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kann zum Beispiel empörender für das Gefühl der Zu-Unbekannten? Wie gütig, wie geliebfoset wird er doch schauer sein, als die Krämpfe und Zuckungen in der fal: {{von Atten begrüßt! Wie unmerklich wird er nach und lenden Sucht? Allein es ist bekannt, daß diejenigen, nach mit allen den neuen Dingen vertraut, die ihn umwelche damit behaftet sind, so ängstlich sie auch bei dem ringen! Denke dir nun, der Mensch habe schon einmal Anfall ftöhnen und die Augen verkehren, dennoch von in irgend einer Welt, und vielleicht in weit vollkommes dem Allen keinen Schmerz haben, ja sich des Zufalls nern Verhältnissen, gelebt, ehe er hier auf Erden ers faum recht bewußt sind. schien: wo hat die Erde so viel Befrandendes für ihn ? Nur wer den Tod fürchtet, der empfindet ihn, oder Ach, in dem Leben jenseits der Todesstunde wird unvielmehr fein Herannahen. Das bange Gewissen zittert | fer Empfang an Güte und Freundlichkeit demjenigen gleis vor dem Augenblick des Gerichts. Es fteigt mit dem ||chen, welchen wir hienieden hatten; ihn vielleicht an An, Eintritte des Todes zugleich die Verzweifelung des Gemuth übertreffen. Dort ist schou unser Glück bereitet, dort müths aus dem Schmerze allzufpäter Reue empor. Es schon für unsere Luft gesorgt. Haben wir dort nicht schon liegt etwas unnennbar Schreckliches in dem Gedanken, die Lieben, welche uns erwarten? dann, wenn die ganze Welt mit ihren Freuden von uns abfällt, nicht beten zu können: Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geift!

Warum soll ich daran zweifeln, zweifeln, weil ich es nicht kenne? Hat Gott nicht schon für mich und meinen Empfang und für mein Loos auf Erden gesorgt, Doch thut man Unrecht, wenn man immer diesjehe ich geboren ward? Wer dachte denn an mich, the fcheinbare Bangigkeit des Sterbenden oder ihr ruhiges || ich da war? Wer maß mir meine Freuden zu, che ich Entschlafen für eine Folge des Wandels hält, den ste in noch das Herz dazu trug? Wer maß mir meine Leiden dieser Welt geführt haben. Es lehrt uns ja die Erfah: zu, ehe ich noch Thränen kannte? War es nicht der rung, daß die liebenswürdigsten, unschuldigslen Kinder Ewige, der Aulicbende, mein Vater? Wie nun? und `oft mit anscheinender Schmerzlichkeit verfcheiden, und daß er, der meiner gedachte, ehe ich war, ehe ich ihn kannte umgekehrt die entschiedensten Bösewichte mit anscheinbar er follte mein vergeffen, nun ich bin? mich verlafäusserlicher Ruhe ihren lehten Athemzug aushauchen. Esen, nun ich ihn wieder liebe, und feinen Vaternamien Was wir als Augenzeugen am Sterbelager erblicken, ift || stammele? Er sollte mich versäumen, nun ich ihn im meistens die Wirkung von dem Verhältnisse der Krank- || Tempel seiner Schöpfung bewundere und andete? beit zum Körper und dessen Lebenskräften. Was im O nein, Vater im Himmel, das kannst Du nicht, Geiste des Verscheidenden vorgeht, während von auf = || das wilst Du nicht! Du kannst, Du willst nicht die sen Betäubung herrscht, wer mag es ergründen? Wer Geißter, welche Du erschufßt, verstoßen, wenn sie kaum schon ruchlose Verbrecher zum Tode führen sah, die in zur Erkenntniß ihres und Deines Daseins gekommen find! der Fülle ihrer Kraft das Leben schliessen sollten, fah sie}} Du warst ihr Gott, che sie waren; Du bist ihr Gott, ernst, schweigend, in scheinbarer Ruhe den lezteu Gang | so lange sie hienieden sind; Du wirst ihr Goit sein, wenn thun. Wer aber möchte glauben, daß ihr Inneres das sie in ihre erhabeneren Bestimmungen eintreten, die Du Glück der Ruhe empfunden hätte? ihnen bereitet haft von Anbeginn der Welt! Meit Ente Die Vorstellungen selbst frommer Menschen von ihrer zücken, mit Vorgefühl unnennbarer Freuden gedenke sch künftigen Auflösung find gemeiniglich nur dadurch ängst-|| dort hinüber, wo auch Du bist, mein Gott! wo auch lich, daß sie ihrer Einbildungskraft zu viel einräumen, sie sind, die Theuern alle, die Du meinem Herzen hies und von ihr lernen wollen, wie ihnen dann zu Muthenieden gegeben hatteft! welch ein Augenblic, der sein werde. Es ist ihnen darin etwas Schauderhaftes, Augenblick meiner Verklärung! Welch eine Serigkeit im daß sie nun alles Liebe und Gewohnte und Wohlbekannte || Wiederfinden aller meiner Lieben, welche Du, Vater, auf Erden verlassen, und gegen das Fremde, Unbekannte mir verbunden! Ich werde es einst mit dem Zittern vertauschen sollen. Allein diese Aengstlichkeit würde verder Freude stammeln: Vater, Vater, in Deine schwinden, wenn sie mit der Weisheit Gottes, die aus || Hände befehle ich meinen Geist! Amen.

