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hervorgesprossen, ein Baum nicht geschaffen, зZiegel nicht gelegt, ein Unterbau nicht gebaut, ein Haus nicht gemacht, eine Ansiedlung nicht erbaut, seine Ansiedlung nicht gemacht, Gewimmel noch nicht vorhanden, Nippur nicht gemacht, (E)kur nicht gebaut (d. i. Bels Heiligtum), Uruk nicht gemacht, (E-)ana nicht gebaut (d. i. Anus Heiligtum!), s der apsû („der Ozean“, Eas Sig) ' nicht gemacht, Eridu (Eas Heiligtum) nicht gebaut; für heilige Häuser, für Götterhäuser war die Stätte noch nicht gemacht; 10 die Länder allesamt waren noch tâmtu (Meer, das Urchaos), udas Feste der Insel war (noch) Wasserfluß (d. h. es gab noch keine Inseln): 12da wurde Eridu geschaffen, (E-)sagila erbaut (Eas Reich), 13(E-)sagila, welches inmitten des Ozeans der Gott Ungal-dulazag bewohnt (d. i. nach dem folgenden und vorhergehenden Marduk von Eridu); 14[Babel wurde gemacht, (E-)sagil vollendet]2, 15 die Anunnaki (das muß hier eine allgemeine Bezeichnung für die Götter als Anu-Kinder sein) werden insgesamt gemacht, 16 die heilige Stadt, den Wohnsitz, der ihnen wohltut, benannten (d. H. erschufen) sie hehr. 17 Marduk fügte ein Rohrgeflecht auf der Fläche des Wassers zusammen; 18 Erdmasse machte er, schüttete sie mit dem Rohrgeflecht (epiri išpuk) zusammen 3. Damit die Götter in Wohlbehagen darauf wohnen sollten, schuf er Menschen; 21 Aruru schuf mit ihm Menschengeschlecht, 22 Tiere des Feldes und Lebewesen im Freien schuf er, 23 den Tigris und Euphrat schuf er, machte sie auf der Erde (ašru). 24Ihre Namen nannte er wohl (tâbiš). 25 Gras (?), Halme der Wiese, Rohr und Schlingpflanzen machte

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2) Das ist eine Glosse, die der Textschreiber vielleicht schon in relativ alter Zeit eingefügt hat, um die Weltschöpfung dem Marduk von Babylon auf den Leib zu schreiben, wie im Epos Enuma eliš. Gemeint ist ursprünglich Marduk, der Sohn Eas von Eridu. Vgl. S. 97 ff. Die Glosse hat bisher das Verständnis nach verschiedenen Richtungen erschwert und Verwirrung angerichtet. Wie ich nachträglich sah, hatte bereits Jastrow, Rel. of Bab. 447 den glossatorischen Charakter der Stelle

erkannt.

3) Vgl. die Schilderung Herodots vom Mauerbau in Babylon Kap. XI. Das Festland entsteht wie die Tiberinsel in der römischen Sage bei Livius, und wie in der jüdischen Sage, wo Rom aus Rohr, an das sich Leim heftete, und Euphratwasser gebildet wird, s. Grünbaum, Beitr. zur vergleichenden Mythologie ZDMG 31, 183 ff.

*) Also die Menschen sind der Götter wegen geschaffen; genau so im Epos Enuma eliš. Plato, Symposion XV ironisiert die Anschauung. 5) Zu Aruru s. S. 166.

6) Zu ašru,,himmlisches Erdreich" (hier,,irdisches Erdreich") s. S. 70 und Kap. IX zu Sintfl. Z. 126.

er, 26 das Grün des Feldes machte er, 27 die Länder, Wiesen und das Schilf. 28 Die Wildkuh, ihr Junges, das Kalb, das Schaf, sein Junges, das Lamm der Hürde, 29 die Haine und die Wälder, 30 Ziegenbock und Gazellenbock (?) .... ten es. 31 Der Herr Marduk füllte auf der Fläche des Meeres eine Plattform auf, 32 indem er ... von Rohr und Erdmasse machte, 33 eine ... ließ er entstehen. 34 [Rohr] schuf er, Holz schuf er, 35. . . . . auf der Erde (ašru) schuf er. 36 Ziegel strich er], einen Unterbau führte er aus, 37[ein Haus erbaute er, eine Ansiedlung baute er], [Nippur schuf er; schuf (E-)kur, Uruk schuf er], schuf (E-)ana .. (der Text ist abgebrochen; die folgende Zeile hat sicher die Erschaffung des irdischen Eridu mit Esagila aufgezählt).

