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die Saiten der Harfe im Abendroth leise wie Bienenton" schallen. V. 16 die Wiederkehr der Blüthen und Früchte des Baums als Zeitenmesser. Reichardt schrieb dazu Musik (1811).

Amyntas (S. 205 u. 206).

Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1799, S. 145–148, in der Überschrift mit dem Zusah Elegie. Ohne diesen Zusatz 1800,

Neue Schriften VII, 230–234 zwischen der vorigen Elegie und

der Metamorphose der Pflanzen", und an derselben Stelle

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bis 6. In der frühesten Fassung Bd. XXVI, S. 117 u. 118 unsrer 1. Ausg.

Varianten des ersten Drucks: V. 3 Ach! Die Kraft schon schwand mir dahin; V. 7 des Felsen (Bd. XXVI Felsens); V. 26 mir nicht; V. 34 zur st. die; V. 35 Gast, der Geliebte (Bd. XXVI geliebte).

Bd. XXVI liest ferner: V. 20 lispelnd die st. lispelnde; V. 22 schon st. so. In 3: V. 18 Ranke nach Ranke.

Im Tagebuch der Schweizerreise 1797 notirte Goethe von der Fahrt hinter Schaffhausen auf Zürich zu dem 19. September: „Ein Apfelbaum, mit Epheu umwunden, gab Anlaß zur Elegie Amyntas“ und fügte das fertige Gedicht den Papieren vom 25sten desselben Monats ein. Wie er zur „Idylle" (1811) den Menalkas und den Damon Gessner entnahm, so würde hier der Hirtenname Amyntas ebendahin weisen, wenn nicht die litterarischen Faktoren des Gedichts den Alten angehörten. Gessner entlehnte jenen Namen dem Theokrit (VIII, 2), und an denselben Dichter knüpft die sogleich im 1. Verse mit Nikias, einem Arzte aus Milet, einem Freunde des Theokrit (XI, 2, Idylle „Der Cyklop"), als „Arzt des Leibs und der Seele" gegebne Situation. Das Dezemberheft vom „Archiv der Zeit" 1796 (II, 583) hatte eine Übersehung dieser Idylle von Bindemann gebracht, worin der Anfang lautet:

Gegen die Liebe, mein Nikias, wächst kein linderndes Heilkraut. Balsam wüßt' ich ihr nicht noch Tränke; sie weicht nur den Musen. Heilend und süß ist die Blume des Lieds.

Daß Goethe diese Zeitschrift kannte, zeigt Nr. 119 der Briefe an Knebel. Auf ein Epigramm der griechischen Anthologie (des Antipater von Sidon, II. 38, ed. Brunck) als fernere litterarische Anregung verweist Jmelmann (Symb. Joach. I, 145), worin die von Weinlaub umgebne Platane, wie hier der Apfelbaum, selbst redet und

fich des fremden Schmuckes freut (V. 26 unsrer Elegie), als Gleichniß der bis zum Tode ausharrenden Liebe der Gattin. Die Elegie enthält das vollständigste Bekenntniß Goethe's über seine Christiane, das wir besigen, insbesondre der Anfang V. 3 bis 6 und der Schluß von V. 41 an. Hiezu Schiller's Worte in der Charakteristik Goethe's vom Jahre 1800 (Brief an Gräfin Schimmelmann), daß er zu schwach und zu weichherzig sei, sein eheliches Verhältniß „abzuschütteln". ,,Dies ist seine einzige Blöße, die aber Niemand verlegt als ihn selbst, und auch diese hängt mit einem sehr edlen Theil seines Charakters zusammen." Zu V. 25 und 26 vergl. oben Nr. 25 der Vier Jahreszeiten" und die Stelle: „Es ist einer eigenen Be= trachtung werth, daß die Gewohnheit sich vollkommen an die Stelle der Liebesleidenschaft sehen kann. Es gehört viel dazu, ein gewohntes Verhältniß aufzuheben, es besteht gegen alles Widerwärtige; Mißvergnügen, Unwillen, Zorn vermögen nichts gegen dasselbe, ja sie überdauert die Verachtung, den Haß“ (Bd. XXIX, 237, 1. Ausg.).

Hermann und Dorothea (S. 206 u. 207).

Erster Druck: 1800, Neue Schriften VII, 244–248, als Schluß dieser Elegien, jedoch nach „Metamorphose der Pflanzen“, dann in 4. In 8 die überschrift: „Prooemium zu Hermann und Dorothea 1796", ebenso in Eckermann's Papieren. Wirklich vorgeseht dem epischen Gedichte erst 1820.

Varianten der ersten Ausgabe: V..7 daß des Lebens bedingender Drang nicht den; V. 23 Schüret die; V. 34 nach st. nah. - V. 33 Druckfehler in 4-6: Deutsche, berichtigt in 8 nach 3.

