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wohnt, entzündet, alle zur Unsterblichkeit Berufenen in Gemeinschaft mit Gott, dem Vater Aller, sezt.

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nicht im fortwährenden Laufen zur Kirche; nicht im äusferlichen Andachtschein; nicht im Ablesen und Auswens Das Reich Gottes ist das Reich des ewigen Fries diglernen von frommen Sprüchen, Liedern, Gebetsfors dens, der ewigen Liebe, des ewigen Glücks. Es ist un meln das Alles fordert unser Heiland nicht. Aber er vergänglich, wie seine Bewohner, die zum ewigen Leben kannte der Menschen Verirrlichkeit. Er warnte davor erfohrnen Geifter. Es beginnt auf Erden, es dehnt sich seine Jüuger und alles Volk, das an ihn glaubte. Ein über die Gräber der Todten hinweg in das Jenseits künf-Seufzer des bußfertigen Zöllners galt ihm mehr, als die tiger Welten. Die Unvollendeten hier im Staube, wie die stundenlangen Undachten der gern fromm sein wollenden vollendeten Gerechten drüben, werden alle von diesem Pharisäer. Wenn du betest, sprach er, so gehe in dein Reich umschlungen und vereint. Alle stehen hier und Kämmerlein, und schliesse die Thür zu, und bete zu defs drüben vor Gott als seine Kinder, und die erhabenennem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in Wesen, Kräfte, Engel sind nur früher verklärte Brüder der Menschen. Darum wird das Evangelium oder das Reich Gottes, in der heiligen Schrift und von Chrifto selbst, auch vielmal das Himmelreich genannt. Die fer Ausdruck ist noch lebendiger. Er fagt zu gleicher Zeit, es fei ein Reich himmlischer, heiliger Gesinnungen; es Also sprach Chriftus, der göttliche Sohn, der Stif: sei ein Reich himmlischer, unaussprechlicher Befeligunter des göttlichen Reichs. Wehe, und doch wie vielen, gen; es sei ein Reich, das nicht für das Erdenleben ge=oft nur durch Beispiel oder Gewohnheit Verführten ist gründet worden, sondern mit und in dem Himmel dauert, und wit unvergänglicher Herrlichkeit lohnt. Dies ist das Reich Gottes, welches aber, wie Paulus lehrt, nicht steht in Worten!

das Verborgene stehet, wird dir es vergelten öffentlich. Und wenn du betest, sollst du nicht viel plap= pern, wie die Heiden, denn sie meinen, sie werden ers hört, wenn sie viele Worte machen! (Evang. Matth. 6, 6. 7.)

ihre Religion nichts, denn eine Wortmacherei; ein bestäns diges, strenges beobachten äusserlicher kirchlicher Gebräuche; ein Versäumen höherer Pflichten, um sich nur so oft, als möglich, in den Kirchen zu zeigen; ein fleißiges BeAber was ist bisher Vielen das Evangelium, das suchen sogenannter Betstunden, um da, oft mit sehr erlos Christenthum, die Religion gewesen? Ihr Gottes- fchener Andacht, oft mit unreinen Gefühlen des Haffes reich bestand in Worten. Sie haderten über allerlei||und Neides, lange Gebete und viele Worte zu machen z Meinungen. Sie suchten in der heiligen Schrift allerleis ein Rennen zu Messen und Wallfahrten, um da mit vies Auslegungen und Bedeutungen. Sie machten allerlei len Gebeten den Himmel zu verdienen, den sie im bür Glaubensbekenntnisse. Sie ftritten um die unergründ-gerlichen Leben durch Ueppigkeit, Schadenfreude, Uns lichen Geheimnisse der Gottheit und der Geschichte Jesu keuschheit, Eigennuh und mancherlei ungottseligen WanChristi. Sie souderten sich von einander ab; trennten || del von sich entfernen! Jrret euch nicht, Gott fich in Parteien, verdammten sich gegenseitig, verwüste läßt sich nicht spotten! Nicht an ihren Wors ten das Gottesreich mit Zorn, Haß und Rache, und den][ten, an ihrem andachtvollen Neuffern, nein, an ihren entchrendsten Verbrechen und Gräueln. Dahin führt das Werken, an den Früchten ihres Glaubens, sollt ihe Wort, wenn ihm der Geist mangelt. Der Buchstäbe || sie erkennen. tödtet, der Geist macht lebendig.

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Denn das Reich Gottes stehet nicht in Worten, fon= dern in der Kraft. Wer Ohren hat zu hören, der höre.

