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Auch die Hervorhebung des einen oder andern Metalles hat ursprünglich unter dem Einfluß der Astralreligion gestanden. Jeder der Planeten hat ein Metall, wie besonders deutlich der Mithras-Kult zeigt. Silber ist Mond-Metall; Gold ist SonnenMetall1; Kupfer ist Ištar-Metall 2. Das könnte zu Babylonien (Mond), Ägypten (Sonne), Kanaan (Ašera - Ištar) stimmen (in Zeiten der Hervorhebung des Mondkultus) 3.

I Mos 24, 3 s. S. 395 u. 110 Anm. 2; 24, 4 s. S. 358; 24, 40 s. S. 337.

1 Mos 24, 65 etc. (Rebekka). Rebekka ist mit Ištar-Zügen ausgestattet, wie Sarah. Bei der Begegnung mit Isaak 24, 65 „nimmt sie den Schleier und verhüllt sich," vgl. S. 381. Als Schwester und Gemahlin Isaaks erscheint sie in Gerar 26, 7 ff. in der Rolle, wie Sarah, s. S. 342. Die Unfruchtbare wird fruchtbar. Die im Mutterleibe kämpfenden beiden Söhne (genau wie bei Thamar - Ištar 38, 28 ff.) tragen das Motiv der beiden Welthålften bez. Weltkreishälften: der rötliche, haarige Esau

1) Vgl. III R 55, 60: Eine Scheibe von Gold wird dem Sonnengott geweiht. Vgl. zur Sache Winkler KAT 340 f. Ägypten als Sonnen(Unterwelts-)Land birgt für die Vorderasiaten fabelhafte Goldschätze (Gold und Unterwelt s. S. 216 Anm. 4). In den Amarna - Briefen dürstet man nach Gold aus Ägypten. Es wird hervorgehoben, daß Abraham und Isaak reich aus dem Südland zurückkommen.

2) Hommel erinnert an den Anklang nehošet Kupfer und nuḥšu Vulva. Ist der Stater die Ištar-Münze?

3) Vgl. Winckler F. II, 394f; C. F. Lehmann, Babyloniens Kulturmission S. 41. Mond- und Sonnenumlauf stehen im Verhältnis 27: 360 = 1: 133. Das ist das Wertverhältnis zwischen Silber und Gold, welches das Altertum stets beibehalten hat. Das Kupfer steht zum Silber in der Regel wie 1:60 oder wie 1:72. Silber und Gold verhalten sich wie Monat und Jahr, das Kupfer repräsentiert eine Einteilung des Jahres in 60,,Wochen“ mit je 6 Tagen (die nur rechnerisch und theoretisch zu erschließen) oder in 72 Wochen mit je 5 Tagen (die bezeugt ist). Wir sind gewöhnt, die Wertschätzung als Wertmesser anzusehen. Wenn das auch für das Altertum zuträfe, so hätte das Wertverhältnis nach der Seltenheit schwanken müssen. Und warum nahm man Silber und Gold zu Wertmessern? Es gab doch wertvollere Dinge. Die Münzfähigkeit kommt nicht in Betracht, denn man wog nur die Metalle. Aber wenn auch praktische Momente hineinspielten, so ist doch im altorientalischen Sinne ein theologisches Moment, wie es S. 4, 48 ff. besprochen wurde, maßgebend gewesen, das seine Herrschaft bis in die moderne Zeit über die ganze Erde (entlegene Teile der Südsee und Afrikas ausgenommen) geltend gemacht hat.

Motivwort, nur noch in der Thamar-Ištar-Geschichte 38, 14 und 19 vorkommend.

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6) Der rote Faden symbolisiert hier, wie bei Esau die rötliche Farbe, die dunkle Welthälfte (der Drache, die Unterweltsmacht ist rot, s. S. 138; BNT 42: Apk 12, 3; 17, 3, vgl. auch Jes 1, 18 die Farbensymbolik). Zum Kampf Esaus und Jakobs im Mutterleibe vgl. auch Ho 12, 3.

und Jakob, der seine Ferse hält. Das Lied Jahve's 25, 23 ff. spricht von dem Kampf der beiden in diesem Sinne. Bei Esau sind Edom und Se'ir Motivworte. Edom wohnt in Se'îr, dem Südlande (32, 3, vgl. 33, 14; 36, 8), und ist Vater der Edomiter.

