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stiller Schauder den Sohn ergriff. Was ist Dir, Vater? fagte der Sohn; aber der Vater antwortete nicht und blickte stumm vor sich hin. So stiegen ste immer höher, und als sie dem Garten nahe waren, da sprach der Vater: Böse Geister haben mich gelockt von früher Kindheit an, daß ich immer nur nach Reichthum trachtete, und Gottesfurcht und Frömmigkeit blieben mir fremd, daher lebte ich wild und wüste, und habe Euch niemals ein gutes Beispiel gegeben, wie es der Vater seinen Kindern schuldig ist. Jeßt ruft mich die Hölle und ich muß dem Herrn des Gebirges die Springwurzel rauben, wofür er mich zerfleischen wird. Da heulte der Sohn und sprach: Vater laß das sein, kehre mit um, Gott wird barmherzig sein. Aber in dem Wahne der Verzweiflung hatte der Vater den Spaten schon ergriffen und angefeßt. Da erhob sich ein furchtbarer Orkan, ein Wolkenbruch stürzte herab, daß alle Bäche zu wilden Strömen heranwuchsen, ein Wehklagen schien tief aus den Wurzeln des Gartens herzzerreißend zu ertönen, alle Elemente bewegten sich wild untereinander, gähnende Klüfte eröffneten sich, und von oben fuhr eine große Gestalt, selbst wie ein Gebirge, mit einer riesenhaften Keule, ergriff den Bauer und flog mit ihm in die Höhe. Ein großer Fels stürzte zerschmettert herunter, der Sohn hörte das Winseln

des Vaters immer ferner. Betäubt lag er lange, da hörte der Orkan auf zu brausen, der Himmel erhei= terte sich, und der verlassene Sohn suchte voll Schrekken die Kapelle, um sich Gott zu empfehlen. In der felben Stunde aber starb plößlich die Frau in Liegniß, als sie schon völlig genesen schien.

Auch die Jagd in dem höchsten Gebirge hat der Berggeist sich vorbehalten, vorzüglich aber duldet er dort keine Jagdhunde. Einer der Vorfahren des Gra fen Schafgotsch zwang einst seinen Jäger, der einsam in dem wildesten Gebirge wohnte, einen Hund mit sich zu nehmen, was dieser, mit dem strengen Verbote des Berggeistes bekannt, bisher nicht gewagt hatte. In der Nacht war es um seine Wohnung herum sehr unruhig, die Thüren klapperten, die Fenster klirrten, der Hund bellte erst, dann winselte er, aber immer schwä= cher, immer ferner. Als der Morgen grauete, suchte der erschrockene Jäger den Hund. Er war verschwunden. In großer Entfernung vom Hause fand man die zerstreuten Glieder des zerriffenen Thieres. Seit

dem wagt man es nicht, Jagdhunde in das hohe Gebirge zu bringen.

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Mannigfaltig sind die Launen des Rübezahl, oft straft er diejenigen, die ihn auf irgend eine Weise durch Herausforderung zu erbittern wagen, am häufigsten, indem er die Wolken zum Regen zusammenzieht, plőklich Sturm und Gewitter erregt, die Wandernden in den wüstesten, felsigen Gegenden irre leitet. Den betrügerischen jüdischen Roßtäuschern erscheint er auf einem stattlichen Roffe als ein vornehmer Herr, und wenn sie sich verleiten lassen, ihm das schöne Pferd abzuhandeln, verwandelt es sich nach kurzer Zeit in einen Strohwisch. Er hat wohl öfters verarmten EdelLeuten aufgeholfen, die in schlechtem Anzuge auf magerm Pferde kummervoll durch das Gebirge ritten. Es begegnet einem solchen wohl ein stattlicher Ritter, der sich mit ihm in ein Gespräch einläßt. Er stellt irgend eine ungeräumte Behauptung auf, um eine Wette zu veranlassen. Der Verlierende soll dem Andern sein Pferd und seinen Anzug überlassen. Rübezahl verliert und der Glückliche reitet auf einem schönen Pferde

weiter. Wenn et das Gebirge verläßt, fühlt er die Taschen beschwert und entdeckt mit Vergnügen große Rollen von Gold. Wenn aber lockere Abenteurer, in= dem sie dergleichen erfahren, seine Wohlthätigkeit auf ähnliche Weise in Anspruch nehmen wollen, werden sie empfindlich getäuscht. Das Kleid verwandelt sich in trockenes Laub, das Pferd in einen Stock, der_ver= blendete Reiter merkt die Verwandlung nicht und rei= tet in dem lächerlichsten Aufzuge durch die Dörfer. Arme Frauen, die Kräuter suchen, überredet er, als Wanderer erscheinend, die Kräuter aus dem Korbe zu werfen, und statt diesen füllt er ihn mit trockenem Laube. Nachdem er sich entfernt hat, wird der Korb schwer, keuchend tragen die Frauen, die sich betrogen wähnen, die übermäßige Last, die immer beschwerlicher wird. Endlich werfen sie den unnüßen Haufen weg. Aber wenn sie nach Hause kommen, entdecken sie mit Erstaunen, daß die wenigen Blätter, die an dem Korbe hängen blieben, in Gold verwandelt sind. Sie kennen die Stelle, wo sie das Laub hinwarfen, sie eilen zu= rück, aber entdecken nichts. Arme Kinder hat er öfters beschenkt. In den Gebirgsörtern erscheint er, wenn arme Leute sich heirathen, als fröhlicher Gast, tanzt mit der Braut und überreicht ihr ein unschein= bares seidenes Band, dem Bräutigam eine Silber

münze. Nachdem er sich entfernt hat, ist das Band in einen kostbaren Schmuck, die Silbermünze in ein schweres Goldstück verwandelt. Eine gebärende Bauerfrau ist in Kindesnöthen, keine Hülfe in der Nähe, da meldet sich eine fremde Hebamme und wird mit Vergnügen angenommen. Das Kind wird fast ohne Schmerzen geboren, aber unter den Händen der Hebamme vermehrt sich die einfache Geburt, immer mehr neugeborne Kinder erscheinen, es wimmelt von schreien- . den Kindern in der kleinen Stube, der Prediger wird eilig herbei gerufen. Indem er aber die Kinder in die Hand nehmen will, verwandeln sie sich in Puppen, bis er das wahre Kind trifft, da sind die Puppen und die Hebamme verschwunden. Oft erscheint in den wüstesten Gegenden des Gebirges ein willkommenes Wirthshaus, dessen Wirth Rübezahl ist, der nun seine Gäste auf die mannigfaltigste Weise foppt. Im Ganzen sind die Erzählungen sehr einförmig. Wir wollen eine solche herausheben, die kurz und trocken erzählt bei Bűsching vorkommt. (Volkssagen, Mährchen und Legen= den, gesammelt von Büsching, Leipzig bei Reclam, 1812. S. 36.)

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