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Anhang.

Bemerkungen für die Inscenesekung des Volksbühnenstückes „Jesus der Chrift“. .

1. Die Volkstracht.

Die gewöhnliche und gemeine Kleidung wurde aus baumwollenen, meistens blauen Stoffen gefertigt. Beinkleider fehlten; das Unterkleid, hemdförmig, mit Ausschnitten für Kopf und Arme, bei Wohlhabenderen auch mit kürzeren oder längeren Aermeln (wie auch das chaldäische weitfaltige Unterkleid nicht gänzlich ausgeschlossen war), von den Schultern bis zu den Knieen reichend, wurde durch den sogenannten kleineren Gürtel befestigt. Das Oberkleid, ein mantelartiger oblonger Umwurf aus gleichen Stoffen, war der Gesegesvorschrift nach mit blauem oder Purpur-Streif und an seinen vier Eckzipfeln mit vier gelben oder blauen Quasten versehen. Beide Kleidungsstücke waren bei den Vornehmeren bunt gewirkt, bei den Reichen von Seide, purpurfarben u. s. w. Der Gürtel, der den Ueberwurf zusammenhielt, war von Leder, bei den Reichen gewirkt, auch mit Gold, Edelsteinen u. s. m. geziert. Unter den Füßen Sandalen (mit Riemen an die Fußplatte gebundene Sohlen) von hartem Fell, auch Holz.

Zu der allgemeinen Tracht gehörte der Bart und das wenig beschorene Haupthaar. Dieses war bei den Aermeren mit einer Schnur zusammengebunden oder mit einem einfachen grobwollenen Tuche bedeckt. Vornehmere trugen kapuzenartige Mügen oder umwanden den Kopf mit mehr oder minder weitfaltigen, ihn entweder knapp oder turbanartig umgebenden Binden aus baumwollenem, Linnenoder Seidenzeug.

2. Kleidung der Priester und Leviten.

Weite Beinkleider aus weißer Leinwand. Auch das hemdartige, knappe, bis auf die Füße reichende Unterkleid mit engen Aermeln und das weite Obergewand durften nur aus reinem, glänzend weißem Linnen bestehen. Der Hüftgürtel, der das Gewand zusammenfaßte, war bunt gewirkt (blumenförmig ge= mustert) und wurde ziemlich hoch unter der Brust mehrmals um den Oberkörper gewunden; seine Enden, welche bis auf die Fußknöchel herabhingen, wurden beim Opfern und dergleichen über die linke Schulter rückwärts geworfen. Der Kopfbund wurde über einer nehartigen Kappe von Linnen als blumenkelchförmige (oder thurmartige) niedrige Müge durch gewundene, lange leinene (Byssus-) Binden aus einem Stück gebildet.

Bei den Amtsverrichtungen am Altare sind die Füße nackt (ohne Sandalen).

3. Kleidung des Hohenprießters.

Weißleinenes Beinkleid und Untergewand, wie das der Priester. Das Obergewand mit Halsausschnitt und Deffnungen für die Arme hyazinth- oder purpurfarben und längs seinem unteren Rande mit dreifarbigen Franzen (Quasten), daran goldene Glöckchen, abwechselnd mit kleinen Granatäpfeln, hängen, besezt. Der Gürtel sehr breit, aus fünf verschiedenen Gürteln von Scharlach, Hyazinth, Byssus, Purpur und Gold zusammengewebt, bis auf die Lenden herabreichend. Endlich ein aus den Farben des Gürtels bunt und mit vielem Gold gewebtes Schulterkleid, aus einem Brust- und einem Rückenstücke bestehend, welche oben durch zwei schildförmige goldene, mit Edelsteinen besezte Schulterspangen zusammengeschlossen, an den unteren Enden aber durch gewirkte Bänder mit einander verbunden sind. Das vordere Stück hat einen viereckigen Brustausschnitt, dessen Saum drei Reihen von Edelsteinen zieren. Auf diesem Ausschnitt wurde das überaus kostbare Brustschild (Urim und Thummim) eine oblonge, die eigentlichen Urim und Thummim“ (die „heiligen Loose“, diamantene Würfel zur Jehovahbefragung) einschließende Kapsel — getragen, durchaus von Gold und auf der Oberfläche mit zwölf Edelsteinen, in welche die Namen der zwölf Stämme des Volkes eingegraben waren, (wahrscheinlich) in folgender Weise besezt:

