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Die

1. Körperliche Abbilder.

S. I.

1. Erdgloben.

Die ganze Erde wird durch Erdgloben dargestellt. Sie find jedoch nicht vollkommen körperliche Bilder, da auf ihrer Oberfläche das feste Land nur im Grundriffe erscheint.

Abbilden verlangt Auffaffen des Urbildes Einbilden. Doch hat keines Menschen Auge die Riesengestalt der Erde gesehen.

Nur wenige Erfahrungen auf der Erde selbst, ließen die Kugelform vermuthen, aber die Betrachtung der Himmelskugel lehrte genau die Gestalt der ihr concentrischen Erdkugel.

Ich darf als bekannt vorausseßen, wie die Lage der Orte auf der Erdkugel ihre Länge und Breite

durch astronomische Beobachtungen bestimmt wird, und wie man durch diese Beobachtungen die Grundebenen des festen Landes und die Gewässer auf dem Globus mathematisch » åhnlich abzubilden fucht.

Wie weit jedoch die mathematisch - genaue Anähnlichung noch im Jahre 1740, zurück seyn mußte,

beweiset dies: daß Doppelmayr damals nur 116 Ortsbestimmungen für die ganze Erde hatte. Ihre Zahl ftieg jedoch schnell, da Maier in seinem Unters richt der praktischen Geometrie, welcher 1794. ers schien, schon 4 bis 500 mittheilt; Streit aber 1817. angiebt, daß er beim Entwerfen der Karte von Europa allein 600 Bestimmungen benugt habe.

§. 2.

2. Körperliche Abbildung einzelner Ges genden oder Landschaftsmodelle.

Die Erdgloben stellen sonach die körperliche Kugelgestalt der Erde dar. Die Oberfläche der Kugel behandeln sie als vollkommen — was für die Meere richtig ist aber das aus den Meeren heraustretende feste Land mit seinen Bergen und Thålern tritt nicht aus der Globenfläche in erhabener Arbeit heraus, sondern erscheint nur im Grundrisse.

Entgegengefeßter Art ist eine Abbildung, welche den Kugelkörper der Erde nicht berücksichtigend, nur kleine Theile des festen Landes körperlich dars ftellt. Im ersten Theile der Philosophical transactions von 1665. findet sich (Seite 37) so viel ich weiß, das erste Beispiel einer solchen Abbildung.

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John Evelge thellt hier aus einem von Paris ers haltenen Briefe mit, daß der Briefschreiber eine neue® Art von Karten in halberhabener Arbeit oder Sculptur gesehen habe. So die Insel Antibes, auf einem Viereck von 8 Fuß, worauf das Meer mit Schiffen, und alles über das Meer Hervorragende, Felsen, Hügel, Thåler, die Stadt, die Feftung, Gårten u. f. w., genau abgebildet feyen *).

Dieser erste Versuch von körperlicher Abbildung einer Gegend steht, so weit mir bekannt, etwa 100 Jahr ohne Nachfolge.

*) Die englische Stelle lautet so:,,I have also seen a new kind of maps in bas relief or sculpture: For example the isle of Antibes, on a square of about 8 feet, made of boards with a frame like a picture. There is represented the sea, with ships and their cannons and tackle of wood fixed upon the surface, after a new and most admirable manner, The roks about the island exactly formed, as they are in nature, and the island itself with all its inequalities, hills and dales; the town, the fort, the small houses, platform and cannons mounted; and even the gardens and platforms of trees, with their green leaves standing upright, as if they were growing in their natural colours. In short, men, beasts, and whatever you may imagine to have any protuberancy above the level of the sea. This new, delightful, and most instructive form of map, or wooden country, affords equally a very pleasant object, whether it be viewed horizontally or sidelong."

Im Anfange der siebenziger Jahre des verflofs senen Jahrhunderts unternahm General Pfyffer in Luzern die topographische Abbildung eines Theiles der Schweiz. Die Beschreibung dieser Abbildung feße ich aus dem dritten Theile von Ebels Anleitung die Schweiz zu bereisen (2. Auflage, Seite 139.) her.,,Dieses vortreffliche, von dem Befizer ers dachte und eigenhändig ausgeführte Werk, begreift 60 Stunden, nämlich die Kantone Luzern, Unterwalden und die angränzenden Theile der Kantone Bern, Uri, Schwyz und Zürich; die höchsten Gebirge von 9700 Fuß sind auf dieser Abbildung 10 Zoll über dem Luzerner See. Das ganze Kunstwerk mißt 20 französische Fuß in die Långe, und 12 Fuß in die Breite, und besteht aus Quadratstücken, welche aus einander genommen werden können. Uns streitig ist dies die vollkommenste Landkarte. Ihre Genauigkeit in allen Formen der Felsen und Berge, die Treue, selbst bei den geringsten Fußsteigen, Hüts ten und Kreuzen, und die außerordentliche Wahrheit In der Nachbildung der Natur verdienen Bewunderung. Jeder Reisende kann hier denjenigen Theil der Gebürge, welche er von Luzern aus zu bereisen gedenkt, aufs Genaueste studieren, oder nach zurückgelegter Reise seine beschränkten Beobachtungen be

richtigen, erweitern und vervollkommnen. Betrachs tet man dieses herrliche Werk von oben herab, so erscheint es ohngefähr wie eine kandkarte, allein, um fich einen wahren Naturgenuß zu verschaffen, muß man sich so weit bücken, daß das Auge über bie Tafel ftreift. In dieser Stellung erscheinen alle Berge, Hügel und Felfen in ihrer wahren Hdhe, Gestalt und Form, und auf diese Art aus den vers schiedensten Punkten angesehen, wird Jeder über die genaue Aehnlichkeit mit der großen Natur erstaunen. Dem Herrn General Pfyffer gebührt der doppelte Ruhm des ersten Gedankens *) zu einer solchen Nas tur Nachbildung und die unglaubliche Ausdauer und Anstrengung bei der glücklichen Ausführung. Seits dem find ähnliche Arbeiten vom Chamouny - Thale, vom Gotthardsgebürge, vom Kanton Zürich, und hauptsächlich von der ganzen Schweiz ausgeführt worden. "

Lezteres Modell besaß Herr Meyer in Aarau. 900 Meilen stellt es auf einer Tafel von 15 Fuß Långe und 5 bis 6 Fuß Breite dar. Die höchsten Gebürge betragen 2 Zoll. Nach dieser Arbeit ist

* Der erste Gebanke gehört dem General Pfoffer nicht, wie wir fahen.

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