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führen; sle opferten dieser unseligen Begierde die Sorg-Gewinn, zu geben; zum Spiel, wo bald der Wechsel falt um unerzogene Kinder, die Pflichten häuslicher des Glücks, bald ein gelungenes Wagestück, bald Sparsamkeit, ja selbst oft die Pflichten ehelicher Treue Scharfsinn, bald richtige Berechnung des Wahrscheinlis auf. Dieser unmäßige Hang zu gesellschaftlichen Freuden chen, den Geist erheitern und zerstreuen nach dem Ernste ftürzte wohlerzogene Jünglinge allmälig in den Schlammwichtigerer Dinge. Ihre Scheu geht aus der allzugegrün der niedrigsten Ausschweifungen hinab, und raubte tie-deten Erfahrung hervor, daß das Spiel leicht unedle Leis benswürdigen Jungfrauen die Grundfäße der Ehre, Be-denschaften erregt, oder wichtigere Dinge vergessen machen scheidenheit, Unschuld, und die Möglichkeit, künftig fann.

Die gesellschaftlichen Freuden haben ihre Gefahren.

bas Glück eines ftillen, anspruchlosen häuslichen Lebens Doch gewiß thue ich Unrecht daran, Mittel der gee fühlen zu können. felligen Unterhaltung zu verdaminen, die an sich selbst Zu den Gefahren des gesellschaftlichen Vergnügens || unschuldig sind, und zur flüchtigen Erholung vieler rechtz gehört auch, daß man ihm nicht nur leicht einen über-schaffenen, selbst frommen Menschen gedient haben. Den triebenen Werth gibt, worüber das Bessere und Wich- || Wein trinken ist keine Sünde, wohl aber, ein Trunfcn= tigere in Vergessenheit geräth, sondern auch einen nach: bold zu sein; ein gesellschaftliches Spiel zu führen ist keine theiligen Reiz bekommt, viele Bekanntschaften zu ma-Sünde, wohl aber ein Spieler zu sein. Der Gebrauch chen. Es wird bald zum leidenschaftlichen Bedürfnisse, an sich unschuldiger Dinge ist nicht schädlich, wohl aber fich immer unter neuen Bekanntschaften umherzutreiben. der Mißbrauch derselben. Der Mißbrauch aber entsteht Der Wechsel an sich vergnügt; auch ist es der Eitelkeit aus dem Herzen. Darum behüte dein Herz mit allem schmeichelhaft, sich stets Andern wichtig zu machen, und Fleiße, denn daraus geht das Leben und das Verderben wegen deffen, was man schon oft gemacht und gesagt hat, || hervor. wiederholt bewundert zu werden. Diese unordentliche Be gierde nach neuen Bekanntschaften stumpft allen Sinn Sie sind gefährlich, weil das Vergnügen allzuleicht die für den wahren Gewinn ab, den das gesellschaftliche || Wachsamkeit unserer Vernunft einschläfert, uns berauscht Leben gewähren kann. Der Mensch wird flatterhaft in und unordentliche Begierden erregt. Sie sind gefährlich, feinen-Verbindungen, und unfähig, dauerhafte Freund weil ihre Süßigkeit uns gar zu leicht verführt, sie mit schaften zu schliessen. Er ist wie einer, der sich beständig Unmäßigkeit zu lieben und zum Hauptzweck unsers Leauf Reisen befindet. Viele Bekanntschaften geben endlich || bens und Strebens zu machen. Allein sie sind auch ein gewandtes, abgeschliffenes Wesen, aber rauben das nur Demjenigen gefährlich, welcher in ihrem Genuffe Herzliche; sie führen in einen bunten Umgang, aber zu || nicht sein Herz zu hüten weiß. Wer es einmal zu thun keiner tiefern Kenntniß des Menschen. Sie dienen zur vergißt, hat zu späte Reue, oft Schande, oft Zerstörung flüchtigen Unterhaltung, aber machen eine schädliche Zer- feiner Gesundheit, oft den Verfall der Vermögensum splitterung der Zeit unausweichlich. — Das Leben ist so stände, oft Verzweiflung zur Strafe. kurz, daß, foll es uns ganz angehören, man nur Weni- Willst du die gesellschaftlichen Freuden geniessen, gem darin gehorchen muß. Wer Alles kennen will, lernt || ohne je ihre Gefahren zu empfinden? Willst du im groz nichts vollkommen kennen. Nicht der Umgang mit Vie- || fen Geiste deines Jesu leben, fröhlich sein mit den Fröh len, sondern der Umgang mit Guten veredelt den lichen, und doch dabei Gott angehören? Willst du auch Menschen.

nur aus bloßer gemeiner Klugheit die Blumen des Lebens brechen, ohne deine Hand an ihren Dornen zu verwunden? Gehe hin, behüte dein eigenes Herz.

