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welche sie auf der langen, mühsamen Reise einsammelten || bensgedanken quälen, und damit die beften Lebensgenüsse

fie stürzen sich voller Sehnsucht ins Meer, um desto | verbittern. schneller die Ufer der Heimath zu erreichen.

Das wäre das 200s der Sterblichen, wenn nicht der dunkele Abgrund fle von dem himmlischen Vaterlande zu ihrem eigenen Heil trennte.

Aber das ist weife, wenn man sich für jenen bittern und gefürchteten Augenblick noch eine große Freude aufspart, in der endlich alles Bittere suß werden muß.

Daran denken freilich wohl auch viele Menschen: doch nicht immer wählen sie das Rechte. Lft find fie in der Wahl dessen, was ihnen in der Scheideftunde wohl thun follte, sehr einkitig.

Aber, o mein Gott! nicht immer trennt er mich von den theuern, heißgeliebten Seelen, die dort meiner wars ten! Ich werde sie endlich erblicken, diese Ufer mei: nes beffern Vaterlandes; ich werde sie endlich wiedersehen, Es gibt Viele, die ihr ganzes Leben hindurch sorgen die Theuern, an denen mein Herz hängt; dann werde und arbeiten, um Geld zu gewinnen, damit sie ih ich ausruhen von den Gefahren und Mühseligkeiten, dieren Kindern ein ansehnliches oder doch ich auf dem stürmischen Meere des Lebens ertrug. nothdurftiges Vermögen hinterlassen kön. Ja, getrost, o mein Geist, Gott hat dir deine Ruhenen. Das ist nun freilich sehr löblich. Es muß in bereitet! Gott hat dir deine Heimath bewahret! Du wirst der letzten Stunde und beim Abschiede von den lieben Seis mit Entzücken wiederfinden, was du hier verloren hattest. nigen allerdings eine große Beruhigung sein, wenn man Du bist nicht einsam; ach, deiner harren schon die Ge-weiß, es sei doch nun für sie gesorgt, wenn wir ihnen liebten. Sie winken dir mit den Palmen des Sieges,|| auch fehlen. Sie find nicht ganz verlassen, nicht ohne die du hier erkämpfen solst. Auf denn, mein Geist, alle Mittel; werden nicht als Bettler, als überlästige vollende diesen Kampf! Erhebe dich durch Jesu heiliges Geschöpfe in der Welt umhergestoßen; sind in den Stand Wort, mit Jesu heiligem Sinn zu jener Vollendung, gefeßt, ein ehrenhaftes, unabhängiges Leben zu führen. durch welche du allein ein Bürger des schönern Lebens, Allerdings, dies ist große Beruhigung. Aber doch der Genosse einer feligern Zukunft sein kannst! Er ist's ist es nur eine geringe Freude. Denn das gute und böse ja, der die ruft: Sei getreu bis in den Tod, so will Schicksal unserer Lieben hängt ja nach unserm Tode nicht, ich dir die Krone des Lebens geben! vom Gelde allein ab, was wir ihnen hinterlassen. Es hängt noch weit mehr von ihren Geschicklichkeiten, von ihren Kenntnissen, von ihren Lugenden, von der Freundschaft der Menschen, vom Segen Gottes ab. Alle Geldfummen machen nicht glücklich, wenn wir nicht durch un

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Eine Freude in der Todesstunde. fere Gemüthseigenschaften fähig find, wahrhaft glücklich

Offenb. Joh. 14, 13.

Ich weiß, ich weiß, an wen ich glaube,
Und nahe mich gebeugt im Staube

Zu Dir, mein Herr, mein Gott, mein Heil!
Bin ich der Sünden all' entladen,
Wirb mir die Hoffnung Deiner Gnaden,
So ift der Himmel ja mein Theil.

Und nah't sich dann mein letter Schlummer,
Bohl mir, dann darf ich ohne Kummer
Hinab auf die Geliebten feh'n;
Und Keiner, der mich sah und nannte,
Wird es bereu'n, daß er mich kannte,
Und falt an meinem Grabe steh'n.

Eins wellet um das Andere hin: die Pflanze des Feldes, das Thier, der Mensch. Man kommt, man sieht sich um, man scheidet wieder von hinnen. Ob in der Blüthe und Fülle des Lebens, ob erft im spätern Alter von hinnen gehen — wer weiß es? Und zuleßt ist es einerlei. Welchen Unterschied haben denn ein paar Minuten, ein paar Tage, ein paar Jahre mehr oder weniger? Was vorüberging, ift, als wäre es nie vorhanden gewefen. Der Staub des Kindes, der Staub des Greifes liegen neben einander im Grabe - beide sind jest daffelbe. Ein anderes Menschengeschlecht wandelt jest über sie hin; weiß nichts von ihnen, redet nicht von ihnen, lebt, um bald auch neben ihnen zu liegen.

