Nach bestimmten Gefeßen treten wir ins Leben ein, die Tage sind gezählt, die uns zum Anblick des Lichts reif machen, aber für die Lebensdauer ist kein Gesetz. Der schwächste Lebensfaden zieht sich in unerwartete Länge, und den stärksten zerschneidet gewaltsam die Schere der Parze." Während Euphrosyne die Verse 69 bis 86 als frühere Äußerungen des Dichters berichtet, geben sie den ge= genwärtigen Schmerz des Funfzigjährigen, Vatergleichen über den frühen Hingang der Achtzehnjährigen, Tochtergleichen wieder. V. 99 die rührenden Reden allgemein von ihren Bühnenrollen, nicht zu beschränken auf die ihr vom Dichter vertrauten" Theaterreden (s. Nr. 3 bis 6, Bd. XI, 1). V. 108 „Es kann größere Talente geben, aber für mich kein anmuthigeres", schrieb Goethe von Christianen an Böttiger (Bd. XXVI, S. 155, 1. Ausg.); zu ihren Rollen gehörten Ophelia, Emilia Galotti, Klärchen im Egmont (zu V. 106). V. 121 wie Odyssee XI, 72. V. 122 Theognis rühmte dem von ihm besungnen Kyrnos nach:

Dann auch schwindet dir nicht mit dem Tod dein Name; er blüht

dir

Unvergänglich im Mund spätrer Geschlechter noch fort

oder nach Ovid (Amores III, Eleg. 9, 29): Durat opus vatum. Die Beschreibung des Schattenreichs auf Homerischer Grundlage (Odyssee XI, 227 flgg.); die einzelnen Schatten nach eigner Wahl. Daß diesen Verdienst und Treue die Fortdauer wahren, sagt die Chorführerin im 2. Theil des Faust (Akt 3, V. 5369): „Wer keinen Namen sich erwarb, noch Edles will, gehört den Elementen an", und der Chor preist deshalb Helena (V. 5358 flgg.):

Königinnen freilich überall find sie gern;

Auch im Hades stehen sie obenan,

Stolz zu ihres Gleichen gesellt,

Mit Persephonen innigst vertraut.

Königinnen sind auch Goethe's Schatten hier: Penelope, Euadne (castissima nach Hyginus), ihrem Gemahl Kapaneus freiwillig in den Feuertod folgend (V. 132), von Euripides gefeiert (Die Flehen= den, V. 988), Polyrena, Priam's Tochter, dem Achilles verlobt, auf seinem Grabe von Neoptolemos geopfert (V. 136), von Euripides in der Hekuba, und Antigone (V. 135), für ihren Bruder Polynices den Tod erleidend, von Sophokles gerühmt. Sie sind Geschöpfe der Kunst (V. 138), aber zugleich historische oder prähistorische Personen, wirk

liche und ideale, und so wirklich und ideal lebt nun auch Euphrosyne. Die Frage nach dem Vorhandensein dieses tertium comparationis erörtert Viehoff in seiner ausgezeichneten Einzelerklärung (Komm., II. 351 flg.), der wir zu V. 143-146 die Bemerkung entnehmen: „Drei Umstände vereinigen sich hier, um das Bild des Hermes recht lebhaft in uns hervorzurufen: das Hervortreten aus einer Verhüllung, die Gelassenheit der Handlung und das schweigende Handeln"; als Psychopompos ist er vielfach auf Grabdenkmälern dargestellt, zur Zeit der Dichtung auf dem des Grafen v. d. Mark zu Berlin von Schadow. Sein Stab (V. 145) die gáßdos, der Machtstab (Odyss. XXIV, 2). V. 147 und 148 tiefer, gewaltiger: die sinnlichen Eindrücke durch die Absonderung während der Vision verschärft, wie Bd. XXVI, S. 109 gewaltsamer". V. 150 spricht nicht von einer Ohnmacht des Dichters, V. 151 nicht von einem Weinen „die ganze Nacht durch" (Dünger), wenn auch der Schmerzergriffene auf einen Felsen sinkt und nächtliche Thränen vergießt.

