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diese Übereinstimmungen die Bildung der Form sôbēb noch nicht genügend zu erklären; es gewinnt somit die Annahme, dass einzelne Verba med. gem. Pô'elformen (*sâbaba zu *sâbiba zu *sôbēb) gebildet haben, viel an Wahrscheinlichkeit. Denn da eine Pô'el-Form von 5 einem Verb. med. gem. vollkommen mit einer Pa'lel-Form eines Verbs med. wj übereinstimmte, so konnte diese Übereinstimmung leicht dazu führen, dass man nun von anderen Verben med. gem. PôlelFormen mit Pielbedeutung neu bildete.

Eine Analogiebildung, die sich im Niphal bei einzelnen Verben, 10 wenn auch nicht regelmässig findet, möchte ich noch kurz erwähnen. Das Niphal der Verba med. gem. wurde regelmässig nasab gebildet (aus *nas-ba-ba, *na-sabba, *nasab). Diese Form glich nun aber ganz einem Qalperfekt. Was war da nun natürlicher, als dass man den. Ursprung der Form bisweilen vergass und sie ganz nach Analogie 15 eines Qal flektierte? So entstanden Formen wie n'maltäm* von mll; ebenso gehen wohl Formen von nps mit passiver Bedeutung auf ein Niphal vom Stamm pss (neben pûş) zurück.

6. Die sog. hohlen Wurzeln.

Auch für diese Verbalklasse glaube ich bei der alten Erklärung 20 bleiben zu müssen, wonach alle Abweichungen vom Paradigma des starken Verbs erst durch Lautgesetze, die sich aus der Natur der Laute w und j ergaben,** entstanden sind.*** Sicher ist natürlich, dass diese Lautgesetze schon in ursemitischer Zeit wirkten. Ehe sie aber eintraten, dürfte es eine Epoche gegeben haben, wo die Verba 25 mediae w und j ganz den starken entsprechend behandelt wurden.† Die in Betracht kommenden Lautgesetze erkennen wir am besten aus den Formen der abgeleiteten Stämme, da diese schon seit den

starken Verbums im Semitischen und sein Verhältnis zur Wurzel: Morgenländische Forschungen. Festschrift, Fleischer gewidmet. Leipzig 1875, S. 96) gezeigt hat, auf 30 Analogiebildungen nach ursprünglichen Quadriliteris der Form kalkil; da diese ihrer Entstehung gemäss einerseits mit Wurzeln wie sbb und kwm verwandt waren, andererseits eine gewisse Intensivbedeutung von vornherein hatten, so bildete man später aufs neue von Wurzeln med. gem. und med. wj solche Intensivstämme nach der Analogie jener Quadrilitera.

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** Die Laute w und j sind unsilbische Vokale; wäre dieses nicht der Fall, so blieben allerdings Lautgesetze wie die zu besprechenden physiologisch unerklärlich.

*** Näher auf die Frage der Biliteralität einzugehen, ist hier nicht der Ort; in neuerer Zeit haben sich für die Triliteralität ausgesprochen: PHILIPPI, Nochmals 40 die Aussprache der sem. Konsonanten und ". ZDMG 51, bes. S. 77. LINDBERG, Vergleichende Grammatik der sem. Sprachen, I S. 119 ff. (Göteborg 1897). GRIMME, Orient. Litteraturzeitung, I S. 323. MAYER LAMBERT, Rev. des étud. juiv. 35, S. 203 ff. Vgl. die Bemerkungen im Anfang des vorigen Abschnitts S. 268.

