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die ihnen Lieblingsfachen werden, oder mischen sich in weltliche Händel, forgen für die Kirche, aber nicht für das Christenthum, und trachten, fich ein kleines Reich in dieser Welt zu machen, aber nicht das Reich Gottes in ihren Gemeinden durch Wort und That, öffentlich und heimlich, in den Kirchen und in den Häusern, zu bes fördern.

terscheiden sich wohl Viele in der ärmern, verwahrloseten, || zu haben, wenn fle thre sogenannten Amtsgeschäfte vedienstbaren, unwissenden Klasse des Volkes von den Heiz gelmäßig abthun, und widmen sich Nebenbeschäftigungen, den der Vorwelt! Nicht Laufe, nicht Kirche macht zum Christen, sondern das Christenthum im Herzen und das Christenthum in der gottgefälligen, wohlwollenden, lieb reichen That. Wie ehemals findet man auch jezt noch die Finstern Begriffe der Glaubensschwärmerei, des Glaubenshasses und der Verfolgungssucht. Noch jezt hört man den fanatischen Pöbel und fanatische Priester gegen Bekenner eines andern Glaubens wüthen und eifern. Nur die Weisheit der Regierungen verhütet grobe und schreck chen so viel Unwürdigkeit und Kälte geblieben ist, andern Wie eines Theils bei einer großen Zahl der Geistlis liche Ausbrüche des Religionshaffes bei diesen unwissen Theils aber auch Irreligiöfität und unglauben neben der den, leidenschaftlichen Chriften, die zur Ehre Gottes verachtungswürdigsten Beschaffenheit vieler Geistlichen oder zum Vortheil ihres Standes und Einkommens gern fortdauern muß, bleibt das ewige Streben der Menschs heute noch Andersglaubige zum Scheiterhaufen führenheit nach dem Bessern rege, wie ehemals. Weder die möchten. Wie in jenen Lagen der Kirchentrennung verfchulgerechten kirchlichen Lehrbegriffe, weder die trockenen nimmt man noch jekt von gegenseitigen Verkeßerungen Verstandes- und Vernunftreligionen, noch die frommen und Verfluchungen. Der Priesterftolz raset in seiner Bos- Gauleleien, prunkvollen Zeremonien, todten Gebräuche heit, ie mehr ihm sein Einfluß auf weltliche Angelegens und Dhr und Auge täuschenden Feierlichkeiten thun vie heiten entrissen wird. Er versucht alle Mittel, die golde len Herzen ein Genüge, die sich nach Vereinigung mit nen, üppigen Seiten seines durch ihn selbst geschändeten dem Göttlichen sehnen. Daher währen auch Berirrungen Standes wieder herbeizuführen, da er noch durch ein und Uebertreibungen anderer Art fort. Daher erblickt man Wort Unterthanen gegen Obrigkeiten empören, Kinder auch in unfern Tagen bei allen Religionsparteien jene gegen die Weltern bewaffnen, Fürsten durch Lift oder stillen, gutmüthigen, oft geißtlichstolzen Schwärmer; jene Lude in Schrecken fehen und Alles nach seinen Wünschenschwermüthigen, mystischen, mit Bildern, Träumen und

leiten konnte.

der und Weissagungsfüchtigen, die man in allen Seiten Gefühlen spielenden Beter und Andächtigen; fene Wuns gefunden hat, die in der Liebe Gottes fich auflösen zu wollen scheinen, ohne in raftloser Großthätigkeit ihre Liebe zu Gott durch Liebe zu ihren Mitmenschen offenbaz ren zu können. Sie zerflieffen in Thränen, und zerrinnen mit ihren Empfindungen in der Verehrung und Liebe Jesu Christi; aber im Leben sind sie nicht, was Jesus fordert von denen, die ihn lieben. Ihre religiöse Schwärmeret besteht zuweilen noch recht gut mit Geldwucher und Geiz, oder mit verhülltem Stolz und Ehrgeiz, oder mit Wol luft und Uerpigkeit, oder mit gehässigen Ränken und Läs ferungen. Viele führen vielleicht auch einen stillen, bürs gerlich guten Lebenswandel: aber wo find die, welche, wie Jesus, wie die Apostel, wie die ersten Christen, ihe ganzes Dasein, und was sie sind und haben, dem Heil des Vaterlandes, dem Nußen der Nebenmenschen, felbft dem Wohl ihrer persönlichen Widersacher weihen ?

