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5.

Rhein... und es spiegeln sich Dome groß In der Fluten, der leise schauernden, Schaum, Gewaltige Kaiser träumen den Traum Bersunkener Glorie in ihrem Echoß!

6. Mein Heimatland, o du herrlicher Rhein, Du Perle des Westens, grüngoldige Flut, Deine Männer sind stark, deine Frauen sind gut,

Es ist eine Lust, dein Kind zu sein!

208. Das letzte Stündlein. [Offenb. Joh. 14, 13.] (1858.)

Von K. v. Gerok.

Palmblätter. Stuttgart 1886. S. 269.

In einer feltnen Kirche war ich heut';
Da sah ich bebend Gottes Herrlichkeit.
Von einer Andachtsstunde komm' ich her,
Mein Leben lang vergess' ich sie nicht mehr.
Die Kirche war kein hoher Säulendom,
Durchwogt vom farbenreichen Menschenstrom.
Zur Andacht rief kein voller Glockenklang,
Nicht Orgelton erscholl, noch Chorgesang.
Die Kirche war ein schmucklos Kämmerlein,
Durch trübe Scheiben fiel der Abendschein.
Als betende Gemeinde standen wir
Geschart im Kreis zu dreien oder vier.
Ein schlechtgezimmert Bettgestelle war
Im engen Kirchlein Kanzel und Altar.
Ein sterbend Mütterlein war Priesterin,
Die feierte ihr legtes Stündlein drin.
Seit siebzig Jahren trug ste ihre Last,
Nun kam der Tag der längst ersehnten Rast.
Durch manches Weltgedränge schlug sie sich;
Den letten Kampf nun ftritt sie ritterlich.
Sie sprach: Mein Gott, im Frieden fahr'
ich hin.

Christ ist mein Leben, Sterben mein Gewinn."
Dann lag sie da in selig-matter Ruh'
Und nickte leis' noch unsrem Beten zu.
Wir lauschten still dem schweren Atemzug,
Dem feltnen Pulse, der schon stockend schlug.
Jezt kam des Todes ernste Majestät;
Wir schauderten, von seinem Hauch umweht.

Sein Schatten traf entstellend ihr Gesicht,
Ihr Mund ward fremd und graß der Augen 10
Licht.

Ein Seufzer noch, ein lezter Herzensstoß; Nun war's vollbracht, der bange Geist war (08.

Durchs offne Fenster fäuselte gelind
Gleich Engelsfittichen der Abendwind.
Ins Stüblein floß der Sonne letter Glanz,
Da ward ihr Anblick wieder Friede ganz.
Wie Wachs die Stirn, das volle Haar er-
graut:

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Doch lag sie schön wie eine Himmelsbraut.
Ihr Herz gebrochen, ihre Kraft dahin:
Doch lag sie stolz wie eine Siegerin.
Wir standen da, vom Preise Gottes voll,
Und sprachen leis: „Wer so stirbt, der stirbt 26
wohl".

Dann deckten wir ihr Haupt mit Linnen zu
Und wünschten ihr die ew'ge Himmelsruh'.
Ins Gäßlein stieg ich nieder, heimzugehn,
Da trieb's die Welt, als wäre nichts geschehn. so
Der Nachbar spaltete sein Westlein Holz,
Der Sperling lärmt' im Glanz des Abend-
golds;

Die Kinder warfen lustig ihren Ball,
Bon ferne rasselte der Räder Schall;
Hier unten ging der laute Strom der Zeit,
Und oben floß die stille Ewigkeit.

209. Die frühen Gräber. (1764.)
Von f. Klopstock.

Werke. Herausgegeben von R. Hamel Berlin und Stuttgart 1886. Tl. III (Oden), S. 119.

1. Willkommen, o silberner Mond, Schöner, stiller Gefährt' der Nacht! Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedanken

freund!

Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin.

2. Des Maies Erwachen ist nur Schöner noch wie die Sommernacht, Wenn ihm Tau, hell wie Licht, aus der Lode träuft,

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| Und zu dem Hügel herauf rötlich er kömmt. 45

3. 3hr Edleren, ach, es bewächst
Eure Male schon ernstes Moos!
O, wie war glücklich ich, als ich noch mit euch
Sahe sich röten den Tag, schimmern die Nacht!

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5. Gott, laß uns dein Heil schauen, Auf nichts Vergänglich's trauen, Nicht Eitelkeit uns freu'n! Laß uns einfältig werden, Und vor dir hier auf Erden

Wie Kinder fromm und fröhlich sein.

6. Wollst endlich sonder Grämen Aus dieser Welt uns nehmen Durch einen sanften Tod!

Bon P. Hebel.

Und, wenn du uns genommen,
Laß uns in Himmel kommen,

Du, unser Herr und unser Gott! 7. So legt euch denn, ihr Brüder, In Gottes Namen nieder;

Kalt ist der Abendhauch. Verschon uns, Gott, mit Strafen, Und laß uns ruhig schlafen!