Ich weiß, es wird, und oft von wahrhaft frommen Leuten, vielmals gegen die Art und Weise geeifert, wie || man sich in Gesellschaften zu unterhalten pflegt; und fie Gesellschaftliche Vergnügungen müssen einem weisen finden die Gefahren des gesellschaftlichen Vergnügens eben und guten Menschen, der dauerhaft glücklich sein will, in der Auswahl der Vergnügungen. Sie scheuen sich zum nie zur Gewohnheit, nie zum Bedürfniß werden. Er Beispiel, ins öffentliche Schauspiel zu gehen, auch wenn muß ihrer, ohne allen Abbruch seines Wohlselbst lehrreiche Meisterstücke großer Dichter von achtungs- feins ganz entbehren können. Sein Haus, feine werthen Künstlern dargestellt werden. Ihre Scheu rührt Familie, feine Berufsarbeit, fein alltägliches Leben muß meistens von einem Vorurtheil her, welches gegen alle ihm Freude genug gewähren, ohne daß er fremder Hilfe Schauspiele in Zeiten und Orten entstand, da müßiges, vonnöthen hätte. Er muß sich selbst sein stilles Dasein zu zusammengelaufenes Volk von fittenlosem Wandel seine verschönern wissen. Weiß er es aber nicht, so ist er schon Possenreisserei trieb. Sie scheuen sich, fröhlichen Gaft-ein wahrhaft Unglücklicher. Ift ihm irgend eine Art gemählern beizuwohnen, wo Wein und Gesang und Scherz sellschaftlicher Vergnügungen zum unüberwindlichen Bedie Seele in lebhaftere Stimmungen bringen. Ihre dürfnisse geworden, so ist er allen ihren Gefahren und Scheu entspringt meistens aus übertriebener Aengstlich-Nachtheilen schon preisgegeben. Er rette sich, wenn er keit, daß die Lustigkeit die zarte Scheidelinie des Sitt noch kann. Er bekämpfe seine Leidenschaft, wenn er noch lichen überschreiten könne; oder aus unmäßiger Furcht, || Kraft hat, che sie ihn unvermerkt ins Verderben hinunterdaß laute Fröhlichkeit für einen wahren Christen unges zieht. Freude soll nur Arznei, nicht Speise sein. ziemend fei. Sie scheuen sich, bei den heitern Tänzen der Meide von allen Arten gesellschaftlicher Jugend gegenwärtig zu sein, wo die Kunft mit der Na- Freuden diejenigen zuerst, die dich am gewaltur, die äuffere Anmuth mit der Freude spielend wettei-tigsten und innigsten anziehen; diejenigen, von fert. Ihre Scheu entspringt gewöhnlich aus allzustrengen welchen du ahnest, daß sie dir zur Leidenschaft werden Begriffen von Sittlichkeit, oder ihren gewiß ungerechten können; diejenigen, von welchen du schon die Erfahrung und traurigen Vorstellungen von der Verderbtheit der gemacht hast, daß sie dich zu Pflichtvergessenheit haben Menschen. Sie scheuen sich, ihre Hand zum Spiel || verleiten können, daß fie unedle oder unanständige Emmit Karten oder andern Dingen, auch um den geringsten | pfindungen in dir erregt haben. Sie find dir die gefähr

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Stunden der Andacht, 15. A

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lichsten. Erhiste dich das Spiel zum Zorn, oder zur Gewinnsucht, zur Schadenfreude oder zum Neide — ver banne es! Da ist die schwache Seite des Herzens! Sei deiner selbst würdig und immerdar Meister. Haft du dich beim Trunk, selbst beim mäßigen Genusse des Weines, je einmal vergessen: sei fortan noch mäßiger, und vergib deiner innern Würde, deiner Gesundheit und dei ner Lebensruhe nichts für den flüchtigen Kitel deiner Bunge oder deiner Nerven. Erweckte der Tanz in dir jemals unziemliche Neigungen, welche du dich schämen würdest vor denen zu bekennen, die deiner ganzen Hochachtung werth find: meide den Tanz, am meisten das Uebermas desselben. Behüte dein Herz mit allem Fleiße, denn daraus geht das Leben, wie das Verderben hervor. Verachte keineswegs die Ergözungen des geselligen Lebens; aber also mußt du deine häusliche Lebensart ein= richten, und sie mit tausend kleinen, einfachen Freuden zu verschönern wissen, daß jede Luftbarkeit auffer dem Hause doch nie vermögend ist, das stille Glück zu übertreffen, das du in deinen Berufsarbeiten, im Umgang mit deinen Freunden, in Erfüllung menschenfreundlicher Pflichten gegen Bekannte und Unbekannte empfindeft. Gesellschaftliche Freuden müssen dir nur dienen, den Vorzug deiner eigenen, häuslichen Freuden fühlbarer zu machen. Wer reich genug ist an innerm Glück, der hascht und jagt nicht nach Lustbarkeiten, die bei der leichtesten Unvorsichtigkeit ihre Gefahren mit sich bringen.

