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tarum artium ritus, quibus adfamini nescio quas potestates, ut sint vobis placidae neque ad sedes remeantibus patrias obstacula impeditionis opponant. II 62 neque quod magi spondent commendaticias habere se preces, quibus emollitae nescio quae potestates vias faciles praebeant ad caelum contendentibus subvolare etc. (s. C. I 39).

Im Beginn seiner Erörterung über Liturgie des Mithrasdienstes sagt Cumont, als er festgestellt hat, dass die griechische Sprache lange die Sprache des Kults gewesen sei, folgendes (I, 238, 313): Des mots barbares incompréhensibles aux profanes se mêlaient au texte sacré et augmentaient la vénération pour cet antique formulaire et la confiance en son efficacité und er erinnert mit Recht an das Nabarze, das Nama und Nama Sebesio der mithräischen Inschriften. Ob die ἄφημα ὀνόματα, die in dem Papyrus heute an den Stellen stehen, wo auch in der Quelle solche gestanden haben müssen, diejenigen der Quelle sind, kann niemand wissen. Ihr ihnen geläufiges Material der Ἐφέσια γράμματα schoben die Zauberer überall ein und ihnen Fremdartiges werden sie vielfach aus ihrem Apparat ersetzt haben, der ja, wie wir sahen, im wesentlichen immer der gleiche war. Aber wir können hier nicht eher urteilen, als bis jene Namen und Zeichen auch von den Kennern der andern in Betracht kommenden

Sprachen untersucht sind. Was über die Arten der Wortgruppen ohne das festzustellen war, ist festgestellt: die Klangspiele, Palindrome, Permutationsreihen, dann aber die nur griechisch klingenden Unworte, manche hebräische, etwa mit griechischem Zusatz oder griechischer Endung, sichere babylonische (èpecxiyaλ z. B.) u. s. w. Es ist ein heilloser Hexenkessel, aber die Mittel der Analyse sind noch noch nicht in Anwendung gebracht, die zur Verfügung stehen. Das hat mein Kollege Bartholomae auf meine Bitte festgestellt, dass in den hier an den erwähnten Stellen überlieferten ypάμμata ohne Zwang und Änderung persische Worte nicht zu erkennen sind. Andere Bestandteile sind hier und da deutlich, so einige ägyptische, die zunächst ja eben

nur

beweisen können, dass die Magie, die hier zur

Anwendung kam, stark ägyptisch war oder aus Ägypten stammte.1

Es sei mir hier gestattet, noch an einem Punkte zu zeigen, welche Rolle dergleichen Zeichengruppen in der Liturgie spätern antiken Kults spielen; denn dieser allein hat hier für uns Interesse. In der bekannten Schilderung der Isisfeier am Schlusse der Metamorphosen des Apuleius tritt zuletzt, ehe die Gläubigen heimgehen, im

I Da ich nach Beginn des Druckes von Brockelmann in Breslau (durch Wünschs Vermittlung) auf die Möglichkeit einiger ägyptischen Deutungen der,,magischen" Worte hingewiesen wurde, erbat ich mir noch den oft bewährten Rat Alfred Wiedemanns. Ich darf seine Angaben hier wiedergeben. Folgende Bemerkungen schickt er voraus: „Es ist ja wohl unzweifelhaft, dass in den magischen Worten Ihres Textes ägyptisches Sprachgut steckt, aber dasselbe im einzelnen nachzuweisen hält schwer. Störend ist dabei immer wieder unsere unvollkommene Kenntnis der ägyptischen Vokalisation. Ohne weiteres die koptischen Vokale einzusetzen, hat sein Gefährliches, da hier jüngeres Sprachgut vorliegt, das nicht dem in den Papyris erhaltenen ältern in den Vokalen zu entsprechen braucht. Und von den Vokalen ganz abzusehen, geht erst recht nicht, dann ist der Hypothese Thür und Thor geöffnet. Ich stehe daher den Deutungen immer skeptischer gegenüber." Dann sagt er folgendes von den Stellen, wo bestimmt Ägyptisches vorzuliegen scheint:,,S. 4, 12 weνaßwe = ψεν ,,der Sohn des" αβοτ „Monat“. 15 πιηθ ne nach Horapollo I, 7,,Herz“ (äg. ḥāti, Masculin, woher der masculine Artikel π erklärlich); das ap davor ist wohl „Horus“. Fraglich ist mir das vexeev. Äg. bedeutet next,,kräftig, stark, Sieg"; aber das Schlufs-n ist mir unklar. Genitivexponent kann es nicht gut sein, da es auch das isoliert stehende vex0ev in der gleichen Zeile hat. 18 år,,Horus". S. 6, 25 apшev,,Horus, Sohn des". Tev kann ich aber nicht deuten. S. 10, 1 Baï „Seele“ (Horapollo). 12, 8 Epw ist ein Dekan (cf. z. B. Brugsch, Ägyptologie p. 341). S. 12, 23 weveanc(ic) Name,,der Sohn der, die der Isis"; cf. Spiegelberg, Äg. Eigennamen, Index P. 53. 25 αραρμαχης = ,,Hor (Ap) Harmachis" (= Hor-emachu-ti,,Horus an den beiden Horizonten"). S. 14, 9 μec wohl mes,,Kind" des ap,,Horus" und dahinter ein Zusatz zu Horus, den ich aber nicht verstehe. 16, 1 Opη „die Sonne“, wie Brockelmann bereits mit Recht bemerkt hat." Es ergiebt sich also, dass sicher Ägyptisches sich nur in evident unzugehörigen Zauberzusätzen findet (4, 12; 15; 18 u. s.; 14, 30); nur einmal gehört ganz sicher Ägyptisches 12, 25 apapμaxnc wahrscheinlich zum echten Text und da ist es der Name einer der sieben Tychen, die sich weiter unten (S. 71f.) als ägyptische oder stark ägyptisierte Gestalten erweisen werden.

