30/32 Herr (Marduk), dein Zorn [ 31/33 seine Mitte [ 34 Täglich die Wog[e? 35 lässt emporsteigen die Flut [ 36 Gefesselt in der Krankheit 37 wendet er sich zu ihm von selbst [ 39 der grosse Herrscher [ 40 Er hat keine Kraft rechts (?), 41 der Abhazu lauert (?) links (?). 42/44 Der Herr (Marduk) bist du, sein Leben 37 wer [ K 3419 Col. II + K 3186. 38 Wer...... Sünde begeht, 39 wer immer... den Frevel entfernt er nicht. 42 Wessen Gott gegenwärtig (?) ist, dessen Sünden sind überwunden (?); 43 wessen Gott nicht gegenwärtig (?) ist, viel ist seine Übertretung. 44 Wenn du, sein Gott, an seiner Seite bist, 45 ist sein Wort gerühmt, seine Rede gesegnet. Bemerkungen zu K 3175. Z. 15/17 vgl. BMS No. 6, 99; No. 10, 8. Z. 18/20 vgl. BMS No. 22, 5. Z. 23/25 vgl. ZIMMERN BR S. 92. KAT3 S. 601. GGA, 1898, S. 819. Wenn unsere Ergänzung richtig ist, dann dürfte sich die von JENSEN KB VII S. 393 noch nicht angenommene Bedeutung von kapâru ,,sühnen" bestätigen. Die Grundbedeutung ist natürlich abwischen". Z. 26/28 ia-man ist wohl zu erklären als ajju + Fragewort man. Z. 34 ff. beschreiben den elenden Zustand des Kranken, während das Vorausgehende ein Lobpreis Marduks ist. Zu Z. 34 f. vgl. K 2361 Col. I, 17 (BRÜNN., ZA IV S. 237. 252): ina gi-biš e-di-e na-di-ma a-gu-ú e-liš it-; Maq. III, 79. Z. 40 f. scheint vollständig zu sein; da šu-[me]-lu den Raum ausfüllt, so dürfte in Z. 40 auch nicht viel Raum übrig bleiben. - še-i etwa statt še'i oder von HW S. 652b? Z. 45. uppušu vgl. zu No. XXI, 14; Maq. II, 151. 162. ê-kal] Ašur-ban-aplu (šár kiššati šár mát Aššûrki mâr] Ašur-ah-iddina šár kiššati šár mát Aššûrki mar Sin-ahe-erba ki-i) pi-i duppani li’cp gabre ša matŠumeri u Akkadeki duppu šú-a-tu 5 ina dup-pa-ni aš-ṭur aš-nik [ab-ri-e-ma a-na ta-mar-ti šarru-ti-ia ki-rib [êkalli-ia ú-kin ša šú-me šat-ru i-pa-aš-ša-tu šum-šu i-ša-ta-ru Nabû dup-sar gim-ri šùm-šu zêr-šu ina mati li-hal-lik Bemerkungen. Die sumerische Zeile ist wie auch sonst bei bilinguen Texten im E.-S.-Dialekt geschrieben. Eine Übersetzung des Fragmentes zu geben erscheint entbehrlich. Den beiden Anfangszeilen, welche Marduks Erhabenheit im Himmel und auf Erden rühmen, folgt die Aufzählung der bekannten Epitheta Marduks mit dem wiederholten Refrain:,,du bist erhaben". Rücks. Z. 5 ist ma Schreibfehler statt pa. Gleiches dürfte bei ašnik statthaben. Über die Bedeutung von sanaķu vgl. F. HROZNÝ in MVAG 1903, 5, S. 45 f. IO ina kibiti- ka şir- tú ri- še-e bêl ila ni damikti- ku nap- šir rêmu rabû ti namir- tú ana pân amèlmârê Bâbili liš- ša- kin ištu pân “Bêl ușși-ma ana “Šarrate-iá ikrib-šù iķabbi gaš-rat i-lat il Şar-pa-ni- tum na-bat kakkabu a-ši-bat Ê.UD.UL 15 lil- mit i- lá- a- tú ša e- bi- rat šamê- e "Şar-pa-ni- tum nam- rat il Šarrate- iá și- rat Ištarâte nûru eb- bu pâni- šu šâpika- át irși- tim ša man-za-su ša-ķu- u și- rat u ša- kat ša- a- šu ina Ištarâte ul i- ba- aš- ši kîma 20 a- ki- lat kar- şu șamešrê mu- ša- aš- rat amèllabnu amêl nakri la a- dir şa- bi- tat kâtâ na- as- ku ša amelardu kabû-u damiķti šumi-ku ki-bi-i damiķti-[šu?] 25 ana šarri pa-lih-hi-ku šimti-šu. ana amel mârê Bâbili amelṣab ki-din-nu šú-ruķ-šu-nu Übersetzung. Vorderseite, Col. I. Der durchschreitet die Himmel, festiget die Erde, der misst die Wasser des Meeres, Anpflanzungen pflanzet; der wohnt in Ê.UD.UL, Herr Babels, erhabener Marduk! 5 Der bestimmt die Geschicke der Götter insgesamt, der ein glänzendes Szepter verleiht dem ihn fürchtenden König. Ich bin der Urigal von Ekua, der Verkünder deiner Huld. Mit deiner Stadt Babel versöhne dich! Zu deinem Hause Esakkil fasse Erbarmen! 