Darum verwundere fich Niemand, wenn bei Wahr nehmung solcher Dinge von der andern Seite, wie fonft, auch heute noch Verachtung und Verspottung des geifts Lichen, so ehrwürdigen Standes beim großen Haufen flacher Biglinge als ein Zeichen der Aufklärung gilt; wenn man das Kirchenwesen nur allzuoft noch als eine bloße Gelds, Vermögens- und Rechtsangelegenheit der Geistlichen an: fiert, wenn man, ftatt chriftlicher Duldung und Achtung gegen die verschiedenen Verehrungsarten Gottes, an vielen Orten Gleichgültigkeit gegen alle Religionsarten äuffert; rvenn Uebelbelehrte, aus Abscheu vor der Heuchelei, Rils len Ruchlosigkeit, vor dem Hochmuth, Gelddurft und der Herrschgier der Geistlichkeit, auch Verdacht gegen das faffen, was sie amts, und berufshalber lehren oder in den Kirchen verrichten; wenn Unglaube und Irreligiofität bei vielen Menschen für wahre Aufklärung und Borurtheillosigkeit gilt. Wie in den ältern Zeiten, so ist auch in unsern Zeiten und in allen Ländern nichts so sehr Schuld an der Rohheit und dem Aberglauben, an der Schwär- Obwohl nun die ehemals aufgekommenen Berirrunmerei, an dem Fanatismus, an der Sittenlosigkeit und gen, Erernungen und Zwiespalte der Christen noch immer. dem Heidenthum, an der Religionsverachtung und dem || dar vorhanden sind: so ist auch gewiß, daß die Anzahl Unglauben, als die Verderbtheit, Schlaffheit, Unwis- der wahren Verehrer Gottes, der ächten, thätigen Be senheit und Leidenschaftlichkeit vieler Pricfter und Geist-kenner Jesu in allen Religionsparteien nach Maßgabe der lichen. Nicht die Liebe zu Gott und göttlichen Dingen, Volksbildung und Aufklärung jederzeit zunimmt. In nicht die Sehnsucht, Seelen zu retten und zu Gott zu denjenigen Ländern, wo Wissenschaft und Denkfreiheit am führen, nicht die edle Begierde, als Vorbilder anspruchs meisten mangelt, in denjenigen Ständen, deren Unters lofer Tugend ihre Gemeinden zu allem Guten und Schö-richt durch weltlich: Obrigkeiten und unfleiß der Geifts nen zu begeistern: mit einem Wort, nicht das Herz zichtlichkeit am meisten verabsäumt ist, findet man heutiges fte in ihr apoftolisches Amt, sondern meistens die Hoffnung bequemen Lebens, hinlänglichen Auskommens, fets ter Pfründen, der Anwartschaft auf höhere Ehren. Viele treiben ihren Beruf mit heimlichem Widerwillen, ahnen deffen Umfang und Herrlichkeit nicht, und beneiden die Beschäftigung weltlicher Stände; Andere trieben ihn gleichgültig, pflicht- und vorschriftmäßig, wie der Handwerksmann fein Handwerk; glauben damit genug gethan

Tages auch das meiste, mit christlichen Aussenzeichen ges schmückte, Heidenthum, todte Werkheiligkeit und knech tische Kirchenfrömmigkeit bei Finsterniß des Geistes und wüster Verwilderung des Herzens. Anderseits wird der meiste Unglaube, die meiste Religionsverachtung in den höhern Ständen bei denjenigen gefunden, welche in der vornehm sein sollenden Erziehung zur Halbwisseret ge ||bracht, durch Allesleserei vergiftet, und mehr zum Er

werben, Glänzen und Rollespielen in der Welt abgerich=| tet, als zur Entdeckung und Schaffung des wahren Glücks in ihrem Innern angeleitet wurden.