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allen Einrichtungen der Natur hervorleuchtet, vertraut wären. Sie würden in dem, was sie für unbekannt halten, etwas sehr Bekanntes, etwas Erfreuliches finden. Sie würden wiffen, es sei das new: Leben abermals ein Geschenk vom Vater im Himmel, und ein noch reizende: res, als er es uns mit dem itdischen Dasein machte. Bift du nicht vom Vaterherzen deines Alles liebenden, Ales wohl besorgenden Väters überzeugt? Warum zitterst du denn? Zittert denn das Kind vor der Weihnachtsgabe, die es von feinen Aeltern empfangen soll, wiewohl ihm das, was es erhalten wird, noch ganz unbekannt) und neu ift? So ist auch das bessere Loos, das uns Gott bestimmt, eine väterliche, freundliche Gabe, die wir mit Vergnügen und fröhlicher Zuversicht erwarten sollen. Wenn der Mensch als Säugling eintritt in das gegen: wärtige Leben, das er doch noch nie gesehen und empfun den; wenn ihn da die liebende Mutter zum erstenmal bewillkommend an ihre Bruft drückt; wenn sich der Vater mit Zärtlichkeit und Luft über den Ankömmling hinbeugt, und ihn segnet, erschricht er da vor dem Freunden und

342.

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Der Gedanke an die Ewigkeit.

1 Tim. 6, 12.

Erinn'zung der Unsterblichkeit,
Umschwebe meine Seele,
Begeintre mich zur Heiligkeit,
Erscheine, wenn ich feble!
O Gottes göttlichstes Geschenk,
Dein bin ich immer eingedenk,
Warum sollt ich verzagen?

O, wenn du einst vollender bift,
Dann wirst du's ganz verstehen,
O Seele, wie Gorr gnadig ift;
Frohlockend wirst du's sehen.
Dann ist, was dich hier zittern macht,
Enthüllt von jedes Schattens Nacht',
· Ganz Herrlichkeit und Wonne!

Vielleicht von Allem, was die Religion Jesu Chrifli meinheit des Glaubens an die Ewigkeit. — von heiligen Gegenständen unserm Geiste zur Betrachtung Diefe find es auch, welche wir als Erzieherinnen des darbietet, fesselt nichts so sehr die Aufmerksamkeit, als menschlichen Geschlechtes betrachten müssen, und als ihre die Lehre und Hoffnung der Unfierblichkeit der Seele. Erhalterinnen. Denn die Sehnsucht und Liebe des Lebens ist tief in jedes Denn wahrlich, was würde diese Welt sein ohne jene menschliche Herz gesenkt. Mag dies Erdenleben auch noch drei großen Gedanken? Was würde den Menschen, dieses so reich an Mühseligkeiten sein: der Sterbliche will es in seiner Wuth umzähmbare, Alles verheerende Thier, nicht fallen lassen. Mag der frömmelnde Heuchler die bändigen und zähmen können, wenn diese drei großen Geschöne Gotteswelt inımerhin ein Land des Jammers, ein danken aus der Welt verschwunden wären? Denket euch Thal der Thränen nennen: er verweilt noch gern in die die Sterblichen mit ihren wilden, Alles zerreissenden Besem Thränenthal, welches er zu verachten scheint, und gierden sich selbst überlassen, ohne Glauben an Gott, fchhaudert vor dem Tod, welchen er oft rühmt, weil er ohne Empfindung des Rechts und Unrechts, ohne Vorihn von den Leiden dieser Welt befreie. Die Hoffnung des stellung einer Fortdauer nach dem Tode weldus Les Lebens lächelt den Sterbenden noch bis zumleßten Athem-ben, welches Eigenthum wäre dann noch sicher? welzuge an; begleitet noch den Missethäter oft zum Richt: || cher Eidschwur wäre verbindlich? welches Gefeß mächs plate, und versüßt dem Verbrecher die Bitterkeit des tig? welche Heeresmacht furchtbar ? weiche Unschuld hei= Kerkerlebens. lig? welche Thräne rührend? Untern Himmel würde

