ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

solche Leser, sondern allein für diejenigen, denen Has mann auch darin schäßbar ist, worin andere ihn schwach oder ungenießbar finden; nur für Leser, die es begreifen, wie er die heiligen Bücher gerade so lesen und ansehen konnte und mußte, wie er sie gelesen und angesehen hat, um durch die Thorheit seines Glaubens an ihre Worte, Bilder und Zeichen, und an den Geist, der diese wählte gerade der allerbesten Kleinode seiner Gedanken und Eme pfindungen, seiner vernünftigen Denkkraft und gläubigen Zuversicht sowohl empfänglich als theilhaftig zu werden– allein für diese, sag'ich, mögen hier vorerst nur einige der ungedruckten Proben seiner biblischen Betrachtungen folgen, damit man dieselben, in Absicht auf Sinn und Charakter, mit den gedruckten vergleichen könne a).

[ocr errors]

1 Mos. 2, 8. 9. 15. Gott machte den Menschen zum Herrn der ganzen Erde; es gehörten aber Jahrhunderte dazu, ehe der Segen, selbige anzufüllen, in Wirkung treten konnte. Man denke sich hier zwei Menschen auf einem Grund und Boden, der jezt unzählbare ernährt. Wenn Adam die Größe des Planeten, wie wir, erkannt hätte, wie würde er den wüsten Raum derselben beurtheilt haben! Wir sehen die Erde voller als er, nach den Segens- Worten Gottes über ihn und sein Ges schlecht, selbige in der Zukunft jemals voraussehen oder vermuthen konnte; so wenig als Abraham in der ihm ges schehenen Verheißung des Namens. —

a) Dieß sind Worte des seligen Dr. Kleuker, aus dessen Nachlasse durch die gütige Vermittelung der Herrn Ritter und Ratjen in Kiel das Manuscript uns zugekommen ist. Wir lassen indeß wegen des ungleichen Werthes der einzelnen Bes merkungen auch wieder nur eine Auswahl abdrucken, was bei dem sporadischen Charakter des Ganzen ohne alle Beeinträchti gung des Inhaltes und Verständnisses gar wohl geschehen kann. Ullmann.

Ungeachtet durch die Schöpfung die ganze Erde sehr gut gemacht war, so thut dieß doch der Liebe und Sorgfalt des Vaters der Menschen kein Genüge: er pflanzt einen Garten, er läßt den Grund desselben vorzügliche Bäume hervorbringen, durch die er den Sinnen des Mens schen zu gefallen, und durch deren Früchte er ihn zu nähren sucht; er seßt ihn förmlich zu dessen Hüter und Wärs ter ein. Wie viel Vergnügen für ihn, in leichter Beschäfs. tigung dasjenige zu erhalten, was Gott zu unserer Ergößung und zu unserer Nothdurft mit dem größten Vers hältniß und mit einem zierlichen Fleiß, daß ich so rede, angeordnet hat! Hier war nicht die Rede von einem Las gewerk, das ein Meister auflegt; nicht von einer Arbeit für Speise und Obdach, noch von einer Nothwendigkeit, das tägliche Brod zu verdienen. Die stumme Schöpfung schien das für ihre eigene Rechnung zu fordern. Wie konnte Adam sich enthalten, jene Bäume zu pflegen und zu warten, ich möchte fagen, zu lieben, die um seine Aus gen, seinen Geruch und Geschmack buhlten, so daß er Lust fand, ihre Schönheit gleichsam zu schmecken, und mit der Süßigkeit ihrer Kräfte zur größten Wohlthat den Mangel seiner Natur erseßte? Ps. 78, 72.

Wie entgegengeseßt ist das Urtheil, das seine Sünde nach sich zog! Aus einem Pfleger und Hüter des von Gott so angenehm und sorgfältig gepflanzten Gartens wird er der mühselige Ackersmann eines Bodens, der seis netwegen verflucht wird (1 Mos. 3, 17.); Dornen und Disteln soll er ihm tragen, statt jener Bäume, die lieblich anzusehen und (deren Früchte) gut zu essen waren; Kraut des Feldes statt des göttlichen Baumgartens, und Sorgen, die ihm den Anblick seines fruchtlosen Baues und den Ges schmack seines Brodes verbittern! Man siehet, wie genau zusammenhängend die Gründe der mosaischen Erzählung vom Stande der Unschuld und des Falles sind, und daß beide sich auf einander so genau beziehen, als ich von der

Schöpfung und Erlösung des Menschen angemerkt habe.

[ocr errors]

1 Mof. 2, 18. Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sey. So gründet sich die Weisheit Gottes in ihren Wegen und Entschließungen für die Menschen immer auf ihr Bestes! Würde Gott den Fall zuges lassen haben, wenn die Erlösung den Menschen nicht grö, ßere Güter, höhere Ansprüche und Rechte gewährte, als selbst die Schöpfung oder ihre Unschuld ihnen gegeben hätte? Wie sind aber die Vortheile der Gesellschaft in Nachtheile verwachsen und verwildert! wie ist die Hülfe des Ehestandes in — eine neue Last verkehrt worden! Es war eben die Ursache, die den Menschen aus Eden in ein Feld voll Disteln und Dornen verseßt hat.

[ocr errors]

-

1 Mos. 2, 21. 23. Adam erwacht, wie die Todten, die den Herrn preisen. Mit dieser Freude werden wir von dem tiefen Todesschlafe erwachen, und die Verwands lung unserer Gebeine und unseres Fleisches, wie Adam seine Ribbe, sehen. So wird der Schlaf der Geliebten Gottes seyn. Ps. 127, 2.