Und unsern franken Nachbar auch!

212. Der Jenner. (1801.)

Alemannische Gedichte. Herausgegeben und erläutert von
E. Gößinger. Aarau 1873. S. 123.

1. Im Ätti sezt der Öldampf zů,
Mer cönnte 's Ampeli use tů,
Und d' Läden uf. Der Morgescht
Blickt scho zum runde Nastloch 1.
O luget doch, wie chalt und röt
Der Jenner uf de Berge stöt!

2. Er seit: 3 bi ne bliebte Ma,
Der Stern am Himmel lacht mi ā,
Er gliseret vor Lust und Freud,
Und muß er furt, sen isch's em leid;
Er lugt mi a, und cha's nit lo,
Und würd bizite wider do.

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I ha ne luftig Tschöpli ä,
Und roti Backe bis ans Dr,

E heiter Aug und Duft im Hør,
Ke Wintergfrist, ke Gliderwe,

Und woni gang, so chracht der Schne.“

5. Er seit: 3 bi ne gschickte Ma, Lug, wieni überzuckere chă!

I chuch, und an de Hürste hangt's,
Und an de zarte Birche schwankt's.
Der Zuckerbed mit gschickter Hand,
Mit Geld und Gût wär's nit im Stand.

6. "Jez lig au dini Schiben a,
Und wieni Helgli chrizle chā!
Do hesch e Bluemli, wenn's der gfallt,
Do hesch en ganze Tannewald!
Der Früelig cönnt's nit halber sð,
's isch mit der Farb nit alles tō.“

Bon R. Reinick.

Alemannische Gedichte. Ins Hochdeutsche übertragen. Leipzig 1853. S. 151.

1. Der Vater hält's vor Dampf nicht aus, Ich denk', wir löschen 's Lämpchen aus. Macht auf die Läden! Morgenschein Guckt hell zum Astloch schon herein. Da ist der Januar! O seht,

Wie rot er auf den Bergen steht!

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2. Er sagt: „Ich bin ein schmucker Mann, 20 Der Stern am Himmel lacht mich an; Der glisert recht vor Lust und Freud', Und muß er fort, so tut's ihm leid, Und eh' er geht, da winkt er mir Und meint, bald wär' er wieder hier.

3. Und unten gar, in Berg und Tal, Wie flimmert es doch überall! An allen Enden Schnee und Schnee; 's ist mir zu Ehren, wie ich seh', Denn wo ich zieh', durch Feld und Land, Ist Brück' und Straße mir gebahnt."

4. Er sagt: "Ich bin ein frischer Mann, Hab' einen luft'gen Kittel an, Hab' rote Backen, Reif im Haar, Mein Aug' ist heiter, frisch und klar, Ich weiß von keinem Gliederweh, Und wo ich geh', da kracht der Schnee.

5. Ich bin auch ein geschickter Mann, Sich, wie ich überzuckern kann! Ich hauch', und an den Büschen hangt's, Und an den zarten Birken schwankt's, Der Zuckerbäcker, sicherlich,

Er kann's nicht halb so gut, wie ich.

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7. Er seit: 3 bi ne starche Ma, Und zwing mi näumer, wenn er chā! Der Forster gstablet uf der Jacht, Der Brunntrög springt, der Eichbaum chracht. 6 D' Frau Sunne, mittem Gsichtli rund, Het '8 Herz nit, aß si füre dunnt."

8. '8 isch wōr, me weiß nit, was fi tribt,

Und wo fi alli Morgi blībt.

10 Wie länger Nacht, wie spöter Tag,
Wie besser aß si schlöfe mag;
Und blib es bis um zeni Nacht,
Se chäm si erst, wenn's Ölfi schlacht.

9. Nei, het fi's ghört? Dört chunnt si jõ! 15 Me meint, 's brenn alles liechterlo! — Si stot im chalte Morgeluft, Si schwimmt im rote Nebelduft. Zeig, chuch e wenig d' Schiben a, 'sisch, aß me besser lüge cha!

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10. Der Nebel wöget üf und ab, Und d' Sunne chämpft, si loßt nit äb. Jez het fi's g'gunne. Wit und breit Stralt ieri Pracht und Herlichkeit. O lug, wie's über d' Dächer walt, 25 Am Chilchefenster, lug, wie's strält.

11. Der Jenner setzt si Arm in d' Huft, Er rudt am Hit und schnellt in d' Luft. Der Jenner seit: „Ich förch di nit. Chumm, wenn de mit mer baschge witt! 30 Was gilt's, de würsch biztte go, Und růemsch dim Bůebli nüt dervo!“

12. Je, 's wär wol hübsch und liebli so, Im warme Stübli gfallt's eim schō. Doch mengi Frau, daß Gott erbarm, 35 Si nimmt ir nackig Chind in d' Arm; Si het em nüt um d' Glidli z'tů, Und wicklet's mittem Fürtüch zü.

