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Urzeit ein, so dass jene speziell nordsemitische Umbildung von kattala zu *kattila keinen Einfluss auf die schon völlig erstarrte Form *gallà (später gillà) ausüben konnte. Im Syr. wurden diese alten Bildungen durch den Einfluss des intransitiven Qal verdrängt.

Lautgesetzlich ist das ê der passiven Stämme entstanden (wie nigletà aus niglaita); aber es findet sich ê neben seltenerem auch in der 1. P. s. der aktiven Stämme. Dieses wird wohl zum Teil auf euphonische Gründe zurückgeführt werden können: man vermied dadurch die Aufeinanderfolge zweier langer i, die als unangenehm 10 empfunden wurde. Einen gewissen Einfluss mögen hierbei allerdings die Stämme ausgeübt haben, in denen ê von Anfang an berechtigt war. Es ist ja auch nicht zu verwundern, dass die Sprache allmählich den Ursprung der einzelnen Formen vergass und deshalb Formen mitê bildete, wo eigentlich nur berechtigt war, und umgekehrt. 15 Sehr auffällig und mir nicht recht erklärlich ist der regelmässige Gebrauch dieses i der in 1. P. pl. des Niphal (niglinû statt *niglènû).

Wir wenden uns zum Imperfekt, für dessen Bildung zunächst das von BARTH aufgestellte, aber von manchen Seiten angegriffene Lautgesetz in Betracht kommt, dass ursemitisches ij im Nordsem. zu â 20 wird. Den Thatsachen gegenüber ist es unmöglich, an der Richtigkeit dieses Lautgesetzes zu zweifeln; nur muss man zugeben, dass ij in einzelnen Fällen im Nordsem. zu i wurde. So zunächst stets im Inlaut (jinak aus jijnak; galità aus galijtâ u. s. w.); aber auch im Auslaut scheint mir für eine derartige Behandlung des j ein sicheres 25 Beispiel in dem st. constr. pi vorzuliegen. Denn da das Hebr. seinen stat. constr., wie es ja bei der engen Verbindung dieser Form mit dem folgenden Worte das Natürlichste war, im Gegensatz zum Südsemitischen, aber in Übereinstimmung mit dem Syr. und Ass. ohne Endung bildete, so muss pi aus *pij entstanden sein. Demnach wird sich als 30 Gesetz für die Behandlung von ij im Nordsem. ergeben:

Ursprüngliches ij wird im Nordsemitischen

I. zu î, wenn es eine Silbe schloss,

2. zu â, wenn dem j ursprünglich noch eine Flexionsendung folgte.

35 Nur auf diese Weise dürfte sich die verschiedene Behandlung des ij erklären lassen.**

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Es ist notwendig, im Anschluss hieran auch die Behandlung von ursprünglichem aj zu besprechen: dieses wurde

* Zuerst Nominalbildung, Einl., S. XXX.

** Der stat. abs. på wird somit auch ohne dass man mit BARTH, Nominalbildung, Einl., S. XXXI die für das nichtarabische Semitisch sonst nicht nachweisbare Nunation zu Hilfe nimmt, verständlich. (Grundform *piju.)

I. ê, wenn es eine Silbe schloss; ebenfalls aber

2. â, a) wenn dem j ursprünglich noch eine Flexionsendung folgte,** B) wenn in nächster Silbe â folgte *** (Umlaut). Ursprüngliches uj endlich wurde wohl schon früh zu ij und folgte dann den Gesetzen für diese Lautverbindung.