Aber die Kraft der Religion, die Macht der Zugend, offenbart sich am meisten in den mittlern Klassen des Volks. Hier findet man bei allen Religionsparteien die besten Be ter und besten Thäter; hier die Grund wahrheiten des Christenthums obflegend über alles geistliche Schul, und Kirchengezänt; hier das Jrdische weise für das Ewige benußt; hier die reine, heilige Begierde in tausend und tausend Herzen zur Nachfolge Jefu; hier das Forschen und Suchen in sich, und das Bekehren zum Herrn.

Gottes Wahrheit leucht' und glänze
Bis zur Erde fernster Grenze
Und vom Auf zum Niedergang!
Alle Völker müssen kommen,
Ihn zu ehren mit den Frommen!
Jeder opfre Lob und Dank.
Der Vater und der Sohn
Sei jeder Nation
Herr und König!
Bie Erd' und See
Und Tief und Höh'

Allein ein Tempel Gottes ift.

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Wenn ich die merkwürdigen Schicksale der chriftlichen Und zu diesen Deinen Bekennern, mein Jefus, mein die Befeligung und Erhebung des menschlichen Geschlechts Religion betrachte, dieser wunderbaren Anstalt Gottes fur himmlischer Freund, zu ihnen, die nicht in einem einzi auf Erden so kann ich mich unmöglich der Frage ers gen Zande, die nicht in einem einzigen Volke, sondern wehren: Was wird noch in künftigen Jahrhunderten und in allen Kirchen sind, will ich gehören. Sie gehören Dir Jahrtausenden ihr Schicksal sein? Ist es möglich, daß an: so will ich auch Dein Eigenthum sein! Mit Befle trübniß sehe ich den schweren Kampf des Guten und Böre wieder durch Barbarei verfälscht, oder durch Unglaus fen, des Lichts und der Finsterniß, der Herzensgüte und ben der Völker ganz vernichtet werde? Ich zittere vor Leidenschaft, der Göttlichkeit und Thierheit, des Chridiesem Gedanken! stenthums und Heidenthums, noch immer um mich her fortkämpfen. Wann, o wann wird er beendet werden? Wann endlich in mir selber? Habe ich ihn denn schon ausgerungen, den großen Streit meines Geiftes gegenlichen Geschlechts aus. Man berechnet, daß ungefähr acht: die Empörungen ungöttlicher, entehrender Neigungen, die alle Jahre ihre Veranlassungen und Zwecke, nicht ihre Kräfte, ändern? Bin ich denn schon, wonach ich so lange getrachtet habe, es zu werden, ein Mensch Gottes ?

Welttheilen leben, macht doch ihre Anzahl nur einen ges Obgleich heutiges Lages die Bekenner Jesu in allen ringen Theil von der Gesammtheit des vorhandenen mensch

hundert bis neunhundert Millionen Menschen gegenwärtig auf Erden leben. Darunter find aber etwa bloß über zweis hundert Millionen dem christlichen Glauben zugethan. Die übrigen, und bei weitem die meisten, leben noch im Heidenthum. Viele bekennen sich zur Lehre Mahomets; und treu geblieben. Also viel bleibt noch zu thun übrig, eine geringe Menge ist auch dem Gefeß Mofis anhängig wenn das Christenthum unter allen Völkern feine wohl. thätigen Wirkungen äuffern soll. Es ist nicht zu läugnen, daß unter den heidnischen Nationen fort und fort durch fogenannte Missionsanstalten viel zur Verbreitung des wahren Glaubens gearbeitet wird. Doch bleiben die Forts schritte verhältnismäßig fehr klein. Und es gibt viele Gez genden der Erde, viele Nationen, zu denen bis jezt noch