Aus dem Herbste 1796 (Eckermann). Am 7. Dezember dieses Jahres (Nr. 250 des Briefw.) sandte Goethe die Elegie seinem Freunde als Ankündigung des gleichnamigen Epos. „Die leidenschaftliche Farbe des Augenblicks", welche Schiller nach seiner Erwiderung (Nr. 252) neben der „hohen, schönen Ruhe“ darin fand, zeigt das Gedicht als ein Glied im Xenienkampfe, als replizirend auf die Gegenschriften. In diesen hießen die Xenien - Dichter „Martiale" (V. 2) und Goethe spöttisch Tibull, später Properz als Dichter der Römischen Elegien. Wegen dieser Beziehung wurde die Veröffentlichung auf des vorsichtigen Schiller's Rath zunächst aufgeschoben.

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Im Einzelnen. V. 1. Jean Paul hatte über Goethe geäußert: Unserer Zeit thue eher ein Tyrtäus als ein Properz noth (Gelzer, Nat.-Litt. II, 237). Auch später behandelt Bouterwek (Gesch. d. Poesie, 11, 386) Goethe als „deutschen Properz." Hüten V. 3 bei Grimm (5, c) in Wendungen, die besagen, daß etwas, das Zimmer, das Bett, die Schule, nicht verlassen werden darf. So Schiller (IX, 84) „das Einerlei der Schulbegriffe hüten". Non vitae sed scholae discimus (des Seneka Vorwurf, Brief 106). V. 4 nach Latium, nach Italien wegen der Römischen Elegien und Venetianischen Epigramme. V. 6 Name und Dogma besonders auf Natur" im Verse vorher zu beziehn, speziell auf Newton und seine Optik (Dünßer). V. 7 des Lebens Drang, angustiae vitae, auch bei Schiller, Antritt des neuen Jahrh., V. 36. V. 10 Pöbel nur sieht er in mir", besonders in den Xenienschriften. Goethe an Schiller den 5. Dezember 1796 von den „Gegengeschenken an die Sudelköche in Weimar und Jena“: „Es ist lustig, zu sehen, was diese Menschenart eigentlich geärgert hat, was sie glauben, daß einen ärgert, wie schal, leer und gemein sie eine fremde Existenz ansehen.“ V. 18 nach Sueton (Cäsar, Kap. 45). V. 20 gib den Lorbeer mir, wenn ich ihn besser verdient haben werde, mir, dem Würdigeren (M. Ehrlich). V. 21 genug reichlich, viel. V. 21-24 die dichterische Feier des Hauses, der Gattin, des Sohnes, von Dünger hervorgehoben als „einer der großartigsten Züge von Goethe's männlichem Muthe, daß er zu einer Zeit, wo die Gegner der Xenien auf seine Christiane und seine Kinder die frivolsten Angriffe machten, das Glück öffentlich aussprechen wollte, welches sie ihm bereiteten" (Komm., III. 137). Vergl. zu V. 24 u. 25 Platen's Nachbildung Horazischer Verse (1, 548): Schichte Holz auf Holz zur Flamme reichlich, Geuß auch in sabinsche Krüge

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Williger den alten Wein.

V. 26 Gleichgesinnte herein! ganz aus des Dichters Empfindung und nach seiner Lebensführung, wie schon Rahel entwickelte. Er schreibt an Schiller den 3. Januar 1795: Wenn sich die Gleichgesinnten nicht anfassen, was soll werden!" V. 27 flgg. sowie V. 35 erklärt ein Brief aus dieser Zeit an den Philologen Friedr. Aug. Wolf, damals Professor zu Halle: „Schon lange war ich geneigt, mich in dem epischen Fache zu versuchen, und immer schreckte mich der hohe Begriff von Einheit und Untheilbarkeit der Homerischen Gedichte ab. Nunmehr, da Sie diese herrlichen Werke einer Fa

milie zueignen, ist die Kühnheit geringer, sich in größere Gesellschaft zu wagen und den Weg zu verfolgen, den Voß in seiner Luise so schön vorgezeichnet hat." Vergl. an Schiller, Nr. 463. Wolf hatte in seinen Prolegomenis zum Homer die Einheit der nach ihm benannten Gedichte bestritten und sie zu einem großen Theil andern Rhapsoden, den Homeriden, zugeschrieben (p. XXXIX neque adeo ipsas dodas, ex quibus Ilias et Odyssea compositae sunt, unum omnes auctorem habere; p. XCVIII: familiam quandam exstitisse Homeridarum, und in der Vorrede zur Ilias: Homero nihil praeter majorem partem carminum tribuendum esse, reliqua Homeridis). Später kehrte Goethe zur Ansicht der Einheit Homer's zurück (in der Rubrik „Epigrammatisch" das Gedicht Homer wieder Homer"). V. 30 Auch Dante hoffte als Lezter, als Sechster nach Homer, Virgil, Horaz, Ovid und Lucanus, in die Gemeinschaft der Dichter einzutreten (Göttl. Kom.), und Chamisso rühmt auf unsern Vers anspielend (Zur Einleitung des Musenalmanachs 1833, Str. 3):

Wohl herrlich ist es, von den Homeriden

Ein Größrer sprach's, der Lezte noch zu sein.

