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fast regelmässig das Perfectum im Sinne eines Präsens, im Nachsatze steht meist das Imperfectum, aber auch das Perfectum (Gesch. 6, 10; 12, 12; 14, 12 u. s. w.). Statt des alleinstehenden in kommt häufiger inčân vor, das im Vordersatz meist das Imperfectum hat (Gesch. 26, 4; 44, 8; 74, 12). Bisweilen kann auch die Partikel ganz 5 wegfallen (Gesch. 42, 9) oder durch Prononomina, die konditionale Kraft haben (Gesch. 68, 18, wo elli derjenige, welcher, d. i. wenn jemand bedeutet), ersetzt werden. Die im Schriftarabischen bestehende Regel, dass ein Nominalsatz, der Nachsatz eines Bedingungssatzes ist, mit fa eingeleitet werden muss, ist zwar nicht mehr bindend 10 (Gesch. 28, 5; 30, 7), zuweilen steht aber fa doch noch in solchen Fällen (Gesch. 32, 40; 68, 18).

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2) lô(u) wenn, zur Einleitung der irrealen Hypothesis. Negiert: lô(u)mâ, lo(u)là_mâ. Im Vordersatz steht meist das Imperfectum, im Nachsatz das Perfectum mit vorangehendem čân (negiert mâ čân) 15 (Gesch. 8, 28; 10, 21; 70, 5; 76, 24). Ganz streng geschieden ist die Bedeutung der beiden Partikeln in und lô(u) nicht; bisweilen steht lô(u) auch in der realen Hypothesis (Gesch. 54, 5; 96, 2), und umgekehrt (Gesch. 56, 10). - in, ida und lô(u) werden auch zur Einleitung der indirekten Frage* gebraucht; lô(u) ..... lô(u) ob..... oder.

3) an, dass kommt allein nicht mehr vor,* ** sondern nur in Verbindung mit einer Präposition: ila'an bis dass; bi'an dass; li'an weil. Auch die Form čenn (mit Suff. čennäh) ist entstanden aus ka'an, ka anna. Sie bedeutet a) als ob b) wie eben.

4) hatta dass, damit ist selten und mehr literarisch.

5) lumman (aus cl. lammă verderbt) hat mehrere, verschiedene Bedeutungen: a) nachdem, b) bis dass (für limâ), c) damit.

6) madam a) so lange als, b) da, weil, c) wenn.

7) mâ tel solange als.

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8) Durch die Verbindung von dem indefiniten mâ mit Präposi- 30 tionen und Adverbien entstehen viele Konjunktionen. mâ allein wird auch in konjunktionaler Bedeutung: da, weil (Gesch. 40, 3) gebraucht. lama, 3almâ bis dass; čē(i)mâ a) als ob; b) da, weil. auual_mâ sobald, als; bê(i)nama während; tol_ma solange als; ba3(a)d_mâ, 3ag(u)b_ma_nachdem; ğiddâm_må bevor; killma jedesmal wenn. Dieses må kann auch fehlen, sodass dann die Präpositionen und Adverbien allein konjunktionale Kraft haben: min und min auual seitdem; min taraf, min sebeb weil; lil, leğel weil; färed sobald als.

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* Die direkte Frage wird ebenso wenig wie im Deutschen durch eine Partikel 40 eingeleitet; man hört es am Ton, wenn eine Frage gemeint ist: aḥád(e)thinn hast du sie genommen?

** Über ahafen s. § 53.

V. Das Verbum.

§ 50. a) Die Verben werden eingeteilt in starke und schwache. Schwache sind solche, welche in der Wurzel ein Waw, Je (und Hamze) haben, oder deren 2. und 3. Radikal identisch ist. b) Das Verbum 5 ist entweder drei- oder mehrradikalig. Mehrradikalige Verben werden gebildet entweder durch Verdoppelung einer zweiradikaligen Wurzel (zalzal; dendel), durch Hinzufügung eines Radikals, meist einer Liquida oder eines Schins (šagleb), durch Ableitung von einem vierradikaligen Nomen (märğaḥ von merğaḥa), und durch Einschiebung eines Waw 10 zwischen den 1. und 2. Radikal (meist Denominativa): jčmô(u)şil er pfeift auf der mășûle; jčḥô(u)rib er singt den Kriegsgesang ho(u)râb; ieso(u)lif er erzählt eine Geschichte (sâlife).