Ich stelle mich im Neuffern zwar der Welt gleich, denn ich soll ja in ihr leben, wirken und das Nüßliche aller Art vollbringen; aber in meinem Innern, o Du weißt es, Allwissender! strebe ich fort und fort, mich über das Spiel der Welt zu erheben und meinem Jefu ähnlicher zu werden. Ach, daß mich nur allzuoft noch das Irdische, zu oft noch eine Gewohnheit überrascht, die ich längst schon vertilgt, eine Schwachheit, die ich längst bestegt zu haben glaubte! Verleihe mir Kraft, meintein Chrift gekommen ist. Sollten jene entfernten, under Gott, mein Gott! Endlich werd' ich's doch vollbringen, endlich mein heiliges Ziel erringen.

kannten Weltgegenden nie den Segen der göttlichen Erleuchtung geniessen? Zwar sind sie jest meistens vOR TOLaffet uns forschen und suchen unser Wesen und uns Menschen bewohnt; follten sie aber einst nicht reif werden hen, halbwilden, dem Höhern beinahe unempfänglichen zum Herrn bekehren. Amen.

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für das Licht des Evangeliums ?

Daß das Christenthum in allen noch fünftigen Zeitaltern auf Erden fortdauern werde, so lange vernunftbegabte Wefen unter dem Monde wandeln, ift für mich allerdings eing unumstößliche Gewißheit. Es ist eine Got tesverheißung. Christus selber sprach sie aus: Himmel und Erde werden vergehen, aber mein Wort wird nicht vergehen. Es ist eine Gottess verheißung, daß endlich alle Erschaffenen zum Herrn bes fehrt werden; Jesus, welcher die Schicksale Jerusalems, des jüdischen Volkes, feiner Jünger und seiner Lehre mit so großer Bestimmtheit vorauserkannte und voraussagte -und wir Jettlebenden find Zeugen von der Erfüllung feiner Weiffagungen! - Jefus fagte auch das endliche Schicksal feines Evangeliums voraus bis in die spätesten Weltalter. Einst im Gespräch mit den Pharifäern verglich

er fich mit einer Heerde, die er weide. Ich bin, sprach sich auch das Christenthum wachsend verbreiten. Es er, ein guter Hirte, und erkenne die Meinen, und bin wird endlich ein Hirt und eine Heerde bekannt den Meinen, gleichwie mich mein Vater kennet,werden. Zwar die verschiedenen chriftlichen Kirchen has und ich den Vater kenne. Ich habe noch andere Schafe, || ben sich in ihren Zeremonien, Gebräuchen und Lehrmeis fie find nicht aus diesem Stalle (er meinte, da er bisher nungen von Zeit zu Zeit geändert. Die katholische Kirche nur den Juden predigte, die Heiden); auch diese muß ich war in den ersten Jahrhunderten nicht das, wozu fie in herführen, und sie werden meine Stimme hören. End- den finstern Zeitaltern nach der Völkerwanderung entartet lich wird ein Hirt und eine Heerde werden.ift; und wieder ist sie nicht mehr in unsern Zeiten das, (Joh. 10, 16.) was fie in den Tagen allgemeiner Barbaref geworden Diese Weiffagung Chrifti ist noch nicht vollkommen war. Eben so haben sich andere Kirchenparteien und erfüllt, obgleich fie ihrer Erfüllung im Laufe der Seiten christliche Religionsgesellschaften in ihrem Innern allmäs ununterbrochen entgegengeht. Wie sollte ich einen Grundlig verwandelt. Aber das Wandelbare ist Menschenwerk, haben, daran zu zweifeln? Unter wie furchtbaren Ber Menschenmeinung gewefen. Die ewigen Wahrheiten des hängnissen hat sich das Evangelium in vergangenen Jahr. Christenthums, welche den Lehrgebäuden aller chriftlichen hunderten behauptet und ausgebreitet! Wie vergeblich Kirchen und Sekten zur Grundlage dienen, find unver wütheten dagegen der Blödsinn und die Macht der Völker, wandelt jederzeit diefelben geblieben, welche sie von jeher der Wiß alles Heilige verläugnender Spötter? Große gewesen sind, Sie werden ewig diefelben bleiben; denn fie Reiche, Thronen und Nationen gingen seit der Erscheis sind Gottes Werk, fie sind der Einklang der Vernunft nung des Messias auf Erden unter, daß von ihnen keine und der Natur mit den Verhängnisfen des menschlichen Spur mehr wahrgenommen wird. Aber seine Lehre stieg Geschlechts, der Einklang des Irdischen mit dem Uebers fiegreich über die Trümmer aller irdischen Größe empor. irdischen. Der gefährlichste Augenblick für die chriftliche Religion Kirchliche Parteien und verschiedene Glaubensgenoss war unstreitig jener finstere Augenblick der Völkerwan-senschaften hat es von jeher unter den Bekennern Jesu ge= derungen da barbarische Nationen alles Licht der Wissen: geben, und wird es ohne Zweifel auch immerdar geben schaft auslöschten, und die Bewohner unsers Welttheils müssen. Sie entstanden frühzeitig und konnten nicht aus in nächtliche Blindheit des Aberglaubens, in allgemeines bleiben. Denn die Menschen befanden sich auf zu verschie= Heidenthum zurückstürzten. Dennoch behauptete sich Gotdenen, höhern und tiefern Standpunkten, um von einer tes Wort und zerstreute die Finsterniß wieder durch die Gewalt seines ewigen Lichtes.