....

Für das Verständnis des Textes ist folgendes zu beachten: Zuerst wird das Weltchaos geschildert: es war noch kein Himmel (Z. 1), noch keine Erde vorhanden (Z. 2 ff.), alles, selbst das spätere Inselland (Z. 11), war noch Wasser. Insbesondere gab es noch keine Tempel, sodann werden Z. 6-8 die Heiligtümer der obersten Göttertrias (Bel, Anu, Ea) genannt. Es ist nicht ohne weiteres richtig, wenn Winckler KT S. 98, Anm. 1 annimmt, daß Z. 6 ff. die kosmischen Orte gemeint sind. Denn was Z. 6ff. noch nicht da ist (Nippur, Erech), wird Z. 39ff. geschaffen und hier ist offenbar irdisches Gebiet gemeint. Aber dem Erzähler schweben die kosmischen Weltteile vor, er weiß, daß die Tempel irdische Verkörperungen der kosmischen Götterreiche sind, vgl. S. 51f. Das zeigt Z. 8 der Name apsù für die Stätte des Ea-Heiligtums Eridu, vgl. Z. 13, wo dieser kosmische Ort ausdrücklich genannt wird: Esagila im apsû als Wohnsitz des Demiurgen. Z. 1 ff. ist also allgemein zu fassen: es gab noch keine Götterwohnungen und noch keine menschlichen Ansiedlungen. Am Anfang war alles „Meer“ (Z. 10 tâmtu, vgl. tiâmat, □nn). In diesem Tehom wird dann zunächst die himmlische Welt geschaffen: 1. Eridu mit Esagila, das himmlische Wasserreich, Z. 12f. Aus dem Wasserreich erhebt sich die himmlische Oberwelt (vgl. S. 6 Anm. 1). 2. Das himmlische Reich des Anu, die heilige Stadt" und Wohnsitz“ der Anunnaki“, d. h. hier wohl der Anu-Kinder allgemein Z. 15f. 3. Das himmlische Reich des Bel, das himmlische Erdreich, der Tierkreis (šupuk šamê S. 9ff., vgl. das Verbum Z. 18 išpuk). Damit dort die Astralgötter in Wohlbehagen wohnen sollten Z. 20, schuf er Menschen. Menschenschöpfung, Tier- und Pflanzenschöpfung wird Z. 21 ff. proleptisch erzählt; Z. 31 ff. erst die Erschaffung der Erde, die ebenso wie das himmlische Erdreich dadurch entsteht, daß Erde und Rohr vermengt wird und damit ein Festland auf dem Wasser gebaut wird. Dann folgen Z. 37f. die irdischen Kultstätten.

Es entspricht dem Charakter solcher epischen Stücke, die Beschwörungen einleiten, daß sie nur andeutend erzählen, Bekanntes voraussetzend; Unklarheiten sind dabei an sich unvermeidlich, vielleicht auf Rechnung von Übertragungen zu

schreiben.

Wie in der biblischen Genesis, in der Geschichte Kains des Städtebauers (1 Mos 4, 17), wird der Bau der Städte an den Anfang der Welt gesetzt. In einem andern Schöpfungstext (S. 170) wird șêru und alu ,,Steppe“ und „Stadt“ gegenübergestellt.

b) Das Siebentafel-Epos Enuma eliš1.

Tafel I.

Als droben der Himmel noch nicht benannt war,

unten die Erde (ammatum) noch nicht mit Namen genannt 2,

indem Apsû und der mitwaltende Sohn und Erzeuger Mummu (und)

Tiâmat, die sie alle gebar,

ihre Wasser in eins vereinigten -3,

als ein Rohrstand sich noch nicht vereinigt hatte und ein Rohrdickicht noch nicht entstanden war1;

als von den Göttern noch keiner geschaffen war,

ein Name nicht genannt, ein Geschick noch nicht bestimmt war3, da wurden die Götter geschaffen inmitten des . . . . .“

Das folgende Stück ist unklar und nur in Bruchstücken erhalten. Wir können es mit Sicherheit ergänzen durch Damascius, de primis principiis, 125: Die Babylonier übergehen den Ursprung aller Dinge. mit Stillschweigen, nehmen aber zwei (uranfängliche) Prinzipien an: Tauțe und Apason (Tiâmat und Apsû), indem sie Apason zum Manne der Tauțe machen, diese aber Mutter der Götter nennen. Ihr einziger Sohn sei Moymis (Mummu), den ich für das geistig vorzustellende Weltall halte, wie er aus den beiden Elementen entstanden ist. Ferner sei aus ihnen