Eben diese Sehnsucht zum Leben, welche allen Sterb-|| eine Hölle ihre Schrecken entfalten. Gewalt, Hinterlift lichen ein geheimes Graufen vor ihrer Todesstunde ein- und Tirannei würden die Aleinherrschaft üben. Der flößt, erfüllt sie auch mit dem Glauben an die Fortdauer || Meuchelmord würde den Herrscher und Beherrschten - ins ihres Geistes nach der Vernichtung des Leibes. In eben Grab stoßen. Der Erdball würde bald öde und entvöldieser Sehnsucht, womit die Weisheit des Schöpfers une, kert da stehen, wie er war, ehe der Fuß eines Sterblis mit faft unzerreißbaren Banden, an dies Dasein auf Er- || chen ihn betreten hatte. den festhält, offenbarte sie zugleich allen Gemüthern ihre Wenn nun der Gedanke an die Ewigkeit schon so erhabene Bestimmung. Alle Völker, wenn sie einmal mächtig und zaubervoll auf die wildesten der Menschen gleichsam aus dem dumpfen Schlummer thierischer Rohwirkt was muß er für den Chrißten sein, der, eins heit erwacht sind, umfassen mit Inbrunft die Vorstellung geweiht in Jesu Offenbarung, in Jefu Reich, auf Erden eines Lebens jenseits des Grabes. Alle Religionen, selbst wenig, dort Alles zu erwarten hat? Was muß er für die Religionen wilder Völkerstämme, predigen einen Zu-den Chriften sein, der mit Christo sprechen darf: Mein Stand der Seligkeit oder des Urtheils in einem künftigen Reich ist nicht von dieser Welt, meine Heimath ißt nicht Leben. Gewiffer, überzeugter aber ist der Christ. Er hat diese Erde, sondern das ewige Wohnhaus Gottes, der dafür, neben den Offenbarungen Gottes durch die Ver- hohe Himmel, ist mein Vaterhaus! nunft, auch die Offenbarungen Gottes durch seinen Sohn Und doch wer wird es läugnen ? erregt die Erz Jefum Chriftum. Wie Jesus den Tod überwand, so werinnerung an den Tod und an den Zustand der Seele im den auch wir den Tod überwinden, und das Verwesliche fünftigen Leben auch bei fremmen Christen nicht allezeit vertauschen mit dem Unverweslichen. diejenigen Empfindungen, welche sie ihrer Natur nach erz regen sollte. Oft beugt er das Gemüth zu tief; oft erregt er allzugroße Verachtung des Erdenlebens; oft entarlet er in ein fruchtloses Forschen und Nachdenken über den Zustand der Seele nach dem Tode, und verleitet zu allerlei trüglichen Einbildungen; oft verbittert er uns den Senuß unserer besten Freuden hienieden.

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Das Alles soll der Gedanke an die Ewigkeit nicht. Aber wie soll ich ihn denken ? wie soll er auf mich wirken ? was muß er für mich sein?

Auch der Leichtsinn kann den Gedanken an die Ewig keit nicht hinwegscherzen. Auch der laueste Christ, wel: cher in dieser Welt lebt, als würde er ewig auf Erden wohnen, wird von der Erinnerung an fein Grab über: rascht. Auch der Bösewicht, welcher, versunken in seinen Leidenschaften, Thorheiten und Lastern, allen Wiß auf: bietet, alle Scheingründe ergrübelt, um den vergeltenden Gott aus dem Weltall hinwegzuläugnen, und das Fort: dauern des Wesens, das in seinem Körper denkt und will und wunderbar wirkt, wie eine Fabel zu verspotten, Der Gedanke an die Ewigkeit muß für jeden Chriften auch er wird, wider feinen Willen, mitten in Zerstrenungleichsam wie ein vertrauter Freund sein, daß er weder gen, von dem Gedanken an Gott und Ewigkeit über lästig fällt, wenn er kommt und oft nahet, noch daß ér rascht. Es überwältigt ihn dieser Gedanke als eine unzer erschreckt, wenn wir ihn lange nicht hatten, und er unstörbare, ewig dauernde Wahrheit. Er denkt ihn und verhofft bei uns eintritt. schaudert. Die Teufel glauben es auch und zittern!! sagt der Apostel Jakobus. (Jak. 2, 19.)

