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Lebensmuth.

-443

Verstummet ihr Klagen!
Der rustige Held
Durch muthiges Wagen
Erringet die Welt.

Es winkt in der Ferne Dem Kühnen das Glück, Drum lächeln bie Sterne Mit günstigem Blick. Auf grünenden Matten,

Wo's Sonnenlicht glänzt,
In kühlendem Schatten,
Von Rosen umkrånzt,
Da jubelt die Freude

In Freiheit und Luft,
Da kämpft mit dem Leide
Nicht ferner die Brust.

Drum fröhlich in's Weite,
In's fernere Land,
Gerüstet zum Streite

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Sehnsucht.

Der Frühling naht, und frohe Lieder Erwachen in des Sángers Brust — Der Sehnsucht Wonne regt sich wieder, Wie einst, mit froher Jugendlust.

Bon ferne winkt in Blüthenräumen

Ein kaum geahntes schönes Ziel, Wie's oft in süßen, sel'gen Träumen Entzückt das schlummernde Gefühl.

Kennst du den Pfad nach jenen Höhen, Umgrenzt vom reinsten Morgenstrahl,

Fühlst du der Lüfte mildes Wehen

Aus jenem Blumenreichen Thal?

O, zaudre nicht, mein Herz, und fliehe
Des Nordens winterliche Flur,

Daß noch einmal die Bruft erglühe

Vom Maienkusse der Natur.

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Frei und ledig, ohne Sorgen,

Wall ich froh hinab den Rhein,

Schon an meines Lebens Morgen
Mich der schönen Welt zu freu'n.

Denn nur wenig sind der Stunden, Die der Sonnenzeiger beut; Kränze, die wir heut' gewunden, Raubt uns morgen schon die Zeit.

Hurtig drum zur Aganippe,

Zu der gelben Tiber Strand, Meidend jeder Hemmung Klippe, Eil' ich fort in's Wunderland.

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Vor meinem Blick die welsche Blumenerde,
Tief unter mir ein lächelnd Paradies,
Und fern und nah des Sennen muntre Heerde,
O, Gott, wie lieblich ist doch deine Erde,
Wie ist des Lebens Wonne doch so süß!

Hier fühlt der Geist sich frei auf diesen Höhen;
Umwogt vom reinen blauen Aethermeer,

Auf diesem Wolkensteg entzückt zu stehen,
Hoch über❜m Blik die Welt zu übersehen:

Nein! solch Entzücken giebt es nirgends mehr!

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Auf der Vorwelt stillem Aschenhügel,
Wie auf hingewelkter Lilien Kranz,
Schwebt die Gegenwart mit raschem Flügel,
Keimt der Lenz mit jugendlichem Glanz.

Diese Blumen, diese füßen Düfte,
Die des Maies Veilchenodem webt,
Wuchern, wo durch aufgeriss'ne Grüfte

Still der Nachthauch der Zerstörung schwebt.

Diese Lüfte, die mich hier umschauern,
Unter dem bemooseten Gestein,

Diese Hallen, die hier einsam trauern,
Können dem Jahrhundert Zeugen sein!

Frisch auf dem ergraueten Portale
Breitet sich der dunkle Epheu aus,
Diesteln wachsen hier im Fürstensaale,
Auf den Trümmern dieses Riefenbau's.

Un den Scherben jener Herrlichkeiten,
Die hier schimmerten in Pracht und Glanz,
Naget jest der gier'ge Zahn der Zeiten,
Zehrt der ewig blühn'de Todtenkranz.

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