Sache vollkommen gleiche Ansichten zu haben. Christus Jefus fprach seine Lehre meistens rein aus. Doch hüllt er fie oft in bildliche Vorstellungen, in mancherlei Gleichs niffe ein, um überfinnliche Begriffe einem finnlichdenken. den Bolke begreiflicher und eindrucksamer zu machen. So pflegen auch heutzutage Lehrer, Erzieher und Aeltern manche nüßliche Wahrheiten für ihre, des Denkens wenis ger fähige Kinder in Beispiele, Geschichten, Fabeln und Gleichnisse einzukleiden.

Schwerlich haben wir oder unsere Nachkommen die Rückkehr folcher erschrecklichen Zeiten wieder zu fürchten, da die Unwissenheit so groß ward, daß auch felbft Geift liche faum noch lefen konnten. Vielmehr wachsen Wiffens schaft und Erkenntniß in allen Ständen des Volks, nehmen in allen Ländern, in allen Weltgegenden zu. Und wahrlich, das Licht der Wissenschaft ift dem Lichte des Christenthums zuträglicher, als die Verfinsterung des Wenn nun in spätern Zeiten fromme Bibelleser die Berftandes. Das Christenthum selbst hat am meisten zur Redensarten Jesu falsch verstanden; wenn fte, statt auf Vermehrung menschlicher Einsichten und Kenntnisse beis || dasjenige zu achten, worauf Christus mit diesem oder jes getragen. Nur in den chriftlichen Staaten Europa's und nem Bilde oder Gleichnisse hindeutete, vielmehr auf das anderer Welttheile blühen Kunst und Gelehrsamkeit am || Bild selbst fahen und es für die Wahrheit hielten, da es vorzüglichsten zur Bildung des Volks, zur Vermehrung doch bloß die Einkleidung der Wahrheit sein sollte: so der Einsicht, zur Bertilgung des Aberglaubens, zur mußte schon daher Abweichung und verschiedene Meinung Bernichtung der Unwissenheit. Durch eifrige Unterstützung entstehen. und Berbesserung des öffentlichen Unterrichts beitragen, heißt das Reich Gottes befördern. Denn das Reich Got Lehrart wohl. Auch fle verfuhren nachmals bei der VerDie Jünger Jesu verstanden ihren Meister und feine tes ist das Reich des Lichts. Nur eigennütige, stolze fündigung des Evangeliums auf ähnliche Weise, und Finsterlinge oder unwissende Schwärmer scheuen Licht und richteten sich nach den Vorkenntnissen und Vorurtheilen die erhöhte Bildung des Volles. Sie fürchten, daraus der Völker, zu denen fie famen. Sie predigten zwar gehe gefährlicher Unglaube, Freigeisterei, Irreligiofität Allen nur einen und denselben Gott, einen und denselben hervor. Allein fle wiffen nicht, was sie sagen. Unglauben Heiland, aber nicht Allen auf die gleiche Weife. Sie und Irreligiosität sind keine Früchte der Wahrheit, fons bemühten sich Allen allerlei zu werden, auf daß sie viele dern des Irrthums. Irreligiofität und Unglauben find Seelen gewännen. Wenn Paulus und andere Apostel zu im Heidenthum und bei den unbelehrten Christen, deren den Juden so gesprochen hätten, wie fte zu den Helden Verstand verdunkelt ist, herrschendere Uebel, als bei uns zu fprechen genöthigt waren; wenn sie den Juden Bes unterrichteten und erleuchteten Personen. Unter den heidsweise für die Wahrzeit des Evangeliums aus den Grunds nischen Römern und Griechen standen die berühmtesten Weltweisen dem Christenthum am nächsten, gleichwie uns ter chriftlichen Bölfern die ungebildete Volksklaffe dem Heidenthum am nächsten steht.

