ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

heit in jeder Hand einen derartigen Gegenstand.) No. 156 wird die in jeder Hand einen derartigen Zweig tragende Gestalt wieder sacrificateur genannt: Le sacrificateur de profil à droite, tient de la main gauche une espèce de sceptre composé d'une tige terminée à chaque extremité par un globe sur lequel sont attachées quatre autres petites 5 tiges superposées, terminées également par deux globes. Vor ihr und ihr zugewandt eine Gestalt mit einem Opfertier; unten am Boden Pflanzenwuchs angedeutet. Darauf folgt ein eigentümliches, gerüstähnliches Ding, das sich bei näherer Betrachtung ebenfalls als menschliches Wesen zu erkennen gibt; Körper und Glieder sind nur durch 10 Linien skelettartig dargestellt, die Linke hält eine Stange, die Rechte ist erhoben. Die runden Vertiefungen rechts und links vom Angesicht sollen wohl den knotigen Haarwuchs andeuten, und dies lässt an Ea-bani denken, der auch auf den besprochenen Siegeln der SCHEILschen Tafeln Sipp. 72, 2..?, 44, 469 mit der Gruppe des Zweigspenders 15 verknüpft ist.

Das Vorkommen einer Gestalt wie des Ea-bani oder Ea (Bêl)-tabu (vgl. MEISSNER, MVAG 1902, S. 5 und KAT3, 568, n. 6) weist uns von selbst den Weg, die Figuren des Zweig- und Kuchenspenders, resp. deren Empfänger zu deuten; wir müssen uns an das 20 Gilgameš - Epos wenden, auf dessen elfter Tafel wir lesen: Then Hasis-atra said to Gilgamesh: What shall I give thee now that thou art returning to thy land? I will disclose to thee a secret matter, and the mystery of the gods will I reveal to thee. There is a plant like the buck-thorn, its stem is like the dagger-vine. If thy 25 hauds obtain this plant, [thou wilt live for ever]. Cf. PAUL HAUPT, The Beginning of the Babylonian Nimrod Epic in JAOS, vol. XXII, first half, 1901.

Ich glaube, dieser Dornstrauch' (itittu, TN) hätte durch den Künstler nicht besser dargestellt werden können. Zu Anfang des 30 folgenden Abschnittes des Gilgameš-Epos (KB VI, 1; vgl. KAT3, 578)

heisst es:

Gilgameš sagt zu ihm, zu UR-NIMIN (?), dem Schiffer:
UR-NIMIN), dies Kraut ist ein Kraut des .

wodurch der Mensch seine Vollkraft erlangt.

Ich will es nach der Feste Erech bringen und will .... (davon) essen lassen und das Kraut möge er abschneiden.

Le sacrificateur, de profil à

*MENANT sieht Folgendes: No. 156, Second groupe: droite, ayant dans la main gauche une arme composée d'une tige terminée, en bas, par un globe, et, en haut, par un jer recourbé en forme de hache; la main droite tenant le couteau des sacrifices est relevée derrière la tête dans l'attitude de frapper; il est barbu, coiffé d'un haut bonnet en forme de tiare avec cheveux bouclés derrière la tête et vêtu d'une tunique courte; les jambes nues sont écartées etc.

35

Sein Name ist: (Als) Greis wird der Mensch (wieder) jung. Ich will davon essen und zu[m] Zustand meiner Jugend zurückkehren. Freilich wird man einwenden, das Kraut wurde nur versprochen, und der Ort, wo es wächst, mitgeteilt.* Dies aber hätte kein Künstler 5 verständlich bildlich darstellen können. Deshalb gab der Künstler dem Ut-napištim das Kraut in die Hand. Und nun wusste jeder Babylonier, der das Epos kannte, um was es sich handelte. Der ganze, teilweise schon angedeutete pyramidenförmige' Aufbau dieses Zauberkrautes erinnert aber sofort an den Lebensbaum.

ΤΟ

15

20

Auch im Etana-Mythus spielt ein Kraut eine gewisse hervorragende Rolle: das šammu ša alàdi (vgl. KAT3, 564).**

Etana tat seinen Mund (auf) [und] sagt zu ihm, [zum A]dler:
,,Mein Freund, gib her das [K]raut des Gebärens,

[zeige m[ir] das Kraut des Gebärens!

[Reiss' heraus mein Erzeugnis und] mach' mir einen [Na]men!
[Um zu erlangen das Krajut des Gebärens,

[wodurch der . . .] hinausgelangt,

[sagte] zu mir [Samaš, mein Herr]:

,,Geh (deinen) Weg, sieh' über] den Weg!

[. . . . . . . das Kraut des Geb]äre[ns].

