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So seht der Kaiser wider Euch sein Schwert!

Weh' dem, der widerspricht! Und wehe dem ..

(Das links ausgeschlossene Volk durchbricht die dort aufgestellte Truppenreihe und drängt plöglich auf die Leibwache Pilati ein, welche sogleich ihre Speere fällt, vor denen die Bewegung anhält.)

Volk.

Fort mit den Bildern! Nieder mit den Gözen!

Pontius Pilatus (ruhig).

Ihr drohet mir? Ihr wagt's?! O Maß der Thorheit,

Wo flohst du hin aus diesen Häuptern? Lange,

Zu lang' hat Euch geschont des Kaisers Gnade.
Nun aber wird er furchtbar Euch und strenge
Statt dieser Fahnen seines Bildes Gottheit

Mitten in Euern Tempel stellen! (Wehgeheul alles Volkes.)

Heult!

Ja, heult! Wollt Ihr mich zwingen, Euch mit Schwerteshieb

Zu beugen? Soll ich thun wie Varus that?

Habt Ihr's vergessen's sind nicht dreißig Jahre -
Wie er um dieser Stadt gebrochne Mauern
Zweitausend Eurer rings ans Kreuz genagelt
Und zwanzigtausend Sklaven fortgeführt?
Judas Ischarioth (aus dem Volk).

Der Herr hat ihn gerichtet! In den Wäldern
Germaniens hat der Schlächter Varus sich
Ins eigne Schwert gestürzt!

Beloken.

Gott ist gerecht!

Pontius Pilatus.

Unsinnige! Verblendete! Worauf

Wagt Ihr zu hoffen und auf was zu trozen?!
In festem Ring umlagern dieses Ländchen

Die Legionen, hier die syrischen,

Dort die von Alexandrien, verknüpft

Durchs Meer und durch Arabiens Bundesheere!
Glaubt Ihr Euch tapfer? Aber wißt, wir haben
Auch die Germanen uns gebeugt! Besinnt Euch!
Wer überlegen kann, der thu' es jeßo!

Saul (aus dem Volk).

Pilate, Du hast eine Macht vergessen,

Die uns noch blieb

die Macht: zu sterben!
Volk.

(Allgemeine heftige Bewegung.)

Sterben!

Pontius Pilatus.

Beim Zeus! die denke ich Euch nicht zu schmälern.
Volk (in Bewegung gegen die Fahnen).

Drum nieder mit den Gößen! Nieder! Nieder!
Pontius Pilatus.

Und nun genug! Denn dieses ist mein Richtspruch:
Ein Jeglicher verläßt fofort den Plak,

Ein Jeglicher begiebt sich in sein Haus!

Sei's Mann, sei's Weib, sei's Kind, wer noch auf Straßen
Und Markt sich zeigt, der ist dem Schwert verfallen!
Nicodemus (sich niederwerfend).

Halt ein, o Herr! Sie möchten noch durch Worte
Und Rath zu überzeugen sein, doch jezo,
Du siehst's, sind sie voll Eifers

-

o, gieb nach! Bedenke Deine Rechenschaft beim Kaiser

Und rette unsre Seelen

o gedenke

Des großen Blutbads, das Du auf Dich nimmst

Pontius Pilatus.

Auf, Nicodeme! rette Dich von hinnen,

Denn Du denkst gut. Doch glaubst Du, ich soll warten,
Bis an des Festes Schluß die Tausende

Bewaffnet dastehn?

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Nimm die Kohorte dort (Er zeigt rechts.) und reinige
Im Augenblick den Plak! (zu dem Volke.) Ihr aber fort!
Verziehe Keiner, der sein Leben lieb hat!

Jesus (aus dem Volke).

„Du sollst den Herrn, Deinen Gott liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermögen!"

Alles Polk.

Amen! Amen! Hallelujah! Gelobet sei Gott in der Höhe! (Die Hörner tönen, zuerst rechts, dann links und auf beiden Seiten im Hintergrunde bis weithin. Die Truppe links zieht sich zusammen, einen breiten Ausgang offen lassend. Das Volk bleibt unbeweglich und lautlos. Während Flavius das Kommando der Truppe rechts nimmt, weicht das Volk von dieser Seite gegen die Mitte des Plages zurück, so daß zwischen ihm und Flavius ein freier Raum entsteht.)