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Dieses Brustschild wurde durch goldene Ringe, Ketten und Haken am Schulterkleid befestigt. Ein Turban von Byssus (weißem Linnen), mit Hyazinth= blau durchwoben, in Form einer Tiara, umgeben von dreifachem goldenem Kranze, übersäet mit goldenen blumenkelchförmigen Knöpfchen, bedeckte das Haupt und trug auf der Stirnjeite ein Goldblech, mit purpurblauen Schnüren gebunden, welchem die heiligen Schriftzeichen die vier Vokale: Jehovah eingegraben

waren.

4. Kleidung der Pharifäer und Sadducäer.

Sie bestand aus dunkeln oder bunten baumwollenen und seidenen Stoffen; die „Gesezesquasten“ mit purpurnen Schnüren an den vier Zipfeln des Obergewandes von auffallender Größe. Die Haare meist in Locken, gekräujelt und gefalbt. Beim Gebete legten sie nicht selten theils um die Hände, theils an die Stirne (über die Augen), theils auch um den linken Arm in die Gegend des Herzens, mit Bibelsprüchen beschriebene Pergamentstreifen, die sogenannten „Denkzettel".

5. Kleidung der Effäer.

Durchaus weiß; im Uebrigen wie die des gewöhnlichen Juden. So erscheint Joseph von Arimathia nie anders als weiß gekleidet.

6. Kleidung Jesu von Nazareth.

In Allem die eines gewöhnlichen Juden (blau), nur ohne die Gesezesquasten des Obergewandes, bis zum dritten Auftritt der vierten Handlung; von da an weiß.

7. Trauerkleider.

Ueberwürfe aus grobem schwarzem Zeug in Form eines Saces mit Deffnungen für Kopf und Arme, mit einem Strick gegürtet, öfters, so wie das Haupt, mit Asche und Erde beworfen. Aehnliche Kleidung galt für die Verurtheilten oder unter schwerer Anklage Befindlichen. So erscheint die Ehebrecherin (vierte Handlung) unter Fortfall alles Schmucks in schwarzen Kleidern, unter der Brust mit einem Strick gegürtet.

8. Kleidung der Weiber.

Sie war in den Grundzügen gleich der der Männer, doch meist aus buntem baumwollenem oder leinenem, bei den Vornehmeren oft zartem, dünnstoffigem Gewebe (Mousselinen und Battisten), das Unterkleid mehr oder minder weitfaltig und öfters doppelt, in verschiedener Länge; bunte Schärpen um die Hüften gewunden; am Gürtel öfters ein Beutel von verziertem Leder oder Zeug in Kettchen aufgehängt. Der Schmuck bestand in Hals- und Armbändern, Spangen, Goldblechen, Ringen u. s. w.; besonders häufig waren Kettchen mit klingenden Gehängen als Zier der Arm- und Knöchelspangen. Den Hauptunterschied von den Männern bildet der um den Kopf gelegte, unter dem Kinn geschürzte, gewöhnlich mit dem Gewande gleichartige Schleier, der bei Gegenwart von (fremden) Männern unabänderlich auch das Gesicht verhüllt (künstlich gefaltet oder mit besonderen Ausschnitten für die Augen), bei den Jungfrauen jedoch nur den oberen Theil bis zum Munde verbirgt, während ganz junge Mädchen unverhüllt gehen. Ueber oder unter ihm die Kopfbedeckung aus Nezhauben oder purpurfarbenen goldgeblümten Binden u. s. w.; oft auch die Haare nur einfach mit Schnüren gebunden, bei jüngeren in Ringellocken gekräuselt, bei Aelteren in Flechten um den Scheitel geordnet, je nach dem Vermögen mit Perlschnüren, bunten Steinen, Korallen, Metallblechen u. s. w. verziert. Als Fußbekleidung dienten Schnursohlen oder Bänderschuhe ron rothem oder gelbem Leder mit goldenen Hafteln geziert.

(Ende.)

Simson.

Ein Bühnenstück in fünf Bandlungen.

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