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hung der Lehre vom urbildlichen, sündlosen Leben des Erlösers, in Bezug auf Heilsaneignung und Kirche gewährt. Ref. darf dem Hrn. Vf. nicht in die Kritik der einzelnen Dogmen hereinfolgen. Es versteht sich nun von selbst, daß wir uns ihr in sehr vielen Punkten anschließen können. Eins ist, außer der Vertretung des A. T., der Vorstellungen von Engel und Teufel gegen S. 2c. 2c. besonders als erfreulich heraus zu heben, wie der Vf. das Böse als That des Menschen und den Begriff der göttlichen Zulassung geltend macht. Von Gott, lehrt der Vf., kommt die Mög lichkeit des Bösen und diese Möglichkeit ist das Gute, die Freiheit. Ist es nun aber in seiner Wirklichkeit, ja ist der allgemeine fündige Stand der Menschheit dem absoluten Wissen, ebenso zugänglich, wie in seiner Möglichkeit? Kann nun von der Idee Gottes und durch deren bloße Dialektik der Eintritt der Sünde und des Todes begriffen oder konstruirt werden, ohne daß der Begriff des Bösen in den Begriff der bloßen Endlichkeit zurückgehe? Wir glauben, S. war in diesem Punkte wissenschaftlich consequenter als die Kritik, und nur unbeharrlich in Beobachtung des Bewußtseyns und der kirchlichen Vorstellung.

Noch in einem anderen Falle muß Ref. S.8 Recht gegen den Vf. vertreten. Es betrifft die Lehre von den leßten Dingen. Hier ist wirklich S. viel kirchlicher und dogmatischer, um nicht mehr zu sagen, als die Kritik selbst und als sie ihn glaubt und darstellt. Für's erste nennt der Vf. S.'s Verknüpfung des persönlichen Fortbestehens mit der unveränderlichen Vereinigung des göttlichen Wesens und der menschlichen Natur in Christo sehr künstlich, und doch ist sie ohne Weiteres und offenbar nur christlich zu nennen. Darauf rügt die Kritik es, daß S. den eschatologischen Vorstellungen nicht gleichen didaktischen Werth wie andern einräumt. Diese Meinung hege er nur, weil er die Macht der Idee, die von ihr erzeugten Gegensäße selbst zu über

winden, nicht bedenke. Die Verlegung der Vollendung in's Jenseits sey eine bloße Abstraction unsers Bewußtseyns. Indessen, es sey freilich sehr schwierig, mit diesen Gegenständen aufs Reine zu kommen. Die große Verlegenheit der Dogmatik bestehe darin, daß alles dem Geiste Wesentliche, oder Alles, wodurch er eben Geist ist, immer und darum auch jezt schon eristiren müsse. Es muß das Interesse des Geistes seyn, sich von der Zeit unabhängig zu machen. Das abstracte Denken verneine daher die Vorstellungen vom Weltende. S. verwerfe sie nicht geradezu, wisse aber das Bewußtseyn darüber irre zu machen. Indem Ref. diesem Zuge der Rede, in welchem d. Vf. oftmals außer seiner Fassung ist, folgte, wartete er immer auf ein zwiefaches. Erstens, daß doch endlich zur Anerkennung kommen werde, daß S., unges achtet er die Vorstellungen problematisch und kritisch behandelte, der erste gewesen, der den wesentlichen Inhalt der christlichen ¿ïìs in der Wiederkunft des Herrn, der Auferstehung und dem Endegericht in Bezug auf die noch unvollendete Erlösung dogmatisch zusammenhangend darstellte, und daß er einen wirklichen Sprung und zu lösenden Knoten der Weltgeschichte im ersten Momente dieser Lehre dachte. Kein Wort verlautet davon in der Kritik. Vielmehr wird gerade das vermißt, was S. geleistet hat. Zweitens war zu hoffen, daß die Kritik etwas Besseres geben werde. Statt dessen geht sie in Erpostulationen mit den Supernaturalisten über, welche in ihrer Klage gegen die Hegel'sche Dialektik und gegen die Allegorisirung des Gegenstandes abgehört und verspottet werden. Noch einmal fährt die Kritik über S. her, der die Antwort auf diese Fragen in tausend Bedenklichkeiten hülle. Endlich aber geht das Ganze der Betrachtung in Nichts auf. Denn die Bemerkung, daß die Verwirklichung jener Vorstellungen, deren Mittelpunkt unstreitig die Kritik des Gu