zu sein. Wohl sichert ein anständiges Vermögen unsere Kinder vor allzugroßer Abhängigkeit von Menschengunst und Menschenlaunen. Allein wer seine Kinder so erzogen hat, daß sie selbst unabhängig vom Gelde glücklich und zufrieden: sein können, erst der hat ihnen einen wahren Reichthum hinterlassen, den nicht Diebe stehlen, nicht Zeitumstände vermindern, nicht Molten fressen können. und endlich, wenn wir keine andere Beruhigung beim Abschiede von den Unserigen haben, als daß wir ihnen einiges Vermögen hinterlassen, mit dem sie sich weiter helfen können: wie wenig haben wir gethan! Das thun ja auch die Heiden. Wir leisteten nur unserer dringends ften Pflicht, unserem Ehrgeize Genüge.

Noch Andere pflegen sich für die Todesßlunde eine Freude aufzusparen, deren fie fich für das ganze Leben sonst zu berauben hartherzig genug gewefen find. Man hört gewöhnlich, daß Sterbende allen ihren Wiederfachern verziehen und sich mit ihnen aufrichtig ausgeföhnt haben.

Wohl ist Versöhnung mit Feinden eine hohe Seelenfreude. Es ist das Zeichen eines vortrefflichen Gemüths, wenn wir aus Stolz, oder Habsucht, oder in aufwallen= dem Zorn gekränkt haben. Doch recht betrachtet, was ist eine Versöhnung mit unsern Feinden auf dem Sterbebette? In der That, nichts ift fie, als eine Erklärung, mit ihnen Frieden zu machen, weil wir ihnen nun doch nicht mehr schaden können. Was wirst du von der Versöhnungsluft eines Menschen halten, der dir, wenn er im Kerker sist, Freundschaft und Frie den gelobt, und wegen des Vergangenen deine Verzeis hung wünscht? Was ist Versöhnung mit unfern Feins den, wenn wir auf dem Sterbebette liegen? Sind denn Sich darüber täuschen — und nie auf den Augen- Alle die zugegen, welche wir während des Lebens bald blick hinsehen, ist eben so thöricht, als sich mit Ster=|| durch Worte, bald durch Werke beleidigt haben? Gibt

Das wiffen wir alle. Wir fürchten jenen Augenblick. Doch sträuben wir uns vergebens. Ob auf dem Schlachts felde, ob auf dem Krankenbette, ob in der Mitte unserer Verwandten, ob im Kerker, gleich viel, er erscheint gewiß!

ihnen denn unser Wille Genugthuung für die verdruß- || wenn die ganze Gemeine klagt: wir verloren einen redlivollen Stunden und Tage, welche wir ihnen durch un-chen Mitbürger, einen Beistand der Armen und Verlasz fer zänkisches und liebloses Wesen gemacht haben? Sind || fenen, einen thätigen Beförderer alles Guten, einen anwir denn auch sicher, daß sie uns unsere Ungerechtig genehmen Gesellschafter, einen Menschenfreund im vollsten keiten alle vergeben haben? Warum sparst du auf, was Sinne des Wortes.

du an jedem Tage deines Lebens zu thun verpflichtet wars, Wahrlich, dies Bewußtsein ist in der Todesstunde und machest erst Freundschaft, wenn deine Feindschaft Kei-eine der größten Freuden: daß wir nicht aus der nem nicht gefährlich sein kann? Meinst du, dein bloßer, Welt gehen, ohne von Jedem, der uns in der Angst des Herzens dir abgenöthigter Wunsch sei hin: fannte, geachtet zu sein. Es muß das Schmerzlänglich, die Seufzer der Beleidigten zurückzuhalten, daß hafteste auf dem Sterbebette der Gedanke fein: Wohl fie nicht zum Himmel steigen zum Bergelter, deine Anklä: mancher lebt, der da wünscht, er hätte dich nicht gekannt, ger zu werden. er wäre nie in Verhältnissen mit dir gestanden.