13. Si het kei Holz und het kei Brot, Si fist und chlagt's in liebe Gott.

40 Ofriert Stei und Bei, wol taut der

Schmerz

No Tränen uf im Müterherz.
Der Jenner isch e rüche Ma,

Er nimmt si nüt um d' Armet a.

45 14. Gang, bring der arme Fischer-L8 E Säckli Mel, e Hemdli wiß; Nimm au ne Wellen oder zwo, Und sag, si soll au zinis cho Und Weie hole, wenn i bach, 80 Und decket jez der Tisch alsgmach.

7. Er sagt: Ich bin ein starker Mann, Bezwing mich einer, wenn er kann! Steif wird der Förster auf der Jagd, Der Brunntrog springt, der Eichbaum kracht; Frau Sonne, hast ein rund Gesicht, Doch hast du Angst, drum kommst du nicht." 8. Schon wahr, man weiß nicht, was fie treibt,

Und wo sie alle Morgen bleibt.
Je länger Nacht, je später Tag,
Man sieht, wie gern sie schlafen mag;
Und blieb es Nacht bis zehn vorbei,
Sie fäm' doch erst um elf herbei.

9. Sie hat's gehört, da kommt sie her;
Nun seht einmal das Feuermeer!
Sie steht in kalter Morgenluft,
Sie schwimmt in rotem Nebelduft.
Ihr! Haucht einmal die Scheiben an,
Damit man besser sehen kann!

10. Wie wogt der Nebel auf und ab!
Die Sonne kämpft, fie läßt nicht ab.
Jezt ist sie durch, und weit und breit
Strahlt ihre Bracht und Herrlichkeit.
Sich, wie der Nebel wogt und wallt,
Sich, wie's am Kirchenfenster strahlt!

11. Der Jänner wirft sich in die Brust,
Er ruckt am Hut und pfeift vor Lust
Und sagt: "Du glaubst, ich fürchte dich,
Frau Sonne, komm, bezwingst du mich ?
Laß deine Heldentaten sehn!
Ich wett', du wirst beizeiten gehn."

12. Im warmen Stübchen, ei nun ja,
Es ist schon hübsch und heimlich da;
Doch manche Frau, daß Gott erbarm'!
Sie hält ihr nacktes Kind im Arm,
Hat nichts, wo sie hinein es tu',
Und dect es mit der Schürze zu.

13. Sie hat kein Holz und hat kein Brot,
Sie sißt und klagt's dem lieben Gott.
Friert's Stein und Bein, doch taut der
Schmerz

Dir Tränen auf, du Mutterherz!
Der Jänner ist ein rauher Mann,
Er nimmt sich nicht der Armut an.

14. Geh, bring der Fischerliese doch
Ein Hemd und auch das Säckel noch
Voll Mehl! Auch Holz ist da für sie.
Sag ihr, wir backen morgen früh,
Sie soll sich Kuchen holen. Frisch,
Ihr andern, deckt einmal den Tisch!

213. Der Eistanz. (1774.)

Von G. v. Herder.

Sämtliche Werke. Herausgegeben von B. Suphan. Berlin 1882. Bd. XXV, S. 626.

1. Wir schweben, wir wallen auf hallendem | Wie filbern er über und unter uns wohnt!

Meer,

Auf Silberkristallen dahin und daher;

Der Stahl ist uns Fittich, der Himmel das

Dach,

Die Lüfte sind heilig und schweben uns nach. So gleiten wir, Brüder, mit fröhlichem Sinn

Auf eherner Tiefe das Leben dahin.

2. Wer wölbte dich oben, du goldenes Haus,

Und legte den Boden mit Demant uns aus Und gab uns den flüchtigen Funken im Stahl, Zu tanzen, zu schweben im himmlischen Saal? So schweben wir, Brüder, mit fröhlichem Sinn

Im himmlischen Saale das Leben dahin. 3. Da stand sie, die Sonne, in Düfte gehüllt,

Da rauchen die Berge, da schwebet ihr Bild, Da ging fie danieder, und siehe, der Mond,

"

So wallen wir, Brüder, mit fröhlichem •

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214. Die Leipziger Schlacht. (1813.)

Von M. Arndt.

Gedichte. Vollständige Sammlung. Berlin 1860. S. 275.

1. Wo kommst du her in dem roten Kleid Und färbst das Gras auf dem grünen Plan?" „Ich komm' aus blutigem Männerstreit, Ich komme rot von der Ehrenbahn. Wir haben die blutige Schlacht geschlagen, Drob müssen die Mütter und Bräute flagen, Da ward ich so rot.“

2. „Sag an, Gesell, und verkünde mir, Wie heißt das Land, wo ihr schlugt die Schlacht?"

„Bei Leipzig trauert das Mordrevier,
Das manches Auge voll Tränen macht,
Da flogen die Kugeln wie Winterflocken,
Und Taufenden mußte der Atem stocken
Bei Leipzig, der Stadt."

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4. "Wem ward der Sieg in dem harten

Streit?

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