O mein gütiger Gott! Du Vater der Seligkeiten! Ich erkenne, daß das meinen Freuden am meisten droht, was mir oft die meisten Freuden zu versprechen scheint. Nicht, daß Du so viel Uebel in die Welt gelegt hättest, daß selbst die Luft verwundend würde: nein, unser Herz felber legt das Uebel erst in die Welt hinein.

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Doch freudenlos fah er die Wunder an.
Ein Leben ohne Lieb' ist Bürde.

Gott schuf das Weib. Sie stand, in skiller Anmuth Macht.
Dem Mann zum Gegenbilde.

Er ist der Tugend Kraft; sie ist der Tugend Wilde.
Die Schöpfung war vollbracht.

In keinen zetten ist so über Erziehung der Jugend gefchrieben, gelehrt worden, als in unfern Zeiten. Uebers all hört man von Entstehung neuer Erziehungsanstalten, von der Verbesserung der Schulen. Dieser löbliche Eifer, welcher wach geworden ist, hat nicht nur die Veredelung der männlichen, sondern auch der weiblichen Jugend zum Zweck.

Durch Vervollkommnerung des Unterrichts und Veredelung der Sucht hofft man ein besseres Geschlecht zu ers ziehen, als das vergangene war.

Theils so Vieles, was in der bisherigen Unterwei fungsart, besonders der Knaben und Jünglinge, mangelte, theils Vieles, was zum entbehrlichen Ueberfluffe geschah; theils das Zwecklose oder Zweckwidrige in der Behandlungsweise der Kinder selber, erweckte das Nach denken menschenfreundlicher und weiser Männer.

der Wärme ihrer Begeisterung dem Guten schadeten, ins Wie immer, ist auch hier geschehen, daß Viele in dem fie es übertrieben; daß Andere ohne eigene Kraft durch thörichte Nachbeterei Nachtheil brachten; daß Andere, um immer das Neue zum Neuen zu fügen und das mit vor der Welt zu glänzen, eine Menge Kleinigkeiten erfannen, oder das Beffere vom Alten verwarfen, well es nicht neu gedacht war. Doch jedes Unternehmen des Menschen ist im Beginnen unvollkommen; aber dies der un-Trost: daß das Schlechte endlich durch sich selbst vergehen muß, das Gute aber währet, so lange es gut ift. Das ist das Schlechte, was wider Gang und Gesetz der Natur strebt: das Gute ist das Natürliche.

Nur mein unsterblicher, reiner Geist ist reiner, fterblicher Freuden fähig. Nach diesen soll mein höchstes Trachten sein. Ich gewinne sie durch Mäßigkeit, Gerechtigkeit, Zufriedenheit und Menschenliebe. Aber sinnliche Freuden verschmähen will ich sie nicht haben das Die Fortschritte der Völker in Erfahrungen, Erfine Vergängliche alles Sinnlichen. Wer Alles genießt, was dungen und mancherlei Kenntnissen machten besonders irdische Lust gewähren kann, bleibt zuleht noch ungesät=nothwendig, daß die öffentliche Jugendbildung verbessert tigt. Uebermäßiger Lebensgenuß endet immer mit Lebens-wurde, damit zum Auffaffen so vieler wissenswürdiger überdruß, weil man hintennach findet, daß das Alles Dinge, so wie zum Gewinn so mancherlei nüßlicher und nicht der Mühe des Lebens werth gewesen. im bürgerlichen Leben nothwendig gewordener Fähigkei= ten der Zeitraum der Kindheit nicht zu enge, oder das reizendfte und harmloseste Alter des Lebens, ursprünglich der Entfaltung körperlicher Kräfte geweiht, nicht unter Anstrengungen und Mühseligkeiten des Lernens verbittert werde.

Darum, mein gütiger Vater im Himmel, will ich vor Allem nach den reinen und stillen und dauerhaften Freuden streben, die ein tugendhafter Wandel gewährt, der vor Dir gilt; und mit weiser Mäßigung will ich die Freuden im Umgang der Menschen geniessen. Beherrschen føllen sie mein Dir geweihtes Herz nie. Amen.