10 Auf dein erhabenes Geheiss, Herr der grossen Götter, werde vor den Söhnen Babels Helligkeit bereitet! Von Bel tritt er heraus und spricht zur Himmelskönigin sein Gebet. Zarpanit, Verkündigerin unter den Sternen, die bewohnt Ê.UD.UL! 15 Glanz der Göttinnen, deren Antlitz reines Licht ist, die durchschreitet die Himmel, festiget die Erde, Zarpanit, deren Stellung erhaben, hell ist die Himmelskönigin, hoch und erhaben, unter den Astarten ist keine wie sie! 20 Anklägerin (?), Fürsprecherin, auslöschend) das Wort (?) des Reichen, die da recht leitet den Gesunkenen; Niederwerferin des Feindes, der ihre Gottheit nicht fürchtet, Dem Knechte, dem Verkünder der Huld deines Namens, verkünde 25 Dem Könige, der dich fürchtet, sein Geschick... Den Söhnen Babels schenke einen Schützer! Bemerkungen. In der Revue de l'Histoire des Religions 1897, Vol. 36 p. 198 s. bietet V. SCHEIL eine freie Übersetzung der Zeilen 2-11; Z. 7 und 11 hat er übergangen. Vgl. CRAIG, Astrological-Astronomical Texts p. IV ff. Neuerdings findet sich der Text auch behandelt bei F. MARTIN, Textes religieux assyriens et babyloniens, Paris 1903, p. I ss. Die unter No. XXIV und XXV behandelten Texte gehören der nämlichen Tafelreihe an. Diese enthielt Weisungen für allerlei Zeremonien, die der Urigal des Allerheiligsten Marduks (Êkua) im Nisan zu vollziehen hatte. Beide Texte stimmen im Sprachcharakter und Schrifttypus vollständig überein. Gemäss der Unterschrift ist IV R 40 No. 1 Tafel XXII, No. 2 Tafel XXIII dieser Serie, für DT 109 lässt sich die genaue Stellung innerhalb der Serie noch nicht nachweisen. IVR 40 No. I gibt die Zeremonien für den 2. und 3. Nisan, No. 2 für den 4. Nisan. Auf DT 109 Vorders. Col. II Z. 3-6 sind noch die Reste ähnlicher Anweisungen wie IV R 40 No. 1 Col. I 1-4, No. 2 Col. I 1-5 zu sehen; nach den erhaltenen Spuren Col. II, 3 handelt es sich auch hier um den Nisan. Für unsere Zwecke kommen aber nur die Gebete innerhalb des Zeremoniells in Betracht, also DT 109 Vorders., Rücks. Z. 1-12, IV R 40 No. 1 Col. I, 5—32, No. 2 Col. I und Col. II (bis Z. 8). Die Zwischenzeile auf DT 109 Vorders. Col. I, 12 gibt den Wechsel der Adresse des Gebetes an, das sich von Marduk an Sarpanit wendet. DT 109 Col. II zerfällt in drei Abteilungen; die dritte (Z. 7 ff.) war ein sumerisches Gebet. Von DT 109 Rücks. Anfangskolumne ist nur noch ein Keil vorhanden.* Vorders. Z. 2. Vgl. Z. 16. šapiku so ist LAL.ku zweifellos zu lesen wird erklärt durch den sog. zweiten Schöpfungsmythus (KB VII S. 40 Z. 17 f.): Marduk, der Weltbildner, amam ina pân mê irkus epiri ibnima itti ami išpuk. Zu unserer Stelle ist zu vergleichen K 232 Vorders.Z.17. (CRAIG RT Vol. II, p. 16) "ME.ME damiktu ša-pi-kat irșitim šamâmi, das. Z. 20 "lamassu damķu ša-pi-kat irṣitim mušatlimat "lamassi dumķi. Marduk schüttet die Erde wie eine Strasse, einen Damm, auf, so dass sie inmitten des Meeres einen festen Untergrund bildet, daher geht šapâku hier geradezu über in die Bedeutung: „festigen", festhalten". So erklärt sich auch der supuk same ohne besondere Schwierigkeit als „Himmelsfeste", „Firmament". JENSENS Erklärung (KB VI1 S. 467 f., 577 f.; Kosmol. S. 37 ff.) scheint mir nicht zutreffend. Aus der Entgegenstellung von šupuk šamê und šupuk burûme (vgl. zu No. I, 8) ergibt sich mit Sicherheit unsere Deutung. Das Himmelsgewölbe als festgegründeter Raum hiess šupuk šamê, als Strasse der dahinziehenden Gestirne hiess es šupuk burûme. Die bei JENSEN, Kosmol. S. 37 ff. angeführten Stellen widersprechen unserer Erklärung nicht. WINCKLERS Erklärung: „Tierkreis" als der Damm, auf dem die Planeten dahinziehen, stimmt mit unserer Deutung überein, nur ist die unsrige sachlich genauer. dem *) IV R 40 No. 2 hat die Unterschrift: „Wer Marduk und Șarpanit fürchtet komme (die Tafel) nicht abhanden! Wem sie (durch Nachlässigkeit) abhanden kommt, den mögen die Götter, soviele in Babel sind, verfluchen“. Am oberen Rande der IV R 40 No. 2 mitgeteilten Tafel findet sich die Bemerkung: ina amat Bil u Šarrate-iá lišlim, ,,durch das Wort Bels und der Himmelskönigin möge es recht sein". Vgl. dazu, REISNER, Hymnen S. XV, der aber lisši liest. Beiträge zur semit. Sprachwissenschaft. V. 26 |