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Don Manuel,

der Einsiedler vom Montserrat.

Um den Montserrat zu besteigen waren wir bereits am Fuße desselben im Dorfe Colbaton ange= kommen. Der Weg fing an wilder zu werden und zog sich in einer Schneckenlinie neben schauderhaften Abgründen hinauf. Nach drittehalbstündigem Steigen erreichten wir endlich das Kloster de Nuestra Sennora, das auf einer Seite des Berges ohngefähr in der Mitte desselben liegt. Wir hatten Empfehlungen an den Prior und wurden mit der äußersten Höflichkeit empfangen. Indeffen eilten wir, die Hermitas zu erklettern, die auf den kegelförmigen Absåßen des Berges zerstreut sind.

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Der Weg war in den Felsen gehauen und ging beinahe senkrecht hinan. Er bestand aus lauter Stufen, die immer schmåler wurden. Indessen erstiegen wir ihn glücklich, und kamen zu den drei niedrigsten Einsiedeleien, die mit kleinen Kapellen und Gårten umgeben waren. Jeht wurde der Pfad ein wenig ebener und war auf beiden Seiten mit duftenden Gebüschen von Myrthen und Rosmarin beseßt. Eine Menge Singvögel flatterten uns friedlich ent= gegen, und die hohen Spizen ragten majestätisch in die Wolken hinauf.

So erreichten wir endlich die hohe Hermita von San Antonio, die in einer Spalte des Gipfels liegt und gleichsam in der Luft zu hången scheint. Wir hatten eine Leiter von sechzig Stufen heransteigen und über eine kleine Brücke gehen müssen, durch welche zwei Felsen verbunden sind. Es ist unmöglich sich einen fürchterlichern Abgrund zu denken. Die Aussicht war unermeßlich; Land und Meer schwamm in eins zusammen. Die Einsiedelei war von Cypressen beschattet, und in dem kleinen Garten standen einige Feigenbäume. Alles war still um uns. Nur aus dem Kloster tönte der Gesang der Mönche zu uns herauf.

Es stand ein Kreuz vor der Zelle, der Einsiedler war vor Kurzem gestorben. Er hatte wunderbare Schicksale gehabt, und über vierzig Jahre hier zugebracht. Mit Wehmuth betrachteten wir die Stelle, wo ein Menschenalter in Kummer verflossen war. Aber die Sonne sank tiefer und wir mußten unsern Rückweg antreten. Schon waren die hohen Spihen des Berges in dunkeln Nebel gehüllt, als wir in dem Kloster ankamen. Hier erfuhren wir beim Abendessen, daß der Prior von jenem Einsiedler eine Handschrift besaß und erhielten solche zur Durchsicht. Sie war folgenden Inhalts:

Ich war mit meinem Regimente nach Valencia zurückgekommen, und beschloß, mich nunmehr zu ver= heirathen. Meine Wahl fiel auf Donna Josepha

del Pozo, und meine Bewerbungen schienen anfangs glücklich zu sein. Allein Josepha war zu leichtsinnig um meine Zärtlichkeit zu belohnen. Bald darauf gab sie einem meiner Kameraden den Vorzug, und überließ mich allen Qualen der schrecklichsten Eifersucht.

Schon war ihre Verlobung festgesezt und sie wollten den Abend in einem Landhause zubringen, das am Ufer des Meeres lag. Ich hatte es erfahren und beschloß es zu verhindern. Wüthend eilte ich nach dem Garten, und fand sie traulich in einer Laube beisammen. Alle meine Muskeln bebten; ich hatte die Sprache verloren und war außer mir.

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Aber bald ermannte ich mich wieder, und trat zornig vor sie hin. Ha, Verrätherin! rief ich Vollende dein Werk! Meine Stimme war schrecklich. Josepha zitterte und wendete sich ab. Nichtswürdiger! fuhr ich fort Glaubst du mir Josephen ungestraft zu rauben? Er antwortete mir mit einem höhnischen Lächeln, und bat mich ruhig zu sein.

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Meine Wuth stieg auf's höchste, ich kannte

mich selbst nicht mehr.

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råther! rief ich schäumend, und stürzte mit gezogenem Degen auf ihn zu. Der Aufruhr ward allge= mein, alle ihre Verwandten eilten herzu. In einem Augenblick sah ich mich umringt und alle Degen gegen mich gekehrt. Schon dachte ich zu unterliegen,

als sich plöglich ein Angstgeschrei Los Moros!" erhob.

,,Los Moros!

Sie kamen von allen Seiten herzu, und Josepha sank vor Schrecken in Ohnmacht. Alle meine Gegner ergriffen die Flucht, ich allein blieb und beschloß für Josephen zu sterben. Drei der Korsaren streckte ich zu Boden aber endlich konnte ich der Menge nicht wiederstehen. Sie schleppten mich und Josephen mit sich fort, und brachten uns am Bord der Schebecke, die am Ufer lag.

Es war Nacht, wir gingen sogleich unter Segel. Josepha schwamm in Thrånen und schrie vergebens um Hülfe. Ich ward der Wuth der Barbaren preisgegeben, die den Tod ihrer Kameraden an mir zu rächen beschlossen. Schon war die Segelstange niedergelassen, an der sie mich aufzuknüpfen gedachten, als Josepha sich dem Kapitain zu Füßen warf.

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„Es ist mein Bruder!" fagte sie weinend. „Schone seiner, meine Ranzion soll verdoppelt werden!" War es es Reue oder Mitleid? Ihre Bitte wurde bewilligt, und ich sah sie mit Erstaunen an.

Der Wind war stärker geworden, er verwandelte sich bald in einen Sturm. Der Himmel war mit schwarzen Wolken bedeckt und das Meer ging entseblich hoch. Wir lavirten so gut wir konnten; während die Wellen unaufhörlich über den Bord zusammenschlugen.

So vergingen zwei schreckliche Stunden; auf einmal bekam das Schiff einen heftigen Stoß. Die Korsaren erhoben ein furchtbares Geschrei, und in dem Augenblick drang das Wasser in dem Raum. Wir waren auf eine Klippe gestoßen, unser Tod schien unvermeidlich zn sein.

Die Verwirrung war entseßlich, alles schrie und tobte durch einander. Eine große Welle riß mich von Josephen weg und schleuderte mich nach dem Backbord hin. Hier gelang es mir, mich an ein Seil anzuklammern, aber Josepha war verschwunden.

Einige Minuten darauf ward das Boot_ausgeseht, und ich sprang mit zehn andern hinein. Die Wellen schlugen unaufhörlich über uns zusammen; doch trieben uns Wind und Strömung nach dem Lande zu. So schwebten wir zwischen Tod und Leben, bis endlich der Sturm ein wenig nachzulassen schien. Die Luft ward dünner und der Tag brach an. Wir befanden uns nahe an der Küste und konnten das Kastell von Tunis deutlich erkennen.

Die Sonne ging endlich auf und wir liefen in den Hafen ein. Ich war betäubt, die Zukunft lag wie eine Last auf meiner Brust. Man führte mich in das Bagno, wo ich meinem Schmerze überlassen blieb. Nichts von meiner Lage; jede Schilderung würde unvollkommen sein. Ich ward in der Hoff

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