Es ist aber keine Kraft, wo nicht diefelbe durch Tha= ten gezeigt wird. Darum spricht die heilige Schrift: Seid aber Thäter des Worts und nicht Hörer allein, das mit ihr euch nicht selbst betrüget. Was hilft es, lieben Brüder, so Jemand sagt, er habe den Glauben und dochs die Werke nicht? Kann auch der Glaube als

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Es besteht das Reich Gottes nicht in Worten, nicht in Zweifeln und Grübeln und Klügeln über die wichtigen Wahrheiten, oder über das, was nie' der beschränkte Menschengeift ergründen kann. Der hat Chriftum noch nicht begriffen, wer den Vorzug feiner Religion in todten Formeln, in langen und kunstvoll zusammengefesten Glau bensbekenntnissen, in finnreichern und gelehrtern Vorstel lungen sucht und zu finden vermeint. Mannigfaltig, wie alle von Gott geschaffene Wesen, sind auch die Gelein felig machen? Der Glaube, wenn er nicht müthskräfte des Menschen. Diese Mannigfaltigkeit ist des Werke hat, ist todt an ihm selber. Du glaubst, daß ein ewigen Vaters Gefeß in der Schöpfung. Der Eine hat einiger Gott sei. Du thust wohl daran; die Teufel glauz mehr Scharfsinn, der Andere mehr Einbildungskraft; ben es auch und zittern. Willst du aber wissen, du eitler der Eine mehr Gefühl, der Andere mehr ruhigere Ueber: Mensch, daß der Glaube ohne Werke todt fei? (Jal. 1, legung; der Eine mehr Urtheilskraft, der Andere mehr 22; 2, 14. 17. 19. 20.) Erfahrung. Indem der Schöpfer nun seine Gaben alle! Lassen wir uns also nicht irre machen durch diejenigen, ungleich vertheilte, damit Einer dem Andern diene, durch welche glauben uud behaupten, wenn sie viele Worte mas das, was er empfangen hat: sollen wir uns deswegen || chen, sie haben den Glauben und das Verdienst Jesu, rühmen, und den Andern verachten oder gar verfolgen, und verkünden ihren Glauben, treiben aber in der weil er, vermöge der ihm verliehenen Naturgaben, nicht Stille Wucher und die Werke des Geizes; übervorthei= mit uns in Worten und Vorstellungen übereinkommen len ihre Nebenmenschen; verdammen fie als Weltkinder; fann? Nimmermehr; das Reich Gottes stehet nicht entehren fie mit Verdächtigungen; helfen nur denen, die in Worten. Nur der irrt, welcher von Andern Vorstel mit ihnen gemeine Sache treiben; haffen die, welche nicht lungen und Worte vernimmt, die er mit seiner Art, zu so deuken, wie ste; o wahrlich, ihrer ist nicht das sein, nicht in Harmonie bringen kann, also daß er mit Himmelreich, dena in ihnen wohnt nicht die Liebe Jefu fich selber in Zwietracht verfält. gegen alle Menschen, nicht der hohe Geist des Allerbar= Das Reich Gottes stehet nicht in Worten; nicht immers, der auch für die Sünder starb. Wortmachen; nicht im langen und vielen Gebettreiben;

Laffen wir uns nicht irre machen durch die, welche

Die Liebe als Leidenschaft.

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felten in den Kirchen, Sef den Sakramenten, in den häus- Diese Gotteskraft des Evangeliums richtet ihn in der lichen Betstunden und frominen Zusammenfünften, bei schweren Leidensstunde auf, während Andere von gleichen Wallfahrten und Messeu fehlen, aber in ihrem Herzen Stürmen, die ihn trafen, hoffnungslos niedergeschmettert Böses treibez; mit ihren Füßen nach Ruhm und Aus- wurden. Sie zeigt seinem Geiste noch ein Licht durch den zeichnung kaufen; mit ihren Augen nach verbotenen ||umwölkten Himmel, während Andern der lehte tröstende Früchten gelüften; mit ihren Lippen spotten, und andere Stern längst verschwunden ist. Sie gestaltet für ihn das Menschen verkleinern; mit ihren Händen lieber nehmen, ganze Zeben, das ganze Weltall neu; fie verklärt ihm als geben — — ihrer ist nicht das Himmelreich! In selbst das Jrdische. Das Alltägliche, was ihn umgibt, ihren schlechten Werken zeigen sie ihren schlechten Glau= || wird bedeutungsvoll. Die stumme Natur redet zu seinem ben. Denn das Reich Gottes stehet nicht in Worten, Herzen, wie mit Geisterzungen. Der blinde Zufall verfondern in der Kraft! wandelt sich in unverkennbare Spur höherer Ordnungen,

Lassen wir uns nicht irre machen durch diejenigen, || voll unendlicher Weisheit; der Schmerz in einen Quell welche mehr von Gott und göttlichen Dingen, mehr von innerer Glückseligkeit und größerer Heiligung; die Erde Jefu Christo und seiner Person, mehr vom Zusand und in einen Vorhof zum Heiligthum der Ewigkeit; das Welt= Schicksal der Seelen nach dem Tode, als wie, zu wissen all in ein unendliches Vaterhaus, darin viele Wohnunglauben. Denn das Evangelium ist keine dunkle Wif-gen sind; den Tod in einen Boten des beffern Lebens, in senschaft, sondern voll göttlicher Wahrheit, einleuchtend einen Engel der Liebe und Befreiung; das Absterben der jeglichem Verstande, und mit ihren Schäßen felbst nicht Geliebten in eine festere Verknüpfung unserer Seele mit dem Kinde verschlossen. Das Evangelium von Chrifto || dem Jenseits.