Das Südland ist das Land der Sonne (s. S. 27). Die Sonnenstrahlen gelten in der mythologischen Sprache als Haare, rote Haare sind Sonnenstrahlen, weiße Haare Mondstrahlen. Der haarige Esau 1 Mos 27, 21-23 heißt Edom. Edom heißt nicht nur rot, sondern auch haarig. Schon bei der Geburt 1 Mos 25, 25 kam er heraus admônî, d. h. behaart und rot zugleich. Auch bei dem geographischen Namen Se'îr soll das Haar - Motiv anklingen. Esau entspricht der finsteren Unterweltshälfte, Jakob der kämpfenden und siegenden Oberweltshälfte, bez. Mond und Sonne oder heller Mond und Schwarzmond. Es sind die Dioskuren als feindliche Brüder, wie Kain und Abel. Das Motiv wird durchgeführt. Mit Vorliebe wird es in den Gegensatz der Berufe geheimnist. Jakob,,wohnt in Zelten“ (Schäfer wie Abel), Esau ist der,,Mann des Feldes" (Ackerbauer wie Kain 25, 27). Der Mond ist Schäfer, die Sonne ist Ackerbauer (das Feld ist Unterweltsreich, alle chthonischen Götter sind ja Getreidegötter). Ein anderer Gegensatz der Berufe = Oberwelt und Unterwelt ist Sänger und Schmied (Jabal der Musiker und Tubal der Schmied, Abel und [Tubal-] Kain, s. S. 221). Jakob liebt nach 25, 28 Esau, weil șajid in seinem Munde war. Das kann kaum etwas anderes als Gesang heißen, s. Winckler 1. c. 422, der an die Göttin Şidon bei Philo erinnert, die,,den Gesang erfand, weil sie eine schöne Stimme hatte", und an Esau Se'îr musikkundiger Pan; dazu stimmt die Bezeichnung als Bock“ bei den Rabbinen. Den Schmied - Gegensatz könnte man in dem hinkenden Jakob (Hephästos) finden. Esau als „Mann des șajid" ist ferner Jäger. Der Gegensatz ist Jakob als tâm 25, 27. Die Motive beruhen hier wie im vorhergehenden Falle auf der bekannten Umkehrung. Der Jäger sollte wie der Sänger dem Monde (Oberwelt) entsprechen, das tâm-Motiv (Urim Licht, Tummim Finsternis als Gegensatz zu Urim: Nein und Ja, Tod und Leben) der Sonne (Unterwelt). Hier ist es umgekehrt. Esau als Mann des ṣajid entspricht der Unterweltsmacht, wie arabisch ibn ṣajjâd der Teufel ist; Jakob als tâm ist der Mann der Lichthälfte'. *

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Ein andrer Motiv - Gegensatz ist sa îr (haarig) und halâk (glatt) 27, 11, vgl. die kosmisch-geographischen Namen Jos 11, 17 und 12, 7. ☀

1 Mos 25, 13. Nebâjôt. Es sind die Nabajâti Asurbanipals; hier wie Jes 60, 7 neben den Kedar, d. h. den seẞhaft gewordenen Arabern (Kidri) bei Asurbanipal genannt. Sie haben nichts mit den Nabatäern zu schaffen (gegen KAT 147). Ein Fürst der Nebâjôth ist Gašmu, der Araber, bei Neh 6, 2 (s. KAT 3 151, 296). Adbeel ist der Dibi'ilu bez. Idiba'il in den Annalen Tiglatpileser III. Mišma, vgl. Isammê' bei Asurbanipal (KB II, 220) Hüter eines Heiligtums der Attar-samain, ähnlich wie die Koreïschiten. Mit Ismael hat der assyrische Name nichts zu tun (gegen

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1) Motiv des Kreislaufs s. S. 28 Anm, 2; 217.

2) Schneider und Schuster

Oberwelt und Unterwelt s. S. 352.

3) Bez. heller Mond und Schwarzmond.

*) Die Verbindung des tâm - Motivs mit dem Motiv des tau bei Winckler 1. c. S. 420 f. erscheint mir kaum annehmbar.

KAT 2 148). Massa, vgl. die Masʼai bei Tiglatpileser, Asurbanipal, auch in einem Briefe vorkommend, ein nordbabylonischer Stamm. Thêmâ, vgl. die neben den Mas'ai aufgeführten Temai. Es ist das heutige Taimâ in Nordarabien, woselbst neuerdings mehrere aramäische Inschriften gefunden wurden, auf deren einer (der größten) der Stadtname Taimâ wiederholt erwähnt wird.