alle

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Wie hören von Andern, daß sie vor ihrem Sterben, Mit jenen unendlich füßen Troste, daß Keiner von wenn sie mit dem leßten Willen über die Vertheilung ih denen, die wir hinterlassen, bereut, uns gekannt zu haz res Vermögens Anordnungen treffen, die Armen bedach-ben, starb einst Jesus Christus. Er starb den Lod ten; milde Stiftungen oder andere öffentliche gemein der hohen Selbstaufopferung für das Glück aller Seelen; nügige Anskalten wohlthätig begabten; zuweilen eigene er starb den Tod unnennbarer Liebe felbft für die Undanks Verfügungen trafen, um das, was sie auf ungerechte baren, die ihn noch verkannten. Er starb, aber seibst Weise besaßen, an den wahren Eigenthümer zurückzu feine Verfolger bewunderten ihn; selbst seine Richter spra= bringen. — Es ist billig! Man soll nicht mit dem hen: Wir finden keine Schuld an ihm. Ein verwildertes Bewußtsein eines Verbrechens aus der Welt scheiden, Volk, im Sturme roher Leidenschaften, schleppte ihn das man noch auf einige Weise verbessern kann. EC zum Tode aber Jerufalem weinte. Nach einigen Tas ist löblich Man soll mit dem, was hinterlassen wird,gen ergriff strafendes Schrecken seine Feinde- und Taus auch die Vermehrung des allgemeinen Wohls bedenken.fende, die sich einft von ihm gewandt hatten, nahmen Nicht unsere Blutsverwandten, nicht unsere Kinder wieder ihre Zuflucht zu ihn. Noch heute trauert, nach allein sind unsere Verwandten und Kinder fast noch zwei Jahrtausenden, das durch ihn erlössete Gez Kinder Gottes, alle Erlösete Jesu find es. Inzwifchlecht, wenn es das Andenken seines Leidens und Sterschen mag doch wohl die Freude traurig sein, wenn wir bens erneuert. Wahrlich, das heißt in Gott staden! das endlich das weggeben, was uns ohnecin der Tod verheißt noch lange im Tode sich vom Segen seiner Thaten bietet länger zu haben. Warum, du Karger, Geizig sparender, gibst du nicht auch, da du lebest, und beför Selig sind die Todten, die in dem Herrn derst Glück und Freude? Da würde es dir ein Verdienst terben von nun an. Ja der Geist spricht: fein, was es in der leßten deiner Stunden nicht mehr ist. daß fie ruhen von ihrer Arbeit, und ihre Die arme Wittwe im Evangelium, so wenig te auch werte folgen ihnen nach. (Offenb. Joh. 14, 13.) Vermögen hatte, brachte doch ihr Scherflein zum und dies ja dies soll die lehte irdische Freude teskaften. Du aber spartest, um dein Gut zu vergrößern, und wurdest erst freigebig, als der Augenblick fam, da fein, welche sich jeder Weise, jeder wahrhafte Chrift, für dir dein Erworbenes ohnehin nicht länger angehören sollte. die Todesstunde aufsparen muß. Mit einem solchen Bes Du, der fein Vermögen zu glänzenden Eufibarkeiten, zuwußtsein schläft es sich fanft ein. Pracht und Wohlleben, zum Kigel des Saumens bei

Got

begleitet sehen.

Was heißt denn: in dem Herrn sterben? E6 leckern Gaßtereien anwendete, und erst wenn Krankheit || heißt, in Zesu Chrifti Sinn und Heiligthum sterben. und Todesnähe dir die Kraft zur eppigkeit und Schwel. Was heißt in Jesu sterben? Es heißt nicht im gerei rauben, daran denkt, Nackte zu kleiden, Hungrige || Glauben an Gott und Jefum sterben

o die Teufel zu speisen: was haft du Großes gethan? Du hörsi auf || glauben auch und zittern! — sondern es heißt, ungetrennt zu schweigen, weil du nicht mehr kannst, und gibst, was von Jesu, ganz Eins mit ihm, und also auch in ihm die nichts mehr nüßt. Deine Tugend ist wahrlich klein; sterben. Und wer kann in Jesu sterben, wer nicht in wie hoffit du von ihr Verfüßung der Todesbitterkeit? Jesu gelebt hat? Was heißt, in Jesu leben? Es ist ein Trost in der Sterbeftunde, sich von seinen | Es heißt, in seinem Glauben, in seinem Geist und Sinn Geliebten und Freunden umringt zu sehen, und in den leben; so leben und handeln, wie er in unsern VerhältThränen ihres Schmerzes das augenehme Geständniß ih nissen felber gelebt, gedacht, gehandelt haben würde. Nur wer im Herrn gelebt hat, kann einst im Herin rer Zuneigung und zärtlichen Anhänglichfeit zu lesen. Doch kann uns dies wohl alles Herbe des lehten Augen-sterben. Nur wer im Herrn stirbt, ist selig zu preisen ; er ruhet aus, nicht blicks verfüßen? Wer wird nicht traurig, wenn er einen der ruhet von seiner Arbeit aus, Sterbenden erblickt? Man sieht ja auch selbst einen ganz || von Vergnügungen, vom Streben nach Geld, nach Ehre, fremden Menschen nicht ohne Rührung und Theilnahme nach Bewunderung, nach Pracht und Glanz, sondern in feinen legten Atbemzügen. Und ist es denn ein Ver- von der Arbeit für anderer Menschen Wohl und Freude. dienst, ist es ein Zeugniß von unserm innern Werth, Und er ist selig zu preisen: denn seine Werke fol= wenn Personen um uns weinen, die gewohnt waren, mit gen ihm nach. Sie folgen ihm nach zur Todesstunde. Da ist uns zu leben; mit denen wir immer in traulichen Verhältnissen ftanden? Wäre nicht das eine größere Bezihre Erinnerung sein lezter Trost. Da gibt ihm der Ges ruhigung, wenn wie im lesten Augenblicke wüßten: auch danke an ein frohes Scheiden die Beruhigung: Ich hins diejenigen werden trauern, wenn sie unsern Tod verneh=|| terlasse von Allen, die mich überleben, Keinen, der es men, die niemals eigentlich Umgang mit uns hatten ?-bereuet, mich gekannt, mit mir in naher oder entfernter