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foll uns nicht gelehrter machen, und reicher an Erfahrung. Das ist die Macht des Evangeliums, daß sie einen aller Art, die für dieses Leben nüßlich ist, gleich andern || neuen Himmel und eine neue Erde hervorbringt, und der Wissenschaften, Künsten und Handwerken; das Evanges Mensch durch fie gleichfam wiedergeboren wird. Durch Tium ftehzt nicht in Worten, fondern es ist eine Kraft Got: sie wird unser Leben zu einem Leben in dem Herrn, wie tes, welche felig macht Alle, die daran glauben. unser Sterben zu einem Sterben in dem Herrn.

So wie die ächte Jefusreligion von Seiten des Men- Wie nun die Religion unser ganzes Leben und Weschen nicht bloß in einem Glaubensbekenntniffe, in Wor-ben, unser Haben und Sein, unsere Vergangenheiten und ten, in Zeremonien besteht, sondern in Kraft, das heißt || Hoffnungen vergöttlicht: so muß auch die Religion von in Werken der Frömmigkeit, in gottgefälligen Thaten: uns aus nicht einseitig sich gegen die Welt äussern. Sie so ist das Evangelinen wieder von Seiten Gottes eine || muß aus unsern Sinnen und Gefühlen, aus unsern Ge= himmlische, seelenerhebende Wirkung auf uns, eine Kraft danken und Thaten, aus unsern Erinnerungen und Ents Gottes, die unser ganzes Inneres, unsere Gedanken und ||würfen gleich mächtig hervorleuchteĘ. Das Evangelium Gefühle durchdringt und befeligt. ift keine todte Bernunftreligion, sondern lebendig im

Wer im Sinne Jesu denkt und handelt, der lebt in Glauben des Gemüthes, in Empfindung und Frucht der Jesu; dem wird sein Evangelium zur wunderbaren Got=|| Werke. Es isßt keine bloße Gefühlsreligion, voll ftanliteskraft, durch welche er mächtig ist zu allem Guten,licher Anhänglichkeit zu Jesu, voll Inbrunst und Gebet: Großen und Heiligen; den stärkt die Heiligkeit seines Be- sondern sie ist heiter, wie das Licht der von Gott gegebe wußtseins auf allen Wegen, in allen Unternehmungen; nen Vernunft, zu Allem erweckend, was wahr, recht, der fürchtet keine Unfälle, denn er ist mit Gott, und wan=|| gut und nüßlich, was vor Gott und Menschen angenehm deit auf Erden schon im Gottesreiche; der fürchtet in dem, ift. Es ist keine bloße Werkheitigkeit, die sich begnügt, was er Gates leisten will, keine Gefahren, keine Hinder-kein Uebels zu thun, überall das Gute zu stiften, und niffe: denn Gott ist durch ihn mächtig, und die gering-rechtschaffen in allen Thaten und Worten zu sein: sonften Mittel find groß genug, das Nüglichste und Heil-||dern ein inniges Glauben des uns geoffenbarten Heiligs famfte zu vollbringen, so schwer es auch anfangs aus:thums, ein Lieben Gottes und der Menschheit, ein kindführbar zu sein scheint; der fürchtet keinen Menschen, liches, zuversichtliches, ruhiges Hoffen der Ewigkeit. Ift sondern groß durch ein unentweihtes Gewissen, mit dem nicht unser gesammtes Wesen von den Flammen des Evans er froh dasteht vor dem allgegenwärtigen Gott, tritt er geliums erwärmt: so find wir noch nicht dem Gottesreich umerzagt Jedem, auch seinem Feinde, auch dein Mäch-ganz angehörig. tigten, unter die Augen; der fürchtet keine Schicksale: denn welche ihn auch, gleich andern Menschen, treffen können, er empfindet in sich eine Gotteskraft, vor welcher alle Verhängnisse schwach werden. Der Glaube überwindet Alles. Was ihm die Wirklichkeit raubt, gibt ihm die Hoffnung wieder; was ihm das Leben nimmt, beut ihm die Ewigkeit wieder dar.

Und ausgerüftet mit dieser Gotteskraft, welche die Religion dem Menschen verleiht, bestreitet er siegreich die Tücke des wankelmüthigen Glücks. Man entreiffe ihm Wohlstand, Bequemlichkeit, Ansehen, Ehrenstellen und was die Erde Angenehmes gewähren kann: er trägt einen ganzen Himmel in seiner Brust, die Zufriedenheit mit dem, was Gott gethan; die Zuversicht auf den Vater; das Bewußtsein eigener Unschuld; das hohe Gefühl innerer Heiligung durch Jefum.