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Tempel ein Priester auf (XI c. 17): quem cuncti grammatea dicebant pro foribus assistens coetu pastophorum quod sacrosancti collegii nomen est velut in contionem vocato, indidem de sublimi suggestu de libro, de litteris fausta vota praefatus principi magno senatuique et equiti totoque Romano populo nauticis navibus quaeque sub imperio mundi nostratis reguntur renuntiat sermone rituque Graeciensi ita aoia EOE cia, quam vocem feliciter cunctis evenire signavit populi clamor insecutus. Man hat statt der nach Graeciensi überlieferten Worte (ich gebe sie nach van der Vliet) einst λαοῖς ἄφεσις, seit Mommsen (CIL I 387) πλοιαφέσια eingesetzt. Ich meine, das Überlieferte ist richtig: wir lesen eine Vokalgruppe von der Art der oben besprochenen aoia1 und den Beisatz 'Epéσia, den wohl Apuleius selbst, schwerlich erst ein Schreiber geschrieben hat als Andeutung der andern Formel, die noch hinzugesetzt wurde, sei es der im speziellen in unsern Zeugnissen als èpécia bezeichneten трάμμаτa2 oder anderer, die im allgemeinen diesen Namen trugen3 und dem Apuleius und den Isisdienern seiner Zeit geläufig gewesen sind. Man kann nur im Zweifel sein, ob auch in dem ita bereits iea sich verbirgt, und natürlich auch darüber, ob die unverstandene Vokalreihe gerade so richtig in der Überlieferung erhalten ist. Tà πλoiα¶éciα kann nicht richtig sein, das zeigen die umstehenden Worte, und aus den folgenden können wir erkennen, wie es erst aus dem populi clamor hervorging, dass allen die vox, die also an sich dunkel war, Segen zu bedeuten schien. Dafs solche voces mysticae auch in feierlicher Liturgie ihre Stelle hatten,

I In den Papyri entsprechende häufig genug pap. Paris. 3257 ïawïa, s. 1222ff. und unzählige andere Beispiele, in unserm Text 10,9ff. 2 Sie sind nun auch auf einer Zaubertafel des 4. Jh. v. Chr. aus Kreta nachgewiesen Ziebarth Nachr. d. Ges. d. W. zu Gött. 1899, S. 129 ff., Wünsch Rhein. Mus. LV S. 73 ff., vgl. Roscher Philologus LX 89 ff.

3 Wünsch Verfluchungstafeln 80, Tab. defix. Att p. XX u. Index p. 51. Wessely Ephesia grammata, Programm des Wiener Franz-Josef-Gymnasiums 1894.

4 Sudhaus vermutet: Graeciensi Tà (statt i-ta) aoia (oder ιαω?) Ἐφέσια.

konnte man früher nicht annehmen, heute wissen wir es. Ein kòу ỏμлάž als Formel in Mysterien (Hesych. s. v.) werden wir heute weder unmöglich noch ohne weiteres lächerlich finden.