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ältesten Zeiten eine einheitliche Bildungsart aufweisen, während im reinen Stamm deren drei, (a-, i-, u-Perfekt und Imperfekt) nebeneinander hergehen. Fragen wir uns zunächst, was aus ja, ji, ju, wa, wi, wn wird, wenn ihnen eine geschlossene Silbe vorhergeht, so können wir aus dem Kausativstamm schliessen, dass ji und wi 5 (durch ji) zu werden, ferner ergiebt sich aus der Übereinstimmung des Arab. mit dem Hebr. im n-Stamm (inkama nakom), dass wa (inķâma und ja zu a wurden. Dass aus wu û wurde, ist a priori wahrscheinlich und wird durch die Übereinstimmung des hebr. Qalimperfekts mit dem des Arab. erwiesen. Was aus ursprünglichem ju wurde, 10 lässt sich mit Sicherheit nicht feststellen; wahrscheinlich ist es, dass dieses ebenfalls durch ji zu wurde, da wir in den sem. Sprachen die Tendenz beobachten können, beim Zusammentreffen von u und i (seien sie nun silbisch oder unsilbisch) dem i den Vorzug zu geben.

Geht dem w oder eine offene auf a endigende Silbe voraus, 15 so schwinden we und ; es wird also awa, aja za â, awi, aji zu ai, awu, aju za au. Endlich ist als drittes Lautgesetz zu beachten, dass à, i, û sowie die durch die Kontraktion neu entstandenen Diphthonge ai, au in geschlossener Silbe zu a, i, u verkürzt werden.*

zu

Aus diesen Lautgesetzen ergeben sich folgende Entsprechungen 201 für die Haupttempora des Qal:

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Wie aus dieser Zusammenstellung ersichtlich ist, war es bei keinem Verbum dieser Klassen im Qal zu erkennen, ob eine Wurzel mediae j oder w zu Grunde lag. Die Folge hiervon war eine durchgehende Verwirrung beider Klassen; da auch die Substantive davon 35 nicht unberührt blieben, so ist es uns jetzt nur noch selten möglich, die ursprüngliche Beschaffenheit einer solchen Wurzel festzustellen. Vor allem aber darf man hier nicht das Arab. zum Führer nehmen,

* Auf diesem Gesetze beruhen auch Substantivbildungen wie bösät aus *bušt und dieses aus *bauš-t.

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5

da es in der Regel aus einem i-Imperfekt des Grundstammes eine Wurzel mediae j und aus einem -Imperfekt eine solche med. w zurückgebildet hat; auch mag wohl z. T. umgekehrt je nach der Wurzel das Imperfekt mit u oder i gebildet worden sein.

Wir wenden uns zu den erst im Hebr. entstandenen Analogiebildungen!* Die 3. P. m. sing. des Qalperfekts zeigt die drei Bildungen trans.: kam, intr.: ķēm, kom gegenüber arab. kama für alle drei Fälle. Es ist klar, dass das Arab. erst sekundär die transitive Form verallgemeinert hat; das Äth. hat noch koma und kêma, während 10 ķâma durch die Macht der Analogie verdrängt ist. Für die Beurteilung der hebr. Form kam ergiebt sich nun die grosse Schwierigkeit, dass sie, wenn sie dem arab. kama entspräche, den lautgesetzlich notwendigen Wandel von ursem. â zu hebr. ô nicht vollzogen hätte. PHILIPPI,** der meines Wissens zuletzt über diese Frage ge15 handelt hat, nimmt an, dass kam (sic!, nicht kam) deshalb unverändert blieb, um es von neutrischen Formen wie 'or (sic!, nicht 'ōr) zu trennen. Es ist dieses jedoch eine Erklärung, die vom psychologischen Standpunkt aus als unhaltbar zurückgewiesen werden muss: denn ob zwei Formen, die verschiedene Bedeutung hatten, lautlich gleich werden. 20 oder nicht, das ist der Sprache völlig gleichgültig; im Gegenteil, sie gleicht ursprünglich verschiedene Formen unbewusst aus, worin ja das Wesen der Analogie begründet ist. Ferner ist es auffällig, dass sich bei dem Verbum mēt nie die plene geschriebene Form findet, die man doch erwarten sollte, wenn es aus *mawita, *maita entstanden 25 wäre. Wenn wir die übrigen, Formen des Perfekts: kamtà (aus *ķawam-tâ, kâm-tà) mittà, das einen späteren mat-tâ dem PHILIPPIschen Lautgesetz zufolge zu Grunde liegt (aus mawit-tà, maittà), bōšta (aus *bawuš-tâ, *baušta, *bušta), Formen, die alle regelrecht nach den oben besprochenen Lautgesetzen entstanden sind, mit der 3. P. 30 m. sing. vergleichen, so ergiebt sich doch wohl augenscheinlich, dass wir hier eine innere grammatische Angleichung vor uns haben. Der kurze Vokal wurde zu welcher Zeit, ist schwer zu entscheiden, jedenfalls erst nach Abfall der alten Perfektendung a- von den mit konsonantischem Personalsuffix versehenen Formen zunächst auf die 35 3. P. m. sing. übertragen, indem man nach Proportionen wie