Standen der Andacht. 15.

Evangelium, Himmelsbotschaft! meines Jesu Gabe! o Kraft Gottes, Macht der Heiligung, durchströme, stärke, erhebe_mich! Und Du, Vater im Himmel, der Du Deinen Sohn fandtest, die sündige Welt zu retten, laß mich die Wirkungen Deines heiligen Geistes gnadenvoll empfinden. Denn Du bist mein Glaube, mein Lieben, mein Hoffen. Heiligung durch das Evangelium ist meine Sehnsucht! Sie sei es ewig!

233.

Die Liebe als Leidenschaft.

Spr. Sal. 4, 23.

Die Schönheit rührt, doch nur die Anmuth fiezet,
Und Unschuld nur behält der Liebe Preis;
Die Unschuld die von keiner Schminke weiß,
85

Als Edles sich nur zu dem Edeln füget,
Der Tugend nur gefällt und harmlos fieget,
Bom Rasen wilder Leidenschaft nicht weiß.

will und es noch kann, ist schon halb gerettet. Wer, fich felbft vergeffend, fich dem dunfels und gefährlichen Hang überläßt, wird mit nameulosen Schmerzen und taus fend Thränen büßen.

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Man versichert gewöhnlich, das reizendste, gludseligste In feinem folchen Augenblick des Lebens hängt unfer Lebensalter fei die Jugend, da man zwischen der Abhän- || Glück gar nicht davon ab, wovon wir von unsern Be gigkeit unmündiger Kindheit und den Sorgen und Arbei-||gierden, von unserer schmeichelnden Einbildungskraft überten der reifern Jahre mitten inne stehe, umgeben von Hoffredet werden, daß es abhange: nämlich von der Gegens nungen und Ahnungen einer Zukunft, welche nie so schön || liebe derjenigen Person, an die sich alle Neigungen uns ist, als man sie erwartet. Allein eben diese Jugend ist || serer Seele wenden; sondern davon, ob wir uns frei nicht selten das unglückseligste aller Lebengalter, wenn ent- || erhalten und Meister unserer selbst bleiben können; об weder die Unschuld entflohen, oder die heitere, kindliche || wir uns in einen wilden, betäubenden Rausch verlieren, Gemüthsruhe durch irgend eine Leidenschaft vernichtet wor- oder über unsere Handlungen, über unser wahres Wohl den ist. und Wehe auch ferner noch mit edler Nüchternheit richten In diesem Alter, da alle Gefühle lebhafter und inni- und entscheiden wollen. zer sind; da die Einbildungskraft am mächtigsten Herrscht Nein, nicht von der Gegenliebe der von uns geliebten und den ruhigen Verstand täuscht; da mancherlei Begier Perfon hängt unsere Ruhe, unser künftiges Glück ab, obобе den und Triebe der Kindheit zu riesenhafter Stärke er wohl es uns in gewiffen Augenblicken so scheinen mag. wachsen, und Eitelkeit, Gefallsucht, Ehrgeiz ungeftus Denn entweder betrügen wir uns in der Hoffnung: die mer werden; da mancherlei Begierden und Triebs erwas geliebte Person findet unsere Zuneigung beleidigend oder chen, die man als Kind nicht kannte; in diesem Lebens- || lächerlich; oder sie hat sich mit ihren Neigungen schon alter tödtet oft eine einzige Unbesonnenheit die Lust des heimlich einem andern Gegenstande zugesagt: dann stehen ganzen Lebens, und ein einziger Tag verfinsteit mit sei- || wir mit unsern durch eigene Thorheit erzeugten Schmers nem Unglück die Heiterkeit eines ganzen Jahres. oder unsere Liebe wird mit Gegenliebe Wer weiß es nicht ? — Heil dem, der es noch nicht weiß! vergolten, und wir haben damit die Aussicht auf noch Von allen Trieben der Natur, die in diesem Lebens größere Uebel gewonnenz auf Uebel, die sich in fine alter faut werden, ist keiner aber für die Ruhe des Gestern Ahnungen vor uns hinstellen, sobald