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Saul.

Verflucht sei Dein Wort und Deine Treue! Wo willst Du uns hinführen?

Hier ist es

Judas.

hier! Sind denn meine Sinne toll? Ist mein Kopf verrückt? (Saul krampfhaft bei der Hand greifend.) Saul! Saul! Was ist das?!

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Saul (ihn abschüttelnd).

„Saul! Saul! was ist das?!" Verstelle Dich nur! Wer mag es wissen, was für ein Zauberstückchen Du da mit Deinem Rabbi spielst vielleicht um uns zu stürzen. Gieb Rechenschaft! (Judas geht verwirrt umher.) Seit acht Tagen hältst Du uns hin, und wo wir losschlagen wollten, hast Du uns verhindert. Immer etwas Neues hatte Dein König noch zu bereiten! Und warum ist er nie offen mit uns in Verhandlung getreten, wenn alles so ist, wie Du es sagst? Will er uns die Fahne vorantragen und verachtet uns? Aber wisse, er ist doppelzüngig und ist ein Lügner, wenn er nicht gar der Teufel selbst ist und Du bist sein Schüler! Will er Juda frei machen und predigt, den Zins dem Kaiser zu geben? Sag' an, ist's so? Braucht er Gewalt im Tempel wider das Volk, oder will er mit den Römern um Freiheit kämpfen: und predigt doch, der Gewalt auch des Unrechts feige sich zu Füßen zu werfen sag' an, ist's so? Will er dulden, oder will er befreien!?

Judas.

Will er dulden, oder will er befreien?

Saul.

Aber wir sind's satt nun es ist zu Ende! Denn er hat uns selbst zerspalten unter einander und hat durch seine Erregung ohne Aufstand alle Elemente der Unterdrückung über unsere Häupter gesammelt wie Gewitterwolfen und hat unsere Kraft offenbar gemacht, um uns hinzuhalten oder uns zu verrathen! Bei dem Tempel des Herrn! (3Judas bedrohend.) Zeige uns ihn mit dem Schwerte in der Faust, oder Du bist ein Verräther!

Judas.

Will er dulden, oder will er befreien?

Sechzehnter Auftritt.

Ein Belote bewaffnet aus dem Hintergrunde. Die Vorigen.

Erster Belote.

Endlich! Da seid Ihr! Ich komme aus der Stadt, Euch. zu suchen. Die Römer sind auf! Die Antonia ist unter

Waffen! In die Thore der Stadt ziehen neue Truppen ein, die Pilatus in der Stille herbeigerufen!

Beloten (durcheinander).

Verrath! Verrath!

Saul (zu Judas).

Fluch! Fluch! Fluch Dir! und Fluch uns, daß wir Dir trauten! Der Hauptschlag ist verfehlt; unser eigenes Lager ist bedroht, ist vielleicht preisgegeben. (Er packt Judas bei der Brust und schüttelt ihn, der darüber sein Schwert fallen läßt.) Hast Du uns etwa auch eine Falle gestellt mit den Römern? he? Rede! Sprich!

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Der Elende! Der Hund eines Elenden! Auf und lasset uns Partei ergreifen wider diese Nazarener, auf daß wir Pilatum täuschen!

Beloten (durcheinander).

An das Holz mit ihnen! An das Holz! Auf zum Profurator!

Saul (zu Judas).

Komm' mit uns, Verräther, daß Du uns haftest! Hebe Dein Schwert auf!

(Judas hebt sein Schwert oben an der Klinge auf.)

Erster Belote.

Er ist wahrlich verwirrt! Siehe er greift dem Schwert in die Schneide und merkt es nicht!

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Laßt ihn gehen! Er ist auch bezaubert von diesem großen Zauberer des Teufels! Aber Fluch diesem Jesu! Auf und hinauf, und lasset uns ihn in Stücke reißen, den Nazarener! Beloten (durcheinander).

Fluch dem Nazarener! Hin zu Pilatus! (Zeloten ab in den Hintergrund.)

Judas (der noch immer herumgeht).

Will er dulden, oder will er befreien! Will er dulden? Dulden? Jagt nach!!! und befreiet ihn! (Er stürzt hinweg.) Jesu! Jesu! Jesu!

Jesu!

-

(Der Vorhang fällt.)

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Geräumiger, von Säulen umgebener Hof vor dem Richthause. Dieses leztere auf der linken Seite sichtbar; rechts, ihm gegenüber, der Eingang des Hofes. Auf der rechten Seite des Hoses, in einem nach dem Richthause offenen Halbkreise, stehen Sizbänke mit Zwischenräumen zum Durchgehen, zwischen denen in der Mitte ein erhöhter Siz für den Hohenpriester. Ein anderer, noch mehr erhöhter Siz befindet sich diesem gegenüber auf der linken Seite des Hoses, vor dem Richthause. Etwa in der Mitte des Hofes auf einem etwas erhöheten Plaze ein Pfahl. Es ist noch Nacht, gegen Morgen; in der linken Ecke des Hofes, gegen den Hintergrund, brennt ein Feuer: in der Mitte des Hofes sind hin und wieder Fackeln und Lampen aufgestellt.

Erster Auftritt.