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Aber die gewandte Kraft, die Manigfaltigkeit der Fähigkeiten, der Reichthum der verschiedenartigen Kennt= niffe, welche dem Mann heutiges Tages in allen Stän= den der bürgerlichen Welt nicht fehlen dürfen, sind dem Weibe entbehrlicher. Die Anforderungen, welche an den Marn in unsern Tagen gemacht werden müssen, da das Gebiet aller Künste, Handwerker, Geschäftskreise, Handlungszweige, Wissenschaften und andere Bedürfnisse er= weitert steht, find größer geworden, als sie ehemals sein konnten. Das Weib hingegen steht noch in den Verhält= niffen zur Welt und zum Leben, wie in frühern Zeital= tern. Der Umfang und die Art der weiblichen Wirksam= keit hat sich, feft begrenzt durch ewige Gefeße der Natur, weder ausgedehnt, noch verengert; es wäre denn, das Weib wolle über die Schranken seiner eigenthümlichen

Bestimmung und Würde hinausschweifen in die Bahnen || der Gesellschaft zu schimmern, tritt fle in das einfache männlicher Thätigkeit. Hausleben zurück. Heil ihr, wenn ste ihr altes Glüc, Demungeachtet hat man geglaubt, auch die weibliche ihre alte Natürlichkeit, ihre alte Unschuldigkeit im alten Bildung veredeln und den Unterricht für dieses Geschlecht || Leben ihrer Kinderzeit wieder findet; das Haus der Aels vervollständigen zu müssen. : Auch dieses Streben war löb-tern oder Verwandten muß von Neuem ihre Schule werlich, und bleibt es, so lange Bildung und Unterricht sich || den. Oft leider ist es zu spät, und fte auf immer für die auf das beschränken, was in der naturlichen Bestimmung Mühseligkeiten, Alltäglichkeiten, Freuden und kleinen des Weibes liegt. Liebende Gattin, erheiternde Lebens- || Genüsse des Hauslebens verloren. Sie wird Gattin, gefährtin, sorgsame Hausmutter, erste Pflegerin der Kind- ohne die erheiternde Lebensgefährtin des Mannes werden heit zu sein dies ift des Weibes Beruf. zu können; sie wird Hausmutter, ohne das Haus mit Inzwischen ist auch hier durch wohlwollenden Eifer weifer Sorge in dem Geringsten, wie dem Größten, mit vielmals zu viel gethan und an die Stelle des Natürlichen gleichem Ernst verwalten zu mögen; sie wird Mutter von die Kunst und Verkünstelung gefegt worden. Man hat|| Kindern, ohne die mütterlichen Mühen zu lieben. eigene weibliche Erziehungsanstalten errichtet, wohlthätig Wir haben vielerlei Anweisungen zur Erziehung der für Mädchen, die nirgends anders Erziehung finden, son- Töchter. Frömmigkeit aber erzicht am besten in den na dern ohnedem einer traurigen Verwahrlosung und Verfühtürlichen Umgebungen. Und was heute die Vollkommenrung preisgegeben sein würden. In sich selbst aber ist heit des Weibes ist, war es schon vor Jahrtausenden. So schon der Begriff einer öffentlichen Anstalt für weibliche || schildert sie Salomo. Die Würde der Frau (in seinen Erziehung im Widerspruch mit der besten weiblichen Er-|| Sprüchen 31, 11—31) nennt er edler, denn die köstzichung. Des Mannes künftiger Wirkungskreis ist draufs lichsten Perlen, auf welche sich bes Mannes Herz darf fen die Welt, im Treiben und Drängen der Menschen und || verlassen, und die ihm Liebes thut, ihn für sein Schaffen ihrer Stände: dort sei seine Schule. Der künftige Schau- auffer dem Hause zu erquicken; die mit Weisheit spricht; plag weiblicher Größe ist das häusliche Familientes auf deren Zunge holdselige Lehre ist; deren Schmuck Reinben: dies sei des Mädchens Schule! Das Leben in lichkeit ist und Fleiß und heiteres Wesen. Lieblich und der Familie ist aber ein ganz anderes, als in den Erzie=|| schön sein,“ ruft endlich des Alterthums weiser König, hungsanstalten. Dort besteht die von Gott weise geord:,, ist nichts; aber ein Weib, das den Herrn fürchtet, foll nete Verbindung von Aclten und Jungen, Greifen und man loben!" Religiosität also fei aller weiblichen VollKindern beiderlei Geschlechts; dort ist die Mannigfaltig-|| kommenheiten Krone.

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keit von Dank und Gemüthsarten, Pflichten und natür- Noch heute sind diefes die höchsten Anforderungen, lichen Rechtsamen der verschiedenen Lebensalter zu finden; || wie an das Weib des Landmannes, so an das Weib des dort lernt die Tochter Vollkommenheiten und Mängel der Fürsten; nur daß jedes die leicht erwerblichen Kenntnisse Haushaltung, wie des Beifachmenlebens; dort lernt sie zu feinem Gewerbe und Stande bringe. Leicht erwerblich den Bejahrten gehorchen, die Jüngern leiten, Ihresglei=|| find sie, denn auch die Töchter der Großen fah man in dhen Gefellin sein und Untergebenen befehlen. Darum ist Riedrigkeit mit Würde durch ihre Hände Fleiß leben, das häusliche Leben im Kreise der Geschwister und Ael-||und Töchter niedriger Herkunft mit Adel vor königlichen tern, der Kleinen und Großen die rechte Schule der Thronen stehen.