wir nur uns müths so gefährlich, als der Geschlechtstrieb. Er kün-selbst fragen: Was soll am Ende daraus were digt fich in einem größern Bemühen für eigene Zierlichkeit den? Vielleicht ist das, was wir gern für Gegen || und Schönheit an. Man wünscht durch seine Gestalt das liebe halten, nur Begierde, zu gefallen, nur geschmeiWohlgefallen Jedermanns zu erregen. Man schmeichelt || chelte und dankbare Eitelkelt, nur ein Anfall von Erobesich zuweilen, die Huld und den Blick Aller zu feffeln ; ||rungssucht, nur eine vorübergehende Aufwallung der Sinne zuweilen verzweifelt man, irgend einer Person gefallen zu lichkeit; dann sind wir abermals der schmerzlich betrogene können. Man geräth darüber bald in angenehme, bald Theil. Oder jene Enviederung unserer Zuneigung ist aufe in unangenehme Unruhe. Man sucht sich gern in Haltung richtig; aber wir sehen ihr Ende voraus, weil Alter, und äusserm Wesen denjenigen Personen ähnlich zu ma- Stand, Vermögen und andere bürgerliche Verhältnisse chen, die durch ihr Benehmen, wenn auch nur ein vorüber eine lebenslängliche Verbindung mit der geliebten Person gehendes Gefallen erweckten. Man wird aufmerksamer || so gut als unmöglich machen. Was bleibt uns dann ? auf den Beifall oder auf das Mißfallen von Personen des Oder die geliebte Person ändert, wie jeder Sterbliche, andern Geschlechts. Es ist uns nicht mehr ganz gleich- || mit der Seit und unter wechselnden Verhältnissen ihre Neis gültig, ob wir denselben liebenswürdig dunken, oder gung, und findet, trok ihren Versicherungen ewiger Treue, gleichgültig find. Ein verachtendes Urtheil_derfelben ist || endlich einen liebenswürdigern Gegenstand, zu dem sie für uns demüthigender, als sonst. sich unwillkührlich hingezogen fühlt. Was bleibt uns Unter diefen wechselnden Empfindungen erwachen bald | daun? Oder wir selbst wer kann das Gegentheil andere Wünsche. Man will nicht nur mit Wohlgefallen, voraus wiffen ? haben uns in dem, was wir in uns man möchte mit Bewunderung gesehen werden. Bald ist für wahre Liebe halten, und was nur ein flüchtiges Aufuns Beifalt und Schmeichelei Aller nicht mehr genug-braufen unserer jugendlichen Gefühle ift, betrogen; gene= thuend. Es wird in unserer Brust eine Sehnsucht laut,fen früher oder später von der Täuschung; unser Herz unter Tausenden, die wir kennen, nur einer einzigen Per-|| schlägt früher oder später für einen ungleich würdigern Gefon als das Theuerste zu gelten; nur einer, die un=|| genstand: was bleibt uns dann, als die ewig kränkende feru eigenen Blick am meisten auf sich zog, nur einer, Erinnerung, leichtsinniger Weise und übereilt ein fremdes zu der wir uns unwillkührlich hingeneigt fühlten, nur Herz gebrochen, seinen Frieden zerriffen zu haben? einer, von der wir ausschließlich und mit Innigkeit ge= Nein, wahrlich von der Gegenliebe einer zärtlich ges liebt zu sein wünschen, wie wir sie selbst lieben. Hier ist liebten Person hängt keineswegs unsere Gemüthsruhe, un= ein Augenblick, der unsern innern Frieden, unser bishe- fere innerste Glückseligkeit ab, sondern davon, daß wir riges Glück, unsere Harmlosigkeit auf lange Zeit zu verim Sturm aller Gefühle mächtig über uns selbst bleiben, giften droht. um frei über den Gang unserer Neigungen zu herrschen, Dies ist die Wirkung des erwachten Geschlechtstrie- und mit ruhiger Vernunft über unsere Handlungen zu bes. Heil dem, der noch Besonnenheit genug hat, sich richten.