Mit vermehrter Erkenntniß unter den Völkern wird

fäßen heidnischer Weltweisen und Dichter gegeben hätten, würden sie wohl Eingang bei den Anhängern des mosats ichen Gefeßes gefunden haben? Oder würden sie wohl hinwieder von den Heiden verstanden worden sein, wenn sie-denselben Beispiele aus jüdischen Gebräuchen gebracht,

Chriftum mit dem Ofterlaam verglichen, ihn den Hohen-Gebräuche, Vorstellungsarten und an den Nationalfaraf priester, ihn den von füdischen Propheten verheißenen ter der unwissenden Völker angeschlossen hätten. Dies Meffias, ihn den Sohn Davids genannt, thn dem Aa- versäumten sie. Denn sie wollten nicht nur die Lehre Jesu, ron und Melchifedec gegenübergestellt hätten Bon dem fondern auch die Lehre ihrer Kirche daselbst einführen. allen wußten die Heiden nichts. Der Katholik wollte katholische, der Lutheraner lutheris

Spätere Christen nahmen aber diese und andere insche Chriften sehen. Aber weder der katholische noch der den Briefen und Reden der Apostel vorkommenden Aus. lutherische Kirchengebrauch paßten für das von unsern drücke buchstäblich ats Hauptgrundlehren und Glaubens. Gegenden, von unserer Lebensart ganz verschiedene Wewahrheiten an. Und fo gingen viele Dinge, welche nur sen heidnischer Halbwilden. Man wollte ihnen zuviel ge geschrieben waren, sich ehemaligen zu bekehrenden oder ben, mehr, als fte in ihr Wesen aufnehmen konnten. schon bekehrten Juden oder Helden verständlich zu machen, Man hätte sich in diesen ausserwesentlichen Stücken nach durch Mißverstand in den Lehrbegriff späterer Christen ihnen richten müssen. Die Grundwahrheiten des Chriftenüber, die und deren Weltern niemals Juden oder Heidenthums werden überall, wo ein vernünftiges Wesen ath

gewesen waren.

Mißverständnisse und Auslegungen dieser Art waren die Veranlassungen oft der seltsamften, oft der des Chris ftenthums unwürdigsten Vorstellungen. Daraus erwuchs fen die verschiedenen von einander getrennten Parteien der Christenheit.