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Soll er dies für uns sein, so müssen wir uns auch schon ganz vertraut mit ihm gemacht haben. Wir Daß der Sterbliche nicht allein für dieses kurze Leben || müssen ihn genau kennen. Wir müssen wiffen, was wie vorhanden sei; daß er nicht bloß dem Jrdischen, sondern von ihm zu hoffen oder zu fürchten haben? Nur der verauch einer höhern Weltordnung, einer geistigen Welt an: traute Freund allein wird von uns jederzeit, so oft oder gehöre, dafür bürgen ihn drei Zeugen, die er mit allem fo selten er auch erscheine, mit freundlichem Lächeln, das seinem Leichtsinx, mit allem seinem Wiß, mit aller seiner | ihm Willkommen sagt, empfangen. Macht nicht aus dem menschlichen Geschlechte verbannen Der Ehrift soll also den Gedanken an das fünftige kann; und diese drei Zeugen unter allen Völkern des Erd-|| Leben zu seinem Vertrauten machen." Er muß ihn daher bodens sind: die Allgemeinheit des Glaubeus an ei-"nie von sich entfernen, wenn er erscheint. Er findet ja nen Gott, die Allgemeinheit des Gewissens oder in ihm nichts, als einen Erinnerer an die ewige, unab des inseru Richters unserer Handlungen, und die Alge- änderliche Bestimmung, der wir mit jeder Stunde,

mit jedem Schritt um eine Stunde, um einen Schritt Seele; daß die Hand, welche uns schon hier auf Erden näher treten. fo mancherlei Freuden und Entzückungen verlieh, auch Zudem ist es durchaus unausweichlich, wir begegnen dann nicht ärmer an Schägen sein werde, wenn wir uns diem Gedanken fast täglich. Das frische Grab dés || zum Genusse höherer Vollkommenheiten würdig und ems Kirchhofs und die welke Blume; die Nachricht von den || pfänglich gemacht haben; daß die Gnade des allmächtis Lodten einer Schlacht oder von der Krankheit eines Be-gen, allliebenden Schöpfers, die seit Ewigkeit über das kannten; unser Gang zur Erfrischung erschlaffter Kräfte, | unermeßliche Weltall waltete, und auch unsern Geist aus oder unser Abendgang zum Schlafe; das Haus, in wel- || dem Nichts hervorrief, durch Ewigkeiten fortwalten wird; chem wir wohnen, und worin schon Mancher vor uns || daß mit diesem unerschütterlichen Vertrauen auf ihn jede starb, und die Erinnerung an Aeltern, Gatten, Kinder, || Verwandlung unsers Schicksals, also auch die VerwandGeschwister, Freunde, die vor uns hinübergingen lung, welche im Tode mit uns vorgeht, für uns BohlAlles, Alles führt uns zu dem Gedanken an das dunkele||that sein misse; daß wir nur dann eines schönern Looses Jenseits. jenseits der Sterbeftunde gewärtig sein können, wenu

Kann er nun für uns kein Fremdling sein, wohl- || wir uns desselben würdig gemacht haben; daß wir dort an, so werde er unfer Vertrauter. Wir müssen un- || edler stehen werden, wenn wir hienieden nach der Anweifere Vorstellungen über die Ewigkeit in uns selbst be-sung des göttlichen Jesus edler, vollkommener geworden richtigen; wir müssen uns klar denken, was dieselbe für || find; daß, weil wir hienieden, je mehr wir an Weisheit uns sein wird, und was wir für sie sind. und Tugend wachsen, größere Seligkeit empfinden, auch

Nicht, daß wir über die Beschaffenheit des künftigen dort namenlose Seligkeit unser Lohn sein werde; daß, Lebens, über die Art, wie und wo unsere Seele dann wenn wir die Seele hienieden vernachlässigen, und nur sein werde, in fruchtlose Grübeleien eintreten. Dies ist || diejenigen Triebe, Wünsche und Begierden erfüllen, nicht nothwendig, um mit dem Gedanken an die Ewig: [] welche unser Leib uns einflößt, wir uns selbst zur Unkeit vertraut zu werden. Dergleichen Untersuchungen || vollkommenheit, zu einem traurigern, schrecklichern Schickführen zuleht doch immer nur den Weisen zum Gefühl || sale nach dem Tode verdammen; daß, wer hienieden seine feiner menschlichen Beschränktheit, zur Wahrnehmung || Seele vernachlässigt, dort, und hätte er auch hienieden von den Schranken seines Verstandes; und den Thodie ganze Welt gewonuen, der Aermßte sein müsse, weil ren zu bunten, verworrenen Spielen seiner Einbildungs- || im Geisterreiche nur Geistesschäße, nicht irdische Herrs kraft; zu Vermuthungen ohne sichern Grund; zu Träu-lichkeiten, gelten.

