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S. 39. Anm., wie es uns scheint, ohne hinreichenden Grund, in Abrede stellen will) von dem Verhältnisse des Guten und Bösen, des Geistes und der Materie in der Welt, eine unverkennbare Analogie mit einigen gnostischen. Wie aber der fortleitende Faden philosophischer Bildung, der sich durch die heidnischen sowohl als die jüdischen Alerandriner hindurchzieht, einen bequemen Anknüpfpunct bietet für die Annahme auch eines ausdrücklichen Einflußses der platonischen Lehre auf die gnostische, hat im Allgemeinen der Verf. genügend nachgewiesen. Doch kommt gerade in Bezug auf diesen Einfluß ein Umstand in Frage, von welchem wir wohl wünschten, daß er ihn zum Gegenstand einer ausdrücklichen Verhandlung hätte machen wollen. Es kann nämlich scheinen, als ob manche der Lehren, wels che vornehmlich die Aehnlichkeit des Gnosticismus mit dem Platonismus begründen, bei Philo und andern Alerandrinern weit mehr, als bei Platon selbst, in den Hintergrund treten; woraus sich eine Unterbrechung, und folglich zus leht wohl ein Nichtvorhandenseyn jenes Zusammenhangs ergeben würde. Dieß wird freilich dann noch auffallender, wenn man bei der Vergleichung weniger, als der Hr. Verf., einseitig den Timäus vor Augen hat, sondern mit dem Timäus zugleich jene anderweit von Platon ausgesprochenen Ideen, durch welche, nach dem eigenen Bekenntnisse des Verfs. (der indessen auch hier den Punct, auf den es eigentlich ankommt, nicht klar ausspricht), „die im Timäus enthaltène Ansicht so modificirt wird, daß der Platonismus, von dieser Seite betrachtet, in einem nähern Verhältnisse zur Gnosis erscheint." Es ergibt sich nämlich aus einer Zusammenstellung des Limäus mit andern Stellen der platonischen Schriften, wie auch mit dem, was wir sonst, z. B. aus Aristoteles, von Platon wissen, auf das unwidersprechlichste, daß der Demiurg, von welchem im Limäus die Rede ist, keineswegs einer und derselbe seyn kann mit der eigentlich höchsten Gottheit, mit

jener schöpferischen Ureinheit der Ideenwelt, welche im sechsten Buche der Republik die Idee des Guten genannt wird; daß er vielmehr zu dieser, und überhaupt zu der Ideenwelt, sich nur etwa so verhalten kann, wie der Demiurg der bessern gnostischen Systeme zu dem Pleroma. Diese Unterscheidung nun des Demiurgen von dem höchsten Gotte ist bei allen spätern Platonikern verschwunden; und eben so ist ein anderer denkwürdiger Charakterzug des echten Platonismus, welchen dieser gleichfalls mit dem Gnosticismus gemein hat, bei Jenen verwischt, nämlich die positivere Ansicht des Bösen. Alles dieß bemerken wir jedoch nicht in der Absicht, um die geschichtliche Continuität, die unstreitig auch zwischen dem alerandrinischen Platonismus und der Gnosis Statt findet, in Abrede zu stellen, sondern nur, um die Bedeutung dieser Continuität in ihre richtigen Grenzen zurückzuführen. Die auffallendsten Züge der Verwandtschaft, welche sich zwischen der Gnosis und einem älteren speculativen Systeme finden, sind nicht durch Ueberlieferung aus diesem in jene übergegangen, sondern die Ueberlieferung hat nur gedient, gewisse allgemeinere Grundideen im Bewußtseyn zu erhalten und fortzupflanzen, durch deren Vermittelung sich ge= wisse andere specieller charakteristische Gedanken neu erzeugen konnten, die schon in jenem Früheren wenigstens ihr Analogon haben.

Bei Platon selbst sind die Lehren von dem Weltbildner und seiner Schöpfung, von der Materie, von dem Schicksale der Seelen, theils vor dem irdischen Leben, theils nach dem irdischen Lode (worin vornehmlich wir zugleich die ethischen Ansichten über die Bedeutung des creatürlich Guten und Bösen niedergelegt finden) fast nur als Mythen vorgetragen. Sie entbehren des streng mes thodischen Zusammenhanges mit dem eigentlich wissens schaftlichen Theile seiner Lehre, d. h. mit seiner Dialektik und Ideenlehre, und erscheinen, zum Theil wenigstens,