1 Mos. 3, 9. 13. Gott verhehlt dem Menschen dies jenigen Eigenschaften, die ihm als Sünder zu schrecklich seyn könnten. Gott verleugnet hier seine Allwissenheit, er läßt sich zur Blindheit Adams herab. Adam, wo bist du? Er frägt die Eva, was sie gethan. Gott mildert seine Gerechtigkeit, um ihm die trostvolle Versöhnlichkeit, die Langmuth, Gnade und Geduld seines Wesens desto deutlicher sehen zu lassen. — Das Leiden, was er genöthigt ist, unserem Geschlecht in der Person Adams aufzulegen, ist von keinem Gewicht gegen das Mitleiden, bas er demselben verspricht nach dem Reichthume seiner Barmherzigkeit. Klagl. 3, 32–33.

Von diesen Vorstellungen Gottes gegen die Menschen gab unser Heiland ein zärtliches Merkmal den Jüngern zu Emmaus (Luk. 24, 28.). Ich vergleiche hier diese Ges

Geschichte, um zu erklären, was die Oeffnung der Augen sagen will, womit die Schlange unserer ersten Mutter schmeichelte, und wie traurige Gegenstände sle darauf sich selbst in ihren Augen waren. Laßt uns sehen, wie Gott die Augen seiner Jünger und Gläubigen zuweis len verschließt, um durch ihre Ohren ihr Herz in einen desto größern Brand zu sehen. Er öffnet solche, sie kennen ihn, und er hört auf, von ihnen gesehen zu werden, während die Eindrücke seiner Erscheinung in ihren Seelen fest bleiben, und zu ihrer Freude und ihrem Troste ge= reichen.

V. 24. Ist dieß flammende, nach allen Seiten sich kehrende Schwerdt, um den Weg zum Baume des Lebens zu bewahren, nicht ein vortreffliches Vorbild des Gesetzes, deffen Natur Paulus im Briefe an die Römer mit solchem Liefsinne erklärt?

1 Mos. 4, 9. Gott erscheint hier zum zweitenmale als ein Richter. Wie er Adam fragte: wo bist du? so fragt er hier Kain, wo ist Abel, dein Bruder? Wie Adam seis nen Ungehorsam mit Undank gegen Gott verband, so Kain seinen Mord mit Lügen. Der Rebell der Gesells schaft erhielt Verzögerung, wie der Rebell Gottes erhalten hatte. Das Todesurtheil, welches beide verdient hatten, wurde an Keinem vollzogen. Die Gebote der zweiten Lafel gründen sich auf die der ersten. Daher rauben Unglaube und Aberglaube der menschlichen Gesellschaft alle Sicherheit und Ruhe: der erstere ist ein theoretischer, der andere ein praktischer Menschenfeind. Die heidnischen Tempel waren voll unglaubiger Gößendiener, unsere Zeiten haben einige S ch wärmer des Unglau bens hervorgebracht, welche der Vernunft, wie die Päpstler der Marie, huldigen.

1 Mos. 4, 10. 14. Der Fluch, den Adams Sünde ges gen Gott auf die Erde gebracht hatte, wird durch Kain's Sünde gegen seinen Bruder verdoppelt. Des Ersteren

Arbeit soll schwer seyn, gleichwohl will Gottes Segen sie mit ihren Früchten belohnen; des Leßteren gewissermaßen vergebens, oder nicht von der Wirkung, die sich der Vas ter versprechen konnte. Die Erde soll dem Kain ihre Stärke versagen. Je geselliger die Menschen leben, desto mehr genießen sie von dem Grund und Boden, an dem sie gemeinschaftlich arbeiten. Je genauer sie die gesells schaftlichen Pflichten unter einander erfüllen, desto leichter wird es ihnen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, desto mehr ges nießen sie von ihrer Stärke. Uneinigkeit schwächt die Gesellschaft, verringert den Werth ihrer natürlichen Vortheile, macht ein fruchtbares Land zur Wüste, arme Einwohner, Flüchtlinge, die nichts zu erwerben suchen, das mit sie nichts zu verlieren haben.

1 Mos. 4, 7. Unglückliche Folgen eines bösen Gewissens, daß unsere Vernunft, betäubt und umnebelt, uns der Wuth der unordentlichsten und grausamsten Bewegungen ausseßt. Adam fürchtete sich vor Gott, er wünschte unsichtbar zu seyn. Er verdenkt es Gott, daß er ihm eine Gehülfin gegeben, die er doch mit solchem Entzücken, als einen Theil seiner eigenen Natur, von dem Schöpfer derselben empfangen hatte. Er will der Allgegenwart und Allwissenheit Gottes durch Feigenblätter und schattige Bäume ausweichen. Durch Verzweiflung entsagt Kain der göttlichen Erbarmung; er vergißt das Recht und die Macht, die Gott hat, ihn zu strafen, und fürchtet sich nur vor der Rache seiner Nebengeschöpfe; er bittet seinen Richter, den er als seinen wahren Richter überstehet, um nichts, als vor diesen (seinen Nebengeschöpfen) sicher zu seyn.

V. 15. Wie lächerlich, das Zeichen Kains zu errathen! Hätte Moses dasselbe gemeldet, wie viele Auslegungen würde man darüber gemacht haben? Da uns nichts davon entdeckt ist, wie unruhig ist man gewesen, diesen Mangel zu ersetzen! Wir sehen oft genug das Zeichendes großen Bundes, welches nichts Geringeres, als die Erhaltung des ganzen menschlichen Geschlechts und

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »