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164 Fr. Köster Bemerk. zum U.E. aus d. Buche Cosri.

dem Bußtage), sich vorbereiten sollten auf die drei großen jährlichen Gnaden- und Freudenfeste.

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III. §. 65. wird eine catena cabbalistica, oder eine Nachweisung des ununterbrochenen Fortganges der Tradis tion, in rabbinischer Weise gegeben. Nämlich nach den Patriarchen offenbarte sich Jehova fortdauernd den Propheten, welche aber mit dem vierzigsten Jahre des zweis ten Tempels (mit Maleachi) aufhörten. Nun folgten die Männer der großen Synagoge; darauf das Geschlecht Simeons des Gerechten welcher also hier nicht die gro Be Synagoge beschließt (nach der gewöhnlichen talmudis schen Sage), sondern eine neue Folge begründet. Dann Antigonus Socho, von dessen Schüler Zadock die Saddus cäer herstammen a). Dann Josua ben Perachiah, dessen Schüler war Jesus von Nazareth (?), ein Zeitgenosse des Nathai von Arbela (?). Dann Hillel und Schammai, welche große Schulen stifteten u. s. w.

a) Die Nachrichten von Zadock, dem Stifter der Sadducåer, find so apokryphisch, daß es mir immer natürlicher vorgekommen ist, die Sadducåer für jüdische Stoiker zu halten. In ihrer Lehre ist ja unleugbar Stoisches; und so könnte wohl auch der Name Sadduc-åer nur eine Umbiegung seyn von Stoik-er.

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Die eben angeführte Stelle darf unbedenklich unter die dunkelsten in den paulinischen Briefen gezählt werden. Wenn nämlich schon die Bestimmung des Sinnes der einzelnen Worte, deren sich der Apostel bedient, ihre große Schwierigkeit hat, dann wird diese unfehlbar noch durch das gesteigert, was Paulus in unserer Stelle in dogmatischer Hinsicht von Christo auszusagen scheint. So wie man nun in unseren Lagen es bereitwillig einräumen kann, daß viele ältere Erklärungen der genannten Stelle an dogmatischer Befangenheit leiden, so wird man doch auch wieder gestehen müssen, daß gerade in dem vorliegenden Falle keine ganz dogmatisch unbefangene, oder rein eregetische, Erklärung möglich sey. Wir dürfen uns auch so ausdrükken: Der Apostel kann nichts behauptet haben, wodurch etwa die Würde Jesu Christi verleßt würde. Dies liegt so gewiß am Tage, als nicht im Allgemeinen etwas von dem Erlöser ausgesagt, sondern dieser vielmehr als ein Muster für uns aufgestellt, und seine Gesinnung uns zur Nachahmung empfohlen wird. Ist aber dieses der richtige. Standpunct, den wir einzunehmen haben, so folgt auch mit Nothwendigkeit, daß die eregetische und dogmatische Erklärung unserer Stelle gar nicht getrennt werden können, sondern daß sie vielmehr Hand in Hand mit einander gehen müssen. Aber das folgt keineswegs, daß dog

matisch eine Erklärung möglich sey, welche sich nicht zus gleich philologisch, und nach allen bekannten Geseßen des Sprachgebrauchs rechtfertigen ließe.

Die nächste Veranlassung zu dem gegenwärtigen Aufsaße gab mir die Erklärung, welche neuerlich Krauß hold mitgetheilt hat a). Es soll indeß von mir keineswegs blos auf diese, sondern überhaupt auf alle Erklärungen Rücksicht genommen werden, welche eine Berücksichtigung wirklich verdienen. Auf Alles einzugehen lohnt sich wahrlich nicht der Mühe, ob dies gleich in vielen neueren weit schichtigen Kommentarien wieder zur Gewohnheit zu wer den scheint. Wozu erst eine Kritik solcher Erklärungen, die durch sich selbst gerichtet werden?

Wem es zunächst um eine gründliche Uebersicht des historischen Stoffes zu thun ist, den müssen wir noch im mer auf die treffliche Abhandlung von Martini vers weisen b).

Ganz kurz können wir zuvörderst diejenigen Erklärun gen zurückweisen, welche von wirklicher dogmatischer Befangenheit zeugen, und welche in den Worten den Sinn finden, Christus habe nicht nöthig gehabt, seine Gleichheit mit Gott für eine glückliche Beute u. s. w. auszugeben, sondern eine solche Gleichheit sey ihm seiner Natur nach zugekommen. Martini a. a. D. S. 35. und besonders die

a) Vgl. Annalen der gesammten Theologie, 1835. Juni, S. 273291. Glücklicher ist der Verf. dieser Abhandlung allerdings in der Bestreitung unhaltbarer Ansichten Anderer, als in der Begründung seiner eigenen Erklärung gewesen.

b) Nicht blos Kraußhold, fondern auch Rheinwald, Kom., übergehen diese Abhandlung mit Stillschweigen, welche sich in Gabler's Journal für auserlesene theol. Literatur befindet, 1808, Bd. 4., G. 34-58. Ueber Rheinwald muß man sich um so mehr wundern, da dieser eine ziemlich reiche' Literatur aufgespeichert hat, und unter andern sogar von einer äthiopischen Ueberfezung des Br. an die Phil. in der Lond. Polyglotte spricht, wo doch nur die vier Evangelien gedruckt vorliegen.