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mereien, die sogar für schwache Gemüther der Seelenruhe Dies ist es, was die heilige Schrift lehrt. Dies ist gefährlich werden können; zu Schwärmereien, die schäd: || es, was Jesus, der Weltheiland, der Weltenrichter lichen Einfluß auf unsere Denk- und Handlungsart ha- lehrt, wenn er sagt: Und es werden hervorgehen, die ben können, oder der Gefundheit des Leibes Nachtheil da Gutes gethan haben, zur Auferstehung des bringen. Lebens; die aber Uebels gethan haben, zur Millionen Menschen dachten, o Sterblicher, vor dir Auferstehung des Gerichts. (Joh. 5, 29.) - Darum, an die Geheimnisse des künftigen Daseins, und erforsch meine lieben Brüder, seid fester, unbeweglich, und nehten sie niemals. Denn der Schleier, welchen die Hand || met immer mehr zu in dem Werke des Herrn, finternal Gottes davorzog, ist undurchsichtbar. Auch du mit dei- || ihr wisset, daß eure Arbeit nicht vergebens ist dem Herrn. nem Nachdenken wirst das dunkle Jenseits nicht durch=(1 Kor. 15, 58.)

dringen, nicht eher, bis Gott dich ruft. Verwirf So der Gedanke an die Ewigkeit gedacht, wird er also die thörichten Versuche, über die Natur deiner Seele || jedesmal unzertrennlich in uns mit dem Gedanken an die in der Ewigkeit, über ihren Aufenthaltsort nach der Verbesserung unseres Gemüths verknüpft sein. Wir wer Sterbeftunde, über ihre Beschäftigungen nach dem Lode|| den niemals an das heilige Jenseits uns erinnern, ohne Licht und Aufklärung zu erhalten. Achte weder der Re- zugleich an die Frage: Aber ich, werde ich dort ein herrden, noch der Schriften solcher, die sich über dergleichen || licheres Dasein verdient haben? Hat sich meine Seele in dem menschlichen Auge verborgene Dinge ein Gespinnft || Jesu geheiligt, daß sie dort mit Freudigkeit jedes Loos von Träumereien erfanden, oder wohl gar glaubten, was erwarten darf? fie mit thörichter Vermesfenheit schwärmten, in Stellen Denn an die Zukunft des ewigen Lebens denken, der heiligen Schrift bewiesen zu sehen. ohne an unsere Würdigung zu demselben, wäre eine wollen sie die Geheimnisse des ewigen Lebens ergründen, Selbfitäuschung, wäre ein todter Glaube. Aber der Gefie, dezen blö.... Geistesaugen noch nicht einmal die wun-danke an die Ewigkeit, wenn er uns reizt zu allem Edelw derbaren Dinge dieser Welt, die geheimnisvollen Ein:[ und Guten, ist schon hier ein Engel, der uns auf Jesu richtungen der Schöpfung enträthseln können, die sie hie Bahn führt, auf Gottes Wegen. Dann wird er, jé nieden alle Tage erblicken? Wie dürfen sie sich weiser || weiter wir in unserer Vollkommenheit und Besserung vors dinken, als die höchste Weisheit, welche unsere Zukunftfchreiten, für uns ein Gedanke ftillen Vergnügens, ein nicht ohne Ursache in wohlthätige Dämmerungen ver- Gedanke voll himmlischer Beruhigung.