I Mos 25, 18,,,wo man nach Aššur geht". Gemeint ist vielleicht die arab. Landschaft, s. Glaser, Skizze II, 438 f.; Hommel, Altisr. Überl. S. 240. I Mos 26, 1 ff. (Isaak und Rebekka in Gerar) vgl. S. 342 zu 1 Mos 12 und 20. 1 Mos 26, 34 f., s. S. 312 f.

I Mos 27, 21-23. Die Täuschung erfolgt durch die Haare von Ziegenböckchen, die um Hände und Hals gelegt sind, so daß sie behaart erscheinen (vgl. 1 Sa 19, 13). Isaak betastet ihn und wird getäuscht. Die Täuschung verursacht, daß Esau dem Jakob dienstbar wird.

Stucken, Astralmythen IV, 342 ff. weist auf das gleiche Motiv in der durch Vorderasien und Europa gehenden Polyphemsage1, wo der blinde Zyklop durch ein Widderfell, das er betastet, getäuscht wird, und auf das verwandte Motiv in der Kronossage (Hesiod, Theog. 467 ff.): Rhea hüllt einen Stein in ein Widderfell, Kronos betastet ihn und hält ihn für seinen Sohn; diese Täuschung verursacht Vertauschung der Herrschaft. Zeus erlangt die Weltherrschaft; die Titanen (der „feindliche Bruder") werden ihm dienstbar. Paulus Diaconus I, 8 endlich überliefert eine Variante der Grimnismal-Sage (Edda, Gering, S. 68 ff.), nach der Frigg ihren unbehaarten Sohn behaart macht und dadurch erreicht, daß ihr Gatte den Lieblingssohn segnet.

1 Mos 27, 27. Jakob riecht den Duft der Kleider. Der ,,Geruch des Feldes" ist Blumenduft (vgl. 2 Kg 19, 26). Es handelt sich um Feierkleider v. 15, die beim Orientalen parfümiert sind. ,,Geruch der Feldarbeit wäre für den Orientalen etwas Greuliches 2."

Der Traum von der Himmelsleiter.

1 Mos 28. Zwei Erzählungen sind ineinander gearbeitet. Bei J erscheint Jahve selbst im Traum. E sieht die Engel Gottes (malakîm). Wie 1 Mos 32, 2 u. a. St. zeigen, gehören sie für den Elohisten zum Gefolge Jahve's. J kennt nur einen Engel Jahve's; er sieht, wie es scheint, in der Erwähnung der Engel heidnische Anklänge und eine Herabsetzung der Würde Jahve's 3.

1) S. Wilhelm Grimm, Die Sage von Polyphem, Abh. der Kgl. Akad. der Wissenschaften, Berlin 1857.

2) Winckler F. III, 426.

3) Vgl. S. 178 Anm. 3. Gegen Holzinger z. St., der umgekehrt konstruiert. Zimmern KAT3 456f. (vgl. Gunkel 280) sieht in den biblischen

Wir erkennen in der Engellehre der altisraelitischen Religion auf Grund der in der christlichen Weltanschauung niedergelegten religiösen Wahrheiten und im Hinblick auf die evangelischen Berichte über das Leben Jesu Realitäten der transzendenten Welt. ,,Gott macht Winde zu seinen Boten und Feuerflammen zu seinen Dienern" 1, aber er hat auch andere ,,dienstbare Geister" (Hbr 1, 14), um seinen Willen an die Menschen kundzutun. Und es gehört zu den Ahnungen religiöser Wahrheit (AG 17, 27f.), wenn die Keilschrifttexte von dem,,Gnadenboten" (amelu apil šipri ša dunku) der Gottheit reden, der mit dem König ins Feld zieht (K 523) oder von dem ,,Wächter des Heils und des Lebens, der dem König zur Seite steht" (K 948) 2. Auf alttestamentlichem Gebiete ist zu unterscheiden:

1. Der mal'ak Jahve (= pene Jahve), der die sichtbare Erscheinungsform der Gottheit darstellt, an dessen Stelle in der Zeit des Tempels die Erscheinung Gottes im Allerheiligsten tritt.

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Abb. 122: Assyrischer Schutzengel aus Nimrud (Asurnaṣirpal).

2. Die Vorstellung vom Boten Gottes, die die Jahve-Religion. mit der esoterischen Religion der außerbiblischen Welt gemeinsam hat, z. B. Jes 63, 9.