Töchter. Das Weib fft in seines Natur und Vollendung das In öffentlichen Anstalten fehlen Aeltern, denen sich ||edle Gegenbild des Mannes. Er, geschaffen zum Wirdas kindliche Herz vertrauungsvoll enthüllt; aber Lehrer ken und Handeln drauffen im Weltgewühl; fie, unterm und Lehrerinnen stehen da, vor denen, um nicht zu miß- Dach der Heimath_die stille Welt des häuslichen Lebens fallen, sich das Innerste schüchtern verschließt, während zu bilden. Er, furchtlos, troiig, in den Gefahren kühn, der äussere Anstand wohl bewacht und zuleßt Hauptsache || daß er das Widerspenstige ordne, durch Stärke Herrsche; wird. Da fehlen die hundert kleinen lehrreichen Tages-fle herrscht durch Anmuth und Milde. Er, Alles durch= vorfälle des häuslichen Lebens, da die gemüthlichen Ein- fpähend, ermessend, zu allerlei Gewerb und Verhältniß zelnheiten, welche das Tiefste im Herzen anregen; eine tüchtig, wird fast ganz zum Geschöpf der Kunst; fie, falte Einförmigkeit des Hörens und Thuns ist an dessen eine Priesterin der natürlichsten Pflichten und Zwecke, Statt, und in den besten Erziehern und Gespielen erblickt || bewahrt mit der Natürlichkeit zugleich in derselben ihren das Auge des Zöglings doch nur Fremde. Da fehlen die || reinsten Werth.

theuern Alten, vor welchen sich umvillkührlich Ehrfurcht So wie die Aussenwelt der Innenwelt, die Kunst regt; da die Kleinen, welche der zarten Nachhilfe bedür-der Natur, die Stärke der Anmuth gegenübersteht: fen. Die Tochter sindet nur Lehrer und Lehrerinnen, die fie, als Fremde, minder schonend beurtheilen lernt, und viele Altersgenoffinnen von verschiedenen Gaben, in de ren Gesellschaft sie sich bloß zur leichtfertigen oder behutfamen Gesellschafterin bildet, ohne des häuslichen Lebens Lust und Mühseligkeit anzunehmen.

so steht der Mann dem Weibe gegenüber im Jrdischen. Im Ucberirdischen aber sind die Bestimmungen belder Geister eins; Religion ist der ewige Lebenskranz beider. und so erkennen wir mit dem Wesen des weiblichen Bes rufs den streng bezeichneten Umfang weiblicher Bildung. Anmuth ist föstlicher denn Schönheit. Die Schön, So, in den entscheidendsten Jahren der werdendenheit irdischer Natur verblüllt nach wenigen Jahren; die Jungfrau, empfängt sie eine Richtung, welche für das Anmuth ist der Reiz der Seele, und schmückt noch das nachfolgende Leben felten nothwendig, oft schädlich ist. Greifenalter. Es gibt wohl blühende Gestalten, regek Mit halber wissenschaftlicher Belehrung, mit der Gemäßige Gesichtszüge; aber was den Sinnen gefällt, enkwandtheit, sich vor Andern in ihren Sinn zu verbergen mit gesteigerter Kunst für das äusserliche Anständige, mit erhöhter Neigung und Gabe, in kleinen Wichtigkeiten

zückt nicht immer das Gemüth. Es ist ein gemeiner Fall, daß schönen Weibern jener Zauber der Anmuth fehlt, welcher durch Milde, zartsinnige Achtsamkeit und an.

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spruchlose Würde Alle Herzen feffelt. Die Schönheit ge- mangelt ersehen zu können, mit Wenigem genügsam, winnt schnelles Gefallen, doch wird es daffelbe nicht fest-Niches für sich, Alles für Andere zu sein, und mit sanft halten. Die Anmuth macht auch äussere Mengel liebens- | belebendem Geißte ungesucht, ohne Geräusch, die Alltägwürdig, und gründet zwar langsam, doch dauerhafte lichkeiten, das Einförmige des heimathlichen Stillebens Herrschaft. mit neuen Reizen zu bekleiden: diese Kunst ist ihnen fremd, Das Streben, zu gefallen, und durch das Gefällige|| und doch ist es nur in dieser, darin sie groß sein sollen. mächtig zu sein, ist im Wesen des weiblichen Geschlechts. In Gelehrsamkeit, Wiß, Kunstfinn, in allem Andern, Nur zu gewöhnlich wird aber das Anmuthige schon durch || was des Mannes Geschäft ist, können sie vom Mann Erziehung verwechselt mit äusserlicher Artigkeit, mit An-übertroffen werden. Je mehr überhaupt das Weib den ständigkeit in Haltung und Bewegung, mit Feinheit der || ihm angewiesenen Kreis der Wirksamkeit vergißt, um auf Sitten. Dies jedoch ist nur Schminke auf verblichenen dem Schauplaze männlicher Thatkraft zu glänzen, je Wangen, Nachkünftelung des Fehlenden. Anmuth ist mehr büßt es von seiner natürlichen Anmuth ein und wird Natur und Gesundheit selbst, welche Wangen röthet. | geistig häßlich. Wie Schönheit der sinnliche, so ist Anmuth der geistige Liebreiz, welcher die Körperhülle durchstrahlt und sie veredelt.