Flavius (giebt das Signalkommando der Marschbereitschaft).

Pontius Pilatus (für sich).

Beim Zeus! sie bleiben!!

Flavius (Signalkommando des Lanzenfällens).

(Es geschicht von der Truppe rechts wie links. In diesem Augenblicke wendet sich alles Volk, das bisher nach Pilatus gekehrt stand, gegen die Truppe des Flavius und wirft sich wie auf einen Schlag nieder, die Häupter verhüllend und auf den Boden neigend.)

Unglaublich

Pilatus (für sich).

(Er erhebt sich.)

Flavius (Signalkommando zum Marsch).

Jesus (sich aufrichtend).

Gott ist der Herr!

(Während des eben beginnenden Marsches der Truppen eilt er ihnen einige Schritte entgegen und kniet in derselben Stellung wie vorhin nieder. Eine Anzahl Zeloten folgt im Augenblicke seiner Bewegung unter dem Rufe :)

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(Die Truppen richten im Marsch ihre Lanzenspişen gegen die Nacken der Zeloten, halten aber auf einen Wink des Flavius an, welcher stumm zu Pilatus aufblickt.)

Pontius Pilatus.

Bei allen Unterirdischen, dies ist unglaublich unerhört!

(Zu seiner Leibwache.) Hinweg die Fahnen!

(Eine Abtheilung der Leibwache marschirt ab mit den Fahnen.)

Pontius Pilatus (zu Flavius).

Fort in die Burg! (zu den Truppen links.) Auf Eure Posten!

Neunter und lehter Auftritt.

Pilatus steigt schnell von dem Seffel herab und folgt, von seiner übrigen Leibwache umgeben, den Fahnen; desgleichen alle Truppen. Das Volk ist anfangs unbeweglich geblieben. Kaum aber sind die Fahnen verschwunden, als Alle sich erheben, in ein und derselben Bewegung in den Vordergrund eilen und in die nachfolgende Hymne ausbrechen, während nur Jesus seitwärts an einen Baum gelehnt und sich verhüllend zurückbleibt.

Volk (Lobgesang).

Ehre sei Gott in der Höhe! Hallelujah, Hallelujah! Der Herr ist meine rechte Stärke und Lobgesang und ist mein Heil! Das ist mein Gott; ich will ihn preisen. Hallelujah! Caiphat.

Der Herr ist der rechte Kriegsmann; Herr ist sein Name!

Alle.

Wer ist Dir gleich unter den Göttern! Wer ist Dir gleich, der so heilig, mächtig, schrecklich, löblich und wunderthätig sei! Hallelujah!

Caiphat.

Denn Deine rechte Hand hat die Gözen zerstäubt und die Schwerter hinweggetrieben.

Alle.

Hallelujah! Der Herr wird König sein, immer und ewig!

Hallelujah!

(Der Vorhang fällt.)

Zweite Handlung.

Die Versuchung.

Darstellung.

Wilde steinige Wüste im Norden von Jericho unweit des Jordan, fast ohne Vegetation.

Im Vordergrunde ganz rechts finden sich Steinspalten, wie sie wohl einem Menschen zum Lager dienen mögen, und Felsstücke. Aus der Mitte der Bühne nach dem Hintergrunde rechts steigt der Fels allmälig doch unregelmäßig auf, und man sieht aus ihm rechts einen Quell entspringen, der links nach dem Hintergrunde fortfließt, vorbei hinter dem Fuße eines auf der linken Seite der Bühne senkrecht aufstehenden, die ganze mögliche Höhe und die halbe Breite der Bühne einnehmenden Felsstückes, welches den linken Hintergrund abschließt. Nur dem Lauf des Quells entlang sieht man einiges Gebüsch, weiterhin an ihm auch einige Palmen. Der Hintergrund ist bis zum Horizont von starren, wilden, aber wenig hohen Felsen begrenzt. Rechts, wo er sich allmäliger erhebt und auch offener ist, führt über gebrochene Felsen ein Ausgang. Andere Ausgänge sind links am Fuße des steilen Felsens und rechts ganz im Vordergrund, am Fuße eines kaum noch sichtbaren, die ganze rechte Seite abschließenden Berges. Der Hintergrund der Bühne ist Osten. Es ist bis zum achten Auftritte hin stürmische Nacht ohne Mondschein.

