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zuwandern (v. 10). Schwieriger noch ist XII zu beurteilen. Nach dem Scholion zu v. 2 richtet die Spitze sich gegen 'Amr b. Hind, der die ostarabischen Stämme unterworfen hat. Die Bekr werden im Gegensatz zu IV 1 hier wegen einer früheren Episode ihrer Geschichte 5 als rühmliches Beispiel hingestellt, dagegen die trägen 'Abdelqais getadelt (v. 2). Die vv. 4-5 gehören zu den bekanntesten des Diwans. und werden seit der Wahl des Chalifa Abu Bekr angeführt. In v. 8 wird angedeutet, dass der Dichter weiss, wohin er sich zu wenden hat, wenn die Anfeindungen sich häufen. Vers 6a kann von IV 5a nicht 10 getrennt werden. Ohne das Gedicht dem Mutalammis abzusprechen, will ich doch daran erinnern, dass es in der Handschrift des British Museum in ganz anderer Ordnung vorkommt und in den Agâni überhaupt fehlt.

Über die weiteren Schicksale und das Ende des Dichters erhalten 15 wir aus dem Diwân keinen Aufschluss. Dagegen hat die Legende den hier abgerissenen Faden weiter gesponnen. Schon die ältere Überlieferung lässt den heimatlosen Dichter von Ort zu Ort ziehen und in Syrien, Ägypten und im Higâz gegen 'Amr (oder No'mân) agitieren. Er soll in Boşra gestorben sein. Sein Sohn wird 'Abdel20 mennan oder 'Abdallah genannt; er soll auch gedichtet haben und in islamischer Zeit in Boşra kinderlos gestorben sein.** Noch weiter geht die jüngere Überlieferung. Sie nennt seine Frau Umaima, lässt sie gezwungen werden, nach der Flucht des Gatten wieder zu heiraten und echt volkstümlich - den Mutalammis gerade in der 25 Ja heimkehren, um den Nebengatten zu vertreiben.*** Ebenso wissen jüngere Quellen auch sein Todesjahr zu melden.†

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Eine isolirte und unklare Notiz enthält der 'Iqd des Ibn 'Abd Rabbuh (II, 64, 28 f. RG.), wo gesagt wird, dass al-Mutalammis den 'Amr b. Marḥûm gefeiert habe.

Hingegen hat uns der Diwàn einige Gedichte aufbewahrt, dieunter der Voraussetzung ihrer Echtheit uns gewisse Züge des alternden Dichters vorführen. In VIII wird dem Wein entsagt, die Gottesfurcht empfohlen und sparsames Wirtschaften hoch gepriesen. Das Gedicht missfiel schon dem freigebigen Hatim und rief den Spott 35 anderer Dichter hervor. Auch die mehr oder weniger dunkeln Stücke

* Vgl. den Bericht von BM vor Gedicht VI.

** Agâni XXI 196, 5; 187, 22; vgl. Hizâna III 73, 5. Die [Ma'âhid 330] fügen hinzu, dass er

عبد المدان :17 ,87 gestorben ist. Ibn Quteiba ed. DE GOEJE في الجاهلية

1

*** Alif Laila ed by W. H. MACNAGHTEN, Calcutta, II (1839) S. 386 f.; Abkarius 40 S. 96 ff.; Cheikho 334. Englisch bei R. BURTON, The 1001 N. vgl. V. CHAUVIN, Bibliogr. arabe V (1901) 108. 295.

Nach Abkarius S. 98 starb er 550 n. Chr. (!).

شرح مجانی الادب Ebenso

S. 660 und Kairo, Fihrist IV 251. Cheikho 334 Z. 5 nennt 580 als sein Todesjahr.

XI und XVII verraten das höhere Alter. Jenes wird im Diwân auf den undankbaren Sohn, in den Agàni (208, 15) auf die unerquicklichen Stammesverhältnisse bezogen. Was PERRON, der nach den Agâni arbeitete, veranlasste, XI auf 'Amr b. Hind zu beziehen, weiss ich nicht zu sagen.* In XVII finden wir Gedanken an Tod und Grab, 5 die Bitte an seine Freunde, seiner später zu gedenken; von der gedachten Zukunftslage aus wirft er alsdann einen nicht unbefriedigten Rückblick auf die im Leben genossenen Freuden: Güter, Wein, Kampf, Jagd, Gastlichkeit. Im übrigen ist der Ton grundverschieden von VIII. Der Schluss des Gedichtes ist dunkel.