§ 51. a) Das arabische Verbum besitzt folgende Tempora resp. Modi: 1) Das Perfectum für die vollendete Handlung (die 3. und 15 2. Pers. Sing. und Plur. unterscheiden Maskulin- und Femininformen). 2) Das Imperfectum für die unvollendete Handlung (die 3. und 2. Pers. Sing. und Pl. unterscheiden Maskulin- und Femininformen). 3) Der Imperativ (mit Maskulin- und Femininformen im Sing. und Plur.). 4) Das Partizip Akt. und Pass. 5) Der Infinitiv 20 (der eigentlich eine Nominalform ist). b) Das Schriftarabische besitzt noch ein Passiv, das aber bis auf das Partizip aus der Sprache des gewöhnlichen Lebens verschwunden ist. Ebenso sind die Modi des Konjunktivs, Apocopatus und Energicus (bis auf wenige Reste) verloren gegangen. Auch von den Dualformen hat sich keine Spur 25 erhalten; sie werden jetzt durch solche des Plurals ersetzt.

§ 52. Die deutschen Tempora und Modi werden auf folgende Art ausgedrückt: a) Das Präsens durch a) das Imperfectum oder b) Partizip: čfût oder fa'it er tritt ein. b) Das Imperfectum und Perfectum durch a) das Perfectum; b) Partizip (in der Erzählung); 30 c) čan mit dem Imperfectum; d) čân mit dem Partizip: šarab; šârib; čan išrab; čân sârib er trank. Zuweilen steht sogar das Imperfekt in der lebendigen Erzählung (Gesch. 2, 25; 6, 19; 32, 4). - gàm mit folgendem Imperfectum bezeichnet den Eintritt einer Handlung: gam jakil er begann zu essen. c) Das Plusquamperfekt durch čần mit d) Das Futurum durch e) Das Futurum exactum

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35 dem Perfekt: čân mât er war gestorben. das Imperfectum: timši du wirst gehen. durch iekûn mit dem Perfectum: někûn riḥna wir werden weggegangen sein.

* Beachte auch die Bedeutungsnuancen, welche die Partizipien ga'į (kommend) 40 und gâ3äd (sitzend) bei den Verben hervorbringen: ta3âlen ga'i kommt her; ěšģâ3äd tésauu: was thust du? ğa'i amût ich liege im Sterben.

§ 53. Zum Ausdruck der Modi ist zu merken: a) Der Konjunktiv hat keine besondere Form, sondern wird durch das Imperf. und Perf. ausgedrückt. — b) Der deutsche Infinitiv wird meist nicht durch den Infinitiv, sondern durch das Imperfectum wiedergegeben: ärîd aruḥ ich will weggehen. c) Der Prohibitiv ist nicht durch den negierten 5 Imperativ, sondern durch là mit dem Imperfekt zu übersetzen: lâ til3abin spiele nicht (Mädchen). d) Der Voluntativ wird ausgedrückt: a) durch die 1. Person Sing. und Plur. von jĕrid (er will) mit einem Imperf.: ärîd asâfer ich will verreisen;* b) halli (lass) mit dem entsprechenden Suffix und der 3. resp. 1. Pers. Sing. oder Plur. des 10 Imperfects: hallih iği er möge kommen; hallîhā tîği sie möge kommen; hallîna něruḥ wir wollen weggehen; c) in der Poesie wird der Voluntativ der 1. Pers. Sing. durch präfigiertes la gebildet: lanṣub_lak šebeč ich will dir Netze stellen; d) ebenfalls in der Poesie haben sich noch Energicusformen (s. o.) auf en erhalten: uê(i)n anâmen wo soll 15 ich schlafen; lilmô(u)t aşîren ğâräh dem Tode will ich benachbart sein. Ob freilich die auch in der Prosa vorkommende Form ahâfen ich fürchte hierher zu ziehen, oder vielmehr als alâf'an ich fürchte, dass zu erklären sei, ist noch nicht sicher auszumachen. e) Die Admirativform mâ mit dem Perfect. der IV. Form ist auch nur 20 poetisch: maḥla für mâ aḥla wie süss ist es. - f) Das Verbum des Wunschsatzes steht im Perfekt oder Imperfekt; im ersten Falle steht das Verbum vor dem Subjekt, im zweiten umgekehrt: Allâh iegaunik, gauyak Allâh Gott stärke dich; arḥamkum Allah Gott erbarme sich eurer; Allah jirḥamah Gott hab ihn selig. g) Erwähnen möchte 25 ich an dieser Stelle noch die merkwürdigen Formen wie atâri, lebbâli, Babalak, hasbâläh, die „ich, du, er meint" bedeuten, aber eigentlich Nominalformen mit Suffixen (von iter Spur, bâl Gemüt mit den Präpositionen li und sala und hasb meinen)** sind.