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Bei den Verben tertiae j sind diese Gesetze noch klar zu erkennen im syr. Peal, wo dem transitiven Imperfekt neglâ (aus *niglija oder nigluja) der Imperativ geli (aus *gilij† oder *guluj) entspricht. Im Hebr. wird das Imperfekt nach der Form jiglå gebildet, dazu der Imperativ gele; ebenso findet sich im Jussiv jigle neben der 10 apokopierten Form.†† Derartige Formen, wie der Imperativ gelê und der Jussiv jiglê, können bei transitiven Verben nur Analogiebildungen nach intransitiven sein: das Imperfekt jigla konnte lautgesetzlich aus *jiglaja, *jiglija und *jigluja entstanden sein; nun bildete das intr. jigla regelrecht den Imperativ (und Jussiv) gelê (und jiglê) aus *galaj 15 (und *jiglaj). Dieser Analogie folgten nun zunächst die Transitiva des Qal, deren Imperfekt ja lautgesetzlich dem der Intransitiva gleich geworden war. Dann wurde dieser Wechsel von imperfektischem â und imperativischem è im Hebr. nach einem Analogieschluss auch auf die abgeleiteten Stämme übertragen.

Ebenso drang, sobald als die a-, i- und u-Imperfekte in der 3. P. s. übereinstimmend geworden waren, in der 3. u. 2. P. f. pl. das anfangs nur bei a-Imperfekten berechtigte ↆ† in alle Imperfekte ein, sowohl in die des Qal wie die der abgeleiteten Stämme.

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In den intransitiven Qalimperfekten und denen der passiven 25 Stämme entstanden ehemals in der 3. u. 2. P. m. pl., sowie in der 2 P. f. sing. durch Kontraktion die Diphthonge au (ô) und ai (ê). Es

*Beispiele: malkê (st. c. pl.

st. c. sing. von śădâ) u. a.

*malkaj); bêtî,,mein Haus" · *baj-tî; śedê (=*śadaj

**Beispiel: st. abs. śādâ aus *śadaju. *** Beispiel: 'êdâ-hâ „ihre Zeugen“ *id-aj-hâ.

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Diese Erklärung scheint mir die einfachste zu sein. Irgend eine Beeinflussung entweder durch das Imperfekt desselben Stammes oder durch den Imperativ des intr. Verbs (der ja ursprünglich wie eštai lautete) oder endlich durch den Imperativ eines anderen Stammes lässt sich, soviel ich sehe, nirgends entdecken, da alle diese Formen, die allein 35 eine Analogiebildung hätten hervorrufen können, ursprünglich nicht auf auslauteten. Folglich kann die Form nur lautgesetzlich erklärt werden. BARTH, ZDMG 56, S. 243, erklärt sie auf Grund des im Aram. zu beobachtenden Bestrebens, „die vom Tone getroffenen Vokale der zweiten meist offenen Stammsilbe beim Verb sekundär zu unwandelbar langen zu dehnen". Alle Fälle jedoch, in denen sich dieses Bestreben mit Sicher- 40 heit nachweisen lässt, sind solche, in denen der kurze Vokal ursprünglich in paenultima stand (jekîlû; segîd aus sagida; mit aus mita). Man wird demnach diese Betonung als eine Folge der Pänultimabetonung anzusehen haben.

EWALD, Ausführliches Lehrbuch der hebr. Sprache, § 224. c am Ende.
Trans. *jiglij-nâ hätte *jiglînâ werden müssen.

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sind also Formen vorauszusetzen wie jiglo (aus *jiglajû, *jiglau) und *tigle (aus *tiglaji, *tiglai); ebenso in den passiven Stämme: *jugallô aus *jugallajû u. s. w. Jene Endungen ô und ê wurden jedoch, ebenso wie es auch im Perfekt der passiven Stämme der Fall war,* durch 5 die beim starken Verbum gebräuchlichen Endungen und verdrängt.**

Die oben besprochene Art, den Imperativ und Jussiv der Verba tertiae j zu bilden, muss der Entstehungsweise dieser Verbalformen. gemäss *** die ältere gewesen sein. Daneben findet sich eine 10 jüngere, die im Arab. die ältere ganz verdrängte und sich auch im Hebr. neben dieser findet. Der Ausgangspunkt für dieselbe war wohl der Jussiv. Als dessen Entstehung aus dem Imperativ dem. sprachlichen Bewusstsein entschwunden war und man ihn nur noch für einen Modus des Imperfekts hielt, bildete man ihn auch bei 15 Verben tertiae j und w neu aus dem Indikativ des Imperfekts durch Verkürzung der Endsilbe desselben, da man eine solche Verkürzung als den Hauptfaktor in der Jussivbildung betrachtete. Die Frage, ob diese jüngere Bildungsweise schon in der Zeit der westsem. Einheitssprache entstanden ist, oder ob, was sehr wohl denkbar wäre, 20 das Hebr. und Arab. unabhängig voneinander denselben Weg einschlugen, lässt sich wohl kaum mehr befriedigend lösen. Jedenfalls dürfte die Verkürzung auf Grund von Proportionen wie arab.

