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das Leben des Auges einmal aufgewacht, ist nur der leiseste Wechselreiz zwischen dem Sinn und dem Geist wieder erregt, dann wächst mit jedem Tage die finnlich geistige Empfänglichkeit. Daß sich jes der Schüler ganz eigenthümlich entwickelt, versteht fich von selbst. Einige Schüler waren nun klar, verständig, rasch und tüchtig auffassend, entschlossen sicher in Antworten; andere mehr sinnig gemüthlich, still in sich gekehrt, faßten langsamer und reiften erst später zum Redestehen.

Einige hatten ziemlich gleichmäßigen Sinn für alle Eigenschaften, bei andern herrschte ein Sinn vor. Besonders schien Einigen bei zartem Sinn für Farbe und Glanz die Gabe der Gestaltauffassung zu mangeln, und ungekehrt Andern bei großer Gabe der Gestaltauffassung aller zarte Sinn für Glanz und Farbe. Lestere schritten oft rasch von sinnlicher Bes trachtung der Gestalt zur mathematischen fort; ja einige Wenige arteten leider so aus, daß sie sich der rein mathematischen Betrachtung ergaben, und es ihnen gleichgültig wurde, ob sie das schönste Dias mantoktaeder oder ein in Holz geschnittenes sahen. Dadurch vergaßen sie das Wichtigste, daß sie es mit tieffinnigen Schöpfungen der Natur, nicht mit Ges danken der Menschen zu thun hätten.

Die reizbaren frischen Augen der mit Farbens und Glanz - Sinn Begabten reiften dagegen allmåhlig zum finnigen Auffaffen der Kryftalle in aller Schönheit ihrer Gestalten und Verwandlungen. Sie begriffen auch das mathematische Gefeß der Gestals ten, wenn es sich unmittelbar aus der finnlichen Betrachtung ergab, zeigten aber Unfähigkeit zu vers mitteltem_rein mathematischem Sinnen, und Widers willen dagegen. →

Wie gegen einzelne Eigenschaften, so zeigten einige Schüler bestimmte Neigung zu einzelnen Gats tungen; Abneigung von andern; die ihnen zusagens den Gattungen begriffen sie leichter, selbst wenn sie dem von Zu- oder Abneigung gleich freien Betrachs ter weit schwieriger erschienen.

Solche und andere Verschiedenheiten der Schüs ler, die ich Dir nicht alle schildern kann, da ich zulegt jeden einzelnen Schüler schildern müßte, find der Grund, warum mir, wie gesagt, das Lehren nad einer algemeinen Methode allein gang une möglich erschien. Daß ich nun als Neuling im Lehren viele Mißgriffe gemacht, brauche ich kaunt zu erwähnen. Ich war oft zu heftig oder zu ungebuldig; hielt ich die Schüler für verwöhnt-durch

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mündlichen Unterricht, so hätte ich sie wohl mehr allmählig entwöhnen, und an meine Lehrweise ges wöhnen, nicht aber mich schroff ihrer ganzen Lebenss und Lerngewohnheit entgegenstellen sollen u. f. w. Guter Wille und långere Uebung werden mich mit Gottes Hülfe weiter fördern.

Zusaß für Lehrer der Mineralogie.

Außer der akademischen Hauptsammlung bédiene ich mich beim Lehren zweier kleineren. Die erste nimmt nur 10 Kasten ein, enthält Probestücke von allen wichtigen Gattungen, und ist für Anfänger bestimmt, nicht nur zum ersten Beschen, sondern auch um an ihr eine saubere Behandlung zu erz Lernen. Fiat experimentum in re vili, so ist auch diese erste Sammlung von keinem Werthe, und der etwanige Schaden durch ungeschickte Behand- : lung kann nur unbedeutend seyn.

Hierauf besehen die Schüler die zweite Samms lung, welche 54 Kasten einnimmt. Die Stücke, sind klein aber meist frisch und sauber. Beim Durch nehmen dieser Sammlung sage ich die Namen der. Gattungen, so daß die Schüler hierdurch ein leben

diges sachliches Namenverzeichniß und eine Uebers ficht aller Gattungen erhalten; einzelne Folgen der Farben, Krystalle werden diesmal nicht eigens bes rücksichtigt. Nun erst lasse ich sie zur Betrachtung der Hauptsammlung fortschreiten, die 355 Kasten einnimmt. Es versteht sich, daß es auch beim Bes sehen dieser Sammluug, wieder vorhergehenden, den Schülern frei steht, jedes Stück in die Hand zu nehmen, nur müssen sie es in seinem Pappkåstchen lassen. Wo das in die Handnehmen unnütz oder gar schädlich wäre, z. B. bei den Farbenfol gen, die eben nur durch übersichtliche Betrachtung verständlich sind, fällt es natürlich weg. Ist der Schüler zur sorgfältigen Behandlung der Stücke angehalten worden, so leidet die Sammlung hierbei nichts. Sie ist ja nicht vorzüglich für das wiss senschaftliche Forschen des Lehrers, noch weniger zum leeren Prunk, sondern vor Allem für das Lernen der Schüler bestimmt; was ohne jenes Hands haben nicht gedeihen kann. Dieser Hauptzweck der Sammlung bestimmt mich auch, die Einkünfte derselben nicht für theure Curiositåten, Tagesneuigkeiten auszugeben, die - wie sie da sind einen verhältnißmåßig geringen wissenschaftlichen Werth, für den Anfänger aber gar keinen haben.

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oft

An die Stelle eines unbedeutenden Stückchen Euklas kann ich eine Menge lehrreicher Fluß-, Kalk- und Schwerspath-Krystalle anschaffen. Für Sammlungen, die nicht, oder nicht einzig zum Lehren bes ftimmt, mit allen gemeinen Sachen und mit Eine künften hinlänglich verfehen find, gilt diese Ansicht natürlich nicht. Ich komme zurück auf die HauptSammlung. Weise geordnet.

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Sie ist im Ganzen auf Wernersche
Der Schüler muß bei dieser Ans

ördnung die Gattungen nach ihren einzelnen Eigens schaften durchnehmen, zuerst die Farbenfolgen, dann die der Durchsichtigkeit, des Glanzes, der Krys stalle 2c.

Um dem Schüler bald eine wissenschaftliche Freude zu machen, laffe ich ihn, wenn er nur irs gend dazu fähig, einige Gattungen durchnehmen, deren Krystallisation leicht faßlich, z. B. Bleiglanz, Flußspath. Dabei leuchtet ihm der Naturverstand zuerst recht ein. Erst nach Betrachtung krystallisirs ter Gattungen gebe ich dem Schüler die entspre= chenden Krystallmodelle, und lasse dieselben nach ihren Uebergången legen. Habe ich zwei, wenn auch nicht gleichartige, doch ungefähr gleich fähige Schüler, so lasse ich sie gern zusammen betrachten,

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