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Und wie, wenn nun in der künftigen Nacht mein lehter Schlaf wäre? wenn in einem Monat? — wer weiß denn die Stunde, da ihn Gott von der Arbeit abruft ! hätte ich dann die eine, die füßeste und lehte aller irdischen Freuden?

Berührung gestanden zu haben. Ich hinterlasse Keinen, es in meiner Gewalt steht? O felig sind die Todten, die der floh ist, daß ich aus der Reihe der Lebendigen weg-in dem Herrn sterben! ging, weil ihm mein Dasein drückend und verhaßt war. Stein, ich trete aus einem Kreise werther Menschen, de nen olien ich, wo nicht immer Gates, doch wissentlich kein Böses zugefügt habe. Ich that im Leben, was ich founte. Ich dachte oft bei meinen Handlungen: Würde Jesus so gehandelt, so gedacht, so gesprochen haben an meiner Stätte? Ich lebte im Herrn, darum fterbe ich im Herrn. Mein Jesus lebt, ich werde auch leben. Selig ist, wer so stirbt, denn seine Werke folgen ihm nach.

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Wenn ich jest stürbe, könnte ich mit dem Bewußt: fein mein Haupt niederlegen auf das Sterbekissen: ich hinterlasse Niemanden in der Welt, den es gereut, mit mir in irgend einer Verbindung gewesen zu sein ? - JA Sie folgen ihm nach zum Grabe. - O, wo gibt || Niemand da, dem ich durch Worte, Beispiele und Handes in der Welt ein schöneres Leichengefolge, als das Ge- || lung zu einer Sünde verlcitet habe? — der sich meiner dächtniß unserer Tugenden bei denen, die noch nach uns || nicht erinnern kann, ohne im Stillen roth zu werden vor sind; wenn unsere Freunde mit weinenden Augen noch | Scham? Ist Niemand da, dem ich durch schadenfrohes lange rürmen, wie gut wir waren; wenn noch lange un: || Geschwöß, durch leichtfinnige Urtheile, durch unüberlegź fire Mitbürger und Mitbürgerinnen unser ehrenvell geten Sport in der Hochachtung bei seinen Mitbürgern scha= denken, wenn selbst Fremdlinge, indem sie von uns þö- jdete? Ist Niemand da, der sich ärgert, wenn er meinen yen, bewegt werden und sprechen: Wahrlich, felig ist Namen hört, weil ich wohl boshaft seinen guten Namen dieser Todte zu preisen, denn herrlich folgen ihm seine verleumdete aus Verkleinerungssucht? Jch Niemand da, Werke nach! Ja, fie folgen ihm nach; sie ver- von welchem ich vielleicht nicht jezt noch ein auf ungewandeln sich in Segen über seine nachgezh rechte Weise mir zugeeignetes Gut befize? Vielleicht forlaffenen Kinder und Kindeskinder. Seindert er es mir nicht ab; vielleicht habe ich es so hinterliName, der im Andenken der Mitbürger hochgeachtet lebt, flig empfangen und behalten, daß er selbst nicht davon ist die beste Empfehlung für seine hinterlassen:n Ver-weiß: soll ich einen so ungerechten Befiß, auf dem kein wandten. Man vergilt noch gern dem verstorbenen Vater,Segen ruht, meinen Erben hinterlassen ? Ist Niemand der verfteibenen Murter in ihren Kindern. Man ehrt die da, dem ich durch meine Lannen, durch mein unzufriez Aeltern noch in diefen. Wehe dem, der den Seinigen, denes, zänkisches, herschsüchtiges Wesen das Leben oft die er liebt, nichts als Geld und Gut hinterlassen kann! [schwer und freudenlos machte? JA Niemand da, der sich Geld und Gut verfliegen. Über ein durch große Tugen- || einst beklagen wird, daß ich seine Erziehung so übel bez den ehrwürdig gewordener Name ist ein Heiligthum, das sorgte? It Niemand da, den ich beleidigte, und habe weder die Flamme des Krieges, noch die List des Betrü ich mir feine Verzeihung zugefichert? Ist Niemand da, gers, noch die Ungerechtigkeiten der Großen, noch dies der mich beleidiget hat, und hasse ich ihn noch, lebe ich Gewalt der Bösewichte zerstört. An dies der Gedonke noch in Unzufriedenheit mit ihm? des Sterbenden, und im Tode schmeckt er die lauteste Seligkeit; er fühlt es, feine Werke folgen ihm nach.