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x, y, z

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bildete,

sämtlich mit kurzem Vokal kam, mit, buš woraus dann der Regel nach ķām, mēt, bōs werden musste; von hier übertrug sich dann der tongedehnte Vokal auch auf die Formen,

* Vgl. hierzu auch PHILIPPI, ZDMG 51, S. 76 M.
**Deutsche Litteraturzeitung, 1896, Spalte 811.

die vokalisch anlautende Personalendungen hatten (wie kamu). Von der alten Form *ķaumû u. s. w. erhielt sich nur die Betonung der Pänultima. Dass diese eigentlich nur tonlangen Vokale, wenn ein Suffix an die Verbalform trat, nun wie naturlange behandelt wurden, ist nicht auffällig und aus dem Trieb, die Form als Verbalform nicht 5 unkenntlich werden zu lassen, begreiflich.

Das Imperfekt des Qal ist regelmässig; nur wird vor der Endung -nâ meist der Trennungslaut à eingeschoben, der, wie oben gezeigt ist, bei den Verben ultimae j seinen Ursprung hat, der jedoch später nur als Trennungsvokal empfunden wurde, besonders nachdem 10. auch die Verba med. gem. ihn angenommen hatten. Von diesen aus und nicht direkt von den Verben tertiae j dürfte er auf unsere Verbalklasse übertragen sein, da eine direkte Übertragung bei der geringen Beziehung zwischen Verben med. wj und tertiae wj hinsichtlich der Flexion sehr unwahrscheinlich ist. Dieser Trennungsvokal â tritt in 15 allen Imperfekten, wenn auch nicht regelmässig* dann ein, wenn es gilt, einen langen Vokal unverändert zu erhalten. Demselben Zwecke dient in den Perfekten der vor konsonantische Personalendungen tretende Trennungsvokal . Der Grund für die Setzung der Trennungsvokale war der, dass man einen Vokalwechsel innerhalb einer 20 und derselben Flexionsgruppe vermeiden wollte, also eine Art innerer grammatischer Angleichung; so wäre beispielsweise die lautgesetzliche Flexion des Perfekt Niphal gewesen: 3. P. m. sing. nakom (aus *nakama), 2. P. m. s. *nakamtà (aus *nakâm-ta); für nakamtà trat also, um das zu halten, zunächst kom-ô-tà ein; letzteres aber wurde 25 wegen der als unangenehm empfundenen Aufeinanderfolge der beiden langen Laute zu neķum-ô-tâ dissimiliert.