Ach, wie

hüllte ? oder mächtiger zu sein, als die Hand des. Er wird dann nie in uns erwachen, ohne von dem Herrn, welche den Vorhang vor den Wundern der Ewig: || Gedanken an das Wiederfinden jener geliebten Seelen befeit hält ? gleitet zu sein, die wir hienieden kannten. Wir werden Sich vertraut machen mit dem Gedanken an die || nicht an die Ewigkeit denken, ohne daß uns die ErinneEwigkeit, heißt: so oft ein Anlaß erscheint, sich daran || rung an einen früh hinübergeeilten Freund', an unfere erinnern, daß wir geboren find für die Un-theuern Aeltern, an unfere Kinder, an unfern Gatten, endlichkeit des Lebens; daß Gottes unerschöpf- unsere Geschwister, mit Entzücken durchschauert. Ach, liche Vaterliebe unendlich ist, wie das Dasein unserer die höchste, unendliche Liebe, Gott, der die Liebe selbst

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ist, Gott, der auf Erden unsere Seelen fich finden ließ || Oder gab Gott ihm prüfend das Schicksal: warum wollte und so innig verband wird er uns droben trennen? er sich den Leitungen seines weifen Schöpfers und Vaters Wird er Seelen trennen, die er für einander geschaffen | entziehen? Wähnt er, der Allweisefte werde nun dieses hatte, dort, wo Gott abwischen will alle Thränen von || Eigensinns, dieser feigen Weichlichkeit willen seine Rechs ihren Augen, und der Tod nicht mehr sein wird, noch) || schlüsse ändern? Glaubt er, Gott und den göttlichen Leis Leid, noch Geschrei, noch Schmerzen mehr sein werden?tungen zu entrinnen ?

(Offenb. Joh. 21, 4.)

Der Christ, im Vertrauen auf die Vaterhand, welche

Der Gedanke an die Ewigkeit wird nie in uns er: || ihn leitet, im Glauben an die Unsterblichkeit seines Geiz wachen, ohne verbunden zu sein mit der Erinnerung an stes, eine Unsterblichkeit, welche allen Menschen geoffens unsere höhere Bestimmung. Wir werden nicht || baret ist, wird, was ihm hienieden des Guten und Bős an die Zukunft denken können, ohne an die Flüchtigkeitsen gefchicht, was er hienieden erwirbt, Freunde, Güter, und Vergänglichkeit des Allen, mit dem wir hienieden Würden, Feinde, Armuth, Schmach, Alles nur als zu thun haben. Wir werden in ruhigere Stimmung über Mittel zur Erhebung, zu Reinigung seines Gemüths ges das gerathen, was uns gegenwärtig betrübt. Wir wer: || brauchen. Er wird diese Erde, die Schule lieben, worin den lebhafter als sonst fühlen, daß es thöricht sei, sich fer sich zu einem höhern Stande vorbereiten soll. Er wird ungemessenem Schmerze über Dinge preiszugeben, die einst ohne Furcht und Schrecken das Ende seiner Wandes uns niemals gegeben, sondern nur geliehen wurden. Denn rung herbeinahen sehen. Alles, was wir auf Erden haben, erwerben, geniessen, Wenn aber dies Verwesliche wird anziehen das Uns gehört nicht uns, sondern der Erde. Wir sind nur für verwesliche, und dies Sterbliche wird anziehen das Uns kurze Zeit Nußniesfer davon. Nur die erhöhte Vollkom: || Aerbliche, dann wird erfüllet werden das Wort, das ge= menheit unsers Geißtes, wozu Alles, was uns auf Er=|| schrieben steht: Der Tod ist verschlungen in den Sieg. den verlichen wird, nur Hilfsmittel ist, nur diese Voll- || Tod, wo ift dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? kommenheit, diesen Selbstadel des Geistes rettet der Geist, Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben weil er von ihn unzertrennlich, weil er das selbst ist, hat, durch unfern Herrn Jefum Chriftum. (1 Kor. 15, weil er der Ewigkeit und nicht dem kleinen Punkte 54. 55. 57.) dieser Zeit und des Sternes angehört, den wir Erdball

nennen.

Wenn aber der Gedanke an die Ewigkeit den Gedanken an die Nichtigkeit des Lebens erweckt: so soll er uns darum nicht gleichgültig gegen die Reize und Schönhei ten des gegenwärtigen Daseins machen. Er muß uns nicht mit Schwermuth und Trübfinn, nicht mit Verach: tung dieser Welt erfüllen, sondern vichmehr zum weisen und frohen Genuß alles dessen ermuntern, was Gottes Gnade uns Gutes schenkt. Warum sollten wir auch ein Leben verachten, welches doch ein Geschenk aus der Hand des uns zärtlich liebenden Schöpfers ist 7 Warum sollten wir eine Welt verachten, die Gott schuf, und mit unzähligen Wundern schmückte? Wäre es nicht tadelhaft, wenn das wißbegierige Kind die Schule verschmähen würde, aus Begierde, bald weise und einsichtvoll zu sein? Welch ein Widerspruch! Nun denn, eben so groß ist der Widerspruch, in welchen wir verfallen, wenn wie uns die Freuden zu geniessen scheuen, oder sie verachten, in Er. wartung der bessern, die Gott uns einft gewähren will. - Mensch, du kleine, niedrige Pflanze, keime, grüne, entfalte deine Blätter und Zweige erst, che du in höchster Vollkommenheit prangen willst.