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Sterben werde ich das ist gewiß. Aber werde ich im Herrn sterben? Habe ich im Herrn gelebt? O, ich Sie folgen ihm nach in das bessere Leben, muß mein Angesicht vor Dir schamvoll verhüllen, Herjenseits der Todesstunde. Denn es zittere der Sünzenskundiger, Alleserforscher, allheiliger Vergelter! denn der, und Entzücken durchglühe den Gerechten! es ich fühle, indem ich mich selbst prüfe, daß id) nicht wohnet über den Sternen ein ewiger Verge!ter. Er lebt, ganz vorwurfsfrei bin. Ich habe noch Vieles gut zu maauch ich werde bei ihm leben. Was ich den geringsten von chen, das ich böse gethan. Ich habe noch Vieles gut zu meinen und Jefu Brüdern, gethan, das habe ich ihm machen, das nicht vergessen sein darf. Ich habe nicht imgerhan. Eott vergilt! Der stille Denk durch mich gemer in Dir, mein Jesus, gelebt, wie könnte ich retteter Unglücklichen, durch mich getrösteter Leidenden nun freudig in Dir sterben? Es war mir leicht, jedem schallt hinüber in den Himmel; die Thräne der Rührung meiner Bekannten durch irgend eine gute Eigenschaft ge= oder Freude, welche ein gefühlvoller Mensch über das fällig, in irgend einer vortheilhaften Stunde nüglich zu gute Werl weint, das ich ohne Ruhmsucht stiftete, glänzt sein und doch gefájah es nur selten. Oft geschoh wohl dort; das tief empfundene, leise Lob, weldzes Lebens-leider das Gegentheil! Ach, ich wage kaum daran zu genossen, ohne daß ich darnach firebe, ohne daß ich es denken.

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hier nur vernehme, über meine nüßlichen, measchenfreund: Aber, vernimm es, allgegenwärtiger Gott, ich will lichen Werke aussprechen, tönt mir dort entgegen. daran denken; ich will verbessern, erfeßen und das VerAch, welche Seligkeit muß das Herz des Sterbenden er-fäumte nachholen. Ich will in meinem Jefu leben, um füllen, wenn er deukt: Weit entfernt, daß unter denen, einst, schon selig in der Todesstunde, im Heren entfühlas die mich überleben, ein Einziger mein Andenken verfen zu können, mit dem Bewußtsein: es bleibt Niemond wünscht, darf ich vielmehr glauben, es wird Mancher mit Liebe von mir reden!

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übrig, den es gereut, mich gekannt zu haben. Darum gilt auch mir das Wort vom Himmel: Selig find die Todten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, der Geist spricht: daß fie ruhen von ihrer Arbeit, und ihre Werke folgen ihnen nach!

341.

Weisen kommt er als ein freundlicher Gottesbote. und darum beschäftigen sich die Christen gern zuweilen mit dem

Betrachtung bei den Gräbern der Geliebten. Hinblick auf ihn, nicht weil der Gedanke ihnen Schwer:

Lukas 23, 46.

Lebensfunke, der Gottheit entglüht,
Der vom Staube zu trennen sich müht,
Zitternd kuhn, von Sehnsucht leidend,
Gern und doch mit Schmerzen scheidend,
Suchest du die Himmelsspue.

Ende, Bater, den Kampf der Natur.
Lap mich fanft ins wahre Leben,
In die Heimath uberschweben

Horch, mir lispeln Geister zu:
Swesterseele, komm zur Ruh!
O, was weht mich fanft von hinnen,
Daß die Sinne mir zerrinnen?
Seele, fprich, ist das der Tod?
Mich umgittert Morgenroth,
Mich umfaufeln fremde Klange,
Sind es himmlische Gesänge?

muth gibt, sondern ein Vergnügen höherer Art, welches durch Erwartungen einer noch schönern Zukunft den Genuß der Gegenwart reizender macht. Dann ist ja die Freude immer am reinsten und lebendigsten, nicht wenn wir an ihr ein grausenhaftes Ende, sondern ihre unwandelbare Fortsegung voraussehen. Und dies ist der Christen Glück.

