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Deianira.

Knospet, blühet nicht der Hain,

Die Flur, wenn mild der Lenz erwacht zum neuen Licht, Bis Blüth' und Frucht erstirbt durch eis'gen Winters

Hauch?

Warum denn aber schwand mein Blüthenglück schon jeßt, Im Wonnemond des heitern Jugendlebens?!

Myrrha.

Wie?

Du zürnst dem Schicksal noch, den Herrschern des Olymps? Erwecke nicht der finstern Mächte Zorn! Du weißt: Zur bösen Stund' ist das Geschick den Göttern selbst Nicht hold! Was grämst du dich so sehr? Erkenne

was

Der Mensch ist, und du wirst zufrieden sein. Drum

Den Gram!

Deianira.

flieh

Vergebens! Denn der Seele Kummer ist

Dem Pfeile gleich, der leicht vom Bogen schwirrt, und mit Dem Leben nur sich aus dem Herzen reißen läßt.

Myrrha.

Der Seele Kummer mildert endlich doch die Zeit.

Deianira.

Mir nicht! Denn giebt sie das Verlorne mir zurück?

Myrrha.

Du theilft, Geliebte, nur das Loos der Sterblichen.

Deianira.

Kein Sterblicher besaß noch je, was ich verlor!

Myrrha.

Um desto kräftiger erhebe sich dein Muth.

Deianira.

Du fühltest nie der Liebe Schmerz!

Myrrha.

, fasse dich.

Deianira.

Das Dasein ist für mich kein wahres Dasein mehr.

Sei stark im Unglück!

Myrrha.

Deianira.

Nie werd' ich ihn wieder seh'n!

Myrrha.

So denk', er starb, ein Mensch, der dir einst theuer war.

Deianira.

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Er starb! wår er gestorben, dann wär' er noch mein, Dann könnt' ich ihn noch lieben jest, und hassen kann, Nein, hassen kann ihn meine Seele nicht!

Myrrha.
Warum

Willst du der Traurigkeit entringen nicht den Sieg? Auch in der Traurigkeit sich selbst beherrschen, das Ist wahre Stärke, führt zur Götterwürdigkeit.

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Der Grausame darf mich nicht ganz verlassen, -
Geduld! Der Eumeniden Auge wacht!

Myrrha.

Was willst du beginnen?

Was hast du erdacht?

Deianira.

Für mich zu gewinnen
Die Töchter der Nacht!

Myrrha.

Der Rache Göttinnen willst du berufen,

Die Schrecklichen? — Nein, nein, das wirst du nicht! Beschwören sie an des Altares Stufen?

Erkennest du auch ihres Amtes Pflicht?

Deianira.

Verrathen ward' ich grausam von dem Gatten:
Drum höret mich, des Orkus dunkle Schatten, -
Euch fleh' ich an, ihr Algefürchteten!

Die Rache übergeb' ich euren Händen:

Ich schwör's! Und werd' euch reiche Opfer spenden, — Erhöret mich, ihr Rachegöttinnen!

Myrrha.

, höret nicht, was sie gelobet,
Erhöret nicht den Racheschwur!
Wo in der Brust Verzweiflung tobet,
Da herrscht der blinde Wahnsinn nur.

Deianira.

Wahnsinn? Hätte Wahnsinn mich bethöret,
Håtte mich so tief gebeugt die Schmach?
Aber horch! Schon ist mein Fleh'n erhöret
Und die Rache folgt dem Frevler nach.

--

Horch! Vernimmst du das geheime Schauern?
Jest, Geliebte, will ich nicht mehr trauern,
Und der Freundin öffnen Herz und Ohr.
Ruhe schwebt auf meinen Geist hernieder, -
Horch! Der Schwarzen rauschendes Gefieder
Steigt vom dunkeln Schattenreich empor!

Ein Mittel giebt es noch verlorner Liebe Kraft
Auf's Neue wieder herzustellen.

Myrrha.

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Rede, sprich!

Deianira.

Ich selbst besig' den Talisman, der dies vermag.
Als Herkules mich wollte führen heim als Braut,
Und schnellen Schritt's an des Evenos Uferbett
Wir angelangten, war vom Himmelstau der Fluß
Hoch angeschwollen und zur sichern Ueberfahrt
Kein Nachen sichtbar. Da vertraute Herkules
Mich Nessos, dem Centaur an, welcher ihm versprach,
Mich sicher durch des Flusses mächt'gen Wogendrang
Un's andre Ufer rasch zu tragen. Herkules
War sorglos schon hinüber, als sich der Centaur
Entschloß, mich jählings zu entführen; aber schwer

Mußt' er den Frevel büßen; denn Alciden's Pfeil Erreicht' ihn auf der Flucht. Er starb, und sterbend gab Er mir noch ein Gewand, mit seinem Blut getränkt, Als sich'res Mittel, Liebe zu erwecken, und

Verlor'ne Liebe wieder herzustellen, drum

Will ich mich seiner Wunderkraft bedienen flugs.
Myrrha.

Du sehest mich in nicht geringes Staunen! Wenn
Dir Nessos diesen Talisman verehrte, o,

Dann ist an seiner Wirkung nicht zu zweifeln; doch
Wie willst du seine Kräfte jest erproben, wie?
Ist Herkules nicht fern? Glaubst du er wird sobald
In deine Arme wieder kehren?

Deianira.

Zweifle nicht!

Ihn leitet eine höh're Hand. Er kehrt zurück,
Bei'm Styr! noch ehe Helios zum zweiten Mal
Auroren's Götterarmen sich entwunden hat.

Nicht länger laß uns weilen,
Die feierliche Stunde naht;

Laß zum Altar uns eilen,

Daß nicht mein Mund vergebens bat.

Noch einmal, ihr gewog'nen Schatten,
Beschwört euch mein zerrissenes Herz!
, führet mir zurück den Gatten,
Und mildert meines Bufens Schmerz!

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