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zurückzuführen sein. Auf diese Weise wurde auch hebr. jiglä zu jigl, 25 was dann den hebr. Lautgesetzen gemäss weiter entwickelt wird (in der Regel zu jégäl), ebenso im Hiphil jaglâ zu *jagl (und weiter jägäl) und im Piel jgallâ zu *jegall (und weiter jegal). Von den Jussiven drang diese Bildungsweise auch in den Imperativ ein.†

Beim Antritt von Suffixen an die 3. P. m. s. im Qalperfekt der 30 Verba tertiaej wird der durch Kontraktion entstandene lange Vokal â nicht mehr seiner Natur entsprechend als unveränderlich behandelt. Nach Formen wie galà-nu (entsprechend ktal-a-nu) bildete man.

*Vgl. gullû für gullô u. a.

** Dasselbe ist auch im Neuarab. (äg. u. syr. Dial.) geschehen: vgl. äg. 2. P. f. s. 35 tirdi (syr. tirḍi), 3. P. pl. äg. jirḍû (syr. jirḍu), 2. P. pl. äg. tirdû (syr. tirḍu) gegenüber den altarab. Formen tardaini, jarḍauna, tarḍauna; ebenso auch im Imperativ: irdì (irdi), irḍû (irḍu) = altar. irdai, irdau.

*** Vgl. S. 251.

Etwas anders scheint sich PRAETORIUS die Entstehung des Apocopatus zu denken, 40 wenn er sagt (ZAW 3, S. 25 Anm.): „Der apokopierte Modus der " ist eine ganz junge Erscheinung und nur die letzte Konsequenz von thatsächlich zweiradikaligen

Formen wie

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Beiträge zur semit. Sprachwissenschaft. V.

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analog dem starken Verb auch gal-a-nî und gal--ka statt *gālâ-nî, *gela-ka.*

Ebenso wird im Imperfekt nach Analogie des starken Verbs statt jigle-kâ die Form jigkka gebildet.**

In einer grösseren Anzahl von Formen hat sich das altej scheinbar 5 erhalten. Jedoch wird man Formen dieser Art nicht als etwas Altertümliches betrachten dürfen. Vielmehr sind sie Neubildungen nach Analogie des starken Verbs.*** Dass die Entstehung jenes j erst etwas Sekundäres ist, zeigt besonders deutlich die Form jišlajû neben šalawti und šalēw, die da beweisen, dass wir es hier mit einem Verbum 10 tertiae w zu thun haben.

4. Die Verba ultimae .

Die Veränderungen, denen diese Verba unterliegen, beruhen zunächst auf der Unterlassung des Stimmritzenverschlusses und der infolgedessen eintretenden Dehnung des nunmehr in offener Silbe 15 stehenden kurzen Vokals (maşa'tà zu *maṣatâ zu măṣāta). Auf diese Weise entstand auch die 3. P. s. f. des Qalperfekts: măşă (geschrieben noch ms). Diese Form und ähnliche (wie z. B. nimṣa) wurden so den entsprechenden Formen der Verba tertiae j gleich, was nun Analogiebildungen zur Folge haben konnte. Einige der- 20 selben sind, wofern sie überhaupt als Analogiebildungen nach Verben tertiae j aufzufassen sind, für das Paradigma der Verba tertiae & zur Regel geworden. Hierher gehört vielleicht die Bildungsart der 3. u. 2. P. f. pl. imperfecti und der 2. P. f. pl. imperativi: timşânâ und meşânâ, Bildungen, die jedoch zur Zeit der Fixierung des uns vor- 25 liegenden Konsonantentextes wohl noch nicht gebräuchlich waren, wie aus der fast ausnahmslosen Schreibung des & hervorgeht. Man könnte solche Formen jedoch auch als Analogiebildungen nach den Verbalstämmen der Verba tertiae & auffassen, wo lautgesetzlich â entstand, wie z. B. im Piel: temaşşina ergab bei Quieszieren des 30 tmaṣṣena, woraus wegen des folgenden à mit Umlaut temaṣṣänâ wurde. Wir sind also hier wohl nicht imstande, zu einem sicheren Resultat zu gelangen.