Die ὀνόματα ἄτημα spielen denn auch in den grofsen Kulten der Spätzeit eine bedeutende Rolle. Das natürliche Bedürfnis jeden Geheimdienstes wie jeder Magie, geheime, dem Laien unverständliche Namen und Gebetsworte zu besitzen, ist uns sehr begreiflich. Der Gottesname selber ist eine der primärsten Formen des Gebetsanrufs und in den niedern Schichten der Zauberkunst hält sich die Häufung der Namen im Anrufe zu allen Zeiten, wenn sie in den grofsen Liturgien schwindet. Das Geheimnis des Namens wird auf mehrfache Weise erreicht: Laute werden so, dafs sie kein bekanntes Wort und unmittelbar keinen Sinn ergeben, neben einander gestellt und müssen nun, wenn sie wirksam sein sollen, immer in der gleichen Folge angewandt werden. Die Vokalreihe konnte so erst verwendet werden, als sie durch die Schule geschaffen war: die lautliche Analyse des Alphabets ist das Werk der Musikschule; dagegen reicht das erste Bedürfnis, Laute zu einer bestimmten Reihenfolge zu verknüpfen, um einen wirksamen Zaubergeheimspruch zu gewinnen, viel weiter zurück als die Anordnung der Alphabete durch Schule und Grammatik.1 Andererseits wurde das Geheimnis der Namen dadurch erreicht, dass sie aus fremder Sprache übernommen und sorgfältig in ihrer fremden Form bewahrt wurden. 2 Höchst lehrreiche Auseinandersetzungen darüber finden sich bei Origenes contra Celsum I 24, V 45. Er argumentiert für die Wirksamkeit des Gottesnamens durch Hinweis auf Zauberformeln, die nur kräftig sind, wenn sie in dem Dialekt gesagt werden, in dem sie original sind, übersetzt aber wirkungslos bleiben. So dürfen auch die Namen Abrahams, Isaaks, Jakobs, Israels nicht übersetzt werden, wenn sie etwas erreichen sollen. Man hat mit Recht, denke ich, die Beibehaltung der Formeln è aðά

I Rhein. Mus. LVI 89 ff., 103 f. 2 Belege Rhein. Mus. a. a. O. 99.

und Taλιoà кoûμ bei Marcus (VII 34 und V 41), dem Heilungen und Auferweckungen durchaus Mysterien sind, aus diesem Gesichtspunkt erklärt.1 Der Gebrauch des Amen in der christlichen Kirche hat doch wohl auch heute noch etwas von solcher Geheimkraft behalten, wie andere der Gemeinde unverständliche, aus hebräischem Text beibehaltene Worte, Hosiannah und Hallelujah und Sela.

Solche Gebetskunst in weiterem Umfange kommt natürlich erst in komplizierteren Kulturverhältnissen auf, sie blüht zu den Zeiten des Synkretismus. Aber ein Gebetsbrauch unseres Textes ist wohl noch ein Rudiment wirklich vorhistorischer" Form der Anrufung. ποππυςμòc und cupirμóc spielen in unserem Ritual eine Hauptrolle. Solches Pfeifen und Schnalzen ist mehrfach für den Kultbrauch und die Kulttheorie später Zeit belegt. Beide sind Bezeichnungen von Tierlauten. 3 Hier schützen sie gegen die Götter und stimmen sie gnädig, andererseits locken beide die Sterndämonen herbei (8, 9). Der Поппусμóс ist schon im 5. Jahrhundert in Griechenland nachweisbar als im Volk üblich beim Blitz, um die Gottheit gnädig zu stimmen. κἂν ἀστράψω, ποππύζουσιν heifst es in Aristophanes Wespen 626, dazu im Scholion ἔθος γὰρ ταῖς ἀστραπαῖς ποππύζειν. Das wird von Plinius bestätigt h. n. XXVIII 25 fulgetras poppysmis adorare consensus gentium est.1 Andererseits findet sich auch

I Nach D. F. Straufs so auch Wrede Das Messiasgeheimnis in den Evangelien 147.

2 Plotin Ennead. II 9 c. 14 in der Schrift πрос тоÙс YvWCTIκούς erwähnt deren Zaubersprüche und Zauberlaute ὅταν γὰρ ἐπαοιδὰς γράφωσιν, ὡς πρὸς ἐκεῖνα λέγοντες, οὐ μόνον πρὸς τὴν ψυχήν, ἀλλὰ καὶ τὰ ἐπάνω τί ποιοῦσιν; ἢ γοητείας καὶ θέλξεις καὶ πείσεις λέγουσι; καὶ λόγῳ ὑπακούειν καὶ ἄγεσθαι, εἴ τις ἡμῶν τεχνικώτερος εἰπεῖν ταδὶ καὶ οὕτωςὶ μέλη καὶ ἤχους καὶ προςπνεύσεις καὶ σιγμοὺς τῆς φωνῆς καὶ τὰ ἄλλα ὅς ἐκεῖ μαγεύειν γέγραπται; Γυρίζειν und ποππύζειν und die sieben Vokale sind ähnlich in dem zweiten Leidener Zauberpapyrus verbunden zu neun mystischen Klängen (Abraxas 175, 8ff.).

3 Wackernagel Voces variae animantium 27. 60. 71. 81. S. auch über diese Laute Tylor Anfänge der Kultur (übers. von Spengel u. Poske) I 172. 195 f.

4 Dass bei Donner cíleiv кai yoqɛîv nötig sei, steht auch

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