V. 33, wie nach den Klopstock'schen Versen (Meffias, Ges. 4): Trat jezt in die stillere Wohnung Eines verkannten redlichen Manns. V. 36 Rasch, da die Trauung am Vorabende der Hochzeit improvi= firt wird.

VI. Episteln (S. 209–215).

Die Episteln, 1795 im ersten Bande der Schiller'schen Horen erschienen, die erste S. 1-6 des ersten Stücks, die zweite S. 95-98 des zweiten Stücks, bei Zusammenstellung des Bd. VII der Neuen Schriften 1800 übergangen, sind seit der Ausgabe von 1806, Bd. I, S. 347-356, als besondre Rubrik an dieser Stelle vereinigt. Die andre Hälfte der zweiten und eine beabsichtigte dritte Epistel (Briefw. mit Schiller Nr. 21 u. 62) wurden nicht ausgeführt; jedoch hat sich ein Fragment der Fortseßung erhalten (die Verse: Auch die undankbare Natur" III, 145 unsrer 1. Ausg.).

Der Vorspruch S. 209, 1815 hinzugekommen (Werke I, 303), wünscht entschuldigt, daß die zweite Epistel unvollendet abbricht. In den Horen steht unter ihr: Die Fortseßung folgt.

1. (S. 211-214). Varianten des ersten Drucks: V. 2 Ungedultig; V. 6 andre; V. 8 so bald (2 Worte); V. 12. Unfrer; noch besondrer st. ganz vorzüglich; V. 14 gesehn; V. 18 Glänzend st. Glänzet; es

Goethe, 1.

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st. mir; V. 19 mir st. füß; V. 24 Denn freilich st. Freilich; V. 31 es liest nur ein jeder st. Liest doch nur jeder; V. 38 Soll ich sagen w. i. e. d. so scheint mir es b.; V. 40 gerne; V. 41 Hören macht nicht mehnen, denn was; V. 49 Schmeichelt; V. 53 „da“ fehlend; V. 57 Stadt, die den geflügelten L.; V. 60 er, ward ich verschlagen ans; V. 62 betreten st. betrat; V. 67 Und der Noth vollkommen vergessen; V. 70 Weniger bat ich den Wirth mir zu reichen, er; V. 79 muß st. müss'; V. 80 Unfrer; V. 82 nach „Hause“ Ausrufungszeichen; V. 88 Müßt; V. 91 im Spotte st. im Sp. nur; V. 92 Nur Hans ohne Sorge g. u. mich von; V. 94 Tische; V. 101 Bauche; V. 102 Unsrer.

Aus dem Oktober 1794 (Briefw. mit Schiller Nr. 17 u. 20); erschien im Januar 1795 als Eröffnungsstück der Horen. Diese Vorkost dünkte den Zeitgenossen besonders schmackhaft (Schiller und Goethe im Urtheile ihrer Zeitgen., II. 21 flgg.). Die Kritik hob hervor, daß hier zum ersten Mal im Deutschen der Herameter zur scherzhaften Epistel angewandt sei; die von Wieland übersetzten Horazischen Episteln seien das Muster. Als Empfehlung der neuen Lesegabe eine scherzhafte Erörterung des Verhältnisses der Schriften zu den Wünschen der Leser. V. 4 und 11 der „edle Freund" der Herausgeber der Horen. V. 15 die Herrscher, eigentlich; in seiner blinden Abneigung gegen Goethe und Schiller bezog Klopstock das Wort auf diese als herrschen wollende Dichter (An Böttiger den 22. Juli 1797; Arch. f. Litt.-Gesch., III. 267, und Lyon, S. 121 flg.). V. 24 Littera scripta manet, im Gegensatz zu den ễnɛa nregóɛvra. Am 6. Dezember 1794 stellt Goethe im modernen Sinne die ersten Bücher seines Romans (An Schiller Nr. 31): wenn das Erz ihnen schon die bleibende Form gegeben“, in Gegensak zum „biegsamen Manuskript" (V. 22). V. 32 gewaltig = höheren, überlegenen Geistes; so Fichte (Begriff des wahren Krieges, 1815, S. 36):,,Sind sie gewaltig, so wissen fie" u. s. w. V. 33 amalgamiren, der Bergmannssprache entlehnt (nach kleineren Versuchen amalgamiren die Erze sich gut", Humboldt an Freiesleben den 20. Jan. 1794); damals französisches Modewort: man verschmolz die alten und neuen Heereseinrichtungen, on fit l'amalgame. Vergl. unter den Xenien (Nr. 21): „Das Amalgama". V. 39. Schon 1774 citirte Goethe aus Voltaire's Gedicht Les Systèmes: „Un livre, croyez-moi, n'est pas fort dangereux." Das Gute und das Böse rauscht vor den Ohren vorbei“ (Nr. 16 an Sophie La Roche). Zu V. 48 und 49 vergl. Platen (Loos des Lyrikers, Str. 2):

Gern zeigt Jedwedem bequem Homer sich,
Breitet aus buntfarbigen Fabelteppich.

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