Was nun die Szene betrifft, in der, wie ich zu sehen glaube, ein Kuchen oder dergleichen überreicht wird (Sipp. 562), eine Darstellung, welche mit der Darbietung des Zauberkrautes auch zu Einer Siegeldarstellung (Sipp. 198) vereint ist, so liegt es nahe, hierbei an den 25 Adapa-Mythus zu denken: Adapa, der Sohn des Ea, hat des Südwinds Flügel zerbrochen und muss sich deshalb vor Anu rechtfertigen. Ea gibt ihm hierfür folgende Ratschläge: Wenn du vor Anu hintrittst, wird man dir Speise (Brot) des Todes hinhalten iss sie nicht! Aber Anu bot ihm das Brot des Lebens (Brot des 30 Lebens holt ihm, dass er es esse!) und Adapa ass es nicht (JENSEN a. a. O., p. 99; vgl. KAT3, 521).

Dieser Reihe von Siegeldarstellungen liegt ein gemeinsamer Gedanke zu Grunde, der sich aus den Epen erschliessen lässt, ein Ge

* [Vgl. dagegen Z. 291: šû ilqî šamma, er (Nimrod) nahm die Pflanze.' Für Nimrod siehe Crit. Notes on Proverbs (SBOT) p. 33, 1. 21; KAT3, 581. Vgl. auch A. WÜNSCHE, Die Sagen vom Lebensbaum und Lebenswasser (Leipzig, 1905) S. 16. P. H.]

** Vgl. HÜSING, Archiv für Religionswissenschaft 1903, S. 188, Zum Etana-Mythus: ,,Hier ist das Kraut des Gebärens in doppeltem Sinne ein Kraut des Lebens. Die Fahrten nach dem Wasser des Lebens, das wohl aus dem Kraute bereitet sein mag der Homa, berichten über Ähnliches. Auch ist nicht immer gerade vom Wasser, sondern schlechthin von einem Heilmittel die Rede. Wir wollen hier nur kurz andeuten, dass Alraun, Springwurzel, Rübenzagel, Hauma alle mit Erzeugung, Öffnung, mit Lebengeben und Unsterblichkeit zu tun haben."

danke, der dem Menschenherz von jeher nahe gelegen hat, nämlich die Sehnsucht, die entschwindende Jugend, die Kraft des Mannesalters, festzuhalten; Gilgameš war im Besitz dieses Zauberstrauches, und der anbetende Siegelbesitzer richtet ebenfalls ein Flehen um diesen Zweig an die Gottheit. Was ihm dieser Zweig gewähren soll, sagt deutlich 5 die beigefügte Gestalt Ea-bani's: Es ist der Wunsch sich ewig mit den Kräften des lul-la-a amelu (sinnlicher Liebe) zu erfreuen (Sipp. o, 44, 2..?, 72, 469). Ähnlich ist derselbe Gedanke bei CLERCQ No. 229 zum Ausdruck gebracht. Statt des Ea-bani findet sich hier links eine nackte, weibliche Gestalt, die Hände an den Brüsten; ein Schleier 10 verhüllt das Haupt, dessen Enden rechts und links am Körper herabhängen. Wir haben hier eine Darstellung der verschleierten Ištar oder, da (vgl. JEREMIAS, ATAO 237) der Schleier überhaupt ein Zeichen des Ištarkultes ist, die Darstellung einer Weihdirne (harimtu).* Auch hier ist also der Wunsch nach ewigem Leben und sinnlichem Ge- 15 nuss zum Ausdruck gebracht.

Freilich zum Zustande der Jugend zurückkehren, das war damals ein ebenso vergebliches Sehnen wie heute. Dies wussten die Babylonier. Gilgameš kommt um das Zauberkraut: Eine Schlange roch den Duft des Krautes, kam [-]... hinauf und nahm das Kraut 20 weg. Adapa weist die Lebensspeise zurück und geht so ebenfalls der Unsterblichkeit verlustig. Unter Berücksichtigung dieses Gesichtspunktes liegt es nahe, die verschleierte Gestalt bei CLERCQ No. 229 auch als Sabitu (kuttumi kuttumat; vgl. KAT3, S. 574 Anm. 3) zu erklären und der Worte zu gedenken, die sie in dem 25 von MEISSNER (MVAG 1902, S. 1-15) in Bagdad erworbenen Fragmente (VATH 4105 Kol. III) an Gilgameš richtet: „Warum rennst du herum? Das Leben, das du suchst, wirst du doch nicht finden. Als die Götter die Menschen schufen, haben sie den Tod den Menschen auferlegt und behielten das Leben in ihren Händen."

30

Als Anhang füge ich bei: Sipp. 562 (= 23 der Texte, Tafeln Abb. 9; 5-1,7 cm; VIII. Jahr Samsu-iluna's). In der Mitte des Siegels eine Gruppe, bestehend aus einer scheinbar unbekleideten Figur, welche kniet. Pr. n. 1., die Linke ist erhoben, die Rechte gesenkt. Vor ihr aufrecht, Pr. n. 1., ein Ungeheuer mit keilförmigen Schwanz und Flügeln. 35 Auf dünnem Halse sitzt das Haupt mit geöffnetem Rachen. Nach rechts mehrere Gestalten en face kaum sichtbar. Zum Vergleiche, wenigstens betreffs des geflügelten Tieres, wäre CLERCQ No. 276 heranzuziehen.