Mag uns auch bei den Gräbern unserer verstorbenen Geliebten, und wenn wir uns im Geiste zu ihnen hin verfeßen, eine stille Wehmuth beschleichen. Diese Wehmuth ist kein Leiden der Seele, sondern eine liebliche Erhebung des Gemüths durch Sehnsucht und Entzücken. Wisset ihr nicht, daß auch die Wonne wehmüthig sein, und die stumme Freude ihre Thränen haben kann? Wollet ihe diefe Empfindung einen Schmerz heißen, o so ist es ein füßer Schmerz, der mehr Genuß bringt, als manche rauschende Luikbarkeit, und den nur derjenige nicht zu würdigen versteht, der noch niemals ihn empfand. Wisset ihe nicht, daß, wenn ein zartes Gemüth am tiefsten von einer Freude durchdrungen wird, es zur Wehmuth am Gern weihe ich euch, o ihr früher Hinübergegangenen, ihr gestimmtesten ist, und daß die Empfindungen der Wehmeine geliebten Verklärten, ihr Unvergeßlichen meines ||muth das Herz immer am liebsten für eine heitere Ruhe Herzens! — gern weihe ich euch meine Gedanken. Denn || und stille Seligkeit aufschliessen ?

O daß ich schweb' hinauf, hinas,
Ueberall ist Licht und Gott;
Ha, wo ist dein Sieg, o Greb?

Was vermag dein Pfeil, o Two?

meine Sehnsucht ju euch lebt, bis ich selbst nicht mehr Wenn der Vater, wenn die Mutter neben dem Grabe hier im Staube lebe. Ihr seid es, die ihr, wie mit En- || ihres verstorbenen Lieblings hinsinken, oder wenn ihnen gelshänden, das Jenseits an das Dieffeits des Grabes | der Anblick mancher Kleinigkeit, die der geliebte Todte für mich fester zusammenknüpfet, mir Rosen auf mein || im Leben gern hatte, sein Andenken lebhafter hevsrruft; einstiges Sterbelager fireuet und das Bild des Todes wenn ein frommes, gefühlvolles Kind nach dem Heinvon seinen Schauern entwaffnet. An euch denken, auf || gang des Vaters oder der Mutter irgend etwas von den euch hoffen, ist eine Vermehrung meiner Glückseligkeit Theuern aufbewahrt, wie ein Heiligthum zur Erinne Hienieden, ist einer der köstlichsten Theile meiner innern tung; wenn sich zärtliche Gatten nach der Trennung am Religion. Grenzstein des Lebens und der beglückten Ehe nicht vers Ich weiß es wohl, schon in frühern Zeiten, wenu die|| gessen können, nicht wollen, und der Ueberlebende noch Heiden sahen, wie die ersten Chrißten über den Gräbern || einen Ring, noch einen Namenszug aufbehält von der ihrer verstorbenen Geliebten beteten; auch wohl in unsern || theuern, ihm entrissenen Hand, wie ein Sinnbild der Lagen, wenn das Christenthum an Gott und Ervigkeit treuen Zärtlichkeit, wie ein Zeichen der ewigen Unzermahnt, nannte man die Religion Jefu eine ernste, schwer=|| trennbɑkeit ihrer Seelen; wenn früh geschiedene Liebende, müthige Religion, nicht dazu geeignet, Frohsinn, Lewenn Freunde, Brüder, Schwestern ihre Verklärten noch bensgenuß und Zufriedenheit mit dem Augenblick zu ge- || in slider Einsamkeit verehren; wenn da ihre Seufzer noch währen. Darum wandten fich) Viele von ihr ab. Allein den treuen Schatten nennen; wenn da ihre Thräne, wie ihre Verächter kanntén sie nicht, øder beurtheilten sie nach || sie den Augen heiß entquilt, noch treue Liebe über dem. der traurigen Ansicht und weinerlichen Stimmung cinzel- || Grabe schwört: ist da Schmerz und Elend oder ein ernner Priester, welche sich darin gefielen, mit den Schref= || stes himmlisches Vergnügen? Warum, wenn nicht eine ken des Gerichts, mit dem Elend der Verdammten heilige Wonne in diesen Seufzern und Thränen läge, drohen, und mit der Erinnerung an die Ewigkeit Entwürde der Mensch, welcher so scheu vor jedem Unanges seßen in die Seele zu giessen. Sie predigten eine Gottheit, || nehmen ist, sie so gern suchen?