ΙΟ

Die Sprache des Dichters ist geeignet, uns seine Persönlichkeit ein wenig mehr verstehen zu helfen. Jedem Leser muss bald auffallen, mit welcher Vorliebe Mutalammis an Männer der Vorzeit anknüpft, bald in diesem, bald in jenem Interesse. 'Urqûb wird als bekannt vorausgesetzt (II 4). Die Erwähnung des Beihas (V 4 XIII 6) 15 und des Qaşîr (V 4) giebt den Scholiasten Gelegenheit, die Geschichte dieser Männer, von denen der erste sonst nur wenig bekannt ist, zu erzählen.** Aus IV 3. 5 erfahren wir, welchen Eindruck die Wanderung des 'Ilâf und des Sâma b. Lu'aiï hinterlassen haben. In V 7 wird auf einen Feldzug der Jemeniten nach Ost-Arabien angespielt und 20 XII 2 wird wenigstens vom Scholion auf Kuleib b. Rabi'a bezogen.

Die von ihm gebrauchten Bilder und Vergleiche sind zahlreich und originell. Sie verleihen bald seiner Reflexion, bald seiner Leidenschaft kräftigen Ausdruck und haben nicht wenig zum Ruhme des Dichters beigetragen. Am bekanntesten sind 18 vom Stockschlag, 25 17 von der hochmütigen Haltung des Kopfes, I 14 von der Schlange vor der Beute, XII 4. 5. von den, dem Esel und dem Zeltpfahl, und I 3 von der Scheidung des gemeinen vom vornehmen Blut, worüber Ibn Quteiba sich scharf ausgelassen hat. Der VIII 7. 8 ausgesprochenen Lebenswahrheit wurde oben schon gedacht (S. 157, Z. 32). 30 Ich erinnere noch an I 5 das Abschneiden der Nase, I II das Abhacken der Hand, I 18 das Reissen der Koppel und I 19 die Abnutzung des Leders, an XII 3 den Gepard (?), der seinen eigenen Auswurf frisst, und IV 21 die Täuschung der Luftspiegelung. Die Stelle V 9, wo die den Feind umschwärmende Truppe mit Schmeiss- 35 fliegen verglichen wird (woher der Dichter seine erhielt) er

innert an Jes. 7, 18; Deut. 11, 44 (2137, 177127).***

شهرة أجررت Ob man in

أخبار المتلمس وذكر بيهس وطرفة : Vgl. Agani XXI 185 note Bag **

*Journal As. 1841 I 254.

*** Vgl. auch WELLHAUSEN, Vakidi 134, Anm. I [und Z. 162 des Keilschrift- 40

1 15 eine Anspielung auf den Namen des Dichters erblicken darf, wage ich nicht zu entscheiden.

Abgesehen von einigen Versen, die als übertrieben (I 3) oder als beschränkt (VIII 7. 8) getadelt wurden, wird Mutalammis von den 5 altarabischen Kritikern sehr hoch gestellt. Al-Mufaddal ad-Dabbi († um 170) nennt ihn schlechthin,den Dichter der Rabi'a seiner Zeit.* Wegen des geringen Umfangs seines Diwâns wird er als Jo, wegen der Güte seiner Schöpfungen aber als

bezeichnet.** Muḥammad

b. Sellâm al Gumahi,*** stellt ihn mit drei anderen Dichtern, unter to ihnen Musaijab b. ‘Alas, zusammen in die siebente Klasse seiner vorislamischen Dichter. Al-Asma'i rechnet ihn zu den J† In einer

-ge أشعر أهل زمانه Sammlung des Ibn es-Sikkit wird er sogar als

15

priesen. Dass das Gedicht IV besonders hoch gestellt wurde, geht aus der Überschrift hervor.