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aus Chrysost. angeführte Stelle. Selbst Rheinwald näs hert sich ganz einer solchen Auffassungsweise, indem er den Sinn der Stelle so angibt: Weil er das untrügliche Bes wußtseyn besaß, daß er eine Gott gleiche Würde habe, eine Würde, die er nicht als eine unrechtmäßige zu betrachten hatte, welche vielmehr sein Ureigenthum war, wollte er mit derselben nicht glänzen und prangen vor den Menschen, oder sie gleichsam im Prunke des Triumphs zur Schau stellen. Wir wollen diese Auslegung mit den Wors ten des Rec. in Winer's Journal, 1827. Bd. 6. St. 4. S. 478. kritisiren. ,,Hier ist entweder auf das væάgɣew ¿v poo̟ò̟ñ dɛoʊ ein ungemessener Nachdruck gelegt, oder Hr. S. hat δας οὐχ ἁρπαγμὸν ἡγήσατο in feiner limfdhreis bung zweimal umschrieben." Gegen diese Kritik möchte wohl keine Ausstellung erhoben werden können. Denn was läßt sich nicht Alles in gewisse Worte eines Schriftstellers hineindenken, wenn ein solches Hineindenken eins mal für erlaubt gehalten werden soll? Die Erklärung des neuesten Auslegers, Matthies a), glaube ich hier am passendsten anreihen zu können, weil sie, theilweise mit der eben genannten zusammenfällt, theilweise aber auch von ihr abweicht, jedenfalls aber eine scharfsinnige genannt werben muβ. εἱ ἐν μορφῇ θεοῦ ὑπάρχων bentt Der Bei Verf. an Gottgleichheit, indem er sich also ausdrückt: in Gestalt Gottes seyend, in göttlicher Ebenbildlichkeit; und hierzu führt er die Stellen an: Hebr. 1,3. Koloff. 1, 15. Weiter heißt es: Jenes i6a umfaßt die Gleichheit in der Mannichfaltigkeit des Seyns; und man hat daher nicht nöthig, es für loov oder gar für loos zu nehmen, zumal da die adverbialen Verbindungen mit eiva oder pívɛodai für unregelmäßig gelten müssen. Das Folgende wird hierauf so bestimmt, Christus habe jenes Gottgleich

a) Vgl. Erkl. des Br. Pauli an die Philipper. Greifswald 1835. 8. G. 60-63.

seyn nicht wie einen Raub auf eine verborgene Art bei sich behalten, und so der offenbaren Wirklichkeit, den Augen der Menschen entzogen, sondern im Gegentheil u. s. w. Matthies findet demnach darin das Ziel seiner Erklärung, daß Christus sich erniedrigte, um in dieser Niedrigkeit die Fülle seines göttlichen Wesens zu enthüllen. Wir begnügen uns vorläufig mit der einfachen Bemerkung, daß, wenn Paulus das hätte sagen wollen, was Herr M. ihn hier sagen läßt, er dann ganz anders geschrieben haben müßte, etwa so, wie sich Johannes in seinem Evangelium 1, 14. ausgedrückt hat. Unter so bewandten Umständen muß auch dieser Erklärung eine gewisse dogmatische Befangenheit zum Vorwurfe gemacht werden.

Wir wenden uns zur Erklärung von Grotius und Anderen, vgl. Martini a. a. D. S. 37. 38. Non ostentavit, non iactavit istam gloriam ac maiestatem, ut solent praedam prae se ferre victores.

Unter den neuern Auslegern bekennen sich Hein richs, Flatt, gewissermaßen auch Rheinwald, in ihren bekannten Kommentaren zu einer solchen Erklärung. Martini gibt zu, daß sie in den Zusammenhang passen würde, trägt aber Bedenken, sie zu der seinigen zu machen. Die vorzüglichsten Bedenklichkeiten, welche hervortreten, sind wohl diese. Zuerst schiebt man auch hier dem Apostel einen Gedanken unter, an den er wohl nicht von ferne gedacht hat. Der ganze Zusammenhang unserer Stelle muß es jedem Unbefangenen zu erkennen geben, wie eher an jedes andere Bild, nur nicht an das von einem Krieger und Sieger, gedacht werden kann. Wo solche Bilder vor der Seele des Apostels schweben, da pflegt er einen anderen Ton anzustimmen, wie man gleich aus Eph. 6, 10— 17. ersehen kann. Nächstdem darf man auch mit Matthies bemerken, daß auf diese Weise ein Sinn entstehen würde, der aller Wahrheit ermangelt, indem Christus das, was er war, auch in seinem Erdenleben vielfältig zur Erscheis

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