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met, leichten Eingang finden; nicht also Gebräuche oder Meinungen, die wieder Geschöpfe fräherer Streitigkeiten um Meinungen sind und ursprünglich andern Himmels. ftrichen zugehören. Die unmittelbaren Schüler Jefu trugen Anfangs fogar kein Bedenken, Juden wie Heiden als wahre Chriften anzuerkennen, sobald ste nur die Hauptgrundsätze des Christenthums annahmen, und lieffen fie lange bei ihren jüdischen und heidnischen Gebräuchen

Vielleicht schon ehe ein Jahrhundert vergeht, wird man mitten unter allen Kirchen des abendländischen Eus ropa's eine neue Kirche aufgehen fehen, welche sich von allen übrigen in den Sahungen und Gebräuchen scharf unterscheidet, und doch in den von Jesu geoffenbarten Grundwahrheiten vollkommen mit allen übereinftiment. Ja, diese neue Religionsgesellschaft ist dem Wesen nach schon vorhanden, ohne noch in einer besondern, äusserlich ausgezeichneten Form zu bestehen. Die Form ist eine irdis

Sie werden auch in Bukunft nicht fehlen. Und wenn wirklich viele von den jest bestehenden Sekten und kirch. || ungestört. lichen Gemeinschaften endlich nach Jahrhunderten und Auch, wie gesagt, die Verschiedenheit der Bildungs Jahrtausenden ganz verschwinden und aufhören sollten ftufen, auf welchen die Völker stehen, wird, wie sonst schon manche haben sich gänzlich oder zum Theil verloren, und jest, noch fünftig das Entstehen und Vergehen ber die vorzeiten fehr ausgedehnt waren: es werden statt fonderer chriftlicher Religionsgesellschaften herbeiführen. ihrer wieder andere entstehen. Die religiösen Vorstellungen eines Kindes und eines ManSolche Verschiedenheit des aufferwesentlichsten Vornes, eines unwissenden rohen Menschen und eines Weifen Stellungen und Gebräuche im Christenthum bringt schon || können sich unmöglich gleich sein. Das Auseinanderweis die Verschiedenheit der Bildungsstufen mit sich, auf welchen derselben ergibt sich von selbst. chen die Völker stehen; eben so die Verschiedenheit der Neigungen, Temperamente, Anlagen, die altherkömm= lichen Gebräuche der Nationen unter verschiedenen Him melsstrichen. In warmen und heißen Ländern der Erde wird die Empfindung und Einbildungskraft der Menschen reizbarer fein, und beschäftigter fein wollen, als in ges mäßigten oder kalten Erdstrichen, wo der Mensch wenis ger lebhaft und finnlich, mehr dem Verstande den Vors zug gibt, und ernster und bedächtiger zu sein pflegt. So wenig die große Einfachheit der gottesdienstlichen Ger bräuche, die man bei nordischen Nationen hat, der brenzsche Frucht der Zeiten und vortheilhaft zusammenwirken nenden Einbildungskraft und dem Hang zur Heiterkeit, bildetern Christen in den katholischen und protestantischen der Verhältnisse. Schon jest findet sich zwischen den gez zum Prunkreichen, Glänzenden und Vielfarbigen gefals Kirchen, selbst unter den gebildeteen Juden, eine große len kann, der die Bewohner warmer Erdftriche beherrscht: Zahl in allen Ländern, welche wesentlich mit einander eben so wenig wird dem trockenen, ruhigen, verständigen übereinstimmt, und von den alten Lehrbegriffen abweicht. Bewohner des Nordens die Ueberspanntheit und Wunder. Es gibt Juden, welche, ohne sich Christen zu nennen, liebe der Völker in Südländern angemessen sein. Alle ohne die Sahungen einer christlichen Kirchenpartei anzus werden mit gleicher Inbrunft zu Gott beten, aber nicht nehmen, das unserm Zeitalter, unfern Verfassungen und in gleicher Sprache, mit gleicher Empfindung. Alle wers Sitten nicht mehr angemessene Gesetz Mofis, noch mehr den einer Ewigkeit hoffnungsvoll entgegenschauen, aber den vernunftwidrigen Talmud verlassen haben, und, ge nicht einerlei Vorstellungen von derselben haben. Alle rührt durch Jesu Wahrheit, wahre Christen find. Es werden mit Ueberzeugung von den Wahrheiten der Relis gibt zahllose Katholiken und Proteftanten, welche zwar rührt durch Jesu Wahrheit, wahre Chriften find. Es gion Jesu deren Vorschriften vollziehen, aber nicht in dem Aeufferlichen nach, und um die bürgerlichen Einrich einerlei Art und Weise. Die Liebe kann das Gefeß Aller tungen zu befriedigen, den Kirchen treu bleiben, in der fein; aber anders liebt, auch in einem und demselben nen sie geboren find, aber deren Herz und Geift sich wes Lande, das Kind, anders der ernste Mann, anders der der mit den aus finstern oder freitfüchtigen Seiten herge viclerfahrne, ruhige Greis. brachten Lehrmeinungen ihrer Kirche, noch mit den ihren Es ist kaum zu bezweifeln, daß das Christenthum || Zwecken nicht mehr entsprechenden gottesdienstlichen Ze unter den entfernten heidnischen Nationen schon ungemein remonien ganz verträgt. Diese erkennen, verstehen und verbreiteter fein würde, wenn die dahin gesandten Verlieben sich unter einander, unverabredet; fle find Freunde lünder des Christenthums sich mehr an die herrschenden und in der Jüngerschaft Jefu, ohne Rücksicht auf die