Dass die Dichtersprache jener Zeit stark mit Fremdwörtern durchsetzt war, ist längst bekannt, desgleichen die Wege, auf denen diese Elemente den Arabern zuflossen. So finden wir auch. bei M. fremde Ausdrücke, teils aus dem persischen Kulturkreise,

-XV 13 teils aus dem byzanti ديبون .u ديباج 4 wie XIV

Verglichen mit anderen Dichtern jener Epoche سندس 3 XIV قومس

20 nischen Westen, wie V75, V 8 sitt VI 12 8Noş, IX 7

hat M. deren nur wenige. Nur bei einem dieser Ausdrücke möchte ich einen Augenblick stehen bleiben, beis, nicht als ob es dunkel wäre, sondern um an einem Beispiel zu zeigen, wie fern 25 die Dichtersprache auch in dieser Hinsicht dem gewöhnlichen Leben stand. Denn wenn wir annehmen wollten, dass der Landmann von Ost-Arabien um jene Zeit sein Wasserrad mit einem griechischen lichen Sintfluthberichts: ilâni kîma zumbe eli bel niqî iptaxrû die Götter sammelten sich wie Fliegen (zumbu subbu, amhar. zemb) um den Opferer" (SCHRADER, KAT2 30 59, 26; 63, 35: KB 6, 241, 162. P. II.]

* Agâni XXI 202, 26.

** Ag. 187, 18.

*** Ag. 187, 18; Hizâna III 73, 2. Im Fihrist 113, 27 werden die Klassen der vorislamischen Dichter dieses Gumahi genannt, 114, 5 aber das gleichnamige Werk eines 35 anderen Gumaḥi. Da nach den obigen Zeugnissen nur der erste G. in Betracht kommen kann, muss der zweite Titel wohl getilgt werden.

Ag. 204, 2.

Ag. 203, 9.

Nach Angaben von Prof. G. N. HATZIDAKIS (Athen) ist uάyyavov noch jetzt 40 Stellenweise zur Bezeichnung des Schöpfrades im Gebrauch.

* Die arabischen Lexikographen unter arabisch; vgl. Adab al-Kâtib 218, 17 (Grünert 632, 12).

oder unter, halten es für

Ausdruck benannte, so würde dies zur Voraussetzung haben, dass die dem byzantinischen Einflusse näher liegenden Provinzen Arabiens, das Centrum, der Westen und vor allem das Übergangsland nach Syrien hin, sich dieses Ausdrucks bedienten. Diese Annahme scheitert aber an der Thatsache, dass wir weder in diesen Gegenden, 5 noch in den Ländern, die ein Jahrhundert später von den Arabern überschwemmt wurden, den Ausdruck wiederfinden, während gerade da, wo die Berieselung des Bodens ihre höchste Ausbildung hatte, in Ägypten und Andalusien, meist rein arabische Ausdrücke für das Wasserrad gebraucht werden oder wurden, seltener, wie in Syrien, fremde 10 arabisierte, aber auch hier nicht der obige griechische in Aufnahme kam. Wir kommen so zu dem Schluss, dass der obige Ausdruck (wie so mancher andere) nicht dem täglichen Gebrauch angehörte, sondern dekoratives Beiwerk der Dichtersprache war.

Der vorliegenden Ausgabe liegt zu Grunde die Handschrift der 15 Bibliothèque Khédiviale, Adab 598, deren Abschrift am 12. Dulqa'da 1296 (Ende Oktober 1879) von Mohammad Mahmûd b. et Talamîd eš-Singîți in Medina aus einem mir nicht weiter bekannten Exemplar beendet wurde. Der Abschreiber ist in Europa nicht unbekannt. Seine Glaubwürdigkeit ist die denkbar schlechteste. Auf Grund dieser 20 Abschrift und mit Hilfe der bekannten Parallelberichte und einiger Kairener Handschriften hatte ich eben die Arbeit in Angriff genommen, als meine Übersiedelung nach Deutschland erfolgte. Hier erhielt ich später die von A. A. BEVAN besorgte Kollation der unten mit BM bezeichneten Londoner Handschrift.** Den Papieren von THORBECKE 25 und R. GEYER verdankte ich manche Ergänzung meiner Sammlungen.

Die Handschrift (Hs.) Kairo-Medina ist leider nicht die beste. Sehr oft muss sie in Ausdrücken oder ganzen Verbindungen zu Gunsten anderer Texte zurücktreten, und ich bin auf den Vorwurf gefasst, dass ich sie in dieser Hinsicht noch zu glimpflich behandelt 30 habe.***

Von ihr weicht BM in der Anordnung nicht wenig ab. Von Hs. ausgehend haben wir hier: I, II, den Şahîfa-Bericht, III, IX 1-3, einen in Hs. fehlenden Bericht über die Tötung des Tarafa, IV, VII, VIII,

* Kairo, Fihrist IV 251. Abschriften dieses Exemplars bei R. GEYER und Graf 35 LANDBERG. Die von BROCKELMANN (Arab. Litt. I 23) angeführte Stambuler Handschrift, Aja Sofia 3931, ist mir bisher unzugänglich geblieben.