Häuslichkeit ist des Weibes wichtigster Gegenstand; da der Kreis ihrer Wirksamkeit, nicht im Geräusche des öffentlichen Lebens, der bürgerlichen Verhältnisse. Dorte Die Erfindungen des Geschmacks in Verzierungen hin wies es die Natur. Unter allen Himmelsstrichen, in und Bekleidungen, die kleinen gefälligen Kunststücke des || allen Zeitaltern war es immer in den Grenzen der heimath. geselligen Lebens, können erlernt oder nachgeahmt werden. lichen Wohnung, wo der weiblichen Tugend allein der Allein sie haben das gewöhnliche Schicksal der Nachah-|| Thron gebaut ist. Nur in Städten, wo man, von der mungen, daß man sie bald gering schäßt, weil sie mehr || Natur abgewichen, die Ordnung der Dinge verkehrt, den oder weniger von der Wahrheit entfernt stehen. So wie Mann weibisch, die Nacht zum Tage macht, findet man fich die Stärke, Geisteskraft und Denkart des Mannes im allgemeinen Sittenverderbnisse auch nicht anstößig, in seinen Gesichtszügen ausspricht, in seinen Worten, im wenn das Weib männisch wird, Gelehrsamkeit treibt, Ton seiner Stimme, in seinem Gang, in seinen Bewe- und fich mehr für die Verannehmlichung des gesellschaftlis gungen, ohne daß er es beachtet, so verkündet sich die Un- || chen, als sich des stillen häuslichen Lebens bestimmt glaubt. schuld, Milde und Holdseligkeit des weiblichen Gemüths Da mag es gepriesen werden, wenn die Jungfrau sich im Aeussern ohne Kunst und Wollen. Nicht der Geschmack einen Namen macht durch Eroberungen, in Romanen be der Mode gibt Anmuth; sondern die Anmuth der Seele, lesen ist und Romane spielt, während sie durch Aufwand indem sie sich auch im Unbedeutendsten offenbart, gibt den Wohlstand der Aeltern schwächt, und deren blinde das Gesetz des guten Geschmacks. Nicht Allen steht Al-Nachsicht durch schamlose Troßigkeit erwiedert; da mag les wohl an; einer Jeden nur das, was ihrem innernes gepriesen werden, wenn Mütter mehr öffentlichen VerSinn am bestimmtesten entspricht. Je edler dies Innere, gnügungen, als ihren Kindern, oder wenn Gattinnen je edler das Neuffere. Darum mißfallen jene durch geile mehr fremden Männern, als denen sie Treue schworen, Gefallsucht und Mode entblößten, halbnackten Gestalten, gehören; dort mag auch billig sein, daß Weiber, im hör denn sie verkünden den Mangel innerer schöner Verschämt-hern Alter für die Thorheiten der Ueppigkeit untauglich, heit; darum ist höhere Anmuth in äufferer Reinlichkeit als Betschwestern oder Ränkemacherinnen enden. und Einfachheit, als im reichsten Puße, denn jene stel | Unter dem heinatlichen Obdach, nirgends sonst, ist len bildlich die Tugenden des Weibes, diese die Eitelkeit des Mannes Erquickung. Da findet er, kommt er aus desselben dar. den Zerstreuungen und Kämpfen des Weltlebens zurück,