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Noch sprachlich: V. 3 verhüllt, wie Klopstock's „umhüllt die Vergessenheit mit Nacht" (Od. 1, 231) und „die Hüllen schweigender Nacht" (Messias 5, 486), Wieland: „vergebens hüllt die Nacht den Luftkreis ein" (Oberon), und der Schleier der Nacht in Skapinens erstem Liede Akt 4 von Goethe's "Scherz, List und Rache". V. 5 hirtlich s. Grimm IV, 2, 1579. V. 20 bedeutend = bezeichnend, belehrend (Viehoff), deutend. V. 39 flgg. von Platen ungenau citirt (Werke I, 696 unsrer Ausg.). V. 59 Alles und jedes, so formelhaft in Hermann und Dorothea II, 58 u. 78 (Viehoff). V. 62 das Schaudern, wie V. 19 der Elegie Amyntas, V. 2832 Faust I und im Satyros (als dieser Psyche „mächtig küßt“). V. 68 früherer Leiche, Komparativ, wie älterer, oft als Positiv gebraucht (z. B. = vorig); Beispiele aus Schiller bei Grimm unter Früh adj. 4, und besonders bei Sanders unter I Frühe 2 Komparativ. V. 73 ewig = immer rinnend, analog ewiger Schnee. V. 74 bewölkte Kluft, wie Pforte in Wasserbildung" oben S. 167. V. 109 vergesse, unorganische Form, s. zu V. 446 der Venet. Epigramme. V. 124 massenweis im Gegensatz zum Einzeln V. 126; Kolbe, „Über Wortmengerei" 1812 (S. 93), hob hervor, daß Goethe hier das Wort Masse mit Glück gewagt" habe. V. 142 das Schwirren nach Homer (Odyssee XXIV, 5 flg.), wie das Piepsen des Schattenpöbels im Faust II (3, V. 1492; nach Schröer V. 5367). V. 143 Gewölk, ein Wort aus Klopstock's Sprachgebrauch, wie V. 16 das von ihm ge=

bildete Geklüft, ebenso mosig V. 150, vom Felsen (Oden 119), hier nicht in dem Sinne von fumpfig, morastig (Schmeller 2, 633), sondern = moosbewachsen, wie Faust II, V. 1228.

Was Wiedersehn (S. 204).

Verglichen ist Goethe's Handschrift (aus Knebel's Nachlaß), in deutschen Lettern mit der Überschrift in Fraktur, ohne Unterschrift und Datum, und eine zweite (in der Hirzel'schen Sammlung aus Jacobi's Nachlaß) gleich. falls in deutschen Lettern, jedoch ohne Überschrift.

Erfter Druck: Voß' Musenalmanach auf 1796, S. 96 u. 97, dann an jeßiger Stelle seit 1800 Neue Schriften VII, 228 u. 229.

Varianten der Handschriften und des ersten Drucks: V. 3 der Baum wie heute; V. 13 war's am Abend zu scheiden und traurig; V. 15 Morgen ist wieder erschienen; V. 16 Leider zehnmal.

In den Handschriften V. 9 gestern nicht unterstrichen.
trennten in 3 und 4; getrennten 5 u. 6.

- V. 14 Ge

Da Jacobi eine Handschrift des Gedichts besaß und in der Korrespondenz Beider vom Sommer 1793 (Juni, Juli und August) von einer Elegie als einem „räthselhaften Gedicht" die Rede ist, welches Goethe seinem Freunde für die Fürstin Galizin gesandt, so wird die Elegie dem Mai 1793 angehören (s. Dünger's Komm., I. 223). Sie entsprang dem Verhältnisse des Dichters zu seiner Gattin. Etwas Räthselhaftes haftet dem Gedicht wohl an. Dies fand man sogleich beim Erscheinen. Aber schon 1796 deutete die Dyk'sche Neue Bibliothek (Bd. 58, S. 263) den Inhalt so: „Der Liebende kehrt nach einer Abwesenheit von mehreren Jahren im Frühling zur Geliebten zurück, findet sie unter demselben Baume, wo er sie verließ. Die Zwischenzeit scheint ihm ein kurzer Traum, ein liebliches Gestern; die zartfühlende Schöne empfindet, daß die Reize des Weibes sich nicht mit jedem Frühlinge verjüngen." Also auch hier wie in der vorigen Elegie (V. 69 flgg.) die Beständigkeit und stetige Erneuerung der Natur dem Wechsel menschlicher Verhältnisse gegenübergestellt. V. 3 Goethe schreibt 1789 an Karl August: „Wir leben ganz still und hängen unsern Gedanken unter blühenden Bäumen und bei dem Gefange der Nachtigallen nach" (I, Nr. 58). V. 4 flg. die Biene Vertreterin des Amor bei den Griechen (Herder, Zerstr. Blätter II, 134); auch die Phantasie läßt Goethe leichtnährenden Thau mit Bienenlippen von Blüthen saugen", und Hölty („Ihr Freunde, hängt")

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