Eine innere grammatische Angleichung liegt ferner in der 2. P. m. sing, des Imperativs vom Qal vor, deren tonlanger Vokal durch den naturlangen der mit vokalischer Endung versehenen Personen 30 verdrängt wurde. Das alte Verhältnis der einzelnen Imperativformen liegt noch im Hiphil vor; die Form hakim wurde, da sie nie einen vokalischen Auslaut hatte und mithin in geschlossener Silbe verkürzt werden musste, zu hakim und dieses regelrecht zu haķēm, während die 2. P. fem. sing. und die 2. P. masc. plur. ihr langes î behalten mussten (hakimi, hakimu).** Dagegen übertrug sich im Qal der lange Vokal auf die 2. P. m. sing.: 1. kum statt kom aus *kum, 2. bin statt ben aus bin. Genau dieselben Analogiebildungen bietet auch das Neuarabische (äg. u. syr. Dial.) gegenüber dem Altarabi

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* Der Trennungsvokal â (resp. ô) fehlt öfter im Imperfekt Qal und Hiphil sowie auch 40 im Perf. Hiphil.

** Die nicht belegte 2. P. pl. f. lautete entweder *hāķîmânâ oder *haķēmnâ (aus *hakim-na).

schen; vgl. ķûm, şîr, nâm gegenüber älterem ķum, şir, nam. Im Niphal ist meines Wissens für die 2. P. m. sing. kein Beleg vorhanden.

Eine Analogiebildung nach dem Perfekt ist wohl das Imperfekt Niphal jikkom. Denn wenn es auch möglich ist, dass die ältesten 5 Formen des Niphal naktil, *jinkatal waren,* so trat doch jene Veränderung zu *naktal, *jinkatil schon so früh ein, dass man die Form jikkôm nicht aus einem alten *jinkawam wird ableiten dürfen.

Umgekehrt ist das Perfekt des Hophal eine Analogiebildung nach dem Imperfekt. Dieses letztere lautete ursprünglich juķâma 10 (aus *jukwama). Das Hebr. zeigt nun zunächst im Präfix ein langes û. Man könnte zu der Annahme geneigt sein, dass dieses eine Analogiebildung nach den Verben primae w sei; doch ist das ganz unwahrscheinlich, da beide Klassen ursprünglich gar keine Berührungspunkte hatten. Es liegt vielmehr wieder ein Fall von Ersatzdehnung 15 vor: aus juķâma hätte nämlich im Hebr. jeķôm werden müssen; dadurch hätte die Form ganz den Charakter einer Passivbildung verloren. So wurde wieder, ebenso wie bei den Verben med. gem.,* u zu û gedehnt. Eine weitere Erklärung erfordert nun noch das kurze a der zweiten Silbe. Dieses wird aus Formen eingedrungen 20 sein, in denen à zu a lautgesetzlich verkürzt werden musste; dieses war nun zunächst im Jussiv (*jukam) und dann auch in der 2. u. 3. P. f. pl. des Indikativs der Fall, ehe à als Bindevokal benutzt wurde. Von solchen Formen hat sich das kurze a zunächst über das ganze Imperfekt und dann auch über das Perfekt ausge25 breitet, das ja ursprünglich *hukwim lautete, woraus lautgesetzlich im Hebr. hokim oder hûkim hätte werden müssen. In diesen Fällen kann allerdings die Analogie der Verba primae w mitgewirkt haben; nachdem Formen wie tûkam-nà (lautgesetzlich aus *tukam-na) mit Formen wie tušab-na (lautgesetzlich aus tuwšab-nâ) 30 übereinstimmend geworden waren, konnte man nach Analogie des lautgesetzlich entstandenen jûšab eine Form jûķam (statt *jūķôm aus jukama) neu bilden; ebenso auch im Perfekt.

Es bleibt uns nur noch übrig, eine Analogiebildung zu erwähnen, auf die zuerst NÖLDEKE*** hingewiesen hat, und die dann von BARTH† 35 näher untersucht worden ist. Ein -Imperfekt des Qal (wie jarib) stimmte in der Form vollkommen mit einem Imperfekt des Hiphil überein. Die Folge davon war, dass man, den Ursprung der Form vergessend, von einem solchen Imperfekt auch andere Hiphilformen bildete, wie z. B. von rib m'ribê u. a.††

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Das Nähere hierüber, sowie die Belege s. bei NOLDEKE und BARTH, a. a. O.

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