Statt uns vom heitern Genuffe dieses Lebens und fei: ner Schicksale zu entfernen, soll der Gedanke der Ewige keit uns vielmehr dazu ermuntern. Statt uns von diesem Leben zurückzustoßen, soll er uns daran feffeln. Denn hier ist unsere Vorbereitung für die Zukunft, hienieden zwischen Glück und Unglück, zwischen Blumen und Dor: nen unsere Bildungsschule für die Ewigkeit. Wie beklas genswürdig ist die Feigheit oder der Wahnsinn des Selbst=|| mörders, welcher, vom irdischen Ungemach gequält, die Bande mit frecher Hand zerreißt, die ihn an dies Leben binden, weil er der Hoffnung ist, dort werde er ein bes feres Schicksal finden! Ber gab ihm denn hienieden das Schicksal? Gab er es sich selbst durch eigene Vergehun= | gen: wie darf er erwarten, dort ein höheres, besseres, vollkommeneres Wesen zu fein, als er þicnicden war?

Einst schwingt mein Geist sich auf vom Staube

Zu meinem Heile, das ich glaube,

Zu Dir, o mein Messias, los!

Einst nimmst du meinen Leib, o Erde,
Damit ich ganz unsterblich werde,
In deinen mütterlichen Schoos.

Wie wird mir dann?

Welch süßes Leben!

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drängen? Es hat Jeder schon verloren in seinem Lebensz lauf: wie will er es verhüten, sich daran zu erinnern? Es ist das Leben selbst, es ist unser Herz, weldjes uns an die schmerzlichen Verluste mahnt; aber die Religion ift's, welche uns durch ihre erhabenen Ansichten des gött lichen Aus und des göttlichen Wirkens tröstet, und mit unserm Verluste verfähnt.

Wen zählst du von den theuern Deinigen fchon unter [den Vollendeten? Vielleicht einen Vater, der dein irdis

fcher Schutzengel gewesen eine Mutter, die dich fiber

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Nur sehr ungern mag der gewöhnliche Mensch an Tod und Grab denken, und doch erinnert ihn so viel daran! Alles hochgeliebt hat? Vielleicht einen Bruder, der noch Man spreche von Verstorbenen; oder begegne einem unter tausend grünen Hoffnungen an deiner Seite wan Trauerzuge, welcher dem Sarge zur Beerdigung folgt;delte? Vielleicht eine Schwester, die deine andere Seele oder höre von Bekannten, welche die Welt verlieffen; || war 7. Vater, Mutter, ihr Betrübten, vielleicht ein adir denke seiner eigenen Geliebten, deren Asche nun ruht || Kind, die füßeste Blüthe und Erwartung cures Lebens? im Schoos ver Erde immer werden wir dann erinnert, || Oder einen edeln Gatten, eine treue, fremme, liebende Wen zählst du von den theuern Deinigen daß auch wir schlechterdings von der allgemeinen Einrich: Gattin? tung der Natur keine Ausnahme machen können. Wer schon unter den Vollendeten? Wie? ist die das Andene nie ohne Schauder an seine Sterbestunde gedacht hat, ist | ken des Geliebten nicht mehr theuer, daß dich der Ges so gut, so sanft entschlasen im Arm der Auflösung, als danke des Todes schreckt, wenn ́er dich in einsamen Stun ber sich nach ihr sehnte. Und doch erinnert sich der ge=|| den befchleicht? Dein Herz hat bei dem schweren wöhnliche Menfch nur ungern an Tod und Grab. Es ist lufte geblutet, die Wunde ist noch nicht geheilt. Ach, es so natürlich. Wäre auch die angeborne natürliche Lebens: gibt Wunden, die nie im Leben wieder vernarben. Es liebe nicht so heftig und innig in jedem Sterblichen, als ist ein irriger Gedanke, daß die Zeit endlich jede heile. sie wirklich ist: wie follte nicht Abneigung gegen Todes: || Aber was sie nicht heilen kann, deffen Schmerz weiß doch gedanken entfrehen, da sie von Allem das Gegentheil sind, || die Religion Jesu durch den heilenden Balsam zu mildern, was uns in dieser Welt Freude macht? Der Tod endet welchen sie darauf träufelt. unsere Hoffnungen, vernichtet unsere schönßten Entwürfe,