An den Pfahl gebunden steht Jesus, das Gesicht mehr nach dem Richthause als nach der Bühne gewandt, in der Kleidung seiner Gefangennehmung. Um ihn her, ihn verspottend und höhnend, Kriegsknechte, Diener, Zeloten, Volk, unter denen Chober, Giora, Meier und Simon der Magier. Priester, Rathsherrn und Aelteste, unter denen Caiphas, Jonathan ben Hannan, Juda ben Tabai, Gamaliel, Nicodemus, Joseph von Arimakhia, ein Sadducäer, fizen zum Theil auf den Bänken, sind jedoch größtentheils eben jezt um Caiphas im Vordergrunde versammelt. Den Hintergrund des Hofes nehmen die Zeloten ein, darunter Saul; der Raum zwischen den Sizen und der Hofmauer wird von Volk ausgefüllt. Um das Feuer in der Ecke links sizen und stehen Kriegsknechte und Volk, darunter Petrus; neben diesem steht, unbeweglich auf Jesus schauend, Judas Ischarioth. Gegen Ende des Auftritts tritt Morgendämmerung ein.

Caiphar.

Ihr habt es nun gesehen; all diese Zeugen vermögen nichts, denn sie sind voll Widerspruch. Er aber schweigt!

Jonathan ben Hannan.

Wir werden neue Zeugen finden.

Caiphat.

Und bessere? Er muß sich selbst anklagen, sich selbst be=

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Wie aber?

Erster Sadducäer.

Caiphat.

Ihr müsset seinen Eifer erregen, und was immer er sprechen mag, es wird eine Gotteslästerung sein.

Erfter Sadducäer.

Könnten wir seinen Aufstand bekennen wider die Römer das wäre sein gewisses Urtheil vor Pilato!

Jonathan ben Hannan.

Das geht nicht mehr.

Nicodemus.

Ihr sehet, er hat keinen Aufstand erregt.

Jonathan ben Hannan.

Ist das auch sein Lob? Und konnte nicht vielmehr jegliche Stunde dieser Woche unsre lezte sein?

Caiphar.

Ja die letzte des Volkes Gottes! Denn wer kennet Pilati Rüstungen nicht! Aber, wie ben Hannan es sagte, es ist zu spät, sie dessen zu zeihen, denn die Zeloten sind mit dem Tempel versöhnt.

Jonathan ben Hannan (auf Saul und die Zeloten zeigend).
Sehet sie da, in unsern Reihen!

Caiphar.

Sie selbst haben ihn diese Nacht in unsere Hände gegeben durch Judam Ischarioth.

Joseph von Arimathia (für sich).

Durch Judam!!

Erfer Sadducäer.

So mögen die Zeloten selber ihn anklagen!

Caipha .

doch beweisen werden sie

Wohlgesprochen, Alexander

es nicht! Und verdammen also kann ihn allein die Gotteslästerung die lasset uns suchen!

Gamaliel.

Ihr Männer von Israel, nehmet Euer selbst wahr an diesem Menschen, was Ihr thun sollt! Es hat noch nimmer kein ungerechtes Werk Fortgang gehabt wider die Hand und wider das Antlig des Herrn. Warum sollen wir nun also suchen mit Fleiß, wie wir ihn tödten? sondern lasset ihn fahren! Ist sein Rath oder sein Werk aus Menschenhand, so wird es untergehen; ist es aber aus Gott, so könnet Ihr

es nicht dämpfen, auf daß Ihr nicht erfunden werdet, als die wider Gott streiten wollen.

Caiphar.

Ist das Salz des Herrn taub geworden, daß die Weisen gleich den Thoren reden? Oder ist die Herrlichkeit des Geseßes unwissend geworden dessen, was das Geseß gebietet? Gamaliel ben Simon! ob solches Werk sein möge aus Jehovah ge= lobet sei Er! so fragst Du? So ist auch das goldene Kalb Aarons aus Jehovah gewesen! Oder hast Du es nicht gehört, daß dieser sich selbst einen Gott nennet, und er ist doch geboren aus Galiläa, und sind bei uns gewesen sein Vater und seine Mutter, seine Brüder und seine Schwestern. Oder willst Du auch, daß der Jehovahs Prophet sei, der Jehovahs Herrlichkeit lästert? Nicodemus.

Er hat Zeichen gethan von Gott.

Caiphat.

Wer kennet sie? Wer hat sie gesehen? Oder haben wir nicht verlangt, sie zu sehen, auf daß wir gläubig würden? Aber vermag er sie, wohlan! so beweise er uns nun die Kraft Gottes, denn siehe, wir sind hier versammelt zum rechten Gerichte. Doch Ihr werdet sehen, dieser ist ein Lästerer, wie noch niemalen Keiner gewesen ist. Wir haben Einen Propheten und Meister, der uns das Geseß gegeben hat, den Mann Mose; mit dem hat Gott geredet gelobt sei Er! und er hat den Herrn gesehen in Seiner Gestalt, nicht durch dunkle Worte oder Gleichniß. Aber hat er auch jemals sich einen Gott genennet oder Gottes Sohn?! Und wir wissen, daß Elisa auf einem feurigen Wagen gen Himmel geholt ward. Aber hat Elisa auch jemals verkündigt, daß er sei vom Himmel herabgestiegen, wie dieser hier? In Israel ist es nimmer erhört, daß ein Mensch den Heiligen - gelobt sei Er! lästert, und spricht: er wäre sein Fleisch und Blut und ihm wäre gegeben die Macht und die Zukunft des Höchsten, der über Allen ist!

Priester und Welteste.

Fort mit ihm! Gottes Fluch über ihn!

Joseph von Arimathia.

Ihr Lieben, saget an, hat nicht auch der Herr Seinen Blizz und Seinen Donner wider der Gottlosen Frevelzunge?

Juda ben Cabai.

Und willst Du warten, bis Sein Blih und Sein Donner auch Dich verschlingt mit dem Gottlosen? Oder bis er im

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