=

1) S. King, The Seven Tablets of Creation, London 1902. 2) D. h. noch nicht existierte. Name Sache und Person, wie im Hebräischen. Der „Name“ der Gottheit ist das höchste Beschwörungsmittel, s. BNT S. 104 ff. Wenn der Zauberer den ,,Namen" hat, so hat er sich der Person bemächtigt. Das ist wichtig für das Verständnis von Stellen wie Jes 43, 1, vor allem wichtig für das formale Verständnis des Taufbefehls. Vielleicht kommt auch Ps 147, 4 in Betracht.

3) Die Stelle ist verdorben; Mummu ist im Text in die falsche Zeile gekommen. Vgl. Stucken, Astralmythen I, 57, MVAG 1902, S. 66 und vgl. oben S. 8 Anm. 2. Daß Mummu der Sohn des Apsû ist, wird in den seitdem bekannt gewordenen Fragmenten ausdrücklich gesagt und durch Damascius bezeugt. Tiâmat ist das Weib des Apsû, Mummu (= Kingu) erzeugt mit seiner Mutter die Welten. Vgl. S. 6 f., vgl. S. 82 Anm. 1. Der Rhapsod deutet nur an, vgl. S. 131.

*) Die Stelle, die immer irrtümlich auf Baumwuchs bezogen und zu 1 Mos 2, 5 in Verbindung gesetzt wurde, will sagen: es hatte sich auf dem Wasser noch kein Festland gebildet. Das beweist unwiderleglich Z. 17f. des vorhin S. 129f. analysierten Textes.

5) D. h. es lebten weder himmlische noch irdische Wesen.

6) Zu ergänzen jedenfalls: „des Meeres“. Damascius sagt, Taute (Tiâmat) gelte bei den Babyloniern als die Mutter der Götter. Vgl. den Text S. 171, wo Tiâmat Geschöpfe säugt. Wie im oben wiedergegebenen Text der Demiurg vom apsû, vom Ozean aus, Himmel und Erde und Menschen schafft, so vollzieht sich die Theogonie hier im apsû.

7) Vgl. hierzu S. 8.

eine neue Generation entsprossen: Lache und Lachos (Lahmu und Laḥamu), und dann eine dritte: Kissare und Assoros (Ki-šar und An-šar). Von diesen drei: Anos, Illil und Aos. Der Sohn von Aos und Dauke sei Bel gewesen, den sie als den Weltenschöpfer (Demiurg) annehmen.

In der Götterwelt entsteht Kampf. Apsû und Tiâmat und Mummu, der Sohn und ,,Gehilfe" des Apsû, planen eine Empörung gegen die neu entstandene Götterwelt.

Göttermutter", übernimmt die Führung. Die Ursache zum Kampfe ist der Weg", d. h. das Handeln der neuen Götterwelt. Ea hat entscheidend eingegriffen; wie es scheint, hat er Apsû,,erschlagen" (harâbu) und Mummu gefesselt. Tiâmat rüstet sich zum entscheidenden Kampf. Sie schafft elf Unge

Tiâmat,,,die

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heuer und übergibt einem derselben, Kingu, der jetzt an Stelle Apsûs Tiâmat zur Seite steht, die Schicksalstafeln.

In dieser Situation setzt die

Schöpfungslegende nach Berosus?

ein. Sie berichtet an Stelle des Kampfes nur von der Spaltung der Tiâmat und schließt daran die Schöpfungsakte.

Berosus sagt, es habe eine Zeit gegeben, wo das All Finsternis und Wasser war und darin seien wunderbar und eigentümlich geartete und aussehende Lebewesen entstanden. Menschen mit zwei, auch solche mit vier Flügeln und zwei Köpfen, auch solche mit einem Körper aber mit zwei Köpfen, einem männlichen und weiblichen und mit zwei Geschlechtsteilen, männlich und weiblich'; ebenso andere Menschen, die einen mit Ziegenbeinen und Hörnern, andere mit Pferdefüßßen, wieder andere mit dem Hinterteile von Pferden und dem Vorderteile von Menschen, also wie Kentauren anzusehen. Auch Stiere mit Menschenköpfen und Hunde mit vier Leibern, die hinten in einen Fischschwanz ausgingen und Pferde mit Hundsköpfen und Menschen und andere Tiere mit Köpfen und Leibern von Pferden und Fischschwänzen, und andere Lebewesen mit verschiedenartigen Tiergestalten. Außerdem noch Fische und Kriechtiere und Schlangen und allerlei andere wunderbare Lebewesen mit Mischgestalten. Ihre Bilder seien im Tempel Bels vorhanden.