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$54. Bei der Verbindung von Verbum mit einem Substantivum 30 zum Satze gelten hinsichtlich der Übereinstimmung von Genus und Numerus folgende Regeln:

Das Verbum stimmt mit dem Subjekt gewöhnlich*** überein im Genus und Numerus, wenn dieses im Singular oder gesunden Plural steht: râḥat elabde die Sklavin ging fort; mišen elbenât die Töchter gingen. 35 Ist das Subjekt ein gebrochener Plural, der männliche Personen bezeichnet, steht das Verbum gewöhnlich im Plural: el'ihue itзarakûn

*S. auch de in § 48.

** Sicher ist diese Erklärung nicht. Merkwürdig besonders, dass bei lebbâli das b verdoppelt wird.

*** Wenn das Verbum voransteht, kann es eventuell neutrisch in der 3. Pers. Singl. stehen und braucht sich nicht nach dem Subjekt im Genus und Numerus zu richten. Doch sind diese Fälle selten.

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die Brüder streiten. Sonst steht beim gebrochenen Plural das Verbum entweder im Sing. fem. gen. oder im Plur. fem. gen.: titlauuah hudumi meine Kleider werden beschmutzt; inlâḥan hudûmha ihre Kleider wurden beschmutzt. Von diesen Regeln giebt es viele Ausnahmen, 5 insofern vielfach Konstruktionen xarà ouvɛoi vorkommen: nuss iegu lün die Hälfte sagt; iğen ğemi?(a) mâ âku haije es kam alles, was Schlange war.

§ 55. Über die Stellung der Satzglieder ist zu bemerken, dass entweder das Verbum voransteht, dann das Subjekt und das Objekt 10 (oder umgekehrt) folgt, oder dass das Subjekt den Satz beginnt und dann das Verbum und das Objekt kommt.* Ausnahmen kommen nur vor, wenn auf einem Wort ein besonderer Ton liegt, sodass es vorangestellt wird.

§ 56. a) Von dem einfachen Verbum können neue Stämme ab15 geleitet werden, welche seine Bedeutung verändern. Man zählt 10 solche Stämme; der IX., welcher Farben und Gebrechen bezeichnet, ist in der Sprache des gemeinen Mannes wohl nur noch selten erhalten. I. Stamm.** Das Schriftarabische unterscheidet drei Formen des I. Stammes: fašal, fasil, fazul, von denen die beiden letzten meist 20 Intransitiva bezeichnen. Diese Unterschiede sind im gesprochenen Arabisch fast vollständig verschwunden. Gewöhnlich verwandeln sich die beiden kurzen Vokale in e-Laute, sodass die Grundform lautet: difen beerdigen, nizel herabsteigen. Enthält die Wurzel 1 oder 2 a-haltige Konsonanten, so werden die dabeistehenden Vokale in 25 a-Vokale verwandelt: hadem dienen; halaş zu Ende sein; dikar erinneren; dibaḥ schlachten; dagg klopfen. Steht an 3. Stelle ein a-haltiger und an 2. Stelle ein u-haltiger Konsonant, so wird der erste Vokal noch in o, u verwandelt: tobah kochen; tufar überspringen; dufar stossen; ruma werfen.***

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b) Der II. Stamm wird gebildet durch Verdoppelung des 2. Radikals (fa33al). Die Vokale richten sich wieder nach den danebenstehenden Konsonanten. Er hat folgende Bedeutungen: a) Eine verstärkende: kessär in kleine Stücke zerbrechen; rauuah weggehen. b) Eine kau

* Diese Satzstellung ist im Modernarabischen viel häufiger als im Schristarabischen. 35 Man ist dazu schon genötigt, weil die Substantiva keine Casusendungen mehr haben und bei der ersten Möglichkeit häufig Subjekt und Objekt nicht unterschieden werden können.