Berz

Es ist möglich, daß dich in einem stillen, gemüthlie trennt uns von unsern füßesten Gewohnheiten, nimmt unschen Augenblick der Gedanke an deine eigene Auflösung von unsern Weltern und Kindern, Brüdern, Freunden und Verwesung mit einem unwillkührlichen und unübers und Freundinnen mit unbarmherziger Gewalt hinweg. | windlichen Schauer überfirömt; daß sich jede Faser sträuvé Ach, er hat uns schon manche unserer theuersten Kleinode in dir gegen die angedrohte Bernichtung. Ja, es fann dir, übermannt vom Grausen, selbst für den Augenblick des Lebens entriffen.

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Und wenn dem nun also ist: warum wollen wir uns wünschenswerth scheinen, lieber kein Dasein empfangen durch die öftere Erinnerung an Grab und Tod denn noch zu haben, als es verlieren zu müssen. Doch diese unene die wenige Luft verderben, die wir im Leben haben? Ge||genehmen Empfindungen find nicht Wirkungen der traus niessen wir doch die Freude noch diefen Yugenblick, da fierigen Ansicht, welche die Religion gibt, sondern deine uns blüht, ohne sie uns selber muthwillig zu verderben! eigene natürliche Neigung zum Leben. Aber eben das Dies ist die Sprache Bieler. Ja, ihrer Viele sind, Christenthum hebt alle Schrecken des Todes auf, indem welche eben daraus der christlichen Religion einen Vor-es uns einen Blick in eine Zukunft werfen läßt, wo Zewurf machen wollen, daß sie trauriger Art sei, und im-ben, Wirksamkeit und Freude athmen, wie heute und merwährend an die Hinfälligkeit des Lebens, an Tod und hier. Erschien der welterleuchtende Heiland vergetens, um uns über unsere Unsterblichkeit und Bestimmung zu Gericht mahue. beruhtgen?

Aber fürwahr, wer nicht heiter über den Tod denken Und wie schilderte er den Tod, deffen Schrecken er so kann, der hat auch noch nicht heiter und deutlich über das Leben gedacht. Wem der Tod ein dunkeles und eben des furchtbar als irgend ein Sterblicher empfunden, den ee wegen widriges Bild ist, dem ist auch das Leben selbst | sterben mußte in voller Blüthe feiner Kräfte, in der Ents ein verworrenes Räthsel; der ist mit sich selber noch nicht || wickelung seiner Jahre, im ganzen Reiz einer ungeschwächeinig, warum er da sei, und mos das Leben für ihn beten Gesundheit, im Gefühl der unbefleckten Unschuld, Deute. Es kommt nicht darauf an, was wir, um als ver: und doch als Verbrecher? Er nannte ihn feinen Hinnünftige Wesen zu gelten, gern denken, sondern was wir gang zum Vater! denken müssen. Aber die Religion ist's, welche uns Wie er, spricht jeder Christ mit Recht: Sterben heißt das Räthfel des Lebens auflöset, und eben dadurch zum ein Wiederhingehen zum Vater; denn Jesu Vater ist auch Häthsel des Todes den Schlüffel gibt. Weit entfernt, der unserige; der Schöpfer aller Seraphim wie des kleins daß das wahre Christenthum den Menschen niedergeschla= || sten Pflanzenthiers ist auch der unferige! Welch eine heis gen und trübfinnig mache: durch Todesbetrachtung erhebt tere, freundliche Vorstellung, sich unter dem Tode nur es seine weisen Bekenner über jeden Schmerz, über jede einen Hingang zum Vater zu denken! So sollten wir Furcht, und macht uns fähig, ohne Rücksicht auf die unser und unserer Freunde Sterben beständig nennen; nahe oder entfernte lehte Stunde des Lebens, die man- dann gliche der Tod, den uns die erschrockene Einbils nigfaltigen Freuden deffelben mit dauerhafter Ruhe zu ge- dungskraft kleinmüthiger Menschen als ein ekelhaftes Ge: richsen. Wenn dies die Religion Jelu in der That versrippe darzustellen pflegt, einem holdfeligen Geißte, der mag: warum sollen wir sie tadeln? Warum wollen wir uns schüchtern über die Grenze des Lebens hinweghebt, Gedanken meiden, welche sich doch unwillkührlich auf-¦¦ um uns zum Vater zu bringen. In der That rühren viele 126

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