im ersten Augenblick der aufwachenden und süßen stürmi: Es ist freilich unmöglich, eine Person, welche uns liez fchen Neigung so weit zu ermannen, daß er beschließt,benswürdig zu sein scheint, nicht auch liebenswürdig fin= fich ihr nicht blindlings und verblendet preiszugeben, son- den zu wollen. Es ist freilich unmöglich, eine Person, dern stets Herr feiner selbst bleiben zu wollen. Wer dies die für uns mit bezaubernder Anmuth begabt und ge=

schmückt ist, gleichgültig anzusehen. Sind uns aber Friez Zu der überspannten, schwärmerischen Neigungen tra ̄ den, Glück und Ehre unsers Lebens theuer, so muß ungen, beim Erwad,on des Geschlechtstriebes, die Reizbare fer Wohlgefallen an Jemandem nie in betäubende Leiden feit des Gefühls überhans, und eine unglückliche, heftige schaft,' in einen schwärmerischen Wahnsinn verarten. Einbildungskraft viel bei. Je empfindlicher, lebhafter, Was ist Leidenschaft? · Es ist ein Zustand des Ge-Alles mit Begeisterung erfassender man sich weiß, fe mehr miths, da eine einzige Empfindung, eine einzige Besman die Lebendigkeit seiner Phantaffe fent, um so mehr gierde, ein einziger Gedanke sich zum Ungeheuern ausgemuß man, will man nicht als Ther sein heru.ofes Lebensftaltet, daß alle andere Empfindungen, Begierden und glüd verscherzen, Alles meiden, was das Molgefallen Gedanken davon verschlungen und beherrscht werden; daß an einer Person zu einer unruhigen, betäubenden Sehns die Vernunft, statt unsere beständige Gesetzgeberin zu sein, unterdrückt, halb vernichtet wird; daß unser Geist, statt frei und selbstthätig zu sein, sich leidend verhält, und zum Knecht des einzigen, unmäßigen Gefühls wird.

