Welch Entzücken, welche hohe Wonne Alles um mich her ist Licht und Leben, Was ich nie und nimmer hab' empfunden O, ich fühl's, nur Lieb' erzeuget Liebe! Sind nicht selbst die höchsten aller Triebe Sie allein durchglühet die Natur! Sie nur lehrt uns wahre Tugend üben: Und du wirst die ganze Menschheit lieben; Ständchen. 333 Milde sinkt der Abendthau Auf die Fluren nieder, Auf den Fluren, auf der Au Aber in den Lüften fern Und den Sänger zieht es fort; Und mit füßem Lautenklang, Unter ihrem Fenster, Grüß ich sie mit Minnesang, Tros der Nachtgespenster; Vor der Liebe Göttermacht Weicht das finstre Grau'n der Nacht. Brüdert trinket froh im Kreise Nichts vom Weltgetümmel hört, - Freude schwebe segnend nieder, Trinkt den Göttertrank der Rebe, Labung ist's für Geist und Herz! Und der Biedermann erhebe Still sich über Gram und Schmerz! Auf dem weiten Erdenrunde, In dem großen Weltenall, Brüder, jauchzt der Freude Schall; Trúbsinn flieh' aus unserm Bunde! Dieses Glas dem Vaterlande! Bis zum Schattenreich ihr Brüder! |