Ähnlich steht es mit dem Perfekt in den Personen, in denen.

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** Vgl. hierzu S. 257.

*** So auch BARTH, ZDMG 53, S. 597.

† Vgl. sûsâ-kâ aus *sûsê-kû und dieses aus *sûs-ai-kâ.

eine konsonantische Endung antritt. Hier könnten im Niphal, Pual und Hophal Analogiebildungen nach Verben ultimae j vorliegen, so dass also nimṣētâ nach niglêtâ gebildet wäre. Mehr Wahrscheinlichkeit aber hat die Annahme für sich, dass jenes e innerhalb der Verba 5 tertiae selbst entstanden ist, da wir es auch da finden, wo bei Verben tertiae jî steht (Piel, Hiphil, Hitpael). Es kann auf lautlichem Wege in Formen wie miṣṣēti aus mişşit entstanden und dann, z. T. vielleicht durch den Einfluss der Verba tertiae j, auch auf solche Formen mit konsonantisch antretender Endung ausge10 dehnt worden sein, in denen den Lautgesetzen gemäss a zu erwarten wäre (wie nimṣetâ statt *nimṣātâ u. a).

Neben diesen allerdings nicht sicher erweisbaren regelmässigen Analogiebildungen nach Verben tertiae j finden sich zahlreiche singuläre, durch die teils Verba tertiae & zu solchen tertiae j umgebildet 15 wurden, teils umgekehrt Verba tertiae j zu solchen tertiae *.* Die Möglichkeit des Übergangs von Formen der einen dieser Verbalklassen in solche der anderen kann nicht bezweifelt werden, da beide in zahlreichen Punkten übereinstimmen; es fällt also nicht schwer, in jedem einzelnen Falle die Proportionen aufzustellen, auf Grund deren 20 die betreffende Analogiebildung eintreten konnte.**

So möglich eine gegenseitige Vermischung der Formen zweier Verbalklassen ist, die wie die Verba tertiae j und fast in jedem Tempus und Modus gleichmässig gebildete Formen hatten, so wenig wahrscheinlich ist eine durchgehende Vermischung von Klassen, die 25 nur in ganz vereinzelten Punkten übereinstimmen. Eine Proportion kann man allerdings schon da aufstellen, wo zwei Verbalklassen nur in einer Form regelmässig übereinstimmen; jedoch muss man sich stets die Frage vorlegen, ob die Aufstellung der betreffenden Proportion auch psychologisch verständlich ist, und das ist sie nur dann, 30 wenn die influenzierende Form mit der influenzierten in irgend einem Verhältnis der Ideenassociation steht. So ist es verständlich, wenn - um ein Beispiel herauszugreifen nach jakum ein Indikativ jarûş (Jes. 42, 4) von rss gebildet wurde, weil beide Verbalklassen im Jussiv desselben Stammes völlig übereinstimmten (jāķām aus *jaķum und 35 jārāș aus *jarus(s)). Unverständlich dagegen ist es z. B., dass von einem Verbum med. gem. wie śrr ein Perfekt des Hiphil hesirû (Hos. 8, 4)

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*Gesammelt sind solche Formen am besten von ABEL H. HUIZINGA, Analogy in the Semitic Languages: in The Americ. Journ. of Philol. XI S. 471-82, XII S. 30-48, bes. XII S. 30-32.

**So konnte z. B. şămît (Ruth 2, 9) auf Grund der Proportion entstehen:

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