Erster Auftritt.

Von rechts tritt aus dem Vordergrunde müde und erschlafft Jesus ein.

Jesus.

Messias... Messias... (bitter) Aus dem Stamme Jsai! (Er geht zu der Duelle, wo er sich niederläßt.) Was ist mir das Leben? ich mag es nicht! Das Leben ist unnüt und es ist

voll Qual. Da bin ich verachtet und bin bedauert und bin verbannt unter ihnen. Der Tugendstolz, der da gehet wie man eine Mühle dreht, zeigt auf mich mit Fingern, verlacht mich zertritt mich. Die Schulweisheit, die da groß ist vom Nachplappern, schleudert mir die Blize ihres Gesezes. Und die Opferfrömmigkeit räuchert und salbet sich gar, um mich zu verdammen wie ein Fest dem Herrn! Was soll ich zwischen Diesen? Lobopfer und Dankopfer, das ist ihre Liebe! Sündopfer und Schuldopfer, das ist ihre Gerechtigkeit! Wie die Heiden thun, wie die Heiden thun! Aber den lebendigen Gott, den lebendigen Gott, den fühlen sie nicht! Darum bin ich verachtet! ... Ihr Herz ist todt, und ihr

Mund plappert und jaget nach dem, der in die Herzen sieht! Und es nisten innen Schlangen und Ottern, aber die Hände sind rein gewaschen! Heuchler! Heuchler! (Er wirft einen Stein in die Felsen.) Wer hilft mir vom Sein?! Ich kann nicht leben!- (Er streckt die Hand aus und schöpft sich einen Trunk.) Wunderbar! Der Mund spricht: ich kann nicht leben, und unwillkürlich indeß schöpft die Hand einen Trunk Wassers zum Leben! Was ist dieses Räthsel? woher der zwiefache Wille? Ein doppelt Sein ist's das streitet in mir. Ja, ein zwiefaches Sein lebt in mir zwei Wesen zugleich - doch wie? doch wie? O wer die Räthsel unseres Gottes erkennete!! Tod und Leben wohnen beisammen. Sag'

mir (zu dem Bache), du klares Wasser, deinen Ursprung! Woher stammt dein Leben woher deine Wunderkraft? Vor den Zeiten Elisas, des Propheten, warst du ein verachtet Wasser, ohne Kraft noch Gesundheit, in öder Steppe... aber der Herr, in dem Segen Elisas, reckete seine Hand über dich, und siehe, der Tod ward Leben in dir! Kaum dem Felsen entwunden, bedecken die User sich dir nunmehr mit Pracht, wie eines Gottesgartens, mit Hainen von köstlichen Balsamstauden, beneidet von den Fürsten Arabiens, gesucht von den Königen Egyptens, und bekränzen Jericho mit Lustwäldern von Honigfrüchten, also daß sie selbst genannt ward fortan: die Palmenstadt und zu deiner Fluth wandelt nunmehr die bleiche Krankheit, und du giebst ihr das Leben und Jugend und Freude. Woher deine Kraft, Bach der Gesundheit, in dem vorher Tod war und nun Leben ist? Ja, der Herr! Der Herr ist's, der da segnet der Herr erwecket in des Herrn Wort ist Kraft und Leben in Ewigkeit! (Nach vorne kommend, heftig.) Schweig, schweig, lockende Stimme da innen, die du mich trügst und mich marterst, daß ich vergehen muß! Das Leben ist unversöhnlich, der Widerspruch ewig. Elend ist mein Theil und keine Versöhnung! Hier ist mein Aufenthalt! Zu dir gehöre ich, starres, zerrissenes, unfruchtbares Heer dieser Felsen, zu dir, Nacht, zu Dir, Wildniß! Johannes ist weise, Zachariä Sohn, der die Pest der Menschen flieht und weilet in den Steppen am Jordan! Ja, weise sei auch ich! Mein seien diese Felsen, diese Klüfte, da nicht Honig ist noch Brotbaumfrucht, da nur Geier hausen, der Schakal heult, des Panthers Rachen zum Fraße sich öffnet hier will ich bleiben hier vergehen!! (Er wirft sich auf den Boden an einer Felsenspalte im Vordergrunde rechts und verhüllt sich.)

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