1) Es sind die 11 Tierkreisbilder (vgl. Skorpionmensch, Fischmensch, Widder). Das 12. ist jeweilig in der Sonne verschwunden. Der Herr der XI ist hier Kingu, wie später Marduk.

2) Nach Alexander Polyhistor bei Eusebius Chronic. I. Übersetzung zuletzt KT 100 f., KAT 488 f.

3) Vgl. Plato Symposion XIV die astralmytholog. Deutung (F. Israel). 4) Merodachtempel Esagila. Sie sind teilweise durch die Ausgrabungen der DOG aufgefunden, vgl. Abb. 28. 58.

Über sie alle habe aber ein Weib geherrscht mit Namen Omorka, was auf chaldäisch tamat (ṭamte) heiße und griechisch „Meer“ (9ákaooa) bedeute, von gleichem Zahlenwert wie oɛkýrn1.

Als alles so beschaffen war, da sei Bel gekommen und habe das Weib in der Mitte durchgespalten und aus ihrer einen Hälfte die Erde, aus ihrer andern den Himmel gemacht, die ihr zugehörigen Tiere aber vertilgt.

Das alles sei aber eine allegorische Naturbeschreibung2. Als nämlich alles noch ein Urwasser war und Tiere darin lebten, habe dieser Gott seinen Kopf sich abgeschlagen und das herausfließende Blut hätten die Götter mit der Erde vermischt und (so) die Menschen gebildet. Deshalb hätten diese Vernunft und göttlichen Verstand. Bel aber, den man als Zeus bezeichnen kann, habe die Finsternis in der Mitte gespalten und Erde und Himmel voneinander getrennt und so das Weltall geordnet. Die Tiere aber hätten die Kraft des Lichtes nicht ertragen und seien umgekommen.

Als Bel aber die Erde vereinsamt, aber doch (?) fruchttragend gesehen habe, habe er einem der Götter befohlen, ihm den Kopf abzuschlagen, mit dem herausfließenden Blute die Erde zu mischen und die Menschen und Tiere zu bilden, welche vermöchten die Luft zu ertragen. Bel habe aber auch die Gestirne, sowie Sonne, Mond und die fünf Planeten gebildet.

Taf. II. Ea erstattet von dieser Empörung dem Anšar Bericht. Weder Anu, noch Ea selbst können Hilfe bringen. Marduk übernimmt den Kampf, verlangt aber als Siegespreis das Recht der Schicksalsbestimmung; das Geschick (d. h. die Weltordnung) soll nach seinem Siege neu bestimmt werden, er selbst will dann, wie es die andern bisher getan, die Weltordnung bestimmen. ,,Nicht soll geändert werden, was ich schaffe, nicht soll rückgängig werden, nicht hinfällig der Befehl meiner Lippe."

Die Weltordnung des Apsû und der Tiâmat, deren Leitung in die Hände Kingus durch Übergabe der Schicksalstafeln gegeben ist, ist also eine feindliche Weltordnung, der die Ordnung, „der Weg“, der Götter Laḥmu-Laḥamu, Anšar-Kišar, Anu-Ea gegenübersteht. Die Rolle, die Kingu in der alten Weltordnung hat, empfängt Marduk in dem neuen Weltäon nach der Besiegung Tiâmats. Er bekommt dafür auf der letzten Tafel u. a. den Ehrennamen: „der sich erbarmt des Zustands (?) der gefangenen Götter, der das auferlegte Joch abnahm den Göttern, seinen Feinden". Als solcher heißt er Tu-Tu, was K 2107, 9 als „Erzeuger der Götter, Erneuerer der Götter" erklärt wird, s. Hehn AB V, 288.

S. 137.

1) Man kennt also das Astralmotiv des Sonne-Mond-Kampfes. Vgl.

2) Das kursiv Gedruckte gehört einer andern Rezension an; die Ausscheidung stellt den Zusammenhang auf die einfachste Weise her. Es ergeben sich einfach zwei Berichte. Im kursiv Gedruckten sind die beiden Teile, Schöpfung der Menschen und Schöpfung von Himmel und Erde umzustellen.

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