ten und Bösen sey, nicht von der Zeit abhängen könne, da sonst des Geistes eigene Unendlichkeit von ihm entäussert und absolut an die Erscheinung gebunden seyn würde, wogegen schon Christus sage: wer an mich glaubt, hat das ewige Leben; daß ja die stete Bewegung des Geistes in der Auflösung des Scheines, als ob Zeit und Natur Macht hätten über den Geist, und in der Bestätigung des Guten, in der Vernichtung des Bösen bestehe — muß hier für soviel als nichts gelten. Wußte d. Vf. dieß, und dieß als das einzig Rechte, so hatte er sich ja zu keinen Schwierigkeiten zu bekennen, und keine so großen Vorbereitungen zu machen. S.8 Lehre mag nicht befriedigen, aber über diese armselige Auslegung der Schrift, der Kirche und des hoffenden Bewußtseyns ist er hoch erhaben. Sieht denn der Hr. Vf. nicht ein, daß es gar keiner Eschatologie be dürfe, um nur das davon zu wissen, und zu denken, was hier als Wissenschaft derselben erscheint? Handelt es sich denn um eine Macht der Zeit und Natur, die die Hoffnungen der Christenheit verwirklichen solle, und nicht vielmehr von der Allmacht der göttlichen Weisheit? Ist denn die biblische Position der Gegenwart des Heils, und der schon eingetretenen Krisis eine Exclusion der Vollendung und nicht vielmehr die Seßung derselben? Doch wir sind weit entfernt, von dem absoluten Wissen hier etwas anderes als ein solches Verneinen zu erwarten. Mit dem sich unverkennbar äußernden Wahrheitsgefühle, daß es Vers legenheiten und Schwierigkeiten für den absoluten Begriff der Geschichte besonders der Zukunft gebe, dürfen wir uns zufrieden bezeigen. Mit Verdruß ist nachher d. Vf. an die Gesammtdarstellung des kritisirten Systems gegan gen, über welche Ref. lieber hingeht, da sie eben nur dichte Schatten des Ladels aufträgt.

Sehr beifallswerth ihrer Richtung im Ganzen nach, zeitgemäß und tüchtig ist die angefügte Abhandlung über

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den Werth der kirchlichen Symbole und über die Union. Wenig erfreulich die zwiefache Ausschüttung des Ingrimms, am Schlusse der Einleitung und am Schlusse der Schrift, gegen diejenigen Gegner der Hegel'schen Philosophie in ihrer theologischen Anwendung, oder gegen diejenigen Widersacher der negativen Kritik, welche auf Gefahren der Kirche, auf um sich greifenden Unglauben und zerstörende Richtungen aufmerksam machen. Weiß denn aber der Hr. Vf. so gewiß, daß sie Heuchler und hochmüthige Menschen sind? Ist es philosophisch, den Pietismus nur als Fehler des Herzens und den Rationalismus nur als Fehler des Verstandes zu denken, und das darum, weil nur jener ein Zeugniß und Handeln der Gemeine gegen die negativen Richtungen hervorrufen zu wollen scheint, dieser aber meist gleichgültig bleibt oder nur um atomistische Lehrfreiheit besorgt ist? Wollte der Pietismus, gewiß eine objectiv große Erscheinung der Zeit und als solche schon ebenso würdig von der Philosophie geachtet zu werden, wie der Rationalismus, wollte der Pietismus nur den Schein des Glaubens in der Kirche erhalten oder herstellen, wollte er den Buchstaben nicht als die einzig mögliche Vermittlung des Geistes, so wäre er freilich zu verachten. Aber dadurch, daß er will, die Kirche als solche solle nicht anstellen, ernennen, zulassen, handeln in einer Weise, in der sie ihr historisches Fundament selbst mit negiren würde, macht er sich weder verächtlich noch verdächtig. Ist er in einer gewissen Fraction der Ansicht, daß die Staatsgewalt die Kirchengewalt inne und allein kirchenregimentlich zu handeln habe, so kann der Vf., der die entgegenstehende Meinung als mittelalterisch verwirft, kaum etwas dagegen einwenden. Der Hr. Vf. nennt den Gedanken des Kirchenregiments glücklich, gegen den Rationalismus und Pietismus zugleich in der Agende einen Damm aufgerichtet zu haben. Er wünscht also dem in der Kirche

456 Uebersicht d. system. - theologischen Litteratur.

handelnden Staate Glück, Wirkungen gegen den Pietismus gefunden und constituirt zu haben, während der Pietismus vielleicht sich eben von diesem Bereiche der negativen Wirkungen der Agende ausnehmend vielmehr den speculativen Kriticismus in denselben aufzunehmen gedenkt. Ref. kann hierin nur gegenseitiges Recht oder Unrecht finden.

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