-

die so zornmüthig, unerbittlich und rachfüchtig sein foll:e, Nein, nein, es ist kein Schmerz in dem Gedanken als sie selbst waren. an euch, o ihr meine Entschlafenen; wo treue Liebe ist, Doch der Gott des Christenthums ift der Gott der da ist auch treue: Seligkeit. Ich Unvollendeter hange noch Liebe und Freude, denn er ist der Vater seiner Erschaf=|| mit Inbrunst an euch; ich gedenke euer noch hier im fenen. Die Religion Jefu ist die Religion der Liebe und || Staube mit der alten Liebe. Ach, ihr, in euern herrlis Freude, denn sie muntert zur harmlosen Fröhlichkeit, zum chen Verhältnissen droben, ihr, vollkommener jeßt, als Genusse der göttlichen Vatergeschenke, zur Zufriedenheit || ich bin, solltet ihr nicht auch meines treuen, liebenden auf; ihr Zweck ist Vollendung der Seligkeit, und selbst Herzens gedenken? Wäre es denn eine Vergrößerung eurer was alle Kreaturen am meisten zu scheuen pflegen, den|| Seligkeit, wenn ihr nicht mehr lieben dürftet, die euch Tod, entkleidet sie von aller seiner Furchtbarkeit, und lieben? Würde er, der Alliiebende, welcher gefühllose läßt ihn uns nur als einen Engel der Liebe und Freude || Sterne und Welten magnetisch zusammenbindet, und allen. erscheinen, der keineswegs unser Dasein enden, sondern || lebendigen Wefen unter der Sonne das Gefühl der Freunderhöhen will. Es möge der Heide, der Verspotter des || schaft zum schönsten Gute macht, die Herrlichkeit besserer©Christenthums vor dem Tode zittern: dem getrösteten | Welten mit Vernichtung treuer Liebe beginnen, die das

Gefeß seiner ganzen Schöpfung ist? - Nein, nein, aus in ganz verkehrtem Mitleiden, die äuffere Gestalt, den der Zeit und Ewigkeit begegnen sich treue Seelen liebend,|| Leib, beweinen, aber den ihn ehemale befeelenden Geißt und bieten einander die Hand über den Gräbern. Ich hingegen vergessen? Denn gedächten wir des Geistes, habe euer nicht vergessen; und ihr wisset um meine Liebe, || wie könnten wir ihn als todt beklagen, da er lebt? um meine Thränen, um meine Seufzer, in denen euch Oft rinnen auch wohl unsere Thränen aus Mitleiden die Sehnsucht ruft. Ihr wisset um meine unsterbliche Zärt: || über den Schmerz, welchen unser Geliebter in der leßten lichkeit; ihr erwiedert sie in der Erhabenheit euers bessern Krankheit, oder noch in der Todesstunde dulden mußte. Seins. Hier scheint unsere Empfindung gerechter zu sein. — Flieffet immerhin, ihr Zähren der Wehmuth; blutet Ich glaube aber, auch hier herrsche viel SelbЯbetrug inmerhin von neuem, ihr alten, tiefen Wunden meines der Sinne und der Einbildungskraft. Ich kann nicht treuen Herzens! Ach, die von mir schieden, sie waren || glauben, daß der Tod, das eigentliche Scheiden des Geis euer wohl würdig. Ihr seid gleichsan das heilige Opfer, || ftes vom Leichnam schmerzhaft an sich selber sei. E if und das Einzige, was ich ihnen noch darbringen kann. es gewiß nicht mehr, als die Krankheit, an der man Es ist mir süß, zu glauben, daß sie, denen es gilt, es || ftirbt; und doch sind die gefährlichsten Krankheiten immer kennen und lieben. Rinnet, o Thränen, brechet wieder die am wenigften schmerzvollen, so schauderhaft ihr Ans auf, ihr blutenden Herzwunden! In euch verblutet fich |{{blick auch zuweilen für alle Umstehenden ist. Denn wir noch die Sinnlichkeit und meinë Anhänglichkeit an den erfahren ja immer von denen, welche wieder genesen, daß Nichtigkeiten des Erdenlebens; in euch,verbluten si fie in denjenigen Augenblicken, wo sie dem Tode am auch der unedeln Leidenschaften viele, welche den Freuden || nächsten zu sein schienen, am allerwenigsten empfunden und Leiden dieser Zeit einen höhern Preis geben möchten, oder gewußt haben, was init ihnen vorging. Wir wissen, als fie verdienen. Ich werde in Gedanken an die Verklär=|| daß Personen, wenn sich in schmerzlichen Krankheiten die ten selbst verklärter, und eine feierliche Zufriedenheit wird Zeit ihrer Auflösung näherte, allmälig ruhiger wurden. herrschender in meinem Gemüth. Nur da wird diefe || Wir wissen, daß Viele, die an säleichenden Kranks Zufriedenheit nie einkehren, nur da wird der Schmerz um || heiten, oder vor Altersschwäche unmerklich absterben, fo die Verstorbenen zur dumpfen Verzweiflung, wo der sanst hinscheiden, daß ihre Auflösung ein wahres Eins Glaube an Gott und Ewigkeit fehlt, und der Mensch, || schlummern zu sein scheint. — Folglich kann das Sterben von seinem Wahnsinn geblendet, die Möglichkeit träumt, || für sich selbst kein Schmerz sein sonst wäre es wohl den Todten sei Alles todt und Alles genommen. Da ift || immer ein solcher; auch nicht schmerzhafter als die Krankdie Thräne hoffnungsloser Traurigkeit eine feierliche An-heit, an der der Sterbende litt, fonft würde nicht mit flage der Grausamkeit des höchsten Wesens, und zugleich der Todesnähe jene Ruhe, jene milde Betäubung, die eine Erklärung, daß der Mensch liebevoller und edler sei, || dem Schlummer ähnlich ist, eintreten. Wenn wir nus als die Gottheit selber, die, Alles belebend und vereinend, denjenigen, der von einer Krankheit wieder genesen ist, über den Sternen thront. nicht nachher noch mit Jammer und Thränen wegen der

