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ein leichter Traum, die Drohungen der gewaltigen Gei= fter lösen sich in Neckereien mancherlei Art auf, und ein vorübergehender Schauder tritt an die Stelle der verzehrenden Furcht.

Das Riesengebirge zeigt sich auch in anderer Hinficht sehr verschieden von den meisten übrigen Gebirgen. Gewöhnlich hangen bedeutende Gebirgsketten mit andern kleinern in mehrern Richtungen zusammen. So hangt. der Harz mit der gebirgigen Flözgegend in Westphalen gegen Westen, mit den hessischen Gebirgen und Thüringen gegen Süden und Südost zusammen, so Thűringen mit dem gebirgigen Franken, das Erzgebirge mit dem böhmischen Mittelgebirge. Gegen Tyrol zu und in der Schweiz ist jene Verbreitung nach mehreren Richtungen noch auffallender. Mir ist kein Gebirge in Europa bekannt, welches, so mächtig und hoch, wie das Riesengebirge, so schnell gegen Norden, wie gegen Süden begrenzt wird, die Verbindung mit andern Gebirgen findet nur gegen Westen mit den Lausigers, ge= gen Südost mit den Gläzer-Gebirgen statt, nach Norden und Süden, äußerst schmal gegen seine Länge, verliert es sich, hier in die schlesischen, dort in die böhmischen Ebenen. Dadurch bildet es eine höchst bedeutende Wetterscheide. Zwei stark entgegengesezte, klimatisch höchst verschiedene Gegenden finden an diesem mächti=

gen Gebirge ihre gemeinschaftliche Grenze. Das Wetter bricht sich an diesen ungeheuern Massen, die den Unterschied zugleich begründen, begrenzen und unterhalten. Kälte und Wärme, diese von Süden, jene von Norden, treten ohne Abstufungen sich ganz nahe und zerstören das Gleichgewicht der Luft. Plößlich ziehen Wolken zusammen und vertheilen sich wieder, einen leichten, bald zerrissenen, bald zusammenhangenden Schleier um das Riesenhaupt des Gebirges bildend. Schnell entstehen im hohen Gebirge Windstöße von Norden nach Süden, und umgekehrt, unerwartet er= gießen sich die heftigsten Regengüsse, und in schnellem Wechsel erheitert und trübt sich das Wetter, erheben. sich Stürme und beruhigen sich wieder. Diese Launen der Gegend find Aeußerungen des geistigen Herrschers, der indessen, durch das freundliche Hirschberger Thal nach Norden gezogen, mit den Schlesiern genauer, als mit den durch wildere Gegenden von der Riesenkuppe getrennten Einwohnern Böhmens, vertraut ist. gleich fast alle Mährchen von Rübezahl ein mehr launenhaftes, als tragisches Gepräge haben, fehlt dennoch das lehte nicht ganz.

Ob

Ueber den Ursprung des Namens Rübezahl hat es mancherlei Vermuthungen gegeben. Prätorius, der Verfasser einer höchst geschmacklosen Schrift, die kurz

nach dem dreißigjährigen Kriege erschien, bis jezt noch der Hauptschriftsteller über Rübezahl, zählte hundert verschiedene Ableitungen, die er in weitschweifiger Breite auseinanderseßt. *) Unter diesen ist die 33ste Ableitung 6.337 die, daß sein Name von Rübezähler herrühre, als wenn der Berggeist, dem schmählichsten Geize ergeben, selbst das Geringste, die Rüben seines Gartens, zu zählen nicht unterließe. Diese Ableitung hat durch Musäus, den bekannten Mährchenerzähler unserer Tage, die größte Autorität erhalten, nur daß die Benennung nicht den Geiz des Berggeistes bezeichnet, denn von diesem weiß die Mährchenwelt nichts, vielmehr in einem Liebesabenteuer begründet ist. Vor vielen tausend Jahren, erzählt Musäus, bewohnte der Berggeist schon je

*) Satyrus etymologicus oder der reformirende und informirende Rübezahl, welcher in hundert nachdenklichen und neu erfundenen eines und seines Namens Derivationibus, sampt einer wackern Compagnie der possirlichsten und wahrhaftigsten Historien, von gedachtem schlesischen Gespenste, nebenst andern beigebrachten köstlichen raritäten und argutien, kűzlich, kürzlich und nüglich vorstellet, sampt dem sonderba= ren Anhänger, der kleine Blocksberg genannt. M. Johannes Praetorius. M. L. C. Zerlingae Galas Marcovita, 1688. 2te Ausg.

nes Gebirge. Die liebreiche Tochter eines benachbarten Fürsten zog ihn an, und er wußte sie durch dämonische Künste in seine Gewalt zu bekommen. Um ihr die finstere und traurige Einsamkeit zu vertreiben und um ihr Herz zu gewinnen, was ihm gar nicht gelingen wollte, zauberte er eine Menge Wurzelmenschen um sie herum, die er aus Rüben bildete und denen er die Gestalten ihrer Gespielinnen und Bekannten gab. Aber in derselben Zeit, als die Rüben auf dem Felde, verwelkten diese Zauberwesen und ließen das verlassene Mädchen in trauriger Einsamkeit zurück. Der aufmerksame Rübezahl bereitete ein weitläufiges Rübenfeld, um mit kominendem Frühlinge die Geliebte durch eine ansehnliche Dienerschaft zu gewinnen. Sie aber liebte einen Fürsten von Ratibor und wußte ihn von ihrer Lage zu benachrichtigen. Gegen den Berggeist stellte fie sich nachgiebiger, und als die Zeit herannahte, wo sie ihren Geliebten erwartete, versprach sie dem Rübezahl einschmeichelnd, daß sie, fast überwunden, seine Liebe erwiedern würde, wenn er mit der größten Genauigkeit, ohne daß irgend eine Rübe zu viel oder zu wenig genannt würde, das ganze Rübenfeld nachzählen wollte. Während der Berggeist, um sicher zu sein, immer von Neuem zählte, entfloh das Mädchen mit dem Fürsten von Ratibor, und als er zurück kam, wa

ren sie so weit aus seinem Gebiete, daß ein erregtes Gewitter sie kaum erreichte. Der ergrimmte Berggeist verließ auf mehrere tausend Jahre das Gebirge, kam, nach einer so trübseligen Erfahrung, menschenfeindlich wieder zurück und strafte besonders diejenigen, die durch den herrschenden Spottnamen ihn an sein Unglück zu erinnern wagten. Deswegen nennen ihn die nächsten Bewohner seiner Herrschaft, um seinem Zorne zu entgehen, den Herrn des Gebirges.

Diese ganze Erzählung hat etwas durchaus Mo= dernes, Empfindsames, der Mährchenwelt Fremdes, und gehört ohne allen Zweifel dem Musäus zu.

1.

Rübezahl hat in dem Gebirge einen eigenen Krautgarten. Man zeigt ihn seitwärts auf dem Kuppenplane, nicht weit von der Wiesenbaude, an einem Abhange nach dem Aupengrunde zu. Das Gebirge ist reich an den saftigsten, herrlichsten Kräutern, die von alten Zeiten her zu den kräftigsten Essenzen benußt wurden. Noch immer nähren sich die Einwohner des Dorfes Krummhübel von der Bereitung solcher Essenzen aus den Gebirgskräutern, und zum Theil sollen diese von Gebirgs - Sagen.

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