Kirchen zu nehmen. Alle vereinigten sie sich in ihrem | Es ist möglich, daß in der Folge der Jahrhunderte fich Gemüth durch Jesum Chriftum zu Gott, dem allbarm- alle jest bestehenden kirchlichen Behrvorschriften in dieser herzigen Vater seiner Erschaffenen; Alle erkennen fie in einfachen und erhabenen Denkart auflösen; demungeach Jesu Chrifto den Gottgebornen, durch welchen sich das tet aber wird es dennoch nicht an Verschiedenheit der Ans höchste Wesen den Geistern auf Erden wunderreich geof.|| sichten in einzelnen Dingen, nicht an Mannigfaltigkeit fenbart hat; Alle fühlen ste, daß sie nicht durch sich selbst, in den Arten der öffentlichen Gottesverehrung, folglich fondern daß fie nur durch die Gnade Gottes das Beffere auch nicht an einer Mehrheit christlicher Kirchen mangeln. haben und vermögen; Alle ftreben fie nach innerer Heilt- Gleichwie alle Menschen nur einerlei Vernunftgesetz gung und Veredlung durch den Geift Gottes, um für und doch verschiedene körperliche Gestaltungen haben, so die Lage der Ewigkeit herrlich zu reifen; Alle erkennen || kann der Geißt des Christenthums auch in mancherlet fie, wie Jesus und feine Jünger lehrten, daß in ihrem Körperschaften wohnen, die sich unter einander nur sehr Vaterlande, nämlich dem Weltall, das höchste Gefeß || oberflächlich ähnlich sind. Bei dem Allem wird endlich und die Quelle aller Tugenden die Liebe seiz Alle ftim-nur ein Hirt und eine Heerde werden. Und men fie darin überein, daß, wer sich und seine unreinen || wenn einst die gesammte Menschheit vertrauensvoll und Gemüthsbewegungen nicht überwinden und Jesu nachfol. mit einem kindlichen Geifte zu einem Vater betet, dem gen könne in heiliger Denkart und frommer That, kein lebendigen Gott; einen Welterleuchter und Welterlöser würdiges Kind Gottes, kein wahrer Jünger des Herrn verehrt, Jefum Christum; eine Hoffnung im Leben und fein tönne. Lode hat, die Barmherzigkeit des Ewigen in Ewigkeit; Nothwendig muß, je mehr sich die menschlichen Kennt=||e in Gefeß hat und übt, die Liebe: dann ist die Zeit ere niffe erweitern, und je mehr die Bildung der Völker in füllt, von welcher der gute Hirt weiffagte: Ein Hirt allen Ständen wächst, die Zahl dieser Chriften zunehmen. Hund eine Heerde. Amen.

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