Die beiden von SCHEIL (a. a. O., Fig. 9, 10) in Sippar aufge- 40 fundenen Reliefs, welche ich hier ebenfalls zum Abdrucke gebracht

* Vgl. Crit. Notes on Kings (SBOT) p. 140, 1. 46.

habe und welche ich als Darstellungen Adad's und Ea-bani's erklären möchte, zeigen, dass die Künstler von Sippar auch auf diesem Gebiete der darstellenden Kunst Bedeutendes geleistet haben. Derartig fein ausgeführte Siegelgravierungen, wie die z. B. hier publizierten, 5 setzen dies unbedingt voraus. Bevor nämlich

der Siegelschneider an seine Arbeit gehen konnte, musste der Gegenstand der von ihm gewählten Darstellung im Relief modelliert vorhanden sein. Davon wurde durch Abdruck 10 ein Negativ hergestellt, und dann erst konnte der Siegelschneider, dies als Vorlage benutzend, daran gehen, mit kundiger Hand die Vertiefungen auf der Oberfläche des Cylinders anzubringen, welche durch Abrollen im feuchten 15 Ton die Darstellung wieder im Relief erscheinen liessen.

EFFE

CLERCQ, t. II, No. 276.

Nicht blosser Zufall dürfte es sein, dass man in Sippar gerade die Gestalten Adad's und Ea-bani's, welche in den Siegeldarstellungen dieser Zeit eine so hervorragende Rolle gespielt haben, auch 20 im Relief aufgefunden hat. So ist das allgemeine Bedürfnis nach Siegelcylindern, welche beim Abschlusse von Geschäften aller Art unbedingt nötig waren, in Babylonien ein Ansporn zur weiteren Entwicklung der bildenden Kunst überhaupt geworden.

Beiträge zur semit. Sprachwissenschaft. V.

33

5

III.

Verzeichnis der Eigennamen.

Bei der Anordnung nachstehender Eigennamen, unter Berücksichtigung der Vokale (in der Reihenfolge a, i, e, u; ba, bi, be, bu, etc.) bin ich REISNER (a. a. O.) gefolgt. Die erste Zahl ist die Nummer der Signatur, die zweite in () die der vorstehenden Abhandlung. Noch während des Druckes ist durch die Zuvorkommenheit des Verfassers H. RANKE, Early Babylonian Personal Names (Ser. D, Vol. III, von The Babylonian Expedition of the University of Pennsylvania edited 10 by H. V. HILPRECHT, Philadelphia 1905) in meine Hände gelangt. Ich konnte dieses grundlegende Werk für die Lesung der Eigennamen noch verwerten und verweise statt besonderer Anmerkungen im allgemeinen auf RANKES Arbeit.

15

20

25

30

A-ba-tab()-um 119 (17).

A-bi-ja-tum 562 (23).

A-bil-ili-šu 119(17), 304(32), 306(30).
A-bil-MAR-TU 294 (45).
A-bi-na-si-im-Samaš 160 (52).
A-bu-um-wa-kar 139 (51), 160 (52),
384 (53).

Adad-iddin m. Husâlum 74 (II).
Adad-idinam 304 (32), 286 (bei
SCHEIL a. a. O.) 355 (21); m.
Ibku-irşi-tim 267 (19).

Adad-ilu 83 (26).
Adad-li-rum 65 (66).
Adad-ri-im-ili 128 (9), 40 (71).
Adad-sar-rum; m. Šamas-la-miti
565 (15); m. Mi-ir-ili 469 (18).
A-di-ba-al-lum m. Ta-aš-ši-šu 68
Ad-di-il 83 (26).

Awat-Nannar 581 (10).

A-wi-il-latum 75 (39).

[(33).

|

A-wi-il-ili 93 (2), 355 (21), 599 (16).
A-wi-il-GIR-RA 244 (44).

| A-wi-il-ia m. Lišlim-kenum 68 (33).
A-wi-il-Nana m. Sinâtum 87 (bei
SCHEIL a. a. O.).
A-wi-il-NIN-ŠAḤ 253 (61).
A-wi-il-... 382 (14).
A-wi-il- ... 253 (61).
A-ha-am-ar-ši 294 (45).
A-ha-am-ilu-ka-Šá 123 bis (12).
A-hi-ba-al-tum 61 (43).
A-hi-ra-bu-um m. m. Warad "ŠU-
bi 244 (44).

A-hi-ra-bi-tum 294 (45).
A-hi-ra-am 128 (9).

A-hu-wa-kar m. Mu-da-ni-tum 67
(bei SCHEIL a. a. O.).
A-hu-la-bu-um m. Warad-ili-šu 67
(bei SCHEIL a. a. O.).

A-wi-il-Adad m.Ma-ru-um 294 (45). A-hu-ni-ia 253 (61).

A-hu-ni-ši-ru 395 (4).

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »