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hinhalten! (Es geschieht.) Denn mich sollen sie nicht lebendig haben. Wir hörten die Schläge von den Hauptpforten her, doch ungesehen von Denen dort kamen wir durch die Seitenpforte hinein.

Volk (zu Juda ben Tabai).

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Alles, nur nicht die Hoffnung in Gott! Denn nicht der Römer Herrschaft, noch der Griechen Stärke, noch unsere Schwäche hat uns dies gebracht, sondern Jehovah hat es uns auferlegt! Gebunden hat Er uns hingegeben, und was noch fliehen konnte der Unsern, Weiber und Kinder zumal, hatte sich auf die Schiffe gerettet, ins Meer hinaus . . . fiehe, ein Sturm ist daher gekommen und hat sie Alle zerschmettert! Dolk (mit durchdringendem Geschrei).

Wehe! Wehe! Wehe!

Juda ben Tabai.

Denn die Missethat vor Jehovahs Geseze ist groß in Israel, und der Abfall des Volkes schreit um Rache! Habt Ihr gehöret die Männer auf dem Markte, vor dieser Thüre dort, Israel andere Götter predigen? Darum ist des Herrn Zorn auf! Sein Antlih ist wider das Volk! (Arbeiten und heftige Schläge gegen das Thor, welche sich den ganzen Auftritt über erneuern.) Siehe, nun sendet Er über uns her die Heiden! Aber nun, Israel höre mich! Lasset uns Israel versöhnen! Lasset uns selber Sein Opfer sein, daß Sein Zorn gewendet und Seine Gerechtigkeit gesühnet werde in Juda! Daß das Volk bleibe und sei ein Licht allen Heiden, wie Er es gesagt hat. „Und sei mein Heil" spricht der Herr, „bis an der Welt Ende“! (Bewegung unter den Juden: sie drängen sich alle um Juda ben Tabai.) „Denn Ich habe Dich eine kleine Zeit verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich Dich sammeln, spricht der Herr, Dein Erlöser.“ „Siehe, ich nehme den Taumelfelch von Deiner Hand, sammt den Hefen des Kelchs meines Grimm3; Du sollst ihn nicht mehr trinken. Sondern ich will ihn Deinen Schindern in die Hand geben, die zu Deiner Seele sprachen: Bücke Dich, daß wir über sie gehen und mache Deinen Rücken

zur Gasse!" Darum wisset, Er wird Israel nicht verlassen, so wir gedenken des Versöhnungsopfers und heiligen uns felber! „Ob auch ein Weib ihres Kindleins vergäße,“ spricht ja der Herr, „so will ich doch Deiner nicht vergessen!“ „Denn Du bist ein heiliges Volk Gott, Deinem Herrn; Dich hat Gott, Dein Herr, erwählet zum Volke des Eigenthums aus allen Völkern, die auf Erden sind." So lasset uns nun heilig sein, lasset uns sterben, meine Kinder!

Bweiter Belote.

Wahrlich, unser Vater Juda hat Worte des Höchsten geredet! Was auch ist vor uns? Knechtschaft oder Tod! Wer könnte es wenden? Aber Verhöhnung und Knechtschaft und Schändung sind keine Uebel der Nothwendigkeit, sondern sie bleiben auf dem allein, der den Muth nicht hat, zu sterben! Darum ist der Tod, was uns ziemt! Ist denn das Leben barmherzig? Nein, sondern der Tod! Der Tod ist Ruhe und ist Freiheit in Ewigkeit! Sollten wir denn verkehrt sein, die Freiheit im Leben zu suchen und doch die ewige Freiheit zu fliehn? Sondern lasset uns hin, zu sterben!

Erfter Belote.

Frei, frei lasset uns sterben! Unbesiegt! Lasset uns heilig sein, ein Ruhm und ein Lobgesang dem Höchsten!

Volk.

Hosianna! Hosianna Ihm!

Dritter Bürger (auf das Thor zeigend).
Siehe, ihr Mord wird ihnen entgehn!

Pierter Bürger.

Und ihr Triumph wird vernichtet werden!

Dolk.

Lasset uns zeugen dem Höchsten und sterben!

Juda ben Cabai.

Meine Kinder, hat ein Jeglicher denn ein Schwert?

Wir Alle, Alle!

Volk.

Juda ben Tabai (besteigt den Altar und formt einen Schooß aus seinem Obergewande, den er dann ausschüttet).

Siehe, uns höret und siehet der Herr, der starke Gott! Also schütte der Herr aus einen Jeglichen, der feige zurückweicht von Seinem Opfer, schütte ihn aus Seinem Hause und aus Seiner Gnade, daß er dastehe entblößt und ausgeleert und verflucht!

Dolk.

Amen! Amen! Amen!

(Sehr heftige Stöße von außen; das Thor kracht.)

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Und nun, Unser Gott, Großer, Gewaltiger und Furchtbarer, der Du den Bund und die Liebe bewahrest, laß aufgehen Deine Gnade über Israel und segne Dein Volk in Ewigkeit!