Es ist wohl thöricht, wenn der Trauernde, indem er Leiden seiner Krankheit untröstlich beklagen: warum wolon die ihm entrissenen Geliebten denkt, sich nur ihre Gelen wir es bei dem thun, der durch die weiche Hand des stalt vorstellt, wie sie im Leben und Umgang so holdselig || Todes vom Schmerze befreit worden ist? War denu die war, und nun kalt, fühllos, mit Erde belastet, im Grabe Krankheit und ihre Pein nicht immer dieselbe, es sei nun liegt; wenn er eingedenk ist ihrer herzlichen, ehemaligen der Leidende von ihr gencsen oder gestorben? Freilich Zuneigung, die nun schweigen muß; ihrer ehemaligen || denkt man: abir der Gejundgewordenc findet nun in neuen Fröhlichkeit, ihres Wohlgefallens an diesem und jenem, was ihnen das Erdenleben darbot, und was sie nun verloren haben und nie wieder empfinden sollen. Als wenn es der Leib wäre, der geliebt, als wenn es der Staub wäre, der fich gefreut hätte! Selbst im Thiere ist es ja nicht|| das von der Erde Gewonnene, ist es nicht Fleisch und Blut, was die Freude empfindet, sondern etwas Höhe: res, was darin wohnt.

Lebensfreuden wieder Ersaß für sein überstandenes Leis den! — Wie? glaubßt du, der verklärte Geist des Berstorbenen finde nicht in seinen höhern Verhältnissen weit größern Ersak? Glaubst du, Gott sei nur gerecht gegen die, welche auf Erden leben, und ungerecht gegen die übrigen Wesen seines Weltalls: ungerecht gegen die, welche er mit Vaterliebe zu sich rief, da ihre Zeit auf Erden vollbracht war? Wie Christus sterbend am Wer den Verstorbenen darum beweint, daß er nicht|| Kreuze zu Gott rief: Vater, in Deine Hände befehle ich mehr, nicht länger die ihm ehemals lieb gewefenen An- || meinen Geißt! (Luk. 23, 46.) so rufe auch ich am Sterbes nehmlichkeiten des Hierseins genießt, gleicht in der That bette oder bei der Todesnachricht von Freunden und Ge, einem Kinde, welches einen erwachsenen Freund betrauert, || liebten : Vater, in Deine Hände befehle ich ihren Geist! der von ihm reisete, um in die Arme seiner Aeltern, sei: Du bist ihr Gott, wie hier, auch dort; Du warst ihr ner Braut, oder zum Antritte einer höhern Ehrenstelle zu || Gott, che sie Dich kaunten; liebteft fie, ehe sie Dich eilen; ihn betrauert, daß er nun nicht mehr an den bis: liebten. herigen kindlichen Spielen mit ihm Theil nehmen kann, Wer den Tod nicht fürchtet, empfindet oder wohl gar, statt des abgereiseten Freundes, das nun den Tod nicht, und nicht jene Angst, welche den Leverwaiset und unbrauchbar da liegende Spielzeug beklagt || benden amwandelt, wenn er den Sterbenden sieht. Kin= und beweint. Wer will Mitleiden haben mit dem, der, welche vom Tode nichts wissen, sterben Atill hin, was schon an sich todt, und gar nicht zu leiden fähig ist? || ohne den Tod zu sehen. Sie finden in ihm nur das Ende Und dies ist der Leib, die Hülle der Seele, das Kleid || ihres kranken Zustandes. Sie können vielleicht unter Kräms des von uns abgereiseten Freundes. pfen und Verzuckungen hinscheiden; aber diese sind nichts Mag es aber nicht wohl zuweilen der Fall sein, daß als ein für die Umstehenden schauderhaftes Spiel der Mus: wir in unserer Trauer, voll feltfamer Selbsttäuschung und Ikeln, von dem die Kranken selbst gar nichts wissen. Was

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