Es mag als ein Beweis von der Verwahrlosung oder | Alles wieder, was ihm theuer ist: Geschwister, Aeltern, Verkünftelung weiblicher Erziehung gelten, daß weit Verwandte, Kinder; aller Wohlstand, den er mit Glück größere Sorgfalt auf die Kunst, im Aeufferlichen zu ge- || oder Fleiß gewinnt, hier muß er gewonnen werden; alfallen, als auf die Entfaltung innerer Liebenswürdigkeitler Ruhm, der ihm drauffen unter den Fremden zu Theil verwendet wird. Daher sieht man Jungfrauen sich zier=|| wird, erst hier unter den Seinigen empfindet er dessen lich schmücken, wo sie zu erscheinen Gelegenheit haben; ganze Süßigkeit. Zu seinem Neste kehrt der stolze Adler aber die strenge Ordnung und Sauberkeit ihres Puzes ist || heim, nachdem er die Himmel durchflogen hat. Künstelei, nicht Hervorgehen vom Wesen des Gemüthes; Für sein Haus, für seine Familie ist der Mann Al denn daheim im Hause mangelt oft, neben Ordnung, Geles. Aber im Hause, in der Familie ist das Weib Alles; nauigkeit und Bestimmtheit, und Sauberkeit mit dem || da ist sie das lebebende, verschönernde, regierende Wesen. Geschmackvollen. Sie lernen Tanz und Musik, sie ler-Er ruhet hier an des Tages Mühen und den Stürmen nen fremde Sprachen, Alles, um sich in Gesellschaften || drauffen; sie ist aber hier die Thätigkeit. Er han= dem Auge der Fremden wichtig zu machen, Bewunderung delt in der Aeuffenwelt; für sie ist das Schauspiel der= zu erregen: aber im Haufe durch Demuth, Leutseligkeit felben nur Genuß im Augenblick ihrer Ruhe. Die Heiz und findliche Ergebenheit, durch weises Betragen gegen math ist der Mittelpunkt alles Strebens des Mannes nach Dienstboten, durch zarte Schonung von Anderer Schwäs den verschiedenen Richtungen, für die Heimath durchreiz chen, durch gütiges Ermuntern zum Guten, allgemeine || fet, erforschet, bezwingt er die Welt. Das Weib aber Eintracht und Liebe der mit einander verbundenen Lebens- verherrlicht durch Anmuth das Heiligthum, für welches genossen herzustellen oder zu bewahren, ist ihnen eine un- || der Mann seine Kräfte opfert, sie wird durch Sparsam= bekannte Kunst. Sie lesen Bücher, betrachten Kunst- keit Bewahrerin der gewonnenen Schäge, und zieht aus werke, besuchen Schauspiele, schwagen von wissenschaft- denselben den lohnenden Genuß für die Ihrigen. Der lichen Dingen, verstehen wißig zu sein, stechende Ein- Mann, in der Auffenwelt von Betrug und Haß umge= fälle anzubringen; aber daheim was leidet trösten, was Il ben, von Umständen gezwungen, oft sein Innerstes zu

verhehlen und ein Anderer zu scheinen, als er ist, findet in der Liebe und Natürlichkeit des Weibes sich selbst und feine eigene Natürlichkeit wieder.

Natürlichkeit ist des Weibes schönster Schmuck;

Auch in der Freude, auch im Scherz
Entweiht sich nie das fromme Herz,
Mit Bosheit oder Leichtsinn.

darin ruht ihre weise Unmuth, darin ihr zarter Sinn für Gewiß Viele sind daheim in ihrer Wohnung ganz andere das Häusliche. Alles Angenommene, Erzwungene, Er Menschen, als in der Gesellschaft unter fremden Augen. fünftelte mißfällt, ift todte Schminke, verräth Ekelhaf Dort verzeihen sie sich manche Nachlässigkeit, hier wachen tigkeit des Dahinterliegenden, Wie das Kind durch) Un-|| sie über sich selbst mit großer Strenge. Dort sind sie finschuld und Wahrheit, so entzückt die Jungfrau, die Gat-fter, mürrisch, zänkisch, eigensinnig; hier hingegen freunds tin, die Matrone durch einfachen, bescheidenen, lieben- || lich, gütig, nachgebend, nachsichtig. Dort können fie den, heitern Kinderfinn. Veraltert ihr Auessers, ihr Ge- oft rauh, auffahrend und launisch fein; hier sind sie im math soll die ewige Jugend behalten. Die Natur lehrte merdar lächelnd, gefällig, und widmen selbst der Wahl fie lieben, lehrte sie die Pflichten der Gattin, der Mut-ihrer Ausdrücke eine größere Sorgfalt. Es gibt Persoter. Sie foll eine treue Schülerin der Natur auch in den nen, welche, wenn man sie im Innern ihres Hauses und spätesten Tagen bleiben; was ihrer wahren Bestimmung nachher wieder in Gesellschaften erblickt, ganz und gar fremd ist, als unnatürlich oder widernatürlich verbannen. Aber das ist der Grundfehler in der weiblichen Erziehung, daß man die Töchter mehr, selbst mehr als die Söhne, zur Unwahrheit, zum Scheinen und in den Spielen der Berstellung erzieht, die natürliche, anspruchlose Einfalt und Hoheit der Unschuld bei ihnen ausrottet und mit dem Natürlichscheinen erseht.

nicht die gleichen zu sein scheinen. Sie sind hier eben so liebenswürdig, so sanft zuvorkommend, so voller Aufmerks famkeit gegen Andere, als sie sonst bei den Ihrigen das heim gehässig, polternd, herrscherisch und unausstehlich find.