3. Die kosmologische Engelvorstellung, die die Gestirne als Willensverkündiger der Gottheit ansieht und als die Heerschar Gottes (Jahve Sebaoth, Jahve der über Kerubim thront). In

Engeln Spuren ,,depossedierter Götter", gemäß seiner Grundanschauung, die in der israelitischen Religion (und schließlich auch in der christlichen) verfeinerte Mythologie sieht.

1) Ps 104, 4, vgl. Ps 148, 8. Luther übersetzt merkwürdigerweise umgekehrt:,,Du machst deine Engel zu Winden und deine Diener zu Feuerflammen." Wenn man das buchstäblich nehmen wollte und nicht nur als poetische Redeweise, die sich der Mythologie bedient, so käme man auf,,babylonische" Vorstellungen, vgl. den Götterboten Nusku-Gibil, d. i. das Feuer.

2) S. Delitzsch, BB I 71 und vgl. unsre Abb. 66 f. u. 122.

der reinen Jahve-Religion hat diese Vorstellung nur symbolische bez. poetische Bedeutung, z. B. Jes 24, 1, wo die Feinde Jahve's als,,Heere der Höhe" erscheinen, als die heidnischen Astralgötter, denen Jahve die Herrschaft abnimmt1. In der JahveVolksreligion sind die Vorstellungen robuster, wie im DeboraLied, wo der Kampf der Sterne in ihren Bahnen wider Sisera. nicht nur als Poesie aufgefaßt sein will. Die Engel im Jakobstraum bilden gewissermaßen eine Zwischenstufe, sofern der Traum den kosmischen Tempel darstellt, dessen Stufen die Planetenstufenkreise darstellen.

4. Die Ausgestaltung der Engellehre in der nachbiblischen jüdischen Literatur, die von der babylonischen Mythologie beeinflußt ist und dem Wesen der Jahve-Religion widerspricht, dagegen der heidnischen Volksreligion in der vorexilischen Zeit nahe verwandt ist2. Die nachexilişche jüdische Theologie, wie sie schon in den Apokryphen sich zeigt, hat hier von neuem Elemente aus der babylonischen und der babylonisierten parsischen Religion aufgenommen, die sich zu den schlichten Engelvorstellungen wie Zerrbilder verhalten. Hier sind die ,,depossedierten Götter" zu suchen 3.

Was Jakob nach E sieht (28, 13-16), ist der himmlische Palast, das Urbild aller vorderasiatischen Tempelbauten. Hier steht der göttliche Palast! Hier ist das Tor des Himmels." Der Ort erscheint ihm im Traum als der Nabel der Erde *.

1) S. S. 179. 2) Zur Unterscheidung von Jahve-Religion, JahveVolksreligion und (heidnischer) Volksreligion s. S. 338.

3) Über die Engellehre im Neuen Testament s. BNT 85f. Die Engelerscheinungen in den Evangelien und Episteln entsprechen den unter 1. und 2. gekennzeichneten Erscheinungen der biblischen Literatur Alten Testaments, in den aos oroatias ovoariov Lc 2, 13 und in Stellen wie Mt 26, 53, Rö 8, 38, Kol 1, 16, Apk 1, 20 u. ö. zeigt sich der unter 3. bezeichnete physikalische Hintergrund. Gegen die jüdische Engellehre protestieren die paulinischen Briefe und der Hebräerbrief (vgl. auch Apk 19, 9 ff.; 22, 8 ff.). Stellen wie Ju 6; 2 Pt 2, 4 und andrerseits Ju 9 (vgl. Apk 12, 7 ff.) stehen nicht auf gleicher Linie mit der jüdisch-persischen Engellehre. Sie sind Produkt der gleichen orientalischen Lehre, wie die jüdische Angelologie, aber sie sind nicht wie diese rein mythologisch, sondern vertreten religiöse Realitäten.

*) Vgl. S. 49 und jetzt Winckler F. III, 427; babylonisch markas šamê u. irșitim, der Punkt wo Himmel und Erde zusammentrifft (NibiruPunkt, S. 20 f.). Im Sohar, der die alten Anschauungen kennt (s. BNT 65), heißt es (Sulzb. Ausg. fol. 124, col. 492): „,Auf jenen Stein ist die Welt gegründet, er ist ihr Zentrum, in ihm steht das Allerheiligste, der Stein, den die Bauleute verworfen haben." Es ist die uɛoonqalía vairs der Griechen (Delphi). Gunkel, Genesis' S. 29. In der 2. Auflage hat

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