als Religionsglaube in genialer Anschauung des Gemüs thes zwar fest begründet, aber keineswegs als wissenschaftlich erwiesen; es findet nach Platons ausdrücklicher Crflärung von ihnen feine ἐπιστήμη, fonbern nur δόξα oder nionis statt (vgl. insbesondere in Bezug auf die Weltschöpfung die unzweideutige Stelle Lim. p. 29.). Diesem entsprechend nun finden wir, daß nicht nur in die zunächst folgenden, nichtplatonischen Systeme von diesen Lehren wenig oder nichts überging, sondern daß auch der wirklis che Platonismus der alerandrinischen und der neoplatonischen Schule sich immer mehr von ihnen abwendet und eine ganz andere, von dem wissenschaftlichen Kerne der platonischen Philosophie, aber nicht von ihren dichterischreligiösen Anschauungen den Ausgang nehmende Richtung einschlägt. Wir sehen diese Richtung auf das deutlichste sich kund geben in der Gegnerschaft gegen den Gnosticismus, in welcher die heidnischen Neoplatoniker Hand in Hand gehen mit den platonisch gebildeten Kirchenvätern, deren Platonismus nachweislich eben so viel, ja vielleicht mehr noch Antheil hatte an dieser Gegnerschaft, als die Reinheit ihres Christenthums. Bestimmt und vorgezeich net war jener Philosophie diese Richtung durch den Gedanken der absoluten Einheit, der substantiellen oder Wesenseinheit alles Seyenden, wie dieser an sich ein rein logischer oder metaphysischer zugleich seinen concreteren, aber doch noch ganz innerhalb des speculativen Gebietes liegenden Ausdruck in der platónischen Idee des Guten gefunden hatte. Es hatte sich dieser Gedanke völlig unabhängig von dem Christenthume in der Speculation als solcher erzeugt und durchgeführt, und am reinsten sehen wir ihn selbst und die gesammte Weltans sicht, die sich unmittelbar aus ihm ergibt, unstreitig bei Plotin und den übrigen Neoplatonikern ausgeprägt; daher auch der platonische Antignosticismus den Gegensaz der philosophischen Speculation jener Stufe gegen

die gnostische Mystik am reinsten und zugle
digsten darstellt. Das Zusammentreffe
der philosophischen Speculation r
Philo und seinen Zeitgenossen
Idee des Schöpfergottes wo
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2014

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sen, bis zu welchen Philoso
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nur zugibt. So z. B. finden wir beide.
stimmig in der Begründung der Dreieinigken

che vollkommen auf dem Wege der philosophische.

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lation lag, und ohne dieselbe nie ihren adäquaten
druck in der Kirche hätte finden können, divergirend a
finden wir sie in der Lehre von der Schöpfung, welche die
Speculation für sich allein gewiß nicht in dem Sinne, den
das Christenthum fordert, gelehrt haben würde. Wie
wäre es sonst geschehen, daß diese Speculation in so man-
chen der speculativeren Kirchenlehrer, z. B. in Origenes,
allerhand wunderliche Wendungen einschlug, um die Lücke,
welche durch das Anbequemen an das christliche Dogma in
ihr zu entstehen drohte, zu verbergen, daß ebendieselbe
aber in späterer Zeit, nachdem sie sich von der Dienstbars
keit unter die kirchliche Dogmatik befreit hatte, in Bezug
auf die Schöpfungslehre, sogleich wieder fürerst in den
alten Pantheismus zurückfiel? Gleicherweise finden wir
Theologie und Philosophie einstimmig in den positiven
ethischen Begriffen und der Idee des Guten, divergirend
aber in dem Begriffe des Bösen. Es gehört nämlich zu
den charakteristischen Beschränktheiten der Speculation jes
nes Standpunctes (und noch mancher nachfolgenden

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ur Erfindung jener Mythen wär nicht wiss enken, nicht der Entwickelungstrieb der als solcher, sondern es war (eben so, bei welchem sich dieß auf das deuts n, Vørreden und andern Stellen Jäßt,) ein wesentlich von ethischen religiöses Echauen, dem sich und unwillkürlich barbieten, bnie des philosophischen würden. Auch in diesem etische eber mehr prafe , und & 8. Neans rschied zwischen den

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demnach nur das .
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wie wir schon oben erwaŋ-
unwidersprechlichsten aus der
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weit positivere Ansicht vom Böjen, d.
einen mehr mystischen als sreculativen
stehen freilich in auffallendem Widerreit.
nichtsdestoweniger anerkannten dričliden &
Leufel, Hölle und ewige Berdammnię. Bier
sehen wir zur Bestätigung unserer Andet, wie bu
quenter und muthiger Pkilosorbirenben unter tm 2.
lehrern, z. B. Origenes, insbesondere aber eigentlike,
Theologie unabhängiger gegenüberitebente 21úvisi
wie in etwas späterer Zeit Scotus Erigens, 6 m2
wendigkeit auf die Annahme einer algemeinen 25
bringung hingeführt finden.

Aus diesen Andeutungen michte 56, für Beide me nigstens, welche die Linke, tie wir ter geen taken, selbstdenkend und aus eigener Kenntnig tes prd 44.MANN Entwickelungsganges der Philsíoptie met on riiv、que schen Religion weiter zu verfolgen in Etris fus, ma hinreichender Klarheit ergeben, wie, was ter Sic en

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