Amen! Amen!

Volk.

Juda ben Tabai.

Und nimm uns auf!

Zwölfter und lehter Auftritt.

Das Thor wird durchbrochen. Römische Soldaten dringen ein. Vor ihnen her Gamaliel mit einer entfalteten Rolle.

Juda ben Tabai (gegen das Thor).

Israel! Unser Gott ist ein Einiger Gott! (Durchstößt sich mit

einem Dolche.)

Volk (gegen das Thor gewendet).

Unser Gott ist ein Einiger Gott!

(Alle Juden stürzen in ihre Schwerter.)

Gamaliel.

Friede! Friede! Friede! Es ist Gamaliel, der Euch naht mit dem Frieden des Königs! (Die Rolle entfällt ihm.) Herr des Himmels! Welch ein Schauspiel! (Sinkt auf die Kniee.) Römer (gegen den Eingang bleibend, unter einander). Sieh her, sieh her! Sie liegen in ihren eigenen Schwertern! Gamaliel (aufstehend und zum Altar gehend). Wahrlich! Wahrlich! Sie haben sich selber dem Herrn geheiliget!

(Er geht auf den Altar hinauf. Juda ben Tabai berührend.) Siehe da, siehe da, Juda der Greise . . . in seinem Blute! (Er hebt sein Haupt empor.)

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Juda ben Tabai.

Gamaliel! (Sich aufrichtend.) Wo sind sie, die Heiden? Er wird sie züchtigen! Denn das Opfer versöhnt! (Sinkt zurück.)

Eine Stimme (aus den Gefallenen).

„Ich will mit Deinen Haderern hadern und Deinen Kindern helfen!" spricht Er.

Gamaliel.

Ja, Er wird Israel nicht verlassen! Siehe, es ist ein heiliges Volk. Seine Sünde versöhnt es vor Dir, und Deinen Namen frönt es mit Ehre! (Laut zu den Gefallenen.) Israel bleibet!

Juda ben Tabai (sich wieder aufrichtend).

Nicht wahr, Gamaliel? Was wollen die Heiden sich empören! Juda ist ewig, und Israel bleibet! So lange der Glaube an den Einigen Gott auf der Erde ist, so lange lebt Israels Samen; mit ihm ist sein Leben erwacht; mit ihm wird es enden! (Ganz aufgerichtet.) Wann der Glaube an den Einigen Gott stirbt, dann wird Israel sterben! Gelobt sei Jehovah, der Einige Gott Abrahams, Isaaks und Jacobs!

(Fällt zurück und stirbt.)

Gamaliel.

Amen! Amen! (Er betet. Pause.) Herr! Deine Prüfung ist schwer und groß, damit Du uns prüfen willst, aber Du bleibest uns! Und ob Du die Hand der Heiden über Jerusalem schicktest, wie über dieses Cäsarea, und zerstörtest noch einmal Deinen heiligen Tempel, Du, Herr, wirst ihn dennoch wiederbauen und wirst herrlich hinausführen Dein Werk, denn Du, Herr, hast es gesagt! Und es spricht der Prophet: Hebe Deine Augen auf, Jerusalem, und siehe, Deine Zerbrecher und Verstörer kommen Alle versammelt zu Dir. So wahr Ich lebe, spricht der Herr, Du sollst mit diesen Allen wie mit einem Schmucke angethan werden und wirst sie um Dich legen wie eine Braut. Siehe, Ich will meine Hand zu den Heiden aufheben und zu den Völkern mein Panier aufwerfen, so werden sie Deine Söhne in den Armen herzubringen und Deine Töchter auf den Achseln hertragen. Da wirst Du erfahren, daß Ich der Herr bin, an welchem nicht zu Schanden werden, so auf Mich harren. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen; denn es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben und werden hinfort nicht mehr kriegen lernen. Und die Tage Deines Leidens sollen ein Ende haben.

Und Dein Volk sollen eitel Gerechte sein und werden das Erdreich besigen ewiglich!" „Siehe, ich will einen neuen Himmel und neue Erde schaffen, daß man der vorigen nicht mehr gedenken wird noch sie zu Herzen nehmen!" Ja, Herr, unser Gott, wir werden ausharren bei Dir, bis Dein Erlöser kommt, den Du verkündet hast! Darauf harren wir, Herr, und werden nicht vergehen noch weichen von Dir, bis daß wahrhaftig geworden ist Dein Erlöser und gekommen Dein Geist, der sich selber offenbaret! Denn Jch will meinen Geist in Euch geben," hast Du gesprochen, „und will ausgießen meinen Geist über alles Fleisch und will all Deine Kinder gelehret vom Herrn machen und großen Frieden Deinen Kindern!" Dann wirst Du, Herr, die Hülle weg thun, damit alle Völker verhüllet sind und die Decke, damit alle Heiden zugedeckt sind; denn Du, Herr, hast es gesagt! Amen!

"

(Der Vorhang fällt.)

(Ende des Nachspiels.)

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