sucht nach ihr verwandeln kann. Mehr, ale alle Grimu fäge, hilft hier oft leichter Sinn, der sich nicht lange von einem Gegenstand binden, überwältigen und fesseln läßt. Diesen heitern, leichten Sinn bewahre in dir; cr Jede Leidenschaft ist ein Zustand der zeitweise eintre rettet deine Selbstbeherrschung, deine Selbstständigkeit! tenden Vernunftlosigkeit, da man denkt und thut, nicht|| Es ist dieser leichte Sinn keineswegs fener verderbliche was man will und soll, sondern was die vorherrschende || Leichtsinn, mit dem man sich, blind gegen alle Folgen, sinnlische Begierde, was der Ungestüm eines zur Ueber-allen Neigungen und Gefühlen überläßt, die uns macht gewachsenen Gefühls unwillkührlich zu denken und schmeicheln.

zu thun swingt. Wer aber handelt wohl im Zustand Der Umgang mit Personen des andern Geschlechts, der Vernunftlosigkeit flug, vorsichtig und weislich Wer ein gegenseitiges Wohlwollen, selbst alles ruhige Anersteht im Zustande der Vernunftlosigkeit, was chrbar, an-kennen dessen, was an einer oder der andern liebenswürständig, tugendhaft, chriftlich, gottwürdig sei? Wem dig erscheint, if so lange für unsere Ruhe, Ehre und wird man zutrauen, daß er im Rausche fähig fet, feln Glüď zu sehen und fein Glück zu bereiten.

Behüte dein Herz mit allem Fleiß; denn daraus geht das Leben. (Spr. Sal. 4, 23.)

fünftige Freiheit gefahrlos, als nicht eine einzige in uns alle übrigen verdunkelt. Selbst die stille, ehrerbietige und unschuldige Zuneigung für eine liebenswürdige Person des andern Geschlechts, so lange wir dabei nicht unsere Besonnenheit einbüßen, so lange wir, wenn wir von the getrennt sind, darum keine Verminderung unsers Seelen

Behüte dein Herz; bewahre unter allen Verhältnissen die Unbefangenheit deines Geißtes! Du kannst es, so lange du dich selbst liebst und dich selbst ehrst. Und dufriedens empfinden eine solche Zuneigung kann selbst follst es, deiner Aeltern und Verwandten und Freunde willen; du sollst es, deiner künftigen Bestimmung willen; du sollst es, um deines Glückes willen; du follst_es, um deiner Ewigkeit, um deines Esttes willen.

viel zu unserer Veredelung und Besserung beitragen. Wen wir hochachten, dessen Hochachtung wird uns theuer sein. Wir werden uns um diese durch Entfaltung jeder Tu, gend, deren roir fähig sind, bemühen. Wir werden in Du kannst es. Denn die leidenschaftliche Liebe ist || allen unfern Verhältnissen suchen ehrwürdig dazustehen, wahrlich keineswegs Werk und Sache eines einzigen Au- als die besten zu gelten. Die Liebe wird uns von gehef genblicks, sondern sie wird absichtlich und mit unbesonnes men Fehlern, von übeln Gewohnheiten reinigen. Ste nem Leichtsinn erst nach und nach entwickelt und gepflegt, || wird unser ganzes Wesen läutern und verklären. bis die erste leichte Empfindung des Gefallens an einer Soll dieses aber die Frucht unserer Hochachtung für Person zu einer Art von Raferei ausartet. Auch der Trun-trgend eine Person des andern Geschlechts sein, so müfkenbold wird nicht beim ersten Glase geistigen Getränkes, fen wir auch nur Umgang mit solchen Personen wählen, das er in seinem Leben zur Lippe führt, zum Trunkenbold, || die uns wahrhafte Hochachtung, nicht bloß gemeine, finnfondern indem er anhaltend und täglich den Genuß berausliche Zuneigung, einflößen können. Wir müssen und schender Mittel in immer steigendem Maße zur Gewohn= |der geliebten Person, eben darum, weil wir sie hochachheit, zum unentbehrlichen Bedürfniß macht, bis er zuleht | ten und ihre Achtung verdienen wollen, nicht vertraulicher vom Leben, als von dieser Gewohnheit scheiden kann. || cher nähern, als es unsere Verhältnisse, unsere AussichOft, ja meistens ist der erste Ursprung der leidenschaft-ten in die Zukunft gestatten. Jede nähere und zärtlichere lichen Liebe ein bloßes Gefallen an Gestalt und Wesen | Vertraulichkeit ist verbrecherisch und ehrlos, sobald wir einer Person, and dann der sich damit nachher verbindende sie wagen oder erlauben, ehe ernsthaft an eine VerbinWunsch, auch der Glaube, ihr nicht gleichgültig zu sein, dung zu denken ist; oder wenn Ungleichheit des Alters, oder gar von ihr geliebt zu werden. Zu diesem Glauben oder des Standes, oder der Vermögensumstände den Ges verleitet oft der zufälligste Wink und Umstand. Nicht sel- danken an eine Verehelichung zur Thorheit machen, oder ten künstelt man sich sogar, um sein Herz mit angenehmen seine Erfüllung in eine ferne, unzuverlässige Zukunft Gefühlen zu beschäftigen, oder nur um der müßigen Phan-hinausrücken. taste ein Spiel zu geben, oder nur um kiner Eitelkeit Der Jüngling, welcher einer Jungfrau, ohne Audwohlzuthun, aus dem allgemeinen Wohlgefallen in ein sicht und Hoffnung, fte zu ehelichen, Gegenliebe zumu= Lieben hinein. Nicht selten schmachtet der schon nach Gethet, und ihr von seiner Liebe zu reden wagt, ist entwegenliebé, der selbst von keiner wahren und reinen Zuneis der ein unbesonnener Knabe, des Spottes oder der Vergung befeelt ist, sondern anfangs mehr nur heuchelt, als achtung eines tugendhaften Frauenzimmers werth; oder fühlt, oder wohl gar zu fühlen Luft hat. Wehe der unser ist ein Bösewicht, der mit Verführungsanschlägen ums bewachten Herzen, welches sich so den innern Frieden geht, die er mit dem Namen der Freundschaft und Liebe willig hinwegtändeln läßt, uni später einft unter schmerz zu beschönigen die freche Schlauheit hat. Das Mäds voller Reue Spott der Andern zu werden! Behüte chen, welches solche Erklärungen irgend eines Mannes dein Herz mit allem Fleiß; denn derrus gehet das Leben! lohne Unwillen anzuhören schwach und leichtsinnig genug