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** Die Grundform, d. h. die kürzeste Form des Verbums, nach welcher es im Wörterbuch aufgeführt wird, ist die 3. Pers. Masc. Perf.

1. Stelle

*** Die Verwandlung geschieht nicht, wenn an 3. Stelle nicht ein a-haltiger Konsonant steht: difen beerdigen; kifel bürgen. Sie unterbleibt auch, wenn an ebenfalls ein a-haltiger Konsonant steht: 3abar überschreiten; hafar graben; şabar färben. In futag trennen bewirkt der erste u-haltige Radikal die Verwandlung in z.

sative: allem lehren; fehhim verstehen machen; ungga3(a) fallen lassen; halluf zurücklassen; räččib reiten lassen. c) Eine denominative: sellim grüssen (d. h. selâm sagen); kabbar: Allahu akbar rufen. d) Eine ästimative: şåddag für wahr halten, glauben; čeddib für unwahr halten. e) Eine in transitive, mit dem V. Stamm übereinstimmende, die ich 5 mir durch zu supplierendes nefsäh erkläre: haiiär besser werden; keiief sich freuen; uenna abwarten, verständig sein.

c) Der III. Stamm wird gebildet durch Dehnung des Vokals der 1. Silbe zu â (fâ3al). Er drückt aus die Beziehung auf eine Person, d. h. eine gegenseitig unternommene oder versuchte Handlung. Die 10 Person steht immer im Akkusativ: hâlaf jem. zuwiderhandeln; yağah jem. vors Antlitz treten; bâră jem. begleiten; hâčā mit jem. sich unterhalten.

d) Der IV. Stamm wird durch präfigiertes a und Vokalverlust des 1. Radikals gebildet (afal). Die Bedeutung ist eine kausative; 15 aslam zum Moslim machen; auşaf beschreiben; akram belohnen. Die Form wird im Vulgärarabischen selten mehr gebraucht, da sie fast ganz von II. verdrängt ist. Wegen der Unbeliebtheit gehen eigentlich IV. Formen auch in I. über, und es ist besonders im Imperfekt nicht immer leicht, beide auseinander zu halten. Eigentliche 20 IV. Formen von Verben med. Waw werden zuweilen wie neue Verba med. Je behandelt: râd Impf. ierid wollen.

e) Der V. Stamm wird von II. gebildet durch Präfigierung von tě, tă, tu, (i)t, (e)t (tafa33al). Die Bedeutung ist das Reflexivum oder Passivum der II.: tekellem sprechen, sich unterhalten; temaḥhat sich 25 schneuzen.

f) Der VI. Stamm wird von III. gebildet durch Präfigierung von tě, tă, tŭ, (i)t, (e)t (tafâ3al). Die Bedeutung ist das Reflexiv von III.: tě3ârad sich jem. entgegenstellen; tě3ârak sich mit jem. bekämpfen.

g) Der VII. Stamm wird von I. gebildet durch Präfigierung der 30 Silbe in (infasal). Er hat fast durchgängig passive Bedeutung: inkésär zerbrochen werden; in3ata gegeben werden.*

h) Der VIII. Stamm wird gebildet durch Einschiebung der Silbe tá, te hinter dem ersten Radikal (iftá3al). Die Bedeutung ist das Reflexivum oder auch Passivum von I.: imtáḥan geprüft werden; 35 ištával sich beschäftigen, arbeiten; iltifet sich umdrehen; ištíka sich beklagen.

i) Der X. Stamm wird gebildet durch präfigiertes ista und Vokalverlust des 1. Radikals (istaf3al). Die Bedeutung ist ursprünglich das Reflexivum des Kausativstammes,** dann aber bezeichnet er 40

* Formen wie inḥádär eintreten, inhézem fliehen sind nur äusserlich Activa. ** Dass der Silbe ista hat kausative Bedeutung. In einigen semitischen Dialekten wechselt s mit a (IV. Stamm) in der Kausativierung der Stämme.

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