Leute dieser Art gehören zu den alltäglichen und leider schlechtern Erscheinungen im Leben. Sie müssen diese dops Vater, Mutter, willst du deine geliebte Tochter zur || pelten Gestalten und doppelten Gesichter haben; um in liebenswürdigen erziehen, o vertraue fie nicht der fremden, der Welt geduldet werden zu können. Arm an wahrer gemietheten Hand, sondern dem eigenen Herzen! Möge Tugend und Vollkommenheit, gebrauchen sie die Tugend fie etwas weniger wiffen und mehr sein. Ihre kindliche wie einen Festschmuck und ein sonntägliches Kleid. Sie Heiterkeit, ihre durch den Anflug keines unreinen Gedan- pugen sich damit, während sie daheim mit Unsauberkeit kens entweihte Unschuld, ihre Natürlichkeiten in den Emangethan find. Sie heucheln aus Eitelkeit und Gefalls pfindungen, ihr durch das Gefallen am Edeln gebildeter sucht, was sie in ihrer Wohnung wegen innerer VerderbtZartsinn, die jungfräuliche Hoheit, die dem Gefühl der || heit nicht sein können und nicht sein mögen. Denn wer Eugend entsteigt diese bewahre; von diesen wehre den wird glauben wollen, daß sie sich zu Hause nur verstel Pesthauch des Sittenverderbnisses und die Lockungen des len, folglich schlechter stellen, als sie sind; und daß sie schnöden Beispiels ab, und du wirst deine Tochter zumdagegen in der Umgebung von fremden Personen ihre nas Engel erziehen, bestimmt, die Blüthe häuslicher Glück-türliche Gemüthsart unverhohlen offenbaren? oder wer feligkeit mit liebendem Ernst, in frommer Selbstaufopfe=|| wird sich bereden lassen, daß ihre Aufführung im häuslis rung, zu pflegen. Alles Andere wird verkünftelte Kunst, die nur am Aeussern streift, nicht in die Tiefen des Gemüths dringt.

chen Leben nur eine Wirkung kleinerer Schwachheiten, nus Folgen körperlichen Mißbehagens sei, da eben diese Leute Stärke genug haben, so oft sie wollen, ihre Fehler für Willst du von diesen Gemüthstiefen aus die Erziehung eine Zeit lang abzulegen, und, sobald sie in andere Ges deiner Tochter beginnen, Vater, Mutter das unfehl-sellschaften eintreten, der besten Gesundheit geniessen? barfte, das einzige Mittel liegt in der Religion Jesu Inzwischen wird man bei ihnen, auch wenn sie eine Christi! Ohne Religion ist keine Wahrheit, keine Liebe, noch so große Liebenswürdigkeit in Gesellschaft erkünfteln, keine Tugend, nur Verstellung, Flitterglanz und ver- dennoch allezeit die Verdorbenheit ihres Gemüthes durchs schleierte Leidenschaft; ohne Religion keine Seelenschön-schimmern sehen. Es ist vergebens, daß sich der Engel heit, kein häuslicher Friede, kein Trost in Schmerzen, der Finsterniß in das vortheilhafteste Licht stellt. Seine fein Muth in schweren Stunden, sondern nur Ziererei, Rechthaberei, Herrschsucht, Leichtsinn, Gefallsüchtigkeit, Vernünftelei und verzweifelndes Leben.

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angenommene Schönheit bleibt ein Kunstwerk, und bes hält mehr oder weniger unter der rofenfarbenen Schminke die alte, häßliche Grundfarbe bei. Alle diese angenom= mene Artigkeit und scheinbare Seelengüte ist nicht Wahre heit, sondern bloße Höflichkeit und geziertes Wesen. Dies fühlen dergleichen Doppelmenschen sehr wohl; darum, was sie nicht durch die Vortrefflichkeit ihres Herzens zu gewinnen vermögen, hoffen sie durch Anstrengung ihres Wißes, durch den Glanz belustigender Einfälle, durch Anmuth der Unterhaltungsgabe, durch Freiheit ihrer Anmerkungen zu ersehen. Und allerdings mag es ihnen leich ter fein, vermöge eines lebhaften Verstandes Gefallen zu jerregen, als durch Reinheit und Schönheit des Herzens. Denn diese Reinheit muß erworben werden; da hinges gen Wit, Einbildungskraft und äussere Gestalt bloße Geschenke der Natur find.

Auch gefallen solche künstliche Menschen nie auf lange Dauer. Sie können unterhalten und

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