**Catal. Mus. Brit. p. 648a, No. 1407, 4o, 21 Bl. Sie wurde 1819 von G. HUNT angefertigt, ihre Vorlage 1200 (1785) von 'Abdallâh al-Mekki für Sir W. JONES (wohl in Indien) geschrieben.

*** Ich erinnere hier an den Namen des Dichters in der Einleitung, an V 1, VI 17 u. s. w. BM stimmt häufiger mit der in Aġ., bei Hibatallâh und in der Hizâna enthaltenen besseren Recension überein.

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IX 1-3. 5-10, X, XI, XII, V, VI, XIII, XIV und XVI. Die Stücke XV und XVII fehlen in BM; dagegen hat es zwei Fragmente (XVIII, XIX) mehr als Hs.

Beide Handschriften nennen Abulhasan Ali b. al-Mugîra] al5 Atram († 231) als Redactor des Diwàns,* der hier wie sonst von al-Asma'i († 216) und Abu 'Obeida († 210), ausserdem (nach BM) von aš-Šeibâni († 206) und Anderen überlieferte. Das Gedicht VIII wird als den Asma'ijât und Mufaḍdalījât entnommen bezeichnet.

Schwerer ist es zu sagen, wie weit Ibn as-Sikkît († 243 oder 246) 10 sich mit unserm Dichter beschäftigt hat. Wenn man Jacut I 754, 23 (zu Diwan IV 12) mit der Hizâna I 415, 12 vergleicht, möchte man. annehmen, dass er den Diwân des Mutalammis kommentierte. Hiergegen spricht aber einerseits das Fehlen eines solchen Werkes in den Biographien dieses Philologen, andererseits der Umstand, dass, obwohl 15 der Name des I. S. nicht selten zu einzelnen Stellen des M. erwähnt wird, doch der Titel „,Kommentar" nicht genannt wird. Aus dem

des I. S. stammen der am Schluss von XI mitgeteilte اصلاح المنطق

Vers und das Fragment XXXIX. Die Echtheit beider Stücke unterliegt schweren Bedenken. Die Agàni (XXI) nennen sein J 20 (103, 8) und einfach seinen Namen: 192, 18. Hibatallâh nennt ihn (neben Ibn al A'râbi) in der Einleitung zu Gedicht I und Jacut noch III 770, 17 (vgl. Diwân VI 15) und III 362, 1 (vgl. Diwàn XV 3). Im Lisan (III 422, 14) wird auch eine Erklärung des I. S. zum Diwân IV 8 gegeben, ohne Angabe des Werkes, aus dem die Erklärung 25 stammt.

Ibn Quteiba sagt in seinem

Şahîfa-Geschichte:

lag (WÜSTENFELD 319, 4)

.وقد ذكرت قصتهما بطولها وكمالها aus Anlass der Sahifa Geschichter

Von den beiden Kairener Handschriften des bekannten Dichterbuches hat die eine (Bibl. Khédiv., Tarîh 167) gar keinen Abschnitt über 30 unsern Dichter, hingegen die andere (Adab 550) allerdings eine Reihe von Auszügen (I u. III 1-2 IX, V 9) mit einer nicht sehr eingehenden Darstellung der bekannten Geschichte. Ausführlicher ist die Ausgabe DE GOEJE'S,*** wo noch IV 16, VIII 6-8 und die oben (S. 152, Z. 29 ff.) erzählte Episode mit dem jungen Tarafa (Fragment 35 XXXVIII) mitgeteilt werden.

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* Vgl. über ihn Fihrist 56, wo auch sein Verhältnis zu Ibn as-Sikkît hübsch geschildert wird, ferner Hizâna III 72, 6 IV 216, 4. Fihr. 158, 6f. wird nur gesagt, dass al-Asmai und Andere die Gedichte des Mutalammis überliefert haben.

** Fihrist IV 280 u. V 79.

*** S. 85-88. Der Herausgeber hatte die grosse Güte, mir den betreffenden Korrekturbogen zur Verfügung zu stellen.

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