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Die sich als Leidenschaft.

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ist, oder wohl gar zy denselben durch genes Betra-mehr, als sein darf, rührte. Kennst du diese Verhält gen Muth gemacht hat, kann im Semüth des verständi: nisse nicht: wie willst du so wagehalsig die Freiheit und gen Jünglings und des tugeaften Mannes, wie in der die Heiserkeit deines Lebens auf das Spiel sehen 2 Viels Bruft des schon verdorben Menschen, 'nur eine heim.|| leicht Alles um nichts! liche, unwillkührli Berachtung erzeugen. Das Ge und liebenswürdigen Eigenthümlichkeiten dieser Person, Bisher fahst du nur die guten ftändniß der gece, deren Zweck und Heiligung nicht Du bist geneigt, fle für einen Engel, für ein überirdis Vermählung beider Personen sein kann, ift der Anfangsches, heiliges Wesen zu halten. Aber wahrlich, sie ist es vom T dieser Liebe selbst. Denn im Geständnisse schon || nicht. Hat nicht jeder Mensch Schwächen und Fehler? die Hoffnung, ohne welche keine wahre Liebe mög=|| Und welche Fehler hat die Person, der du deine Ruhe Ach ist'; in der unerlaubten, lichtscheuen Vertraulichkeit || opfern willßt? Vielleicht hat sie Fehler, die eben dir einst verschwindet das Geistige und Schöne der verklärenden die anstößigsten fein könnten. Noch liegen sie nur in Keis Empfindung, und an die Stelle desselben, tritt rohes, men verborgen, oder du bist noch zu arg geblendet. Er thierisches Gelüst der Sinne, und endet mit viehischer innere dich an deine Fehler, und daß du fie gern vor den Stillung desselben, zuleht mit Ueberdruß und Ekel, oder nen verbirgst, daß du dich gern vor denen schöner dars Verzweifelung, Schmach und Herzeleid. Gott, wie vie- ftellst, denen du zu gefallen trachteft. Zweifelst du, daß ler jungen Leute, wie vieler Familien Unglücksgeschichte die Person, welche dich durch ihre Anmuth bezaubert, Tiegt in diefen wenigen Zeilen beschrieben! dein Herz, dann daraus geht das Leben! Bewahre nicht Gleiches thue? Darum stehe ab, und ermanne dich Nicht immer wirst du dich des besondern Wohlgefei frei! Behüte dein Herz, denn daraus geht das zur eigenen Würde. Sei stark, überwinde dich selbst: fallens an einer Person andern Geschlechts, oder einer Zeben! zärtlichern Neigung erwehren können. Zufälligkeiten des Umgangs und der Verhältnisse können dich mit derselben mit keinen Gefühlen, die bald so gewaltig sein können, Nähre deine Leidenschaft keinen Augenblick. Tändele zusammenführen. Aber meide, daß sie dir jemals werther|| daß du und dein Glück und deine Ehre ihr Tand find! und bedeutsamer werde, als alle andere ihres Geschlech ́s Nimm den ehemaligen leichten Sinn wieder an, in welz dir find. Erhalte deinen leichten Sinn, die Freiheit deis chem du unabhängig, immer dir selbst, und allen Andern nes Herzens, um nicht einer thörichten lebenzerstörenden nur mit Ruhe angehörtest. Zerstreue dich. Verlaffe die Selbstverblendung und Leidenschaft zum Raube zu wers Einsamkeit, in welcher die Gedanken an den Gegenstand, den. Du bist in Gefahr, es zu werden, sobald du auffer den du vergessen follst, zu oft wiederkehren; die Einsamder Nähe dieser Person nicht mehr, wie sonst, glück.keit, in welcher deine Phantasie sich verderbliche und lich bist; sobald der Gedanke an sie dich unablässig verseitle Spiele macht. Unterhaltung in andern Gesellschaf folgt; sobald unter dieser Neigung alle andere edle Neisten; Umgang mit Personen, vor denen man sich schämen gungen in die schwächer zu werden beginnen. Das ift würde, die Geheimnisse seines Herzens erscheinen zu lass schon Anfang der Leidenschaft. Bedenke das Endelsen; Beschäftigung mit einer unfere Neigung befriedigen☛ Willst du ihren herzzerreissenden Ausgang nicht erle= |den und reizenden Arbeit; Gespräche mit Gott im ins ben: so nähre sie nicht! Nur durch die Nah brünstigen Gebet,fiche da die ersten, die leichtesten, rung, welche du der Leidenschaft reichst, wird sie zu dei- || die sichersten Mittel, dich selbst zu retten. Meide die nem Verderben wachsen, und stärker werden, bis du von Person, welche deiner Ruhe gefährlich werden kann. ihr überwältigt und verzehrt wirst. Erwäge deine häuslichen Verhältnisse und Verpflich- || heit zurück. Trennung und Zeit heilen, und geben die erste Besonnentungen, ob fie dir gestatten, schon an eine Heirath den= ken zu dürfen. Ist diese nicht jest ausführbar, sondern sucht deines Herzens nur noch mehr weckt und reist, ben Meide, was deine Einbildungskraft und die Schn= erst in einer ungewissen Zukunft ein bloßes trauriges Vielleicht: so stehe ab. Von der Zukunft ist dir kein Sterbli- || cher Bürge. Kein Sterblicher ist dir Bürge, daß du nach Jahr und Tag diejenige Person noch liebenswürdig finden werdest, die dir heute gefällt; daß sie dir gefallen würde, wenn du ihre Gemüthsart und so manchen Keim des Schlechten darin näher kenntest. Kein Sterblicher ist dir Bürge, welche Veränderungen Zeit und Jahre und anheit vermehrt, dein Herz veredelt. dere Bekanntschaften in den Neigungen und Gefühlen des Andern oder in deinen eigenen bewirken. Wahrlich, nichts die Person, die dir zu wichtig ward, überrascht, halte Halte, so oft dich immer von neuem der Gedanke an ift veränderlicher, als das menschliche Gemüth; nichts || den einzigen Spruch fest: Bedenke das Ende! weniger dauerhaft, als ein jugendliches Gefühl, in deffen Wohin soll eine solche Neigung führen? Bedenke, erftem Aufbrausen man freilich gern und fest glaubt, es daß das Bekanntwerden deiner Neigung dich lächerlich, müsse von Ewigkeit sein. Vergleiche deine Jahre mit bei Anderu dich verächtlich machen muß, weil du damit den Jahren ber Person, an die du dich anschlieffen möchteinen rechtlichen Zweck verbindest und verbinden darfst. test, und denke, wie schon nach fünf und zehn Jahren Bedenke, daß jede Gegenliebe, wenn du ihrer auch ge ein widerliches Mißverhältniß eures beiderseitigen Alters wiß wärest, dich und die geliebte Person unfehlbar ir eintreten lönnte. Dean der Mann erblühet erst in dersel- Verlegenheiten, in Verdruß, in Scham und Unglüc ben Zeit vollkräftig, wo weibliche Schönheit schon im stürzen werde. Die Reue wird deiner Freude nur allzufrüß Abwelken ist. nacheilen.

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Erwäge die häuslichen Verhältnisse und Verpflich tungen derjenigen Perfon, deren Anmuth dich vielleicht

fonders das Lesen solcher Schriften, in welchen die Leis denschaft der Liebe eine füße, den Verstand betäubende Sprache redet. Verbanne solche Früchte müßiger Stun den aus deiner Nähe und aus deinen müßigen Stunden. Wähle lieber eruste Schriften, deren Lesung dein Nach= denken reizt, deinen Scharfsinn weckt, deine Menschenkenntniß erweitert, deine Kunde der Natur und der Gott=

Person und ihren Umgang nicht gänzlich meiden, welche
Kannst du, weil es die Umstände nicht erlauben, die

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